An alle die Haus gebaut haben-wie Finanzen aufstellen? Womit beginnen?

Hallo ihr Lieben,

ich habe mal eine Frage an alle die schon ein Haus gebaut haben ;-)

Wir möchten gerne ein Haus bauen, stehen noch völlig am Anfang der ganzen Planung.

Natürlich wissen wir welches Haus uns in etwa vom Stil her gefällt und was es in Etwa kosten wird.... jedoch tun wir uns schwer einen Ansatzpunkt zu finden.


Wie viel Eigenkapital wird benötigt?
Wie viel an Nebenkosten kommt auf uns zu?

Wie viel wird monatlich auf uns zukommen?
Können wir uns einen Hausbau überhaupt leisten?


Wo setzt man zuerst an?


Ich würde mich über Erfahrungsberichte sehr freuen.


Vielen Dank schonmal

lg lollipop


P.S. Der Hausbau wird sich auf ungefähr 220 000 Euro inkl. Grundstück belaufen bei dem Haus das wir uns vorstellen.

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Hallo!

Wir haben die Kosten berechnet, 15% draufgeschlagen, berechnet was uns das beim normalen derzeitigen Zinssatz kosten würde.

Angebot zum festpreis der baufirma geholt.

Dann sieht man ja, ob man damit hinkommt.

Dann zur Bank..

Nur nichts vergessen bei den Kosten:
grundbuch, Notar, Bodenprobe, ver-und einmessung,hausanschlüsse, Lichtschalter, farbe, Bodenbeläge, Puffer für Unvorhergesehenes..etc...

lg

melanie, die im Sommer 06 hier eingezogen ist

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Vielen Dank für deine Antwort!


lg

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Hallo,

was beinhalten die 220000 Euro alles? Ist das der Preis für ein schlüsselfertiges Haus, dann fehlen noch der Innenausbau (Böden, Wände, Decken). Wir haben schlüsselfertig gebaut, der Preis für das Haus war auch ca. 220000 und insgesamt bezahlt haben wir für alles ca. 285000. Also inklusive Notar, Anschlussgebühren, Innenausbau, Außenanlagen, neue Küche, Garage....

Wir sind damals mit dem Angebot der Baufirma zu einem Finanzberater gegangen und der hat uns dann ausgerechnet, was wir uns leisten können und was eben zu dem schlüsselfertigen Haus noch alles dazukommt.

Ob ihr euch einen Hausbau leisten könnt, kommt auf euer Einkommen und euer Eigenkapital an. 20% Eigenkapital wären schon nicht schlecht.

Ihr solltet am Besten alles mal von einer Bank oder einem unabhängigen Finanzberater durchrechnen lassen.

Viele Grüße

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Danke für deine Antwort!

