Können sich Behörden wirklich so irren?

Hallo ihr Lieben! In meinem Umfeld ist gerade eine ziemlich komische Sache passiert und ich habe keine Ahnung was ich davon halten soll.
Irgendwie kommt mir das ganze echt komisch vor.
Da ich nicht möchte dass sie das lesen und sich denken ich unterstelle denen etwas schreibe ich lieber anonym.

Ich würde einfach gerne wissen ob ich mich so täuschen kann in Menschen und ob das ganze noch gut ausgehen kann. Ich versuche so vage wie möglich zu bleiben aber hauptsächlich interessiert mich:

1. inwieweit ist die Diagnose Shaken baby syndrome eindeutig nachweisbar?
2. kann eine saugglockengeburt zu ähnlichen Verletzungen führen und diese führen dann erst Monate später zum Tod?
3. würden bei der Geburt entstandene Gehirnschäden nicht schon vorher einem Arzt auffallen?

Wäre für Antworten sehr dankbar!

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"1. inwieweit ist die Diagnose Shaken baby syndrome eindeutig nachweisbar?"

Ziemlich eindeutig. Es gibt einfach gewisse Marker, die eher für einen stattgehabten Schüttelvorgang sprechen als für einen Unfall oder eine sonstige Enzephalopathie als Ursache. Von außen allein kann man die Diagnose sicher nicht stellen, aber beim Verdacht darauf wird mit Sicherheit eine Obduktion oder bei noch lebendem Kind eine bildgebende Diagnostik veranlasst, um genau sehen zu können, wo bspw. Subduralblutungen vorhanden sind.

"2. kann eine saugglockengeburt zu ähnlichen Verletzungen führen und diese führen dann erst Monate später zum Tod?"

Sicher nicht Monate später, wenn das Baby zwischendurch keinerlei (!) Symptome einer Hirnschädigung aufwies.

"3. würden bei der Geburt entstandene Gehirnschäden nicht schon vorher einem Arzt auffallen?"

Ja, ziemlich sicher sogar. Vermutlich direkt im KH bei der Abschlussuntersuchung, die ja immer stattfindet, egal ob man ambulant entbindet oder ein paar Tage stationär bleibt.

Ich vermute mal ein Baby kam zu Tode und es wird vermutet, dass es geschüttelt wurde. Du scheinst aber die Eltern zu kennen und ihnen das nicht zuzutrauen. Leider habe ich diesbzgl. schon sehr viele schlimme Sachen erlebt, vor allem noch zu meinen Klinikzeiten. Man kann einen Menschen noch zu gut kennen, in Ausnahmesituationen kann dieser Mensch völlig anders reagieren als wir es denken oder kennen - und ein Baby wird meistens in einer Ausnahmesituation geschüttelt, z. B. wenn es sehr lange weint oder schreit.

Bearbeitet von gynmaedel
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Vielen lieben Dank, ja so ist es. Da der Bruder nun bei einer Pflegefamilie ist habe ich mich gefragt ob das eben dann bei einer Obduktion festgestellt werden kann etc. damit das Kind dann schnell wieder zurückkann oder eben nicht. Oder ob da noch Ewigkeiten vergehen weil das nicht eindeutig festgestellt werden kann. Danke für deine Antwort!

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Ich kann dir nur soviel sagen,

dass das erste Baby einer Bekannten
unter der Geburt durch den Arzt

mit Zange oder Saugglocke

( das weiß ich leider nicht mehr ist 18 Jahre her)

so stark verletzt wurde , dass es an den Verletzungen einige Tage später leider verstorben ist.

Es war bis zur Geburt gesund im Mutterleib.

Der Arzt wurde auch verklagt etc.

Von daher kann ich mir vorstellen, dass es auch Verletzungen bzw. Sauerstoffmangel unter der Geburt geben kann, die erst im Laufe der Entwicklung auffallen. Wenn direkt nach der Geburt nichts offensichtliches auffällt.

Ich wüsste bspw auch nicht, ob bei Saugglocken Geburten mittlerweile hinterher geschaut wird, ob es zu Blutungen im Gehirn gekommen ist.

Bei Frühchen wird das ja sehr oft gemacht, weil es auftreten kann.

Die Große war vor 16 Jahren eine Saugglocken Geburt und ein Sternengucker
da würde es nicht kontrolliert....

Man sah nur äußerlich den Abdruck der Saugglocke.
Und ihre C Lage beim Liegen fiel erst nach Wochen auf.

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Wäre die Saugglocke so gefährlich, käme sie vermutlich längst nicht mehr zum Einsatz. Dazu ist die Medizin zu weit.
Darum denke ich schon, dass ein Schütteltrauma nachweisbar ist. Symptome treten sicher nicht erst nach Monaten auf.
Wie soll das gehen, wenn das Gehirn anschwillt?

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Ich stimme dir zu, ein angeschwollenes Gehirn fällt wohl eher direkt auf.

