Hallo ihr lieben,
Ich will gerne unseren Geburtsberichte verfassen.
Mich haben in der zweiten Schwangerschaft vor allem die Berichte zu positiven Geburten nach einen vielleicht harten ersten Geburt interessiert.
Auch unsere erste Geburt empfand ich als positiv. Nur verlief sie lang (36 Stunden). Von Anfang an alle 3 Minuten Wehen, mein Partner war einen Tag nicht da (falsch positiver Corona Test), dafür meine Mama. Nach 24 Stunden PDA, da MuMu immernoch bei 4 cm, die Hebamme hat die Fruchtblase eröffnet -grüne Farbe… man gab mir nur 4 Stunden dann sollte er wegen Infektionsgefahr-, und Blutungsgefahr kommen. Mit Hilfe von Kristeller, Saugglocke und dammschnitt haben’s wir dann auch geschafft.
Leider hatte er doch einen Neugeboreneninfekt und eine Anpassungsstörung, somit musste er eine Woche im Krankenhaus bleiben und ich hab auch 2 Liter Blut verloren mit der Nachgeburt und es folgte eine Notop und im Verlauf eine Bluttransfusion.
Die Zeit im Kh empfanden wir Eltern als schön, es war unsere Blase zum Kennenlernne und wir wurden von den Pflegekräften toll an die Hand genommen, sodass wir zu Hause dann relativ sicher im Umgang mit unserem Sohn waren.
Ich war unendlich stolz auf mein Mindset und meinen Körper was der da geleistet hat und fand, dass wir das alle wahnsinnig gut gemeistert haben.
Natürlich war nicht der Plan unseren zweiten Sohn so zu empfangen, aber ich wusste, das mein Körper auch einen steinigen Weg meistern würde und dass wir im Krankenhaus optimal aufgehoben sind.
So nun zu der Geburt von unserem Kleinen:
Vorbereitet hab ich mich diesmal mit Meditationen. Ich habe keinen Geburtsvorbereitungskurs gemacht und mich gegen den Kurs der friedliche Geburt entschieden, da ich eben mit meiner Einstellung bei Geburt 1 sehr zufrieden war und mich wohl gefühlt hab. Den Podcast hab ich immer mal wieder gehört.
Meinem Partner hab ich 2 DIN A 4 Seiten Geburtswünsche geschrieben (ich wurde belächelt… letztendlich hat er sie studiert als es losging und alles super umgesetzt), bei der ersten Geburt war ich so naiv und wir haben ausgedacht, wir können ja kommunizieren…. Ich will definitiv während der Geburt so wenig wie möglich kommunizieren 😂
Diesmal wusste ich auch, dass mein Partner eine wichtigere Rolle spielen würde, das hat ich in der ersten Ss nie, da dacht ich mir, ich könne das auch alleine.
So jetzt aber…
Los ging’s bei SSW 39+3. Da verlor ich in der Früh den Schleimpfropf mit etwas Blut. Mein Sohn und ich wurden von meinen Eltern abgeholt und zu ihnen gefahren, ich wollte nicht alleine mit meinem Sohn sein und mein Freund kam nach der Arbeit nach.
Mittags hatte ich eine Stunde mal Wehen (im unteren Rücken und im Unterleib). Ich konnte aber gut mit meinem Sohn Mittagsschlaf machen. Dann war alles weg.
Die Nacht verbrachten wir auch bei meinen Eltern. Ab in der Früh um 6:30 hatte ich dann regelmäßig alle 5 Minuten menstruationsartige Schmerzen. Ich konnte gut reden und gehen dazwischen. Zudem verlor ich immer wieder Schleim und etwas Blut (laut Hebamme gut-baldiger Geburtsbeginn).
Im laufe des Vormittags wurde ich unglaublich unruhig und bin nur rumgetigert. Hab aber noch mit meiner Familie gut geredet. Im Gegensatz zur ersten Geburt wollte ich mich hier immer Bewegen.
Um ca 10 Uhr hab ich mit meiner Schwägerin geredet, die meinte wir sollen jetzt mal fahren und den Großen bei Oma und Opa lassen, dann könne ich abschalten und vielleicht kurbelt das die Wehen an. Bei ihr hätte das so geklappt.
Okay… eine Stunde später war ich bereit mich von meinem Großen zu verabschieden. Es folgen ein paar Tränchen… jetzt wird er tatsächlich grosser Bruder ❣️
Es war der perfekte Zeitpunkt zum fahren. Zur Wohnung führen wir ca 25 Minuten und die Wehen waren gut aushaltbar. Zu Hause habe ich mich geduscht und wollte mich ausruhen… klappte nicht ich wollte in Bewegung sein. Ab auf den Pezziball und gekreist.
Die Abstände wurden schnell kürzer auf 3 Minuten, aber die Wehen Länge war bei ca 30 Sekunden.
Ich dachte mir okay das kann wie beim großen dauern.
Um 14 Uhr waren die Abstände dann auf 2 Minuten und ich musste auch schon eine zeitlang veratmen. Ich war unglaublich unsicher, ob wir nun ins KH fahren oder nicht. Ich wollte nicht solange im KH sein, aber ich fühlte mich mit den kurzen Abständen nicht mehr wohl.
Also losgedüst und um ca 15:30Uhr das Klinkum erreicht.
Erstmal eine halbe Stunde CTG, das nichts aufschrieb, da mein Bauch dauerhaft hart war, die Wellen kamen und gingen aber gut. Wieder war der Pezziball mein bester Freund.
