Spätfolgen der Hormonbehandlung

Guten Morgen Ihr Lieben,

im September bin ich Hals über Kopf in unsere erste ICSI gestolpert und machte alles, was mir die Ärzte sagten und nahm brav alle mir verordneten Medis zur richtigen Zeit. Die üblichen Nebenwirkung hielt ich auch tapfer aus. Da der Versuch leider keinen Erfolg brachte, starten wir nun in die Kryo.

Ich habe mich die letzen Tage mit den Beipackzetteln der Medis für die Kryo beschäftigt und bin, bis auf die typischen Nebenwirkungen, echt geschockt! Als Spätfolgen werden Brust-, Eierstöck-, Gebärmutter- und Leberkrebs genannt.

Nun fragte ich mich ganz heimlich, still und leise, ob mir eine solche Erkrankung der Kinderwunsch wert ist.

Ich habe keine Antwort gefunden. Was denkt Ihr? Habt Ihr ähnliche Gedanken gehabt?

LG

1

Welche Medikamente nimmst Du?

Bei meinen stand da nichts von. Und die minimal erhöhte Krebsrate ist nicht zwingend auf die Medikamente zurückzuführen. Es ist ja möglich, dass die Veranlagung zum Krebs bereits die Fortpflanzung einschränkt, dann wegen des Kinderwunsches Hormone genommen werden und am Ende Frauen nach Hormongabe öfter Krebs bekommen.

Ob sie den nicht auch ohne Behandlung bekommen hätten, weiß niemand.

2

Darüber habe ich natürlich auch schon nachgedacht. Ich bin nur so hin und her gerissen zwischen dem Wunsch nach einem Kind und meiner eigenen Gesundheit, auch wenn das egoistisch klingen mag.

Zur Vorbereitung auf den TF nehme ich derzeit Estradiol 2 mg, davon 6 am Tag.

3

Hey anri,

ich hab mir solche Gedanken auch schon gemacht! Klar! Von der Anti-baby-Pille wird über 35 abgeraten wegen der Hormone, und ich geb mir in steter Low-dose alles mögliche an Hormonen. Hin und wieder macht mir das schon Angst.
Zellveränderung wird bei vielen Frauen in der Kinderwunschbehandlung festgestellt. Solange die nochgutartig sind, nimmt man die ja scheinbar in Kauf .

Ich hab schon geschluckt, als meine FA mir von einem Polypen im Gebärmutterhals berichtete. Aber vielleicht habe ich durch meine Vorgeschichte ( Karzinom am Muttermund vor 5 Jahren) auch einen leichten Schaden, sodass es mir gleich anders wurde.
Es ist aber auch wirklich schwierig mit Vernunft gegen diesen starken Kinderwunsch anzukommen. Solange nämlich Diagnose Krebs nicht gestellt ist, denkt man es trifft immer nur die anderen. Und welche Frau steht dem Kinderwunsch nicht selten willenlos gegenüber?
Schwieriges Thema, und ich finde gut, das es hier angesprochen wird:-D.

Lg
imix

4

Hallo imix,

du sprichst mir aus der Seele!!!#schein

Es ist wirklich schwierig diesen Spagat zwischen Kinderwunsch und eigener Gesundheit zu schaffen und dabei trotzdem nicht den Mut zu verlieren.

Ich hoffe auf ein paar weitere Beiträge #bitte

8

Hallo ihr Lieben,

ich bin sonst eigentlich nur stille Mitleserin aber auch ich muss sagen, dass ich froh bin das dieses Thema angesprochen wird.

Leider kann man, denke ich, keine pauschale Aussage darüber treffen. Nach Erfahrungsberichten und Statistiken habe ich noch nicht recherchiert.

