Hat jemand ein Haus das Anfang der 80iger gebaut wurde gekauft?

Hallo,
wir haben heute ein Haus Bj 1978 angeschaut und überlegen ob wie dieses kaufen sollen.

Es müsste allerdings eine Menge gemacht werden. Böden, Fenster, Türen, Treppe - alles müsste renoviert werden.

Nun ist halt die Frage ob es sich überhaupt lohnt so ein altes Haus zu sanieren?

Wegen den Wasserleitungen die man ja nicht begutachten kann, oder ob es in ein solches Haus eher nass werden kann??

Was müsste noch beachtet werden bei so einem Kauf?

Danke für eure Meinungen.

Cassie

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Es ist wie so oft.
Entweder liebst Du dieses (alte) Haus- dann bist Du bereit auch was rein zu stecken und von Grundauf zu sanieren.
Sicher spielt auch die Lage eine nicht zu kleine Rolle. Ist es bevorzugtes Wohngebiet wo es aber keine Bauplätze gibt, dann ist man häufig auch schon mal bereit etwas tiefer in die Tasche zu greifen.
In der Regel ist es so, dass man für die Kohle die man in so ein altes Haus reinsteckt auch locker bauen kann. Dann hat man ein vernünftig isoliertes Haus, neuwertigen Standard und man muss (wenn alles gut läuft) auch so bald nichts befürchten.

So ein altes Haus kann sich schnell zu einem Pulverfass entwickeln und zu einem finanziellen Desaster.

Ende der 70er Jahre- Du wirst kaum oder keine Isolierung haben- der Austausch der Fenster wird 10.000 höchstwahrscheinlich überschreiten, willst Du neue Bäder haben, dann werden noch einige Überraschungen wie der Austausch der Rohre auf Dich zukommen. Wie alt ist die Heizungsanlage? Neue Anlagen kosten ab 5000 Euro aufwärts je nachdem was man haben möchte. Wie sieht das Dach aus? Eine Dachsanierung kostet u.U. schon an die 20.000 Euro.
In welchem Zustand sind die Heizungsrohre und Wasserleitungen?
Viele Dinge werdet Ihr erst lange nach dem Kauf feststellen.
Fazit:
Wenn Ihr Euch in dieses Haus verliebt und die finanziellen Möglichkeiten für eine umfassende Sanierung habt, dann ran an den Speck.
Wenn Ihr aber meint, dass es mit 20.000 Euro schon getan sein wird für den Anfang und man den Rest nach und nach machen kann, dann vergesst es.
Das haut in den wenigsten Fällen hin denn oft es ist so, dass eins ins andere übergeht.

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Mein Mann und ich kamen gestern zu der Rechnung das wir wohl ca. 100 000 Euro reinstecken müssten um es so zu haben wie wir wollen.

Das Haus würde 110 000 Euro kosten. Für 210 000 Euro könnten wir in unserer Wohngegend defenitiv nicht neu bauen.
Allein ein Grundstück kostet schon knapp 60 000 Euro hier #schock

Das Geld für das Haus hätten wir zusammengespart, wir müssten also "nur" das Geld für die Sanierung aufnehmen.

Positiv ist die Lage des Hauses und der Garten. Es steht eigentlich genau dort wo wir gern wohnen würden.

Cassie

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100.000 Euro klingt realistisch.

Na dann mal los- rein ins Abendteuer #huepf

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Hallo!

Mein Elternhaus wurde ebenfalls 1978 gebaut, und da meine Eltern es noch bewohnen, kann ich dir was zum Zustand sagen.

Böden, Fenster, Türen und Treppe sind wohl noch die Kleinigkeiten, die du in einem 30 Jahre alten Haus erneuern musst!

Meine Eltern haben in den letzten 8 - 10 Jahren
- alle Fenster ausgetauscht
- eine neue Haustür und eine Kelleraußentür gekauft
- die Fliesen im EG erneuert
- Parkett verlegen lassen (vorher war Teppichboden im Wohn-Ess-Zimmer)
- beide Bäder komplett erneuert (incl. Wasserleitungen)
- eine neue Brennwert-Gasheizung einbauen lassen incl. Edelstahl-Rohr im Schornstein (teuer...)
- das Dach prüfen lassen (ist noch gut in Schuss)
- die Innentreppen (drei Stück, da REH) renoviert
- die Terrassenfliesen erneuert (vorher war Waschbeton dort...)
- die Fassade reinigen und neu streichen lassen.

Dazu natürlich die "normalen" Renovierungen wie Zimmer streichen, Kellerböden streichen, neuer Teppich im Gästezimmer usw.

Was meinem Elternhaus noch fehlt ist eine anständige Isolierung, die Wände sind aus Beton und keine 20 cm dick. Da trauen sich meine Eltern noch nicht ran, weil die Dachisolierung sehr aufwendig ist. Sie wollen erstmal abwarten, wie der Energieverbrauch mit der neuen Heizung aussieht.

Wenn das angebotene Haus im Urzustand ist, habt ihr hohe Investitionen,vor allem was Heizung und Isolierung angeht. Da würde ich mich nicht mit dem Standard von 1978 zufrieden geben!
Wenn ihr ernstes Interesse an dem Haus habt, dann investiert in einen Gutachter, der euch alle Schwachstellen aufzeigen kann. Sonst wird das ein Fass ohne Boden...

