Werden Paare ohne Kinder Aussenseiter?

Hallo Zitteraal,
ja, leider ist das wohl so. Das bemerken wir auch...

Aber ich glaube eher, dass zumindest meine Bekannten mir nicht weh tun wollen mit diesen Treffen und mir daher schonmal nichts davon erzählen...
Sie wissen wie es um meinen KiWu ausschaut und von daher wollen sie mich eher schützen.

Es ist auch eine unheimlich schwierige Situation. Bei uns im Bekanntenkreis haben nunmehr auch die letzen Paare Kinder bekommen und wir sind quasi die Einzigen OHNE...
Leider.

Ich habe meinen Bekannten und Freunden gesagt, dass es mich viel mehr kränkt, wenn sie sich treffen - ohne mich, wenn sie dieses "Thema" totschweigen - um meine Gefühle nicht zu verletzen, etc. Seitdem geht es wieder etwas besser.

LG Anika

Hallo,

ich kenne das nur zu gut

In unserem Bekannten- und Freundeskreis ist es genau so wie Du es beschreiben hast. Die machen viel zusammen mit ihren Kindern. Wir sind da meist außen vor, werden nicht mal gefragt ob wir mit kommen oder machen wollen.
Wir haben 1x im Monat Frauenstammtisch und da ist zu 95% das Thema Kind, KiGa, Schule....... Ich sitze da oft ne halbe Stunde und sage nichts und keiner merkt das

Denke einfach das die Paare Probleme damit haben mit uns und unserem unerfüllten KiWu umzugehen. Deswegen werden wir ausgeschlossen, das ist der einfachste Weg sich nicht damit auseinandersetzen zu müssen, finde das traurig

Wir hatten viele Freunde als noch alle kinderlos waren, heute sind es nur einige wenige die sich auch mal melden ohne das wir ständig anrufen.

LG
Tanja

hallo zitteraal,

und das schlimmste ist dann noch der spruch:

wie ihr fahrt schon wieder in den urlaub?!?!?!?!
naja ihr seid ja auch doppelverdiener


wie gern würd ich auf urlaub VERZICHTEN!

sorry, paßt vielleicht nicht so 100% zum thema, aber der spruch fiel mir gerade wieder ein....

lg
karin

Hallo Ihr,

bei uns ist es auch so ähnlich. Nur dass aus dem Freundeskreis niemand weiß, dass wir uns Nachwuchs wünschen.

Ich war da lange Zeit sehr empfindlich. Wenn dann die Frauen mich beiseite nahmen und sagten, wir könnten uns ja auch mal überlegen, ob wir nicht Kinder haben wollen, sie seien mit ihren sooo glücklich... dann habe ich mir hinterher genau überlegt, wie viel mir dieser unsensible Mensch denn nun bedeutet. Meist eh nicht so viel. Darum haben wir die dann einfach so lange vernachlässigt, bis sie sich nicht mehr gemeldet haben.

Aber der Freundeskreis schrumpft dadurch. Irgendwann habe ich Angst bekommen, weil nur noch die Freunde übrig waren, die mir wirklich wichtig waren, und wenn die nun auch fragen würden, was dann? Darum habe ich mich plakativ darüber aufgeregt, dass man sowas ja wohl gar nicht fragen kann, unmöglich sei das. Denn es ist ja so: Entweder wollen wir sowieso ein Kind, dann setzt uns eine solche Frage nur unter Druck oder wir wollen keine Kinder, dann hilft dieses Aufdrängen auch nicht.

Jedenfalls fragt seitdem niemand mehr, das ist gut. Alle unsere jetzigen Freunde mit Kindern sind trotzdem noch in der Lage, sich auch über andere Themen zu unterhalten. Und ich finde es total nett, wenn ich bei Familien mit Kindern zu Besuch bin oder die bei uns. Insofern ist jetzt alles entspannter.

Stress war noch, als wir in unser Haus gezogen sind und bei der Einweihungsparty alle die Kinderzimmer gezählt haben, obwohl wir sie als "mein Handarbeitsraum" und "sein Eisenbahnzimmer" deklariert hatten.

Trotzdem finde ich es auch schade, dass diese Bekanntschaften von damals wegen unseres KiWu zerbrochen sind.

Naja. Sorry für das wirre Erzählen, aber genau dieser Punkt hat mich auch lange beschäftigt, ohne dass ich zu einem abschließenden Ergebnis gekommen wäre.