Nur leider ist das genau der Punkt der mich/uns momentan noch von der ganzen
KIWU-Behandlung Abstand nehmen lässt. #schmoll
Da wir uns des Alters wegen noch nicht so unter Druck setzen müssen (ich 27, er 31) und wir momentan eh noch in der Hausbauphase sind werden wir, um nicht ganz so untätig zu sein, jetzt erst einmal eine Behandlung beim Osteopathen und Heilpraktiker machen.
Sollte das allerdings nicht das gewünschte "Ergebnis" bringen, werden wir wohl um eine ICSI-Behandlung nicht drum herum kommen.

Und ich, mit meiner hypochondrischen Veranlagung :-[, werde diese Gedanken wohl die ganze Zeit im Hinterkopf haben #zitter

Aber leider bleiben einem ja nur 2 Möglichkeiten: Entweder man akzeptiert sein Schicksal und versucht sich das Leben ohne Kinder schön zu machen oder man akzeptiert das man gegebenfalls auch ein Stückchen mit seiner eigenen Gesundheit spielt.

Diese Gedanken beschäftigen mich jetzt schon seit mehr als einem viertel Jahr und je mehr Zeit ich habe um darüber nachzudenken, desto unsicherer werde ich.

Es ist eh schon alles so nervenaufreibend und kompliziert, warum muss man sich dann auch noch damit auseinander setzen. :-(

weiteren Kommentar laden
5

den Zettel darf man eigentlich gar nicht lesen, ich habs aber auch gemacht... und da stand das gleiche drin (Progynova).... aber trotzdem hab ich es genommen und bin auch damit schwanger geworden - und musste somit die hohe Dosis von 4 Tabletten am Tag bis zum Ende der 12. SSW weiternehmen (aber jetzt kann ich langsam ans Absetzen denken)...

und JA !! das ist es mir Wert gewesen!

LG Ulrike

7

Danke für deine Antwort.

Wir wünschen uns auch von Herzen ein Kind, nur das Risiko einzugehen in 5,10 oder 20 Jahren aufgrund dessen Krebs zu bekommen, macht mir etwas Bauchschmerzen bei der täglichen Einnahme der Hormone. Auch ich werde die Behandlung fortsetzen.

Mir geht es auch nur um den Gedankenaustausch.

Alles Gute für Euch!

10

Bist du denn irgendwie erblich vorbelastet wegen Brustkrebs oder Eierstockkrebs? Dann wäre es wahrscheinlich schon ein höheres Risiko, aber ansonsten kann dann keiner mehr sagen, ob es an der Hormonbehandlung lag oder auch einfach so gekommen wäre....
sich Gedankenmachen ist gut, aber zuviele Gedanken machen, schadet leider auch manchmal mehr als das es hilft!

Aber ich könnte es nicht ertragen, ohne Kind alt zu werden, das wäre dann für mich kein richtiges Leben mehr. Klar ich hätte meinen Partner, der mich und den ich über alles liebe, aber zu zweit kännte ich nicht auf Dauer glücklich sein. Nicht ohne zumindest zuvor alles mögliche versucht zu haben!

#danke

weitere Kommentare laden
6

Ich hab mir da keine großen Gedanken zu gemacht.
Auch bei Einnahme der Pille besteht das Risiko,trotzdem nehmen die meisten ne Pille.

LG

9

Das ist wie bei allen Hormonen ein Restrisiko aber natürlich nur über die Dauer gesehen. Wenn Du regelmäßig diese Medis über Jahre nimmst ist das Risiko deutlich höher als bei 2-3 Behandlungen. Außerdem wird ja immer mal ne Pause gemacht in dem der Körper und die Hormone aufatmen. Wenn Du danach gehst dürftest Du keine Kopfschmerztabletten nehmen, alles kann Spätfolgen haben. Ich seh es so, es gibt Leute die rauchen ihr Leben lang und sterben in hohem Alter an Altersschwäche. Andere sind keiner Zigarette je zu nah gekommen und bekommen mit 40 oder früher Lungenkrebs. Wieviele Menschen trinken Lebenslang Täglich Bier oder Schnaps und deren Leber ist ok andere trinken so gut wie nie und die Organe sind völlig am Ende. So kannst Du auch ohne Hormone an jeweiligen Krebsarten erkranken nur willst Du bei nem minimalen Risiko wirklich auf Deinen Herzenswunsch verzichten?