LG, Tina.

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Hmm... genau das was deine Eltern reingesteckt haben, müssten wir auch alles machen.

Dafür hätten wir 100 000 Euro kalkuliert.

Das Haus kostet jetzt 110 000 Euro die wir zusammengespart haben.

Wir haben auch einen Vollwärmeschutz eingeplant.

Das einzig positive ist die Lage des Hauses und der Garten. Es steht genau dort wo wir gerne wohnen würden.
Aber ansonsten müssten wir das Haus wohl fast bis auf die Grundmauern ausschlachten...

Wie kann man eigentlich feststellen wie gut die Wasserleitungen noch sind?

Cassie

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Hallo!

Wenn Lage und Grundstücksgröße ideal für Euch sind und es keine wirklichen Alternativen gibt, dann solltet ihr ernsthaft überlegen, das Haus von einem Sachverständigen begutachten zu lassen. Der kann Euch auch etwas zu den Wasserleitungen sagen. Und die Kosten sind es wert!!

Wenn Ihr das Haus energietechnisch auf den neusten Stand bringt, gibt es bestimmt auch günstige KfW-Darlehen, vielleicht ist bei Euch was möglich:

http://www.kfw.de/DE_Home/Service/Foerderprogramme_auf_einen_Blick/Foerderangebot_fuer_Privatpersonen.jsp

Viel Erfolg beim weiteren Planen,
Tina.

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Hallo,

ich bin da etwas anderer Meinung als meine Vorschreiber.
Klar, wenn Du ein Haus auf dem Stand von 2009 haben willst, mußt Du viel Geld investieren, und es wird ähnlich teuer wie ein Neubau.

Aber die Frage ist, ob man nicht doch erstmal ein paar Jährchen mit einem Teil der alten Sachen leben kann.
Bei einem Neubau mußt Du das Geld für alles jetzt sofort auf den Tisch legen, sonst fehlt Dir was. In einem Altbau ist es erstmal da, auch wenn es alt und häßlich ist oder energetisch ungünstiger.
Viele, die bauen, nehmen dafür ja Sachen in Kauf wie kein Keller o. ä., damit es nicht zu teuer wird. Nur das läßt sich nachträglich nicht mehr ändern.

Ein Altbau hat auch noch den Vorteil, daß Pfusch am Bau schon aufgefallen ist und beseitigt wurde. Bei Neubauten darf man sich da unter Umständen auch noch mit rumärgern.

Im Haus meiner Eltern (von 1973) gab es bisher genau einmal einen Wasserschaden, und die einzigen neuen Leitungen sind die nach diesem Schaden im Bad.
Daß einem mal eine Wasserleitung kaputt geht, gibt's abgesehen davon auch bei neueren Häusern.

Wir haben ein Haus von 1971 gebaut und erstmal das nötigste gemacht: neue Heizung, die noch alte Hälfte der Fenster neu, Außendämmung und Dachdämmung (aber das haben eh erst Häuser ab Mitte der 90er von Anfang an). Dann noch in der Küche Fliesen gelegt, in einem Zimmer Laminat und in einem Teppichboden. Aber sowas ist Geschmackssache. Das fällt u. U. auch in einem Haus von 2000 oder so auch an.
Wir planen jetzt noch die Bäder, die Türen, das Garagentor, die Kellertreppe und den Garten neu zu machen. Aber das ist alles benutzbar und nicht so furchtbar dringend.
Wasserleitungen werden wir nicht neu machen, außer wenn bei der Badrenovierung was auftaucht. Bisher (seit Mitte 2007) gab es damit keine Probleme.

An Eurer Stelle würde ich mal mit einem Fachmann durch das Haus gehen, der Euch sagt, was wirklich gemacht werden muß.

LG
Heike

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Danke für die Antwort.

Ja wir erwägen das Haus mit einem Gutachter anzuschauen.

Das Problem ist halt dann, wenn er sagt das noch viel mehr kaputt ist als wir denken, und wir das Haus nicht kaufen weil wir mit dem Preis nicht zusammenkommen, haben wir den Gutachter umsonst bezahlt.

Alles nicht so einfach. Ein Hauskauf ist eben eine Entscheidung fürs Leben. Da MUSS einfach alles genau geplant und durchdacht sein.

Mein Mann tendiert allerdings schon dazu, das komplette Haus gleich zu sanieren.
So haben wir einmal das maximale an Dreck - dafür aber dann unsere Ruhe.

Cassie

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Kennt Ihr nicht einen Handwerker oder sowas ähnliches, der mal kostenlos gucken würde?

Bei uns hat mein Onkel geguckt, der Architekt ist und für die Bank gebrauchte Häuser schätzt.

Abgesehen davon sind ein paar Hundert Euro für ein vielleicht überflüssiges Gutachten besser, als daß sich nachher das Haus als Faß ohne Boden entpuppt.
Mein Cousin hätte fast ein Haus gekauft, das kurz davor war, auseinander zu brechen und mit einer sehr teuren Stahlkonstruktion hätte gesichert werden müssen. Er und seine Frau haben das nicht gesehen, sein Vater (der Architekt) schon.

LG
Heike