Mein Freund fing an, mir das Becken von außen fest zu halten in den Wehen, was mir sehr gut tat.
Es war abgemacht, dass er die Kommunikation übernehmen sollte außer ich möchte mit dem Personal reden, hat auch wunderbar geklappt.
Um 16: Uhr ging’s zur Ärztin, die wollte nochmal grob die Heöße des Babys messen… das war sehr unangenehm für mich, da ich liegen sollte, sie versuchte es so kurz wie möglich zu halten. dann kam die Ernüchterung -MUMu bei 2 cm. Ich dacht … so ein sch****, wie beim großen.
Die Ärztin legte mir dann noch eine Kanüle, da ich aufgrund der vorangegangen Gebärmutteratonie eine Prophxlaxe direkt nach der Geburt erhalten sollte, damit ich nicht wieder Blute. Die Kanüle wurde so gelegt, wie ich im Geburtsplan fürs KH angegeben hab, da wo sie mich nicht stört.
Die Hebammen und Ärzte haben mir eh gesagt, sie hätten meine Wünsche gelesen und versuchen sie soweit es geht umzusetzen.
Nach der Untersuchung durfte ich entscheiden, ob wir im Kreissal bleiben oder auf Station gehen. Mein Freund meinte komm wir gehen auf Station und dann nochmal an die frische Luft. Drinnen war es unendlich heiß!
Wir brauchten ewig in den Garten runter. In jeder wehen ging ich in die tiefe Hocke und mein Freund musste irgendwie meinen unteren Rücken fest drücken (viel fester als er denkt, hab ich ihm immer davor gesagt), hat super gewirkt!
Um Dreiviertel sechs wollt ich wieder hoch auf Station. Bis wir oben waren, hat’s gedauert und um halb sieben wollt ich wieder in den Kreissal, die Wehen wurden intensiver und ich musste mittönen. Als wir vorm Kreissaal standen hab ich schon gesagt, ich spüre einen Druck vaginal und anal und hab das Gefühl zu pressen, zudem zog es mir in die Oberschenkel runter. Im Kreissaal neue Hebamme wieder CTG, ich hab gebeten sie solle nochmal nachschauen, da ich diesen Druck verspüre. Ob ich mich hinlegen könne, nein bitte im Vierfüßler, war für sie auch oke.
Muttermund bei 6 cm, Kind liegt als Sternengucker, also nicht drücken, versuchen so gut es geht zu verarmen, aber deshalb verspüre ich diesen Druck. Es wurde härter mich aufs ausatmen zu konzentrieren, ich sagte ihr, ich komme nicht gut klar mit den Wehen und diesem Druck.
Sie meinte wir könnten Schmerzmittel probieren, PDA, denkt sie sei zu spät, Lachgas oder Infusion.
Wir können darüber reden, sie kommt in 10 Minuten nochmal.
Mein Freund meint…und was meinst du, ich so… das wird nix mehr, der kommt vorher. Mein Freund musste übrigens weiterhin in jeder Wehe auf kreissaalbett hüpfen und mir ins Becken drücken. Bevor die Hebamme kam, verlor ich immer Wasser, wenn er gedrückt , manchmal auch Blut. Ich dachte Urin, aber es war wohl Fruchtwasser. Ein paar Wehen später sagte ich meinen Freund, er muss der Hebamme klingeln, mein Körper will drücken. Schwupp war sie schon da und fragt, ob sie mal während der Wehe untersuchen dürfte, ich bejahte.
Als ihre Finger in mir waren, tat es unglaublich weh und ich sagte, raus, gleichzeitig sprang die Fruchtblase komplett und sie sagte, okay beim nächsten Mal mitschieben, ihr Baby kommt. Schnell rief sie die Ärztin und ich dürfte endlich drücken. Einmal gedrückt, hab ich ihn runter geschoben, zwei Wehen später (die mal richtig lang waren), war der Kopf da und bei der vierten Wehe, war unser Sohn geboren. Es war halb 8.
Die Hebamme hat mich angefeuert und einen Dammschutz gemacht.
Ich bin nur minimal gerissen und musste nicht genäht werden.
Unser Sohn durfte sofort kuscheln mit uns, was für uns drei toll war, weil wir es so nicht kannten.
Die Nabelschnur ließen wir wie gewünscht auspulsieren, auch der Nachgeburt ließ man diesmal Zeit. Die u1 erfolgte erst nach einer Stunde durch die Hebamme und es war einfach schön erstmal zu Sein.
Ich verlor trotz Prophylaxe etwas mehr Blut und bekam mehr Infusionen und noch Zäpfchen, war aber am nächsten Tag alles wieder gut!
Noch ein Nachtrag zu den Meditationen, die liefen immer, anfangs fand ich sie gut, als ich aber zunehmend Druck verspürte, hat mich die Stimme manchmal sauer gemacht 😅 Jajaja mit jeder Welle kommst du deinem Baby näher, gleichzeitig war ich froh, wenn sie mich wieder ans ruhige einatmen in den Bauch erinnert hat.
Ich dachte, ich wäre mehr bei mir und würde besser mit dem Baby in Verbindung sein, war ich aber nicht und fand ich tatsächlich auch so total in Ordnung.
Wir sind so dankbar, dass diesmal alles so einfach gelaufen ist.🍀
Liebe Grüße und alles gute 🍀