Bitte mal um Meinungen - Hauskauf/Hausverkauf - oder doch nicht ?

Guten Morgen,

ich hole mal etwas weiter aus um mein/unser Problem zu schildern -ich hoffe Ihr habt etwas Zeit- :-)

Also vor ein paar Jahren haben wir uns ein älteres Haus gekauft. Aus heutiger Sicht wohl etwas übereilt, weil wir damals aus unserer Wohnung raus mußten und nur 3 Monate (Kündigungsfrist) Zeit hatten, Haus zu kaufen, zu renovieren und umzuziehen. Aber für unsere damalige Situation war das Haus passend. Ich war in Elternzeit, das Kind noch klein, meine Eltern wohnen faktisch gegenüber, das Haus sehr geräumig. Die Lage eher ländlich, Geschäfte, Ärzte etc. alles fußläufig zu erreichen. So nun der Haken, das Haus war/ist renovierungsbedürftig. Vieles haben wir schon gemacht: neue Heizung, teilweise neue Fenster, Küche, Wasserleitungen, Garten neu angelegt und noch viele Kleinigkeiten. Aber an ein Ende ist noch nicht wirklich zu denken.

So, nun zu dem eigentlichen Problem. Das Haus hat ingesamt 240m² Wohnfläche + ca. 60qm Wohnfläche im Keller. Die wollen natürlich sauber gehalten werden. Als ich noch in Elternzeit war und praktisch den ganzen Tag Zeit hatte, war das auch nicht das Problem. Zu dem war ich damals auch noch fast 10 Jahre jünger.

Ich gehe aber jetzt arbeiten, mein Mann ebenfalls. Um also diese 240m² in einem einigermaßen ordentlichen Zustand zu halten, geht mehr oder weniger die komplette Freizeit drauf. Die Renovierungen stauen sich mittlerweile an. Das Problem ist einfach, dass wir in dem Haus wohnen. Also wenn man eine Arbeit beginnt, müsste man auch dran bleiben - was sich aber schwierig gestaltet, wenn man jeden Tag nur 1 oder 2 Stunden Zeit hat um zu renovieren. Gut bliebe das Wochenende aber da ist putzen, waschen, bügeln, einkaufen etc. angesagt.

So nun war mein Argument, dass wir ja beide nicht jünger werden und die Renovierung schon heute nicht schaffen und mit der Zeit wird das ganze ja nicht weniger sondern eher mehr. Ich schlug also vor, dass wir uns nach einem kleineren Haus oder eine Mietwohnung umsehen und dieses Haus hier verkaufen. Das Problem, nach ca. 8 Jahren ist von dem Darlehen natürlich nocht nicht nenneswert etwas getilgt.

Schaue ich mich nach Mietwohnungen um, kosten 3 ZKB Wohnungen schon mehr Miete, als wir jetzt für das Darlehen bezahlen. Ich meine 240m² für 350€ da kann man nix sagen. Um ein anderes Haus (renoviert) zu kaufen, müssten wir aber dieses erstmal verkauft bekommen und keiner weiß wann das sein wird und zu welcheme Preis.

Und dann käme der ganze Rattenschwanz mit Umzug. Kind müßte vermutlich die Schule wechseln. Ich würde von meinen Eltern wegziehen, gerade dann, wenn sie das Alter kommen, wo die Pflegebedürftigkeit immer näher rückt.

Andererseits paßt mir mein heutiges Umfeld auch nicht mehr so richtig in den Kram. Wir wohnen neben einer Kirche, die permanet bimmelt. Dann sind in der Straße immer mehr Autoschrauber zugezogen, wo immer gehämmert oder gebohrt wird und Sportauspuffe zum guten Ton gehören. Die Nachbarn auf der anderen Seite sind schwerhörig und brüllen sich nur noch an, sodaß man faktisch nirgends seine Ruhe hat und die hätte ich schon gerne ab und an.

Wir sind jetzt am hin und her überlegen aber wissen nicht wirklich was wir tun sollen. Vermutlich wäre das unsere letzte Chance - in 20 Jahren brauchen wir nicht mehr anzufangen mit neuem Haus. Aber in 20 Jahren bekomme ich vermutlich so ein riesen Haus auch nicht mehr renoviert und/oder geputzt.

Ich bin für jede Idee oder Lösungsvorschlag dankbar.

