Hallo liebe Leute,
ich bräuchte hier einen Rat.
Mein Mann und ich haben uns ein Haus angeguckt, worüber wir uns nicht einig sind. Mein Mann würde es sofort kaufen, ich - nur wenn es die Hälfte vom jetzigen Preis kosten würde. Aus meiner Sicht ist das Haus zu teuer (sanierungsbedürtig von oben bis unten- Heizung, Dach, Elektrik, Leitungen, Innenausstattung, wilder Garten usw.). Auch der Schnitt gefällt mir nicht, die Küche ist sehr alt und recht klein und lässt sich gar nicht erweitern, da zwischen der küche und dem Wohnzimmer ein WC liegt...
Also für mich viel zu viele Nachteile und auch der Preis ist für die Gegend viel zu hoch. Mein Mann sieht aber alles ziemlich locker und meint, dass man nicht alles gleich sanieren muss...
Was mich am meisten ärgert, ist seine Überzeugung, dass wir kein besseres Haus finden und wenn, dann wird es richtig unbezahlbar... Für mich wäre diese Ruine zu erwerben ein Horror. Das Haus ist wirklich zu teuer für solch einen Zustand und die Gegend. Mein Mann wirft mir vor, ich zerstöre seinen Traum vom Eigenheim und habe zu hohe Ansprüche, die nicht unserem finanziellen Stand entspechen. Ich würde ja gerne mitmachen, aber nicht bei so einem sanierungsbedürftiges Haus. Die Zahlen für Sanierungsarbeiten, die noch anstehen könnten, habe ich ihm zusammengetragen, aber er bleibt stur verliebt in dieses Haus und möchte nicht abwarten, ob etwas ordentlicheres auf den Markt kommt.
Ich habe Angst in dieser Ruine zu leben ohne dort etwas ändern zu können, weil uns alle Gelder dann für Kredit ausgehen. Hatte jemand eine ähnliche Situation? Ich bin einfach traurig und Angst vor einem großen Fehlkauf...
Ich wäre Euch dankbar für Eure Erfahrungen und Gedanken...
Liebe Grüße,
Nachgeben beim Hauskauf
Wir hatten eine sehr ähnliche Situation kurz vor unseren finalem Kauf.
Mein Mann wollte unbedingt das Haus kaufen. Ähnlich wie du sah ich die Sache. Zu teuer, zu sanierungsbedürftig, zu klein. Mein Mann war es glaube ich einfach nur leid weiter zu suchen.
Ich bin die Sorte Frau die halt nicht mit macht 😅. Habe meine Bedenken geäußert und klar kommuniziert das ich nicht unterschreiben werde. Im blieb nichts anderes als das zu akzeptieren. Gab aber auch ordentlich Diskussionen. Die Aussage ich will "Boykottieren" ist auch gefallen. Den war wirklich nicht so. Ich hab dann noch intensiver gesucht, auch Häuser angeschaut, die mir auf dem Papier nicht unbedingt zugesagt haben. Einfach auch um zu schauen was ich/wir wirklich nicht wollen. Kurz drauf haben wir dann unser Haus gefunden. Mein Mann ist rückblickend dankend. Ob er das wäre, wenn wir immer noch suchen würden? Glaube nicht.
Sanierungen während man im Haus wohnt würde ich nicht machen. Höchstens Außenanlagen und Keller. Haben wir im Freundeskreis mittlerweile echt oft mitbekommen und zufrieden ist keiner.
Danke! Wir haben wirklich eine ähnliche Situation.
Das ist bereits fünftes oder sechstes Haus, das wir besichtigen und leider stimmt auch hier nicht alles. Und ja, die Aussage, dass "ich das ganze boykottiere" gab es auch schon. Die Stimmung zu Hause ist jetzt nicht schön. Mein Mann ist müde vom Suchen und möchte jetzt einfach das nehmen, was ihm auf den ersten Blick gefallen hat. Mein Bauchgefühl und mein Verstand schreien vor Schreck, aber irgendwie ist er gerade noch sturer und mir fällt es sehr schwer ihn zu überzeugen... ich hoffe, es klappt noch, zeitnah eine Alterative zu finden.
Naja, wir haben uns schon deutlich mehr als 6 Häuser angeschaut. Sowas dauert halt. Bei mir hat es auch relativ lange gedauer bis ich verstanden habe, dass eine Bestandsimmobilie eben eine Bestandsimmobilie ist und kein Neubau. Man muss da schon schauen, was ist wirklich realistisch und was nicht. Welche Sanierungen sind unumgänglich. Was ist Schnickschnack und man könnte drauf verzichten. Bodentiefe Fenster... Als Beispiel. Finde ich sehr schön. Noch besser richtig Panoramamässig. Hätte man hier auch machen können. Hätte uns aber ein halbes "unnötiges" Vermögen gekostet.