lg

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Als ich gesagt habe, ich werde wohl mal bauen, bin ich erstmal zu meiner Hausbank und habe mir das alles erklären lassen. Danach wusste ich auch in etwa, für wieviel "Kredit" ich gut bin. Und klar, ich würde Dir diesen Weg auch empfehlen, aber das lohnt sich nur, wenn Du bei einer guten Bank bist und Dir bei Deiner nicht einfach irgendein Banker zwecks Erreichung seiner Zielvorgaben einen Bausparer aufschwatzt.
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Zuerst solltest Du mal Deinen finanziellen Spielraum kennen, also welche Rate Du zahlen könntest. Das heißt, Du rechnest die regelmäßigen Einkommen zusammen, Kindergeld usw. und ziehst die ganzen Ausgaben ab. Dabei auch jährlich anfallende Rechnungen (Steuer, Versicherung usw.) nicht vergessen. Indem Du vielleicht anfängst, ein bisschen Buch zu führen, findest Du auch raus, was Du ansonsten so in etwa zum Leben brauchst.
Nun bleibt eine Summe übrig, die Du ab sofort jeden Monat beiseitelegst. Zum einen merkst Du dann schnell, ob Du das alles richtig eingeschätzt hast und zum anderen sammelst Du dann Eigenkapital, und das ist sehr gut.
Es ist dabei nicht entscheidend, ob Du ein paar Prozent Zinsen dafür bekommst, sondern es ist entscheidend, daß Du regelmäßig und viel auf die Seite tust.
Dieser monatliche Betrag, zusammen mit Deiner KALTmiete, ergibt die maximal mögliche Rate, die Du tragen könntest. Und nach der Formel "Monatsrate * 300 = Kreditsumme" ergibt sich die Schallgrenze für einen Kredit. Diese Formel setzt 3% Zins und 1% Anfangstilgung voraus, das heisst Du solltest besser deutlich unter dieser Kreditsumme bleiben, um höher tilgen zu können.
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Als nächstes kommt die Beleihung. Das ist das Verhältnis zwischen Kreditsumme und Wert der Immobilie. Im Fall des Bauens ist der Wert der Immobilie im Prinzip der Grundstückspreis + die Baukosten. Jetzt musst Du schauen, daß diese Beleihung bei höchstens 80% liegt. Dann nämlich kommst Du in den Genuß wirklich günstiger Zinssätze (3%) und Deine Finanzierung ist solide genug, damit auch unvorhergesehene Ereignisse nicht in einer persönlichen finanziellen Katastrophe enden müssen. Da Du aber beim Bauen neben den genannten Kosten noch einige weitere hast (Notar, Grunderwerbsteuer, Makler?, Anschlußkosten, ...) rechne mal 10% auf die Baukosten drauf. Das heisst, Du brauchst 110% des Immobilienwerts, darfst Dir aber nur 80% leihen, solltest also 30% als Eigenkapital haben. Oder anders gesagt, Grundstück und Bau dürfen nicht mehr als das 3,33fache Deines Eigenkapitals kosten.
Hast Du nicht soviel Geld, dann würde ich Dir abraten. Es machen zwar einige Banken dann noch mit, aber es ist ein teurer und riskanter Spaß. Dann lieber noch ein paar Jährchen sparen.
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Schließlich haben die Banken oft noch weitere Regeln, z.B. daß sie höchstens das 5fache des Jahreseinkommens verleihen. Aber mit diesen genannten Faustregeln kannst Du ermitteln, wieviel das Projekt in etwa kosten darf.
Die Grundstückspreise erfährst Du bei Deiner Gemeinde (das nennt sich "Bodenrichtwerte" und gibt die Preise an, die im letzten Jahr durchschnittlich bezahlt wurden). Die Baupreise bei den Hausanbietern, wobei Du da genau überlegen mußt ob Du Extras brauchst. Hausanschlußkosten liegen bei 10-15000€. Der Rest (außer dem bereits oben genannten) sind mehr oder weniger Peanuts.

Na dann viel Spaß beim Rechnen...
LG

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Wow, ich muss ehrlich gestehen, ich musste deine Antwort zweimal durchlesen ;-)

Das ist ja super was du mir da zusammengeschrieben hast. VIELEN DANK dafür - damit hilft du uns schon sehr weiter.


lg

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Eigenkapital wäre grundsätzlich nur für Nebenkosten (Notar, Finanzamt) erforderlich =5% des Kaupfreises

Banken (ING DiBa) finanzieren bis 100% des Kaufpreises

somit könnt Ihr Rücklagen für schlechte Zeiten beibehalten...

bei 220 000 EUR werden mtl. ca 1000 EUR fällig

+ mtl. Bewirtschaftungskosten (ca 2-2,50/ qm Wohnfläche)