Liebe Grüße
Tiffy

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Also ich würde nach einem kleineren Haus im finanziellen Ramen ausschau halten.. sobald ihr das gefunden habt, würde ich zur Bank gehen und nach einer Umfinanzierung fragen und dann eben pro und contra abwägen!

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Hallo

Ihr solltet euch mal einem Plan machen.

Was wann renoviert wird.

Dann ist dein Kind 10 Jahre und kommt mal gut alleine klar.

Einkaufen kann einer Freitags nach feierabend.

Ich denke euch fehlt ein Plan.

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Was muß denn noch renoviert werden wenn ihr da schon 8 Jahre wohnt?

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noch einiges und alles greit ineinander :-)

z.B. die Bäder. Das Bad oben kann nicht gemacht werden, weil man, um neue Leitungen verlegen zu können, diese unter der Wohnzimmerdecke verlegen müßte. Die Wohnzimmerdecke, ist aber eine doppelte Decke. Also noch damals eine Löschdecke + eine drübergezogene Betondecke + ein Untergerüst + Panelen. Diese müßte man also erstmal komplett entfernen um an den eigentlichen Boden des Bades zu kommen unter dem man die Rohe neu verlegen kann. So haben wir jetzt oben praktisch gar kein Bad, sondern nur eine Toilette. Das Bad im EG könnte man zwar relativ leicht renovieren, nur hätten wir dann in der Zeit überhaupt kein Bad mehr.

Dann müßte im kompletten Obergeschoß ebenfalls die Decken entfernt werden - auch hier Löschdecken, bei denen der Ruß schön rieselt. Das Treppenhaus müßte gemacht werden, der Dachboden gedämmt. Der Keller müßte general überholt werden und und und.

Es geht ja nicht nur um das Einkaufen. Klar, kann ich freitags einkaufen, dann hätte ich samstags 45 Min. mehr Zeit zum bauen... aber weißt Du was ich meine ? Wenn man die ganze Woche auf Arbeit ist, zwischendrin Kind noch von A nach B fährt, weil wir halt im Nichts wohnen, bleibt einem für alles andere nur die 2 Tage Wochenende, wovon der Sonntag halt auch flachfällt, weil die Nachbarn nicht wirklich begeistert sind, wenn da von morgens bis abends gehämmert und gebohrt wird. Und der Samstag, bliebe dann für Hausarbeiten, Wäsche usw. Und ganz ehrlich möchte ich am WE auch mal mehr von meinem Kind haben, als nur guten Morgen und Gute Nacht zu sagen, wie wir es fast die ganze Woche praktizieren :-(

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Ich denke nicht, dass ihr voreilig gehandelt habt oder etwas falsch gemacht habt...

Ich denke aber, du hast zwei Probleme:

1. Du fühlst dich da nicht mehr so ganz richtig wohl! Kann ich verstehen. Aber IRGENDWAS wirst du beim nächsten Haus auch wieder haben, vor allem aber auch in einer Mietwohnung. Ich glaube nicht, dass ein Hausverkauf dieses Problem lösen wird. Da musst du eher an deiner Einstellung arbeiten.

2. Wenn ihr das Haus verkauft (hast du selbst gesagt) macht ihr wahrscheinlich miese. Ihr würdet in JEDEM Fall draufzahlen (monatlich). Wieso ändert ihr dann jetzt nicht aktiv die Strategie? Ihr zahlt SEIT 8 Jahren nur 350 € im Monat? Wieso? Es ist ja wohl klar, dass da keine großartige Tilgung herausgekommen sein kann. Wieso erhöht ihr die Tilgung nicht? Wieso macht ihr keine Sondertilgungen? Wenn ihr das alles nicht wollt, könntet ihr für die "Großbaustellen" auch Handwerker bestellen und diese gegebenenfalls mit einem kleinen Kredit bedienen. Dann sind die gröbsten Sachen innerhalb von wenigen Wochen erledigt!

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Sicher hast Du Recht mit der Einstellung. Nur es kommen halt immer mehr Dinge auch in der Umgebung dazu, die mich stören.

Wir sind damals extra von der Stadt aufs Land gezogen, weil wir Ruhe wollten und nun haben wir die ganzen Autofanatiker in der Straße. Das konnte ja damals keiner ahnen.

Wir zahlen nur so wenig, da das Haus am Arsch der Welt steht und einfach günstig war.

