Frühchen Physiotherapie: Bobath oder Vojta

Wir machen Bobath. Mausi (32. Ssw, jetzt korrigiert 4 Monate) hat nur leichte Defizite und da ist Bobath ausreichend. Wir haben eine Therapeutin, die beides machen könnte, je nachdem wie "schlimm" es ist.
Hatte aber auf der Suche nach der Physiotherapeutin einige Gespräche zu dem Thema..

Bei Voijta werden ja im Prinzip Reflexe ausgelöst, um Bewegungen zu trainieren. Das bedeutet, dass die Kinder dadurch zu Bewegungen gezwungen werden und es ihnen "nicht gefällt", und sie daher wohl viel dabei weinen. Das macht es natürlich den Eltern nicht gerade leicht - soll aber sehr viel effizienter sein als Bobath. (Aussage von meinem Kinderarzt). Meine Nichte (28. Ssw, inzwischen 9 Jahre alt) hat im ersten Jahr Voijta gemacht und meine Schwägerin hat sich damit wirklich sehr gequält. Aber es führte schnell zu Ergebnissen - schneller als Bobath.

Macht deine Physiotherapeutin Voijta? Was sagt der Kinderarzt dazu? Hast du die Möglichkeit, die Physiopraxis für ne andere Meinung zu wechseln?

Hallo,

Unsere kleine (33+0 und Muskelhypoton da T21) hat im ersten Jahr nach Vojta geturnt! Es hat ihr nicht immer gefallen da es sehr anstrengend ist aber wir hatten eine Therapeutin die sehr gut auf unsere kleine eingegangen ist und es auch NICHt auf biegen und brechen durchgezogen hat wenn es mal gar nicht geklappt hat! Ich denke hier ist das Vertrauen zur Therapeutin sehr wichtig! Die Muskeln wurden durch vojta auf jeden Fall super trainiert und wir haben es auch täglich zuhause gemacht! Mit ca 1 Jahr hat unsere kleine vojta nicht mehr wirklich zugelassen! Es wäre dann wirklich ein extremes gegen sie arbeiten gewesen was wir nicht wollten und somit sind wir dann zu bobath gewechselt was glaube ich ab einem bestimmten Alter auch gut geht da man da dann vieles spielerisch machen kann! Ich würde dir auf jeden Fall Probe Stunden empfehlen und dann siehst du wie es deinem Kind und dir damit geht! Liebe Grüße

Hallo :)

Also meine große auch ein Frühchen, allerdings von 33+6 hat 10 Monate Physio gemacht. Sie hat sich wahnsinnig überstreckt.

Anfangs Vojta und als sie älter wurde und es sie sehr gestresst hat, sind wir (mit etwa 8 Monaten) zu Bobath über gegangen. Die Fortschritte unter Vojta waren richtig gut, wenn auch die Behandlung an sich für mich sehr nervenaufreibend war.
Heute ist sie 2 Jahre und top entwickelt.

Meine kleine ist leicht hypoton und ich habe lange überlegt ob ich ihr Vojta auch „antun“ möchte. Habe dann meine Freundin, die kinderphysiotherapeutin ist, um Rat gefragt. (Sie macht sowohl Vojta als auch Bobath)
Sie sagte, dass Bobath „reichen“ würde, die Behandlung aber deutlich länger dauern würde… mit Vojta hatte sie vermutet, dass wenige Termine reichen.

Haben uns dann für Vojta entschieden (andere Praxis) mit der Option umzuschwenken.
Nach dem allerersten Termin habe ich schon einen wahnsinnigen Fortschritt gesehen… und wir waren jetzt 4x da und die Therapeutin sagte schon beim letzten Mal, dass wir noch 1-2 Termine brauchen, dann wären wir am Ziel.

Natürlich würde es bei euch nicht so schnell gehen, ging es ja bei meiner Großen auch nicht… aber ich habe durchgehalten und sehr gute Fortschritte gesehen.
Übrigens war meine Große bei meiner Freundin und sie hat trotz allem ein gutes Verhältnis zu ihr und ich denke auch nicht dass es meiner Tochter in irgend einer Weise geschadet hat.

Lg Sonnenblumenkerne mit Krümeline 2 Jahre 💝 und Fröschlein 3 Monate 💝

Erst mal herzlichen Glückwunsch zu den beiden kleinen Kämpfern.