Liebe Grüße

rumpelw

Hi Zitteraal!
Auch ich kann das leider nur zu gut bestätigen...
Unsere Freunde haben auch alle Kinder und machen viel zusammen, genauso wie Du es auf Deiner Liste beschrieben hast.
Ich hab auch einen Frauenstammtisch, der fast nur aus Müttern besteht, die dann auch fast nur über ihre Kinder reden, wo ich dann nicht mitreden kann. Auch auf den meisten Geburtstagen fühle ich mich völlig deplatziert, besonders, wenn die Männer und Frauen getrennt sitzen, denn Männer reden nicht so viel über ihre Kinder, da sie zumindest in unserem Freundeskreis zumeist die Hauptverdiener sind und somit auch andere Dinge erleben.
Wir haben eine Freundin, die zumindest vorschlägt, auch über andere Themen zu reden, damit wir auch mal mitreden können.
Unternehmen kann man mit den Freunden meist auch nichts mehr, da die Kinder der Lebensinhalt geworden sind.
Somit fällt einem die ungewollte Kinderlosigkeit noch viel schwerer.
Du siehst, Du bist nicht allein!

Kaniola

Hi Zitteraal,

nein, ich finde, das kann man nicht generell so sagen.

Jetzt steinigt mich nicht gleich, weil ich schon ne Tochter habe und aus "eigener Sicht" nicht mitreden kann

Meine Zwillingsschwester und meine beste Freundin wünschen sich auch seit Jahren Kinder.
Meine Schwester kann gesundheitsbedingt keine bekommen, bei meiner Freundin hat es nun bis jetzt eben leider noch nicht geklappt

Jedenfalls sind beide sehr kinderlieb, haben es aber bis jetzt immer gut geschafft, mit ihrer "kinderlosen Rolle" gut zurecht zu kommen.
Das soll jetzt kein Vorwurf sein an die, die das nicht können. Mir selbst ist es jahrelang trotz eigenem Kind sehr schwer gefallen, auf anderer Leute Babys "freundlich und offen" zuzugehen, eben weil es weh tat. Ich kann mir in etwa vorstellen, WIE schwer es für manche sein muss.

Aber ich denke halt, dass man nicht automatisch ausgegrenzt wird. Klar wird über die Kinder in diesen Runden auch geredet, sie bestimmen schließlich ja auch zum größten Teil das Leben. Aber eben nicht nur.
Es hängt vom Feingefühl und von der Tolleranz "beider Parteien" ab, wobei die Kiwuler zugegebener Maßen den weitaus schwierigeren Part haben.
Aber sowohl meine Schwester als auch meine Freundin sind ganz oft mit dabei, dabei haben wir allerdings auch ne Clique, die ganz gemischt ist. Manche mit 3 Kindern, andere mit einem, manche mit ganz Kleinen, oder im Alter zwischen 6-20, oder eben ohne Kinder.

Als ich jetzt von meiner Schwngerschaft erfuhr hab ich meine Freundin gebeten mir zu sagen, wenn es ihr zuviel wird. Aber sie freut sich, sie hört fast täglich nach, wie es mir geht, möchte über alle Untersuchungen Bescheid wissen.

Ja es ist nicht immer einfach, aber trotzdem möglich, auch solche Freundschaften zu erhalten.
Davon bin ich fest überzeugt!
Aber nur, wenn einem diese Freundschaft auch wirklich etwas bedeutet.


LG maja

Hallo Zitteraal,

ich fürchte, in vielen Bereichen ist das wirklich so, leider. Ich verstehe mich immer noch sehr gut mit meinen besten Freundinnen, die inzwischen beide Mütter sind, aber gerade wenn wir zu dritt sind, oder sogar noch mit den gesamten Familien dazu, dann gehen wir als Paar ohne Kinder irgendwie unter. Alleine mit einem Paar ist es immer noch okay.

Wir waren früher regelmässig zusammen im Dänemark-Urlaub: relaxen, schwimmen, saunen, spielen, was man so macht eben. Mit dem 1. Kind war das auch noch kein Problem, aber als es drei Kinder waren hiess es nur:
"Na, Ihr wollt ja bestimmt sowieso nicht mehr mit, mit den ganzen Kindern". Zum Glück war es so, dass ich tatsächlich in der Zeit keinen Urlaub mehr bekomme, ansonsten hätte mich das wirklich gekränkt.

Und Sprüche wie: "Na, so einen Urlaub können WIR uns natürlich nicht leisten" oder als Trost "Dafür könnt Ihr schöne Reisen machen" durfte ich mir inzwischen sogar von meiner allerbesten Freundin anhören. Bis heute bleibt mir die Luft weg, wenn ich daran denke, wie unsensibel das ist, und dass sie das nicht merkt...