Brustkrebs wird durch langes stilen minimiert und irgendwann hieß es mal das die Pille das Eierstocksrisiko minimiert bzw je mehr Eisprünge eine Frau hatte desto größer das Risiko an Tumoren. Ob das stimmt weiß ich nicht war ein Artikel aus 2007.

Was ich nicht wusste und eben gelesen habe, das nicht natürliches Progesteron Brustkrebs begünstigt. Jetzt stellt sich die Frage was ist Utrogest?????

Im Endeffekt geht man jeden Tag Risiken ein manchmal mehr manchmal weniger.

LG Betzy

14

Hallo Zusammen,
ich hatte 2002 und 2005 jeweils 2 ICSIs. Nr. 2 ist jetzt 10 Jahre alt ;-)))

Schon während der 1. ICSI habe ich massive Unterleibskrämpfe bekommen sobald der Darm voll war. Ging dann auch nicht in der Schwangerschaft weg. Von Anfang wurde mir bestätigt, daß es eine Nebenwirkung von den Hormonen ist.

Nach der 4. ICSI im April 2005 ging es dann richtig los:
- Zahnfleischbluten bis heute bis hin zum Verlust eines Zahnes. Kommentar vom Zahnarzt: "Jedes Kind ein Zahn". Zahnfleischbluten kommt eindeutig von den Hormonen.
- angeschwollene, sehr schmerzhafte Finger (jeweils die 3 mittleren rechts wie links). Rheumafaktor und Borreliose immer negativ. Alle Fachärzte haben die Hormone als Ursache angegeben. Ständig fallen mir Sachen aus der Hand.
- Ziehen in den Brüsten, kann mich teilweise nicht drauflegen;
- jeder Versuch Hormone mit Hormonen zu bekämpfen führte dazu, daß ich erst riesen Probleme in den Leisten bekam, Beine sackten regelmäßig weg (Stand schon mal im Mülleimer beim Edeka) bzw. extreme Schmerzen in den Hüften, die bei fast jedem Bücken wegknicken.
- Herzrasen
- die 16 Narben von den 4 ICSIs fangen regelmäßig zu wuchern an. 2011 wurde die Verwachsung Eierstock - Darm - Bauchwand gelöst. Mittlerweile ist die Gebärmutter am Darm festgewachsen. Die Ärzte wollen aber nicht wieder operieren, da dann ja wieder Narben entstehen und haben mir absolute Ruhe verordnet (macht das mal mit einer aufgeweckten 10-jährigen!!!)

Ich habe aufgehört zu zählen, bei wie vielen Fachärzten ich war. Alle bestätigen den Zusammenhang mit den Hormonen. Alle Endokrinologen usw., die damit Geld verdienen, verneinen irgendwelche Nebenwirkungen von den ICSI-Hormonen (bei Pille und Wechseljahre ja, bei ICSI nein- wers glaubt, wird selig). Meine Frauenärztin bestätigt übrigens aus ihrer Praxis ALLE meine Probleme, seien seit langem bekannt, man könne aber nichts dagegen unternehmen.

Ich habe allerdings in der Zwischenzeit die Beobachtung gemacht, daß alle Frauen, die ICSI mit einem Kind abschließen KEINE Probleme habe, und alle Frauen, die leider am Schluß OHNE Kind dastehen, ähnliche Probleme - auch noch nach Jahren - wie ich haben, incl. der Verneinung von Nebenwirkungen von den Ärzten.

Wer kann ähnliches berichten bzw. hat Erfahrungen, was man dagegen unternehmen kann. Ich bin die ständigen Schmerzen langsam leid.
Eure
motteblau