Vojta ist sehr umstritten und in einigen europäischen Staaten inzwischen nicht mehr zugelassen! Frühchen in der SSW haben unserer Erfahrung nach bereits Traumata erlitten durch viele schmerzhafte Behandlungen die sie über sich ergehen lassen mussten. Ich persönlich fände es unverantwortlich gerade solchen Kindern noch sowas zuzumuten. Wozu? Damit sie 2 Monate eher laufen können? Oder um etwas erwingen zu wollen was sie auf Grund einer eventuellen Behinderung gar nicht können?

Wenn dir die Therapeutin zu viel plaudert such dir eine andere. Wobei die Frage ist was sie plaudert. Tratsch sie über die Nachbarn oder vermittelt sie dir wissen über die Entwicklung und die richtige Förder von Kindern.

Ja man muss so frphe Frühchen fördern ABER man darf nicht vergessen dass es eben auch Babies sind mit einem Recht auf ein babygerechtes Leben. Und da gehören schmerzhafte Übungen durch unter Zwang ausgeführte Bewegungen definitiv nicht dazu. Unser Nachsorgearzt hat sogar vojta per Rezept ausgeschlossen.
Frühchen in der SSW haben Einschränkungen. Jetzt und auch später werden immer wieder Probleme aufploppen. Der Grad zwischen genug fördern und übertreiben ist schmal, wir sind daher selbst mit Schulkind noch im SPZ abgeschlossen um uns immer wieder rückzuversichern ob wir zuviel, zu wenig oder genau richtig fördern
Und ja die Therapeutin hat recht auch Eltern von Frühchen müssen an sich arbeiten. Müssen mehr als normale Eltern akzeptieren dass jedes Kind eben nur das leisten kann wozu es fähig ist . Müssen akzeptieren dass ein Frühchen das gerade mal lebensfähig war eben Defizite hat . Müssen lernen die Erfolge zu sehen und fähig sein auch Defizite in gewissen Umfang zu akzeptieren.
Ich wünsche euch Alles Gute

Unsere Mädels kamen 5 Wochen zu früh, und ein Kind bekam auch Vojta-Therapie verschrieben. Ich war anfangs sehr skeptisch und las kritische Texte, in denen behauptet wurde, dass die Kinder unter Schmerzen oder gar Bindungsverlust leiden würden. Da unsere Tochter die ersten Sitzungen auch brüllte wie am Spieß, war ich kurz davor, die Behandlung abzubrechen.

Dann sah ich aber genauer hin und erkannte, dass sie wahnsinnig Fortschritte machte. Und das Schreien war nicht aus Schmerz, sondern weil sie einfach gerade nicht so festgehalten werden wollte und ihr die Anstrengung nicht passte. Genau so meckert sie ja auch immer, wenn ich sie in einen Body wurschteln will 🙈 Und man konnte auch sehen, dass die Therapeutin nichts mit Gewalt machte, sondern sehr sanft war. Sobald sie die Übungen beendete, lachte meine Tochter wieder und war ausgeglichen und rechtschaffen müde.

Deshalb bin ich mittlerweile der Meinung, dass man Vojta nicht verteufeln sollte, sondern es sich am besten mit einem guten (!) und einfühlsamen Therapeuten anschaut. Die Kinder profitieren davon extrem gut und vor allem schnell - da kommt Bobath nicht dagegen an.

Ich sage mir auch, dass ich lieber jetzt in den sauren Apfel beiße, statt in ein paar Jahren das Kind ständig zur Krankengymnastik zu schleifen, damit die mittlerweile chronische Schiefhaltung mühsam korrigiert wird.

LG Artemis mit 💗💗, 6 Monate

Hey,
ich hatte für meine beiden im ersten Jahr auch die Bobath Variante. Mir wurde ä von vielen von vojta abgeraten. Ich habe anfangs zusätzlich einige Termine beim Osteopathen gemacht. Das hat auch viel gebracht. ( Es waren glaube ich 3-4 Termine) nach einem guten Jahr brauchten wir keine Physio mehr( sobald sie Laufen konnten war diese beendet). Danach hat mein einer Zwilling frühe Frühförderung bekommen. ( Er war nach der Geburt schwer krank und musste etwas mehr aufholen) mit dieser Frühförderung brauchten wir im Kindergarten nichts mehr. Wir hatten quasi alles erfolgreich vorher abgeschlossen. Nächstes Jahr kommen sie in die Schule 🙈😅
Die kleinen brauchen einfach Zeit, der eine mehr der andere ist schneller. Später sehen sie den anderen, der etwas schneller ist und wollen ihm nacheifern. Hab Geduld, diese Würmchen haben ja schon viel durchgemacht durch die Frühgeburt. Ich würde lieber länger Physio machen als mein Kind " leiden" zu sehen weil es " gequält" wird😉 wegen 8-12 Wochen länger Physio. Meine haben sich später schon richtig gefreut wenn sie die Physiotante gesehen haben 😅
Alles gute für euch. Und versuche es mal beim Osteopathen bevor du dich umentscheidest.
Lg

