Ich komme aus dem forum "schwanger mit besonderer Vorgeschichte" und wollte dort in meinem Auskugelpost niemanden triggern.. aber ich merke, dass ich diese Geburt doch noch nicht so gut weggesteckt habe und darum würde ich gern darüber schreiben. Es ist erst 6 Tage her und fühlt sich an wie ne halbe Ewigkeit...
Vor 6 Tagen sind wir an 38+2 früh morgens ins KH, da wir einen Termin für einen geplanten Kaiserschnitt hatten. Dieser musste aufgrund mehrerer Indikatoren erfolgen: Re-Sectio, Querlage, zu großes Kind und bereits beim ersten Kind Geburtsstillstand nach Einleitung.
Ich hätte mir eine spontane Geburt gewünscht aber ich akzeptierte diesen Weg weil es anders zu riskant gewesen wäre und ich das Glück nicht auf die Probe stellen wollte. Nach mehreren Stunden Wartezeit, CTGs und Infusionen ging es um 12Uhr dann ganz schnell: es ging in den OP, alles wurde vorbereitet, ich bekam die Spinale, die zum Glück problemlos saß und dann durfte auch schon mein Mann zu mir. Das zerren, wackeln und drücken am Bauch war unangenehm aber okay. Dann wurde es hektisch. Ich wusste, sie haben meinen Sohn raus geholt aber er schrie nicht. Meine größte Angst wurde in dem Moment wahr. Die Hebamme brachte ihn in den Nebenraum zu den Kinderärzten und wir fragten mehrmals nach was los sei aber erhielten von niemandem eine Antwort.
Plötzlich bekam ich akute Atemnot (ich dachte erst, es wäre ne Panikattacke, aber ich hatte wohl die Infusion welche die Gebärmutter zusammenziehen soll nicht vertragen) mein Mann musste mehrmals Bescheid sagen, da alle so abgelenkt waren von unserem Baby und niemand wahr nahm wie schlecht es mir ging. Es wurde wieder kurz hektisch, aber ich bekam nicht mehr so viel mit. Plötzlich hörten wir einen erlösenden kurzen Babyschrei und wir wussten, er hat es geschafft. Kurz darauf durfte mein Mann zu ihm und er wurde mir gebracht. Mir ging es in der Zwischenzeit wieder besser durch irgendwelche Medikamente die mir gespritzt wurden. Sein Gesicht wurde an meines gelegt. Er war das schönste, das ich je gesehen habe.
Bald darauf kam ich in den Aufwachraum wo ich noch etwas mit dem Kreislauf zu kämpfen hatte.
Nacher haben wir erfahren, dass unser Sohn Atemprobleme hatte (Anpassungsstörungen) und einen kleinen Schubs mit Sauerstoff benötigt hat. Als mein Mann mit ihm zum bonding im Kreißsaal war, hatte er nochmal so einen Aussetzer. Es ist wohl sehr häufig bei primären Kaiserschnitten. Ich hätte mir gewünscht es wäre meinem Sohn erspart geblieben, aber jetzt geht es ihm zum Glück gut und man merkt auch nichts von Startschwierigkeiten.
Für meinen Mann war diese Geburt ziemlich traumatisch, da er um uns beide gefürchtet hat. Für mich war sie leider auch kein schönes Erlebnis, aber ich bin mittlerweile einfach froh, dass es meinem Sohn gut geht. Ich habe schon oft von Leuten mit primärem KS gehört wie entspannt alles ablief, aber kann das leider nicht bestätigen. Es lief nicht entspannter als bei meinem sekundären KS ab.
Ich weiss, ich kann mich wahnsinnig glücklich schätzen nun 2 gesunde Kinder zu haben. Aber erneut wurde mir bewusst wie emotional eine Geburt ist, und was das mit einem macht.
Primärer KS mit Schreckmomenten
Oh weh, das klingt wirklich nach schockmomenten! Ich hoffe, ihr könnt es gut verarbeiten und habt jetzt eine schöne und unbeschwerte Zeit :)
Danke meine liebe, ja die haben wir zum Glück 🙏🥰
Hallo
Ich kann dich sehr gut verstehen.
Ich hatte auch vor einiger Zeit eine primäre sectio bei 38+2. Bei mir lief es ähnlich, meine Tochter hatte Anpassungsschwierigkeiten. Sie zeigten sie uns nur eine Sekunde und sie war dann anschließend 3 Tage auf der Neo. Ich durfte sie erst 5 Stunden später das erste Mal sehen und mein Mann erst 3 Tage später aufgrund des Besuchsverbotes auf der neo wegen corona. Das ganze hört sich eigentlich nicht tragisch an aber es hat Spuren bei mir hinterlassen. Ich bin sehr dankbar dass alles gut gegangen ist aber es nagt doch das schlechte Gewissen an mir dass sie zu früh geholt wurde . Und ich bin auch traurig darüber das dieser Moment des ersten Kennenlernen nicht als Familie stattgefunden hat. Manchmal läuft es leider nicht so wie man es sich vorstellt und wünscht.... Aber ich weiß natürlich dass solche Probleme eine absolute Kleinigkeit zu den wirklichen Sorgen und Problemen andere Mütter sind, sie tun halt trotzdem etwas "weh" .