Zur Saugglocke muss ich dir aber sagen, dass sie mangels Alternativen immer noch zum Einsatz kommt, obwohl sie für Mutter und Kind gefährlich sein kann und viele Risiken mit sich bringt. Wäre die Medizin "weiter", wie du sagst, gäbe es Alternativen.

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Ich muss sagen, ich habe dabei an einen Notkaiserschnitt gedacht.

Es ist halt immer die Frage wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass es schief geht.

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Zu Saugglocke und Zange kann ich (gsd) nichts sagen, aber es gab hier im Ort vor einigen Jahren einen Vater, dem vorgeworfen wurde, er habe das Baby geschüttelt und es sei dadurch schwerstbehindert. Mit U-Haft, Medienzirkus und Kind in Pflegefamilie... Erst in der Verhandlung über 1 Jahr später wurde nachgewiesen, dass die Verletzung des Gehirns irgendeine andere Ursache hatte. Ich erinnere mich nicht mehr an die Details , aber war damals so schockiert, weil niemand, nicht mal die Frau, dem armen Mann geglaubt hat, dass er das Kind nicht geschüttelt hat.

Bearbeitet von shakenbaby
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So ungefähr läuft diese Geschichte auch ab und ich kanntest irgendwie kaum glauben… Frage mich ob das noch gut ausgehen wird. Danke ich werde mal schauen ob ich dazu was finde!

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Es gibt schon Typischen Verletzungen für das Shaken Baby Syndrom, z.b Typische Gehirnverletzungen(Vorne und Hinten), Netzhautablösung und event. Muskel u. Nervenschäden am Hals. Sicher kann es da überlappungen geben aber bei einer Obduktion sollte das schon auffallen, zudem kann ja normal der Zeitraum der Verletzungen da gut eingeschätzt werden. Am Ende wird ein Gericht entscheiden ob die Beweise reichen.

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Vielen dank für deine Einschätzung! Ja ich hoffe es klärt sich bald da der Bruder solange in der Pflegefamilie bleiben muss..

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Liebe TE,
was erwartest du dir von Antworten?
Natürlich können sich Behörden und auch Ärtze irren. Ebenso können Eltern in starken Überforderungssituationen so reagieren, wie du es niemals erwarten würdest. Evtl. eine zweite ärztliche Meinung einholen?

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Hi du! Klar eine eindeutige Antwort werde ich nicht finden aber ich hoffe zumindest erfahren zu können inwieweit Die Diagnose eindeutig ist oder wie lange es dauert bis es festgestellt wird. Die Geschichte ist eben etwas wirr aber da das geschwissterchen bei Pflegeeltern ist hoffe ich auf baldige Aufklärung

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Naja, so eine Diagnose stellt man nicht einfach mal so schnell. Das hat schwerwiegende Konsequenzen für die Eltern und das Kind.
Meist wird das Kind vom Jugendamt in Obhut genommen. Also die Diagnose schmeißt man nicht einfach so in den Raum.

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Ja, ein Shaken Baby Syndrom kann durch die bestimmten Verletzungsmuster im Gehirn recht sicher diagnostiziert werden.

Verletzungen bei der Geburt sieht man oft schon sofort, wenn es z.B. eine Blutung im Gehirn ist.
Ausserdem wird nach der Geburt mit einer Saugglocke ein Ultraschall vom Kopf gemacht. Und Monate später stirbt das Kind dann nicht, das fällt wenn dann schon früher auf.

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Meine Große war 2019 eine Saugglockengeburt in einem renommierten KH und bekam keinen Kopfultraschall. Gleiches schrieb eine andere Userin weiter oben. Scheint also definitiv nicht Standard zu sein.

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Wenn es da keinen Kinderarzt gibt, dann bekommt das Kind keinen Ultraschall, das stimmt.
Meine Tochter bekam in der Klinik und bei der u3 beim Kinderarzt nochmal 🤷🏼‍♀️

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Man kann heutzutage mittels bildgebender Verfahren fast in allen Fällen unterscheiden, ob man gerade eine "frische" Verletzung im Gehirn hat oder ob es sich um eine ältere handelt.
Wenn bei der Geburt was passiert sein sollte, dann würde man das also ziemlich gut anhand des Alters feststellen können. Wenn die Verletzungen so minimal sind, dann fällt das natürlich nicht sofort auf, aber im Verlauf zeigt es sich meistens in der Entwicklung des Kindes.
Es ist etwas völlig anderes, wenn man von mehreren Minuten Sauerstoffmangel sprechen würde, da entstehen gravierende und bleibende Schäden, die sofort auffallen.
Beim Schütteltrauma gibt es zudem gewisse Symptome, wenn die alle aufeinander treffen, da kann man ziemlich sicher davon ausgehen, dass das Kind eben geschüttelt wurde und daher die Verletzung kommen.
Also ja, heutzutage kann man das Gott sei Dank schon differenzieren, ist aber ein Akt, der länger dauert, je nach Lage, also lebt das Kind noch oder ist es verstorben .. Gutachten etc pp, das zieht sich extremst in die Länge.