Hallo liebe Urbia Gemeinde,
hätte ich das Folgende noch vor einiger Zeit gelesen, hätte ich die Augen verdreht und mich gefragt wie jemand so unbeholfen sein kann und jetzt bin ich es selbst.
Folgende Situation: um unsere Familie durch ein zweites Kind zu komplettieren müssen wir unseren Wohnraum vergrössern. Die Idee: die bestehende Garage zu Wohnraum umbauen und in unser Haus einzubeziehen. Das Problem: rechtlich muss ein Mindestabstand von 3m zum Nachbarn bestehen, den wir nicht haben- die gute Nachricht: der Nachbar hat 6,70m und könnte uns 3m abgeben, dafür müssten wir ihn aber natürlich befragen.
Für mich ist die Sachlage klar: kein Mensch tut so etwas aus reiner Gefälligkeit, aber bevor wir einen Architekten für Alternativen zu Rate ziehen, wollen wir es wenigstens versucht haben, aber WIE?
Wie fragt man jemanden nach 3m seines Grundstücks? Am Gartenzaun? Schriftlich? Das ist ja nichts das einfach mal in zwei Minuten erklärt ist. Würde mich jemand abfangen und mir im vorbei gehen seine Familienplanung unter Einbezug meines Grundstücks erklären, hätte ich schon mal per se schlechte Laune. Und nein, nein, nein, ich will den Nachbarn nicht dafür zum Kaffee trinken einladen, das habe ich bisher nicht getan und ich finde es doof damit anzufangen, weil wir etwas wollen. Das ist scheinheilig.
Der Nachbar ist sehr nett, aber komisch. Das selbe würde er sicher auch über uns sagen. Er ist die Sorte "Rasen mit der Gartenschere schneiden" und wir eher die Sorte "Hippies im Zaubergarten"
Hat jemand eine Idee für mich, denn ansonsten handele ich es so ab wie ich bin:
Hallo! Wir bräuchten ein paar Meter ihres Grundstücks, nur als eingetragene Baulast. Ich weiß das machen sie nicht, aber ich wollte es von meiner To Do Liste streichen. Schönen Tag auch!
Im Grunde genommen würde ich auch einen Tanz aufführen und/oder die Strasse auf Knien runter rutschen, denn seine Zusage wäre die Lösung aller Probleme, aber ich bin Realist und mag mich für ein trockenes NEIN ohne Aussicht auf Erfolg nicht zum Vollhorst machen!
Danke für kreative Ratschläge!
Wie frage ich den Nachbarn?
Hab Ihr denn schon die Baugehmigung?
Denn wenn diese nicht erteilt wird, dann brauchst Du auch den Nachbarn nicht fragen.
Das Bauamt hat uns ja quasi die Sache mit dem Nachbarn eingebrockt 
Wir bekommen eine Baugenehmigung wenn der Nachbar der Eintragung einer Baulast von 3m zustimmt- ansonsten nicht!
Ah okay....hab gerade mal ein bisschen dazu gelesen...ich würde es anstelle des Nachbarn nicht machen.
Ich würde ihn in einer ruhigen Minute fragen, ob er mal Zeit hat und es ihm dann sagen, wie es ist: Ihr wollt die Garage zu Wohnraum umbauen, braucht aber diese drei Meter Abstand und ob er bereit wäre, euch diesen 'Abstand', gegen angemessene Bezahlung natürlich, abzutreten. Wieso, weshalb, warum, das würde ich gar nicht zur Sprache bringen.
Findest Du? Wenn Du jetzt der Nachbar wärst, würdest Du Dir nicht vielleicht ein Herz fassen, wenn Du wüsstest es ginge um neues Leben quasi 
Das hatte ich eigentlich als Totschlagargument eingeplant 
Naja, es geht ja nicht darum, dass sich der Nachbar vielleicht überreden ließe. Damit wäre für den Moment erstmal alles toll.
Aber denk mal ein paar Monate/Jahre in die Zukunft. Ich kenne euren Nachbarn nicht, aber für mich wäre es eine Horrorvorstellung, dass die ganze Straße wüsste - und das wäre bei unsrem Nachbarn so - dass wir noch ein Kind möchten. Möchtest du das Risiko eingehen, womöglich ständig gefragt zu werden, ob es denn schon geklappt hat, wo denn der Nachwuchs bleibt und so weiter? Wäre ja möglich, was ich euch nicht wünsche, dass es nicht so läuft, wie von euch geplant. Dann wäre es doch furchtbar belastend, wenn dann ständig jeder auf deinen Bauch schielen würde.
