So ihr Lieben,
Jetzt werde ich euch mal von meiner zweiten schönen Geburt erzählen. Nachdem die erste Geburt vor 3 Jahren für mich absolut traumatisch war (3 Tage im Kreißsaal, PDA, nur liegen, Kristeller Griff, Saugglocke, div. Geburtsverletzungen, Baby zunächst nicht geatmet, usw.) hatte ich richtig Panik als ich nun vor wenigen Monaten einen pos. Schwangerschaftstest in den Händen hielt. Ich konnte nächtelange nicht schlafen und habe viel geweint.
Ich hab mich dann intensiv mit dem Thema Geburt beschäftigt, viel meditiert, Podcasts gehört, Atemübungen gemacht, viel gelesen usw. Und ich fühlte mich wirklich bereit und war vor der Geburt sehr positiv eingestimmt und wusste, diesmal wird alles anders und gut. Ich habe mir Bluetoothkopfhörer gekauft und wollte während der ganzen Geburtsphasen meditieren und solche Sachen 😀. So war zumindest der Plan.
Vor zwei Wochen war es dann soweit. Ich war schon fast eine Woche über Termin. Ich war mit dem Großen mittags noch aufm Spielplatz und Spazieren und war sauer auf meinen Mann, weil er sooo müde war und ein Nickerchen auf dem Sofa machte. Gegen 17 Uhr legte ich mich wütend ins Bett und wollte meine Ruhe. Gegen 18 Uhr merkte ich dass mein Bauch manchmal hart wurde. Ich dachte noch, ohh neein, wenn es heute losgeht, nehme ich meinen Mann nicht mit. Ich trackte die Wehen in meiner App und mal kamen sie alle 10, alle 8, alle 6 Minuten und dann wieder 30 min nichts mehr. Gegen 21 Uhr kamen sie auf einmal alle 2 Minuten, schmerzhaft zum veratmen, aber immer nur so 20-30Sekunden lang, weshalb ich dachte, das wird noch nichts. Ich ging dann doch zu meinem Mann und meinte, dass ich Wehen habe und es heute Nacht losgehen könnte. Ich informierte den Babysitter für den Großen, richtete noch die Sachen für den Kindergarten hin und fing an aufzuräumen...mein Mann rannte schon die ganze Zeit wie ein verrücktes Huhn herum und bestand darauf loszufahren. Gegen 22 Uhr waren wir in der Klinik. Die Hebamme nahm mich auch erst nicht so ernst, da die Wehen ja erst seit einer Stunde regelmäßig waren, aber laut ihr auch viel zu kurz. Sie ließ uns erstmal ca. 45 Minuten am CTG alleine. Ich musste schon richtig veratmen und dachte noch, was für ne Memme, noch nichtmal richtige Wehen und schon üble Schmerzen. Als sie gegen 23 Uhr untersuchte, war der Muttermund schon bei 4 cm, was uns alle überraschte. Sie wollte mich noch spazieren schicken, was ich aber ablehnte, da ich so Schmerzen hatte. Der Arzt untersuchte und dabei riss die Fruchtblase. Danach wollte ich auf Toilette und sah, dass ich stark blutete, ich konnte mich auch vor Schmerzen nicht auf die Toilette setzen. Die Hebamme tastete um 23:30 Uhr nochmals und da war ich schon bei 7cm. Ich wollte in die Wanne. Kaum war ich drin, wurden die Schmerzen unerträglich. Ich dachte, entweder muss ich jetzt richtig "groß" was ich in der Wanne nicht wollte, oder man holt mich da raus. Ich hatte schon richtig Pressdrang und konnte diesen kaum unterdrücken. Auch kam ich kaum aus der Wanne raus. Ich lief in den Kreißsaal und wollte eine PDA oder einen Schmerztropf oder sonst was. Die Hebamme wollte nochmal untersuchen, weil ich schon die ganze Zeit aus meinem tiefsten Innern Pressgeräusche von mir gab. Als sie untersuchte wollte ich von ihr wissen, was ich denn jetzt endlich bekomme und sie meinte daraufhin: Sie bekommen jetzt ihr Kind, fangen sie an zu pressen, keine Angst.
Ich war total baff und drehte mich vom Rücken in die Seitenlage. Bei der nächsten Presswehe presste ich dreimal und der Kopf war da. Mit der nächsten Presswehe kam der Körper. Da lag der Kleine, atmete, weinte und zappelte und mein Mann und ich konnten nur noch lachen und weinen gleichzeitig. Es ging so schnell und war gleichzeitig krass und wundervoll, dass ich es gar nicht glauben konnte. Geburtsverletzungen hatte ich diesmal keine. Es war gerade mal kurz nach 24 Uhr. Also keine 2h im Krankenhaus, nur 3h richtige Wehen und in zwei Presswehen war er da.
Ich bin immer noch überwältigt, wenn ich daran denke. Es war meine Traumgeburt, meine Belohnung/mein Ausgleich für meine Alptraumgeburt vor 3 Jahren.
Zwar hatte ich nicht mal meine Tasche dabei, also nichts mit Kopfhörern, Meditieren, Kind hinausatmen statt pressen, Wellen in der tiefen Hocke ertragen, Gebären in aufrechter Position usw.
Aber es war perfekt und ich würde es immer wieder genauso wählen.
Im Nachgespräch mit der Hebamme, meinte sie, dass sie nicht gedacht hätte dass es so schnell geht, da ich keinen Mucks von mir gegeben hätte und ganz "in mir" war und mich einfach auf die Atmung konzentriert hätte. Auch mein Mann konnte von außen nicht erkennen ob ich gerade eine Wehe hatte oder nicht...er hat mir immer dann in dem Moment eine Frage gestellt, wenn ich innerlich am zerreißen war und nicht klar denken konnte, was ich ihm dann auch jedes mal aggressiv geantwortet habe 😀
Wenn ich an diese Geburt zurück denke, könnte ich weinen vor Freude, nicht wie letztes Mal vor Frust/Angst/schlechten Erinnerungen.
Ich hoffe, das macht manchen nach einer ähnlichen ersten Erfahrung Mut, für die zweite Geburt.
2. Geburt ein Traum...total überwältigt 😊
Hallo und herzlichen Glückwunsch zum zweiten Wunder. Ein sehr schöner Bericht. Ich musste schreiben, weil es mir ganz genau so ging wie dir. Die erste Geburt war der absolute Horror. Einleitung, mindestens 6 stundenlanger Wehensturm ohne Schmerzmittel. PDA, 3 Stunden Presswehen, Kristeller Handgriff, Saugglocke, Dammriss 3, Grades. Ich wollte erst kein zweites Kind mehr.
Zweite Geburt: Von der ersten Wehe bis zur Geburt nur 2 Stunden und das komplett ohne Schmerzmittel und ohne irgendwelche Probleme. Ich hätte zuhause gebären können. Das war auch meine absolute Traumgeburt, die mich für alles entschädigt hat und ich hab Wochen danach noch geschwärmt 😍.
Da ke für dein Bericht und herzlichen Glückwunsch zu deiner Geburt 🥰das gibt mir Mut bin am Ende der 2. Schwangerschaft und schon sehr nervös hstte zwar keine so Horrorgeburt aber die Wehen waren extrem lang und ich hatte Geburtsverletzungen erlitten die nichvheute noch etwas quälen. Danke fürs teilen. Und alles liebe
Witzig, bei mir wars auch so. Eine blöde erste Geburt heißt nicht, dass es wieder so schlimm wird. Ich bin auch total versöhnt! ViellEicht nimmt das einem die Angst! Liebe Grüße