Hallo Ihr Lieben!
So langsam verblasst zwar die Erinnerung an das Erlebte, aber ganz vergessen werde ich es bestimmt nicht.
Am Tag des ET (12.01.) ging es mir nicht sonderlich gut, ich hatte den ganzen Tag ein Drücken im Bauch, mir war schlecht und mein Kreislauf spielte völlig verrückt, aber von Wehen keine Spur. Also hab ich abends ein schönes warmes Bad genommen und ein Glas Rotwein getrunken, von dem ich natürlich gleich beschwipst war. An die Wirkung habe ich allerdings nicht wirklich geglaubt.
Irgendwann in der Nacht bin ich dann aufgewacht, weil ich krampfartige Schmerzen hatte. Nachdem die aber immer wieder weggingen und dann wiederkamen wusste ich, aha, das sind also Wehen. Bei der nächsten wollte ich dann auf die Uhr schauen um zu sehen, wie häufig sie schon kommen, bis ich auf einmal einen Schwall Flüssigkeit zwischen meinen Beinen merkte. Da war es 4 Uhr! Ich hab dann sofort meinen Mann geweckt, der mir dann ein Handtuch holte. Nachdem ich dann irgendwann von der Toilette wieder runter war, hab ich gemütlich meine Tasche gepackt, meine Eltern angerufen und mich ins Auto gesetzt. Auf dem Weg ins KH hab ich dann bemerkt, dass die Wehen bereits alle 3-4 Minuten kommen und dachte, huch, das ist aber schnell. Besonders, sie taten nicht unbedingt sehr weh, konnte mich nebenbei noch unterhalten. Im KH wurde gleich ein CTG gemacht, und der Mumu untersucht. Der stand bei 1,5 cm, der GMH war weg und stand schon nach oben (was das heißen soll weiß ich auch nicht). Wir hatten seit dem Blasensprung nur 35 min bis dorthin gebraucht und deswegen meinte die Hebamme, dass es wohl recht schnell gehen würde und ich ich wohl spätestens nach 10 Stunden meine kleine Maus im Arm hätte.
Wir sind dann also spazieren gegangen und haben gefrüstückt (ich hatte tierischen Hunger), dann wieder spazieren, CTG, Sitzball, Badewanne, spazieren ect.
Und weiterhin alle 3 min. eine Wehe.
Nach 6 Stunden war allerdings immer noch keine Geburt in Sicht, der Mumu war bei 5 cm. Nach 11 Stunden wurden die Wehen immer stärker und stärker, immer noch im 2-3 min. Takt. Nach einer Schmerzspritze ging es mit dem Veratmen dann noch ganz gut, doch nach 12 Stunden merkte ich ein starkes Druckgefühl nach unten. Die Hebamme meinte, dass es nun nicht mehr lange dauern würde und die Kleine in spätestens 2 Stunden auf der Welt wäre. Also hab ich all meine Kräfte gesammelt und mich darauf gefreut, dass es endlich vorwärts geht.
Das Drücken wurde immer stärker und ich konnte den Drang nicht mehr unterdrücken mitzudrücken, also kam die Hebamme und meinte ich solle mal mitpressen. Nach 2 oder 3 Wehen untersuchte sie mich und ging ohne ein Wort weg um ein Medikament zu holen. Es war Buscopan, das den Mumu entkrampfen sollte, denn sie meinte, der stände noch einen Millimeter und hing am Köpfchen fest. Also durfte ich nicht mehr pressen und musste irgendwie versuchen diese starken Wehen zu veratmen, was mir zusehends schwerer fiel.
Nach weiteren 3 Stunden war ich dann so fertig, dass ich alle (Hebamme, Ärztin und meinen Mann) nur noch angefleht habe, irgendetwas zu tun, weil ich mit meinen Kräften am Ende war. Ich fühlte mich total vera..., denn schließlich hätte die Kleine längst da sein sollen und ich hatte mich so darauf verlassen. Ich war nicht mehr zu beruhigen, sodass sie mir ein Mittel gegeben haben, was die Wehen für 10 min. unterbrochen hat, damit ich wieder Kraft sammeln konnte.
Ich wollte dann wieder in die Badewanne, weil ich das recht angenehm fand und ich auch unbedingt dort entbinden wollte. Um 21 Uhr (also nach 17 Stunden und davon 4 Stunden nicht pressen dürfen) kam die nächste Hebamme zur Schicht und meinte zu mir, ich müsse die Beine auseinander nehmen, sonst würde ich meinem Baby den Weg versperren, außerdem sollte ich aus der Badewann raus, die Wehen wären nicht stark genug und sie müssten nachhelfen, was in der Wanne nicht geht. Ich hab sie nur angeschaut und hätte sie am liebsten erwürgt. "Beine auseinander????" wie soll ich denn dann das Pressen unterdrücken. Erst dann sagte sie mir, dass der Mumu jetzt doch offen wäre und die Geburt anfangen könnte. Na gut, ich also aus der Wanne raus, was nicht so einfach war bei den Wehen und ab aufs Kreisbett. Dort wollte ich wenigstens sitzen, aber mir wurde gesagt, im halben Liegen ginge es besser. Hab dann noch einen Tropf bekommen, damit die Wehen mehr Kraft bekommen sollten.