Damals war das wie gesagt eine Hau-Ruck-Aktion. Wir haben das Haus gekauft und die Finanzierung war/ist so ausgelegt, dass es nach der Zinsbindung bar bezahlt wird.

Damals bin ich ja auch nicht arbeiten gegangen und wir waren über die niedrige, monatliche Belastung dankbar.

Wie dem auch sei, selbst wenn die Hütte morgen bezahlt wäre, ändert es ja nichts daran, dass ich faktisch nur noch am Putzen bin und ich mich über mein Umfeld ärgere :-(

Die ausstehenden Renovierungen stören dann um so mehr, wenn man im Krach wohnt und innen noch Baustelle hat.

Mit den Handwerkern...ja einerseits natürlich eine Option. Haben wir auch teilweise gemacht aber da könnte ich Bücher drüber schreiben....

Alleine die Sache mit dem Heizungsbau hat sich ungelogen über ein 3/4 Jahr hingezogen und nix ging vorwärts.

Für die Renovierung meines Büroraumes haben wir extra einen Malermeister engagiert, der da auch 2 Monate rumgemacht hat - das Zimmer hat nur 12qm.

Bei meinen Eltern waren neulich die Dachdecker zugange, die sich strickt geweigert haben eine Toiletten zu benutzen und ihre Notdurft im Garten verrichtet haben :-(

Also und wer soll die Handwerker dann beaufsichtigen ? Es ist ja keiner zu Hause ! und 2 Monate Urlaub nehmen je Zimmer - sorry das geht gar nicht.

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Hallo,

dein Text liest sich so, als würdet nicht ihr das Haus besitzen, sondern das Haus würde euch besitzen.

Ich kann total verstehen, dass ihr das nicht so die nächsten Jahre mitmachen wollt. Ich bin aber auch der Typ, der genau deswegen nicht "Haus und Hof" haben möchte. Ich denke, dass es für euch eine wahnsinnige Erleichterung wäre, wenn ihr das Haus los werden würdet. Schaut euch halt mal realistisch an, was man für euer Haus bekommen würde und was ihr alternativ gerne hättet. Wolltet ihr neu kaufen, gäbe es sicherlich auch Möglichkeiten wie Zwischenfinanzierung etc.

VG
kitty

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Vielleicht sollte mein erster Gang mal zu der Bank sein.

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Bei soviel Wohnfläche. Könnte ihr keine Einliegerwohnung abtrennen?

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sollte man meinen. Aber leider nicht ohne Wahnsinnsaufwand, da das Treppenhaus genau in der Mitte des Hauses liegt. Würden wir also unten vermieten, müssten wir immer bei denen durchs Wohnzimmer. Würden wir oben vermieten, würden die bei uns durchs Wohnzimmer rennen. Und ganz ehrlich in einem bewohnten Haus das Treppenhaus komplett verlegen ? also da hab ich nicht so wirklich Lust darauf.

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Nur so als Idee: was wäre mit einer außen laufenden Treppe (gemauert oder als Metall-Wendeltreppe) als Zugang zur oberen Wohnung? Dann einfach die innere Treppe mittels Trockenbauweise schließen und stillegen. Unten kann der untere Teil des Treppenaufgangs sogar noch als zusätzliche Gaderobe für die untere Wohnung dienen.

Ich würde vermutlich nicht als erstes zur Bank gehen, sondern nochmal weiter über mögliche Aufteilungen nachdenken oder einen kreativen Architekten fragen. Mit ein paar Ideen könnt ihr Euch vielleicht verkleinern ohne das Haus zu verkaufen. Und habt durch Miete oder Teilverkauf noch zusätzliches Geld um die noch offenen Renovierungsarbeiten zu stemmen.
LG doremi

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Wenn ich mir deine Beiträge so durchlese würde ich das haus eher verkaufen und was neues suchen. Hat eine bekannte auch gemacht - haus ähnlich groß wie bei euch, zwar keine ewige Baustelle dafür aber die Kinder grade am flügge werden.

Schulwechsel würde ich als nicht so schlimm betrachten. Und kläre unbedingt mit der Bank wie weit eine Umschulung auf ein neues Projekt machbaren wäre!

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Bei 240m² werdet Ihr ja eine Menge Nebenkosten fürs Heizen usw. haben.
Ich hab wegen einem geplanten Hauskauf letztes Jahr viel bei http://www.grundbuchblog.de gelesen.