Trotzdem. Sanierungsstau, egal welches Gewerk, wollten wir aber auf keinen Fall. Da haben wir alles direkt gemacht. Dinge die man kaum bemerkt, sauteuer sind aber und eben auch irgendwann auf die Füße gefallen wären. Strom und Wasser- und Abwasserleitungen waren es, neben gefühlt tausend andere Dinge, in unserem Fall. Euch viel Erfolg ✌️
Hey, ich würde mich auf den Kauf auf keinen Fall einlassen, wenn ich nicht auch 100% davon überzeugt bin. So ein Hauskauf ist ja jetzt auch keine kleine Entscheidung. Wir haben auch lange suchen müssen und viele Ruinen angeschaut, bevor wir letzten Endes unser Traumhaus gefunden haben, mit dem wir beide 100% im Reinen sind, auch wenn viel zutun war und ist. 🌺🍀
Das ihr unterschiedlicher Meinung zu dem Haus seid solltet ihr dringend besprechen denn ihr müsst euch beide dort wohlfühlen . Was das Preisleistungsverhältnis betrifft mag sein dass das Haus für den Zustand zu teuer ist aber wenn es wenig andere Angebote gibt , die Region teuer ist und/oder die Lage entsprechend ist das normal.
Hallo NinaKeane,
du kannst deinen Mann am besten einschätzen und wenn du den Eindruck hast, dass er das Haus nur kaufen möchte damit ein Haus gekauft ist, musst du mit ihm reden. Eines ist klar ihr hängt da gemeinsam drin und tragt beide die Verantwortung. Finanziell sowieso und ein Hausbau /eine Sanierung ist etwas was nicht nebenbei gemacht werden kann und idR auch irgendwie an die Substanz geht.
Rede mit ihm, falls er wirklich eine Vision von eurem Leben in genau diesem Haus hat dann versuche zu verstehen was er sucht, dass wird es für euch leichter machen ein Haus zu finden mit dessen Kauf ihr beide einverstanden seid.
Das einer nur nachgibt um der Liebe wegen halte ich hier für grundsätzlich falsch.
Viel Erfolg 🍀
Hallo und erstmal danke an alle, die mir geantwortet haben!
storch19, Antarctica, Anna5678, Alle, Lari4Eyes, Augusta88.
Es beruhingt mich zu lesen, dass ihr die Situation ähnlich seht wie ich.
Das ist nicht die Angst vor dem Hauskauf oder Kreditschulden, was ich habe. Das ist die Angst vor sinnloser unendlicher Arbeit, vor Dauersanierung, sodass man nie fertig wird und irgendwann gar keine Freude mehr am Leben hat. Ja, mein Mann möchte das Haus wegen des Hauses... Und nein, wir sind beide keine Handwerker. Aber wenn ich das Thema anfasse, heißt es, "du raubst mir mein Kindheitstraum vom Haus, das ist egoistisch von dir"... Mir selbst gefällt dort nur die Lage. Alles andere ist zum heulen.
"Das einer nur nachgibt um der Liebe wegen halte ich hier für grundsätzlich falsch." - ja, das ist der Punkt, wo ich gerade stehe... Und muss die Enscheidung treffen...
Danke für die Ratschläge, ihr Lieben.
Ich versuche weiterhin, mit meinem Mann zu reden.
Ich hab einmal bei einer Mietwohnung nachgegeben. Ich war da nie glücklich. Auch im Nachhinein graut es mir, wenn ich an die Jahre denke. Würde ich nie wieder machen, bzw niemandem raten. Für uns stellt sich die Frage zum Glück nicht mehr, wir sind im Eigenheim, dass wir beide schön finden.
Danke!
Bei der Mietwohnung wäre ich gelassener, glaube ich. Wir hatten auch in der Vergangenheit unschöne Mietwohnungen gehabt, aber da weiß man, dass die Wohnung nicht für die Dauer ist. Beim unschönen Hauskauf habe ich jetzt wirklich das Zittern. Das Haus kann man nicht mehr so einfach zurückgeben...
Ich bleibe dabei und suche etwas, was auch mir besser gefällt.
Hallo,
Ich würde niemals beim Hauskauf nachgeben, wenn ich es so überteuert und sanierungsbedürftig finde, wie Du es hier beschreibst. Alleine der Satz, dass Du diese Ruine als Horrer bezeichnest, ist aussagekräftig genug.
Man muss zwar bei jeder Bestandsimmobilie Kompromisse machen, ich finde aber, bei einigen gibt es keinen Abstrich. Elektrik zB kann man nicht schieben. Bei uns wurde soviel Pfusch von den Virbesitzern gemacht, wir wären nicht mehr fertig geworden und es hätte gefährlich werden können.
Und dann lebt ihr über Jahre in einem sanierungsbedürftigen Haus, Du wirst immer unzufriedener, die Belastung im Alltag immer höher, die Trennung kommt und du hast Schulden für ein Haus, welches Du nie haben wolltest.