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Hi,

sowas sollte wirklich gut und lange geplant werden. Wisst ihr schon mit wen ihr Bauen wollt? Architekt oder Bauträger? Wir haben lange hin und her überlegt und uns dann doch für einen Bauträger entschieden. Beim Architekt kann man Geld sparen, hat aber einiges selbst zu tun (Angebote vergleichen/ Gewerke ausschrieben etc. ). Kann unter Umständen alles etwas dauern! Der Bauträger kümmert sich um alles, daher haben wir uns für einen regionalen Entschieden. Dieser war zwar nicht der günstigste, hatte aber einen sehr guten Ruf. Haben aber dennoch einige Angebote eingeholt, auch von anderen Bauträgern. Wir wir dann tatsächlich den Werkvertrag unterschrieben hatten, hat gedauert. Wir haben lange nachverhandelt und wollten wirklich alles schon aufgenommen haben was schon von Anfang an klar war. So konnten wir schon etwas mehr die Kosten überblicken + Nebenkosten (Abtransport des Aushubes, Bodenprobe, Vermesser etc. pp. Davon leben die Bauträger eigentlich mehr das so Sonderwünsche in der Hausausstattung erst zur Bemusterung hinzu kommen (!). Wir haben wirklich schon einiges aufnehmen lassen und jetzt bei der Bemusterung kamen dennoch einige Aufpreise hinzu (Standardinnentüren gefiehlen uns nicht, die Standardelektroausstattung ist zu wenig, wollten andere Fliesen und, und, und). Dafür sollte man sich spielraum mit einrechnen. Alles in allem sind wir von den anfänglichen geplanten 300.000€ dann auf gut 350.000€ gekommen und jetzt im Enddefekt werden wir am Ende mit Küche, Außenanlagen u.s.w. bei fast 400.000€ ankommen.

Ihr solltet wirklich schon gründlich planen. Aufstellungen darüber machen was ihr wollt und dann mit den großzügig berechneten Kosten zur Bank gehen. Lasst euch auch von mehreren Banken Finanzierungsangebote rechnen lassen. Selbst da haben wir einige Zeit nachverhandelt und kamen dann von 4,7% nom. auf 4 % nom. .(!) Dann sollte man gleich eine längere freie Abruffrist mitvereinbaren. Oft wird zuerst von 3 Monaten gesprochen. Dann wollen sie großzügig sein und wollen 6 Monate geben. Wir wollten gleich 12 Monate haben, jetzt stellen sie uns im enddefekt fast 14 Monate das Geld zinsfrei zum Abruf bereit. Andernfalls muss man wenn nach der genannten Zeit der Kredit noch nicht abgerufen ist, Zinsen zahlen.

Wie du siehst ist schon vor dem ersten Spatenstich einiges zu beachten und zu planen. Bis wir den Werkvertrag unterschrieben hatten, vergingen Monate. Es fängt ja schon bei der Wahl des Grundstückes an. Passt die Lage? Zahlt man lieber ein paar Euros mehr pro qm, aber hat dann einen höheren Verkaufswert falls man man verkaufen muss. Aus welchen Gründen auch immer. Wir wollten nicht auf dem Dorf wohnen und haben lieber etwas mehr bezahlt. Selbst das Haus sollte man langfristig planen. Wie sieht die Familienplanung aus? Wieviel platz brauche ich in den nächsten Jahren. Wie sicher ist mein Job? Was ist wenn einer von uns arbeitslos wird? Habe ich soviel Kapital um einige Monate den Kredit weiter bedienen zu können? Bin ich gut versichert (Lebensversicherung, Berufsunfähigkeit)? Was ist wenn mein Auto kaputt geht? Kann ich mit den Raten fürs Haus noch reparaturen zahlen u.s.w. . Ich sollte Rücklagen bilden fürs Haus. Es geht um viel Geld, man sollte es ja nicht übers Knie brechen.

Viel Glück!

LG
Jacqueline

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Also zum Thema, ob ihrs euch leisten könnt ;-)

Wir haben vor, in 2 Jahren auch ans bauen zu denken. Bis dahin führen wir ein Haushaltsbuch, welchs wir immer zum Ende des Monats auswerten. So haben wir eine lange Zeit einen guten Überblick über das, was wir zur Verfügung habe und wie viel wir als Raten haben könnten und wie viel wir zurücklegen könnten. Denn man sollte sich schon etwas zurücklegen für Reparaturen etc. Damit meine ich nicht das normale Sparbuch wovon man z.B. Urlaub zahlt, sondern wirklich ein Konto für PReparaturen und Instandhaltung. Man hat ja auch nciht nur die Raten, sondern Nebenkosten etc etc. :-)