Die Belohnung für alle Schmerzen heißt Frederik Valentin

Hallo ihr Lieben,

also nachdem ich ja am Mittwoch den ganzen Tag ab morgens um 11 Uhr unter diesen super fiesen Wehen litt, die bis zu 5-6 Minuten lang
anhielten, habe ich abends um 22 Uhr dann meine Hebi angerufen, die meinte, dass sie mit einstündigen Wehen noch nix anfangen könne und
ich mir ne Buscopan einwerfen solle und mich hinlegen solle.

Eine Stunde danach waren wir dann im Krankenhaus, da die Wehen so unerträglich wurden,dass meinem Freund die Panik ins Gesicht geschrieben stand, da
er nicht wusste, ob ich bei der nächsten Wehe nicht zusammen brechen würde. Im Auto wurden die Wehen dann regelmäßiger, bis auf 15 Minuten
und kaum noch auszuhalten.

Im Krankenhaus legte mich eine Nachtschwester ans CTG und es geschah nichts mehr.
Die Ärztin schaute sich das laufende CTG an und konnte keine Wehentätigkeit feststellen. Kurz bevor wir aufgeben wollten so eine Hammerwehe auf
dem CTG einzufangen, bekam ich eine Wehe mit einer nicht mehr auf dem CTG-Papier aufzeichenbaren Intensität und das über 5,5 Minuten, dass
die Ärztin meinte, dass sie sowas nocht nicht gesehen hätte, was ich ihr hier zu bieten hätte. Sie rief sofort meine Hebamme an, die kurze Zeit
danach total gereizt im Krankenhaus ankam, da ich sie ja nach 48 Stunden Geburten und nur 1 Stunde schlaf aus dem Bett geholt hatte. Sie meinte,
es würde noch lange nicht los gehen und ich solle doch versuchen zu schlafen. Welch ein Witz. Also sollten wir laufen gehen.

Nachdem wir dann vor dem KH ca. 2 Minuten gelaufen waren bekam ich diese Wehen im 5 Minutentakt und konnte mich nicht mehr auf den Beinen
halten und Jo hat mich dann zurück ins Wehenzimmer gebracht. Als meine Hebamme nun diese Wehen mitbekam, war ihr Sorge um mich
plötzlich total vorhanden und ab dort war auch ihre Einstellung zu dieser Geburt endlich Vorhanden. Da der Muttermund zu diesem Zeitpunkt erst
3 cm geöffnet war, hat sie mir dann die PDA empfohlen, da sie meinte,dass ich ansonsten durch die starken Wehen keine Kraft mehr für die
eigentliche GEburt hätte. Dadurch, dass die Wehen so stark waren, konnten sie durch die hohen Anspannung in meinem Körper, sich nur ganz
schlecht auf den Muttermund auswirken. Alleine aus diesem Grund, war die PDA schon notwendig.

Nachdem ich dann eine PDA erhalten hatte, wurden die Wehen immer erträglich bis ich sie nicht mehr spüren konnte und das war eine Erlösung.
Wir lagen im Wehenzimmer und tranken Kaffee und ich schaute immer wieder erstaunt wegen der heftigen Wehen, die ich mittlerweile ja aber nicht
mehr spüren konnte aufs CTG und wartete darauf, dass sich das ganze dem Ende nähern würde.

Gegen 4 Uhr begannen dann die Presswehen und die PDA war am abklingen. Schön, das erste Mal mitpressen zu können und das Gefühl zu haben,
endlich etwas mithelfen zu können. Nachdem das Köpfchen dann endlich in Sichtweite war dachte ich jetzt wäre gleich alles um und dann begannen
erst die Schmerzen. Ich konnte pro Wehe so ca. 3 Mal pressen, aber es fiel mir so schwer mich auf das Pressen zu konzentrieren, dass ich immer
wieder die Luft zu schnell ablassen musste, weil es so wahnsinnig weh tat. Nachdem meine Hebamme dann eine Ärztin zugezogen hatte und die beiden
nun anfingen Skalpell und Schere und alles zu richten um mir durch einen Schnitt zu helfen war ich fest entschlossen alle Schmerzen zu ignorieren
und mit allen Kräften nochmals zu pressen. Ich glaube ich habe das ganze Krankenhaus geweckt. Nach ca. 15 Presswehen lag unser wunderschöner
Sohn dann endlich auf meiner Brust und war ganz ruhig und ich küsste ihn überall. Alle Schmerzen waren es wert. Ich fühlte einfach nur noch Glück
und liebte Jo, der die ganze Zeit wie ein Fels in der Brandung für mich da war, noch viel mehr. Ich konnte es nicht glauben, dass das mein Baby war
und war so glücklich, dass es so gesund war.

Jo und ich sind uns in dieser Nacht nochmals um Welten näher gekommen. Wir waren so glücklich und stolz und sind es immer noch. Unser kleiner
Held liegt jetzt gerade auf der Couch im Stillkissen gebettet, dort schläft er am aller liebsten, und ich könnte ihn einfach den ganzen Tag ansehen und
feststellen, dass ich mich jede Minute noch mehr in ihn verliebe.

In den letzten Tagen hatte ich allerdings durch die einschießende Milch und die wunden Brustwarzen ziemlich viele Schmerzen und von den SChmerzen
von der Naht gar nicht erst zu sprechen. Hatte zwar zum Glück keinen Dammriss aber dafür mehrere kleine Risse an den inneren Schamlippen und
mehreren kleinen Häutchen. Die Ärztin hatte glücklicher Weise ein sehr ruhiges Gemüt und meinte,d ass das nicht weiter schlimm sei und hat fast eine
Stunde Microchirurgie an mir betrieben und meinte, dass es hinterher wieder alles genauso schön werden würde, dafür würde sie schon sorgen.

So und nun sind wir seit einem Tag zu Hause und überglücklich über unser überaus braves Baby. Heute haben wir zum ersten Mal richtig ausgeschlafen. Auch der Kleine hat uns richtig lange schlafen lassen. Einmal in der Nacht und um 7.30 heute morgen wollte er gestillt und gewickelt werden und hat sich danach wieder mit uns den Schlaf geteilt.

Wir sind einfach nur super glücklich und ich freue mich auf jede einzellne Minute mit unserem Sonnenschein.

Einen schönen Abend und allen Noch-Schwangeren eine schöne und nicht ganz so schmerzhaft Geburt.

Liebe Grüße . Tina und Frederik