Erfahrungen mit gemischten Hecken?

Hallo Elfchen,

wir haben zum Nachbarn hin eine gemischte Hecke aus so ziemlich allen Büschen, die ich kenne (u.a. Forsythien, Goldzypressen, Haselnuss, Flieder, Herbstflieder, Kirschlorbeer, Blumenhartriegel, Berberitze, Bauernjasmin, Blasenspiere...).
Alles sehr pflegeleicht und hübsch anzusehen weil vieles blüht.

Unterschiedliche Pflege - nö, wüsste nicht wieso?

LG Olestra

Naja, man kann alles auf einmal schneiden, aber es gibt auch Gartenverrückte, die schneiden nach jeder Blüte, sprich jeder Strauch wird anders geschnitten.

Flieder würde ich nicht mehr in meine Hecke pflanzen, nicht buschig genug von unten.

Wir haben 30 m " bunte" Hecke und gut 60 m Hainbuche.
Wenn würde ich auch nur noch Hainbuche komplett nehmen oder Kirschloorebeer, da die immergrün sind.

LG
Lisa

Ich finde gemischt auch VIEL schöner, zumal man da was für jede Jahreszeit hat, vom Winterblüher bis zur Herbstfärbung und auch im Winter mit unterschiedlicher Rindenfärbung oder mit Hagebutten und Immergrünen. Es ist nicht so langweilig und zudem Bieneweide und Vogelparadies. Und was das Schneiden betrifft: nach meiner Erfahrung macht eine naturnahe Hecke viel weniger Arbeit, als ein "grüner Zaun", dem man mindestens einmal im Jahr mit der Heckenschere zu Leibe rücken muss. Die meisten Sträucher lichtet man nur alle fünf Jahre aus, bis auf schnellwachsende wie Budleija (Sommerflieder), die man im Februar fast völlig runterschneidet. D.h. es ist weniger Arbeit und verteilt sich zudem besser.

Zudem kannst du dir schon im Winter duftende Blütenzweige ins Haus holen, z.B. Zierkirsche oder -quitte, Blutpflaume oder Winterschneeball u.a. und du spürste die Jahreszeiten viel unmittelbarer als wenn du dich auf Kirschlorbeer beschränkst, der immer komplett gleich aussieht.
Lass Dich von deinem Gärtner nicht beirren, geh einfach in eine gut sortierte Baumschule, die kennen sich aus. Landschaftsgärtner haben nach meiner Erfahrung nicht viel mit Pflanzen am Hut, sie sind eher erfahren in Pflasterarbeiten, Mauern und Treppenbau.
Ein naturnaher Garten macht auf Dauer viel weniger Arbeit und ist einfach schöner. Das einzige worauf du achten solltest, um nicht doch mittelfristig regelmäßig schneiden zu müssen: achte auf die Breite der ausgewachsenen Pflanze und setze sie mit entsprechenden Abständen. Und setze versetzt, d.h. nicht nur eine Reihe, sondern im Zickzack, dann wird die Hecke schön dicht. Wenn man zu eng und zu nah an die Grenze pflanzt (typischer Anfängerfehler), dann muss man später unnötig viel schneiden. Auch bei den "richtigen" Pflanzabständen ist die Hecke nach 3-4 Jahren dicht.
Und wenn du einen Sitzplatz wirklich blickdicht kriegen willst, empfielt es sich, direkt um dem zu schützenden Breich (also nicht (nur) außen an der Grundstücksrenze) was zu pflanzen, das bietet einen viel besseren Sichtschutz.
Viel Spaß beim Gärtnern wünscht
doremi, die sich über jeden nicht-langweiligen Garten freut!