Hallo,
du warst aus Österreich, oder? Bei der Physio ist es sehr wichtig, dass du der Gegenseite vertraust und das soll jetzt nicht böse klingen. Die Entwicklung kann "sprunghaft" sein oder sehr sehr lange dauern. Unsere Zwillingstochter hat ewig zum Krabbeln gebraucht, die Physiotherapeutin (eine echt tolle Person, wir sind bis heute für diesen Tipp dankbar) war entspannt. Und sie hat recht behalten - wir haben fleisig geübt und irgendwann von jetzt auf nachher kam sie angekrabbelt. Na ja, er lief zu dieser Zeit schon. Rede nochmals mit eurer Therapeutin und frag gezielt nach den Nachteilen und ihren Ängsten und schildere auch deine. Meist löst das viele Probleme

Hallo :)
Meine Tochter war zwar kein Frühchen, erlitt aber leider eine Hirnblutung und hat nun eine Hemiparese und eine Muskelhypotonie.
Schon ein paar Wochen nach der Geburt, bekam sie Pysiotherapie.
Als sie ungefähr 8-9 Monate alt war, haben wir den Platz gewechselt und dort bekam sie die Therapie nach Vojta. Hab mir am Anfang gedacht, dass sie das endlich weiter bringen wird, da ich viel darüber gelesen habs.
Phuu was wurde ich enttäuscht.
Also ich bin soo froh wenn wir in 2-3 Monaten endlich eine andere Form der Therapie starten können.
Mein Kind ist nicht ganz 2 einhalb Jahre alt, und mehr als Tränen bringt es uns nichts. Es ist richtig schwer für mich, das mit anzusehen, da sie sich stark dagegen wehrt und ständig „Nein“ sagt. Bei einer anderen Therapie wurde mir beigebrachf ihren Willen immer zu akzeptieren und ihr das Gefühl zu geben, dass sie eben selbst über sich entscheiden lann. Bei der Vojta Therapie ist das nun alles hinfällig.
Gebracht hat es ihr in meinen Augen auch überhaupt nichts.
Alles was sie gelernt hat, hat sie deswegen gelernt, weil ich mit ihr zu Hause die Bewegungsabläufe vorgezeigt habe.
Zb. Das Drehen konnte sie erst dann, nachdem ich sie einfach selbst händisch gedreht habe. Fand sie interessant, und irgendwann hats klick gemacht.
Auch das Sitzen. Seit 1-2 Monaten kann sie sich selbst aufsetzten. Ich hab ihr ein Kissen nach hinten gegeben und ihr gezeigt wie sie sich abstützen muss.
Bei uns hat das Wirkung gezeigt. Meine Tochter ist aber auch relativ stark eingeschränkt, und von der Muskulatur her sehr schwach. Viellicht bringt deshalb die Therapie in der Form nichts. Das sind eben nur unsere Erfahrungen :) ich persönlich halte nichts von Vojta, ist nur eine Qual fürs Kind. Etwas auf Zwang zu lernen finde ich auch nicht schön. Vorallem wenns dann eh nichts bringt.

Huhu,
Mach was du für richtig hälst und das, was deinem mini am meisten nutzen bringt.
Und das kannst du leider nur entscheiden, wenn ihr beides mal ausprobiert.
Aber es gibt durchaus fälle (unserer), bei dem auch nach jahren weiter physio gemacht werden muss, obwohl vorher mit vojta therapiert wurde.
Ich schließe mich durch eigene erfahrungen und erfahrungen im bekanntenkreis pippi an und denke, dass fast alle minis der frühen 20ziger wochen laaange therapiert werden. Da macht es am ende nichts aus, ob du 5 jahre kg mit vojta oder 5 jahre kg mit Bobat gemacht hast. Hauptsache ihr fühlt euch wohl und gut betreut und hauptsache ihr bleibt auch zu hause in bewegung.
Viele Grüße