Womöglich entscheidet ihr euch noch einmal um und dann heißt es, ihr habt ihm einen Bären aufgebunden. Oder euer Jüngstes bekommt später mal zu hören 'dich gäbs ja gar nicht ohne meine drei Meter'. Man steckt nie in den Leuten drinnen.
Deswegen, nein, würde ich niemals so etwas persönliches wie meine Familienplanung unter den Nachbarn rumerzählen oder gar als Argument für irgendwas nehmen.
Hallo,
auf jeden Fall schriftlich.
Wobei ich mal annehme, dass er keinen Meter abgeben wird.
GLG
Hallo,
das wäre auch meine liebste Vorstellung, die Allgemeinheit hält dies jedoch für unpersönlich. Und ja, ich denke auch das er keinen Meter abgeben wird, wer würde das schon tun? Ich nach jetziger Situation zumindest schon..
Danke Dir! Viele Grüsse !
Hallo,
das ist eine Baulast und die regelt man nicht mal so am Gartenzaun, beim Kaffeetrinken und schon gar nicht durch Vortanzen....
Geht mit konkreten Plänen ganz normal zu ihm und fragt ihn; wenn er zustimmt, könnt Ihr mit seiner Zustimmung den Antrag einreichen.
Ehrlich gesagt: anstelle Eures Nachbarn würde ich ablehnen oder es mir teuer bezahlen lassen.
Das Grundstück kann er mit dem Eintrag nicht mehr so einfach verkaufen.
Hallo,
ob es um eine Baulast oder um das Wetter geht, irgendwie muss es begonnen werden und das alleine war die Frage- ob eher am Gartenzaun abpassen, oder mittags mal klingeln, oder eine Brieftaube los schicken..wie fragt man jemanden nach etwas das man selbst auch nicht tun würde. Ich finde das ist eine saudoofe Situation.
Besagter Nachbar lebt mit seiner Frau auf 580qm, hat eine Tiefgarage mit Fuhrpark, hier wird es sicher nicht um einen Zuverdienst gehen, den braucht er nicht, hier geht es einfach nur um Wohlwollen und die möglichen, (weitreichenden) Konsequenzen des Ganzen.
Aber ich danke Dir für Deine Einschätzung- tanzen sehen will mich sicher keiner, aber es würde die Nachbarschaft sicher etwas auflockern
***Besagter Nachbar lebt mit seiner Frau auf 580qm, hat eine Tiefgarage mit Fuhrpark, hier wird es sicher nicht um einen Zuverdienst gehen, den braucht er nicht, hier geht es einfach nur um Wohlwollen und die möglichen, (weitreichenden) Konsequenzen des Ganzen.***
Aber gerade Menschen, die Geld nicht wirklich brauchen, können oft einfach nicht drauf verzichten.
Hallo an alle Mitschreiber,
nachdem ich gestern noch lange mit meinem schuhfeschistischen Mann gesprochen habe sind wir zu der Einigung gelangt uns in Zusammenarbeit mit einem Architekten nach einem Plan B umzusehen- Ideen hierfür OHNE Einbezug der Nachbarschaft liegen bereits vor
Heute jedoch kam es wie es kommen musste. Als meine Tochter die Einfahrt hoch und runter hopst kommt besagter Nachbar hinzu und erklärt mir wie sehr er seine Enkel vermisst und wie schade er es findet sie nicht aufwachsen zu sehen, ob wir denn nicht noch mehr Kinder wollen...der langen Rede: wenn ich nicht wüsste wie abwegig das ist, würde ich vermuten er hat meinen Post hier gelesen und ich habe ihm ganz ohne Sahnetorte von den ursprünglichen Plänen erzählt und er fand es: wunderbar!!!
Nichtsdestotrotz werden wir versuchen die Pläne anderweitig zu realisieren, er besteht jedoch darauf ihn mit einzubeziehen, sollten wir doch Hilfe in seine Richtung benötigen- unentgeltlich! Warum? Weil er ein sehr entspanntes Verhältnis zu Geld hat und eine sehr hohe Meinung von Familie.
Nächste Woche fährt er zu den Enkeln nach Berlin und ich empfange den Gärtner, so dass er von unserem Grundstück aus seine Bäume schneiden kann- er hatte sich bisher nicht getraut zu fragen...wir sind uns vielleicht ähnlicher als ich dachte
Vielen Dank für die netten Ratschläge !
Das gibt's ja nicht, ist das schön!!! Da sieht man mal wieder, wie vorschnell so ein Urteil ist, aber über meine Nachbarn denke ich genauso…
Viel Glück, welche Pläne Ihr auch immer realisiert!
Lg Luther
Ja Mensch, es gibt aber auch glückliche Fügungen im Handumdrehen 