In meinem Freundeskreis wissen seit meiner Fehlgeburt eigentlich alle vom Kinderwunsch. Die meisten haben im ersten Jahr nach der FG noch ab und zu nachgefragt, inzwischen wird das Thema komplett ignoriert. Bei entfernteren Bekannten bin ich inzwischen in die Offensive gegangen, weil ich die Sprüche "So langsam wird es aber Zeit..." einfach nicht mehr hören kann. Da sage ich dann schon mal: Wir können keine Kinder bekommen. Das löst betroffenes Schweigen aus, und ich bleibe von weiteren Nachfragen verschont.

Ich liebe meine Freundinnen und ihre Kinder, aber ich bin froh, auch noch einen (kleinen) kinderlosen Freundeskreis zu haben, wo andere Themen einfach überwiegen.

LG Ally

Hallo Zitteraal!

Ich bin ja bereits Mami, habe für unseren Keks jetzt aber auch 3 Jahre geübt.

In unserem Freundeskreis spielt Kinderlosigkeit keine Rolle im genannten Zusammenhang.

Im Gegenteil, gerade wenn man sehr zeitig oder eben zumindest als erste Nachwuchs bekommt, wird man ausgegrenzt!

Uns fragt keiner mehr, ob wir irgendwohin mitkommen wollen. Schließlich haben wir ein Kind und können nicht mehr so spontan und flexibel irgendwohin.
Freizeitaktivitäten müssen lang und breit geplant werden...(Babysitter)

Finanziell sieht es bei uns natürlich auch anders aus, als in einem Doppelverdienerhaushalt ohne Kind.
Da sind Kurztripps und mehrwöchiger Urlaub mehrmals im Jahr einfach nicht mehr drin.
Oder hier und da Kino, Konzert usw.
Wellness mit den anderen Mädels? Nein danke, geht leider nicht
Andauernd shoppen gehen? Ja, allerdings für's Kind, weil wieder mal alles "Hochwasser" ist

Ich denke diese Family-Cliquen bilden sich notgedrungenerweise, eben aus den genannten Gründen.

Schaut euch mal im SS-Forum um, wieviele dort jammern, das sich Freunde nicht mehr melden bzw. nur noch beim Partner, weil der ja nicht schwanger ist und überall mitmachen kann (nicht viele Schwangere muten sich selbst und ihren Ungeborenen laute Discos, Konzerte oder verqualmte Kneipen zu).

Wobei ich auch sagen muss, das derlei Familien-Grüppchen-Bildung bei uns hier absolut nicht üblich ist.
Meine Tochter wird 6 und wir haben noch nicht ein einziges Mal mit einem anderen Pärchen mit Kind irgendwas gemacht, weil sie eben auch Kind(er) haben

Mir kommt es echt so vor, als seien diese ganzen Baby-Aktivitäten (Stillgruppen, Babyschwimmen, Pekip usw.) neuerdings DER Trend bei Mama's...ich kann damit nichts anfangen.(wobei ich mir nicht sicher bin, ob einigen Mama's schlicht und ergreifend der Instinkt für's eigene Kind fehlt und sie deshalb jeden Quatsch mitmachen müssen)
Ich war weder bei meiner Tochter bei sowas, noch beim Geburtsvorbereitungskurs und werde es auch bei unserem Keks nicht machen.

Das wichtigste was ein Baby braucht sind seine Mama+Papa. Und die wissen eigentlich instinktiv was das Kind braucht.

Von daher brauchst Du nicht traurig sein, das Du bei sowas nicht mitmachen kannst. Völlig unnütz, wir sind auch alle so groß geworden!

Freut euch lieber weiter darauf Eltern zu werden, auch wenn es ein schwerer, steiniger Weg ist!
Paare die soviel auf sich nehmen um Mama und Papa zu werden, werden automatisch fantastische Eltern...ganz einfach weil sie die SS und ihr Kind viel mehr "zu schätzen" wissen und ihnen auch ohne irgendwelche Grüppchen Liebe, Aufmerksamkeit und Zärtlichkeit schenken, schon allein aus Dankbarkeit über dieses Wunder!

Ich drück Euch allen gaaaaaanz fest die Däumchen, das ihr bald die supertollsten Eltern für eure Kekse werdet und auf derlei Grüppchen getrost verzichten könnt!

GLG, Linda

Hallo,

leider muß ich dir da zustimmen Es fängt schon manchmal beim Anruf an wenn die Freundin sagt "Ich kann jetzt nicht telefonieren - mein Kind hat ...." Irgendwann mag man dann gar nicht mehr anrufen weil man Angst hat wieder enttäuscht zu werden....

Meint ihr das Gefühl der Trauer läßt irgendwann nach wenn man wirklich Kinderlos bleibt? Habe auch einige Arbeitskollegen die keine Kinder haben. Ob die auch im Alter noch darunter leiden oder aktzeptiert man es irgendwann???

VG
Engelchen