Lg
Ohje, das klingt ja noch schlimmer..5 Stunden lang nicht sehen und neo intensiv ist schon heftig, tut mir leid, dass du das durchmachen musstest.
Ja, es geht immer schlimmer, das ist schon richtig.. aber das relativiert den eigenen Schmerz in dem Moment nicht.
Danke für deine Antwort ♥️
Liebe Moomin,
ich hab nur deine Einleitung gelesen und werde es auch dabei belassen. Ich möchte dir aber trotzdem eine schnelle Genesung wünschen 🍀🙏🏻🍀
Ich hoffe du kannst dich wirklich ganz bald von der Geburt erholen. Fühl dich ganz herzlich gedrückt
Liebste Grüße
Lotti 😘
Danke liebe Lotti. Ja uns geht's gut. Ich verstehe, dass du es nicht lesen magst, es soll ja auch nicht triggern. Am Ende ist es ja gut ausgegangen 🍀
Alles Liebe ♥️
Hallo
Eine Liebe Freundin hatte auch eine schlimme Geburt, daher Rate ich dir, das du die Geburt mit einen "Profi" aufarbeitest. Viele Hebammen bieten das im übrigen auch an. Ja es ist wichtig Erstmal das ihr beide es gut überstanden habt und gesund seid. Trotzdem sollte man das passierte nicht runter spielen. Es ist auch nicht okay wenn das Umfeld das macht. Bei uns ist in Ö ist das ja typisch das man sagt :,, jo mei aber zum glück seid ihr gesund "! Lass dich davon nicht klein machen oder die Situation. Ich finde es gut das du hier deinen Bericht mit uns geteilt hast.
Fühl dich fest umarmt 💙
Danke für deine einfühlsame Antwort liebe Catgirl♥️
Ja du hast recht, das ist so ein Satz der hierzulande gern gesagt wird. Ich selbst sag ihn ja schon, fast wie eine Entschuldigung dafür, dass man die Geburt als schlimm empfand.
Ich hab mir kurz vor der Geburt tatsächlich therapeutische Hilfe geholt, um meine erste Geburt zu verarbeiten. Die war leider auch etwas traumatisch und meine Hebamme riet mir dazu. Ich werde nochmal mit ihr sprechen.
Liebe Grüße 🍀
Ansonsten wenn du möchtest kann ich meine Freundin nach der Nummer ihrer Hebamme fragen vll würde sie mit dir eine Online Aufarbeitung machen. Meine Freundin wollte unbedingt eine Hausgeburt leider ging es 3 Tage zu früh los bei uns in ö sind Hausgeburten gesetzlich erst ab 36+0 erlaubt. Im Krankenhaus hat die Hebamme in Ausbildung eine schlimme Fehleinschätzung gemacht und so kam es zu einem Unnötigen Notkaiserschnitt. Dann haben die im Krankenhaus obwohl sie sagte sie will Stillen einfach die Flasche gegeben bevor sie überhaupt das erste Mal anlegen konnte . Ich könnte dir jetzt soviel weiteres auflisten.. sie hat es mit der Hebamme geschafft sich Mental mit ihrer Geburt und Wochenbett zu versöhnen. Und für mich gleicht das einen Wunder, den ich hatte wirklich Sorge um sie weil sie so fertig war.
Schreib mir einfach bei Bedarf.
Hey
Alles alles liebe noch zur Geburt !
Ich kann deine Gedanken total nachvollziehen.
Ich habe leider auch schlechte Erfahrungen gemacht bei beiden Geburten endete es im Notkaiserschnitt, eine in Vollnarkose und der andere mit PDA.
Meine PDA saß leider bei der zweiten Geburt vor knapp einem Jahr nicht, und ich hatte höllische Schmerzen und kam mir total ausgeliefert vor
Es war einfach furchtbar !
Habe hier auch einen Geburtsbericht geschrieben, falls du ihn mal lesen möchtest.
Mir hat es sehr geholfen darüber zu sprechen.
Am Dienstag ist es ein Jahr her und richtig verkraftet habe ich alles noch nicht aber es ist besser geworden.
Ich wünsche dir alles alles gute und genieße die Zeit
Hallo,
Danke für deine Antwort ❤️
Tut mir leid, dass du so schlimme Erfahrungen machen musstest 🙁
Ich hab mir zur Verarbeitung meiner ersten Geburt therapeutische Unterstützung geholt. Ich kann dir nur raten, das auch zu tun. Gerade wenn du nach einem Jahr immer noch damit zu kämpfen hast.
Es kann wirklich heilsam sein, das in Ruhe aufzuarbeiten
Alles Liebe 🍀
Vielen Dank, ich denke darüber sogar schon länger nach. Aber traue mir den nächsten Schritt irgendwie noch nicht
Alles liebe für dich