Bei jeder Wehe hab ich also fleißig mitgepresst, während die Hebamme versucht hat, den Weg zu weiten und immer auf eine Stelle gedrückt hat, damit ich dort hinpresse. Das war fast noch unangenehmer als die Wehen selber. Zwischen den Wehen musste ich mich hin und her rollen, damit das Köpfchen noch richtig "einrastet". Dann wurde die Ärztin geholt, die mir auf den Bauch drücken sollte (mit einem Bettuch umschlungen). Ich fragte dann mal nach, wie lange es noch dauern würde (da war es 22 Uhr) und die Hebamme meinte, es könnte noch 5 aber auch noch 10 min. dauern. Als aber nach dieser Zeit immer noch kein Köpfchen in Sicht war, wurde die Oberärztin gerufen, die sollte dann mit einer Saugglocke ran.
Weil ich das nicht wollte, versuchte ich bei den nächsten Wehen noch mehr Kraft aufzubringen und presste mit allem, was mein Körper hergab. Plötzlich bewegte sich mein Bauch und tatsächlich hat sich meine Kleine noch einmal komplett um ihre eigene Achse gedreht und saß somit richtig im Becken. Sogar die Hebamme meine, soetwas hätte sie noch nie gesehen. Dann kam die Oberärztin und meinte, dass es auch so gehen würde, also drückte sie mit aller Kraft auf den Bauch, mein Mann hielt meinen Kopf, die andere Ärztin drückte an meinen Beinen und die Hebamm versuchte das Baby rauszuholen. um 22:38 Uhr zog sie es dann endlich raus und ich war undendlich erleichtert.
Nach diesen 19 Stunden hatte ich vollkommen vergessen, dass ich ja ein Kind auf die Welt bringe und als mir die Kleine dann auf den Bauch gelegt wurde, fiel es mir wieder ein und ich konnte nur noch lachen und heulen gleichzeitig.
Nach der ersten Untersuchung, der Nachgeburt und der Abnabelung bekam sie dann mein Mann, denn ich musste noch genäht werden. Ich hatte einen Scheidenriss, einen Dammschnitt und einen Dammriss III. Grades (also der Schließmuskel war gerissen). Die haben mich eine 3/4 Stunde zusammengenäht, bis ich dann meine Kleine endlich wieder bekam.
Es war kein schönes Erlebnis, aber immer wenn ich meine Kleine Maus anschaue denke ich, dass es die Strapazen wert war. Allerdings werde ich bei dem nächsten Kind nicht mehr so freudig in die Geburt gehen und mich auf keinen Fall auf das Wort einer Hebamme verlassen.
So, das war meine Geschichte!
LG,
Sabine und Annika Marie (8 Tage)
Annika Marie hat sich Zeit gelassen!
Jaja, hört sich fast nach meinen Geburten an. *lol* Nur bei mir kam beide Male die Saugglocke zum Einsatz, da meine sich nicht mehr drehten und in der Sternenguckerposition geblieben sind.
Huch, erstmal noch HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!!
"Allerdings werde ich bei dem nächsten Kind nicht mehr so freudig in die Geburt gehen und mich auf keinen Fall auf das Wort einer Hebamme verlassen."
Das kann ich gut verstehen. Bei unserer Großen sagte die Hebamme früh um 5:30 Uhr, dass es sicherlich nicht mehr lange dauern würde, da ich eben schon heftige Wehen seit Stunden hatte, der MuMu auch bei 3 oder 4cm offen war usw. Letztendlich kam die Maus um 22:32 Uhr und die Hebamme von früh, die dann Feierabend hatte, hat sie abends mit mir entbunden. *gg*
Beim Kleinen hatte ich eine Hebamme, die immer sagte, stellen sie sich bloß nicht auf eine schnelle Geburt ein. Der kleine Mann hatte es aber doch eilig und die ganze Geburt dauerte von der ersten bis zur letzten Wehe 2,5 Stunden. *lol*
Alles Liebe mit Deiner Annika
Liebe Grüße,
Annika, mit Jolina und Fabio
Hallo Sabine,
es tut mir Leid, dass du mit deiner Hebamme nicht so klar kamst, sowas ist wirklich sehr schade.
Ich hoffe du findest beim zweiten Mal eine bessere Begleitung!
Und zur Erleichterung: die zweite Geburt ist fast immerleichter und schneller !
Hallo,
erstmal HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!!!!
Ich bin eigentlich durch Zufall auf diesen Forum gelandet, da bei mir die Geburt schon 13 Monate (17.12.2005) her ist. Aber als ich Deinen Beitrag gelesen habe musste ich sofort wieder an meine Erfahrung denken. Ich kann das ganz gut nachvollziehen wie es ist sich stundenlang zu quälen. Mein kleiner Racker wollte auch nicht so schnell auf die Welt. War bereits 4 Tage überm Termin und nichts tat sich. Als ich dann ins Krankenhaus kam sagte man mir nach der Untersuchung das es eingeleitet werden muss da es noch nicht nach Entbindung aussah. In der Nacht ging es dann plötzlich von alleine los. Hatte mich schon etwas gefreut aber zu früh
Hatte 22.75 Std. lang mal mehr mal weniger starke Wehen gehabt. Nach 20 Std. Quällerei bekam ich dann endlich mal eine PDA. Der Nachteil davon war dann leider das mein Spatz dann mit Zange und Saugglocke auf die Welt geholt werden musste weil ich keine Kraft und kein Gefühl im Unterleib mehr hatte.
Aber wir haben alles super überstanden und wie schon gesagt Kimi ist nun schon wieder 13 Monate und stellt unsere Wohnung ganz schön auf den Kopf
Oh man wie die Zeit vergeht. Geniesse es solange sie noch so klein ist und viiiiiel schläft
LG Anja und Kimi