Huhu ihr Lieben,
ich hoffe, ich werde hier im Forum geduldet. Es geht im Folgenden nicht um mich und da ich nicht nach Trost, sondern Erfahrungen suche, wende ich mich hier her und nicht ans Frühe Ende- Forum . Vielleicht ist das auch ein SILOPO...
Ich versuche mich kurz zu fassen: Meinem Cousin und seiner Frau ist das passiert, wovor sich wohl alle werdenden Eltern fürchten. Sie haben ihr Baby in der 20. SSW verloren. Ihr kleines Sternchen ist im 4. Versuch durch eine ICSI entstanden, nach jahrelangem Kiwu... Den beiden geht es entsprechend schlecht, ihr könnt das sicher nachfühlen.
Ich habe viel Kontakt zu den beiden, da uns der lange Kiwu und die Behandlung in der Klinik verbindet. Unser Sohn ist allerdings bereits vor 1 Jahr gesund zur Welt gekommen - wir brauchten "nur" eine IUI dafür...
Mich nimmt die Sache selbst sehr mit, ich fühle mich zurückversetzt in die Kiwu-Zeit, in der ich auch eine FG hatte. Trotzdem bin ich seit je her ein positiver Mensch und gebe nie die Hoffnung auf...
Obwohl ich verstehen kann, dass die beiden nun Zeit brauchen, um ihre Tochter zu Trauern, möchte ich immer sagen: "Das wird schon! Es wird klappen. Ihr werdet ein Baby bekommen."
Doch so langsam kommen mir Zweifel... Ich habe das ja auch schon vor 4 Jahren gesagt, habe die beiden in die Klinik gedrängt, wurde dann selbst schwanger und habe ihnen immer wieder Mut gemacht... Kurz gesagt: Ich komme mir so doof vor und fühle mich schuldig, dass ihnen dieser ganze Mist passiert! Ich mit meinem Optimismus, der die beiden auch nicht weiter bringt...
Keine Frage, die beiden sollen sich Zeit nehmen zu trauern, zu weinen und wütend zu sein... Aber was kommt danach? Ihnen Mut zusprechen? Das Thema ruhen lassen?
Ich weiß nicht, ob ihr meine wirren Gedanken versteht, aber vielleicht hat jemand einen Rat, wie ich mich verhalten sollte?! Was würdet ihr an Stelle meines Cousins "erwarten"?
Übrigens wissen nur wenige Leute von der Kiwu-Behandlung!
LG
Hoffnungslos nach stiller Geburt - Was wenn es nie klappt?
Das erste was mir dazu einfällt ist: bleib wie du bist! Optimistisch!!!
Natürlich kenne ich nicht die medizinische Vorgeschichte der beiden, aber wenn deren KiWu Ärzte raten, weiter zu machen und das dieses Unglück einfach furchtbares Pech war, brauchen die beiden viel Zuspruch für ihren weiteren Kinderwunsch!
Ich persönlich hatte bislang "nur" drei negative IVF Versuche, nie die Spur einer Einnistung, und bin über jeden positiven Zuspruch dankbar weiterzumachen!
Sei wie du bist! Und bleib wie du bist, denn das ist Ehrlichkeit und das Wichtigste was dein gegenüber erwarten kann und braucht!
Hi...
Süß das du die solche Gedanken machst... also ich kann nur von mir sprechen ...
Ich hab vor 6 Wochen unseren Sohn verloren in der 16.ten Woche ... vorher auch schon 3 fehlgeburten und 3 Jahr Kinderwunsch ...
Also wenn mir jetzt einer sagt es wird besser ihr werdet bestimmt bald ein Baby haben dann würde ich demjenigen gerne eins auf die Nase geben und am liebsten nur anschreien das er dir klappe halten soll...sowas hilft absolut nicht in der Situation ...
Ich war unheimlich froh darüber Ruhe zu haben ... einfach Ruhe mit meinem Mann.. dann war ich froh das meine beste Freundin da war...sie war einfach nur da..wir haben nicht viel geredet aber sie war bei mir auf der Couch und hat mit mir fern gesehen oder mit mir eingekauft oder sobst was...
Über irgendwelche Dinge zu sprechen die irgendwann mal sein könnten bringt in der Situation absolut nichts...
Frag die beiden was du tun kannst das du dich hilflos fühlst... bei uns haben sich das viele nicht getraut und das Thema wird von den meisten größten teils tot geschwiegen...und das geht absolut nicht ...
Sei einfach da ! Weine mit ihnen lache mit ihnen nimm sie in den arm ...sei einfach da... nicht so viel nachdenken...
Alles Liebe euch
Meli mit 3 Sternen und Leo im Herzen:*
Hey,
erstmal möchte ich Dir sagen, dass ich es toll finde, dass du dir so viele Gedanken machst und deinem Cousin und seiner Frau zur Seite stehst.
Ich selber habe 2012 unseren Sohn in der 23. Woche still geboren, er ist auf natürlichem Weg im ersten ÜZ entstanden. Es folgten vier Jahre voller Untersuchungen, Enttäuschungen, Rückschlägen, verschiedenen Versuchen (IUIs, ICSIs und Kryos) aber mit Happy End, mein Kryowunder ist im März diesen Jahres geboren.
Somit kann man die Situation nicht komplett miteinander vergleichen, aber es gibt Paralellen und deswegen möchte ich dir auch antworten. Mir haben die am meisten geholfen, die ein Ohr für mich hatten, die für mich da waren, mich gestützt haben. Die ich mit meinen Ängsten und meiner Trauer konfrontieren konnte, ohne mir schlaue Sprüche anzuhören. Und dies meine ich im Bezug auf beides, den Verlust meines Kindes und den unerfüllten Kinderwunsch. Vorsichtiges Nachfragen, bedingungsloses Gefühl da zu sein und ein gesundes Maß an Durchhalteparolen. Mich haben so Sprüche mit entspann dich, nimm den Druck daraus o.ä. noch mehr kirre gemacht. Und was mir auch gut getan hat, Menschen die meinen Engel nicht vergessen haben. Am Sternengeburtstag, an Weihnachten, am errechneten Termin auch an ihn gedacht haben und mich das auch haben wissen lassen.
Ist jetzt irgendwie sehr lang geworden. Mir hat damals vor allem auch eine Selbsthilfegruppe für verwaiste Eltern geholfen und ein Forum für Sternenkinder.
Wünsche deinem Cousin und seiner Frau viel Kraft.
Ich kann nur von mir sprechen und mit meinen 3 Jahren KiWu und 4 neg. Versuchen bin ich ja noch harmlos dran im Gegensatz zu deinem Cousin.
„Das klappt noch, wird schon. Ihr werdet sicher ein Kind haben.“ Das ist ein Mutmacher für den Anfang, dann wird es zur Floskel, irgendwann dann zum Hohn. Und damit hilft mir dann keiner mehr, sondern negiert die furchtbare Situation.
Dein Cousin braucht jetzt erstmal Trauerzeit und psychische Beratung. Vielleicht kannst du Ihnen da bei der Suche helfen. Und dann ist es auch völlig gut, wenn sie sich z.B. gegen weitere Versuche entscheiden. Wer dann auch noch sagt „Nein, ihr dürft nicht aufgeben“ hat wirklich nichts verstanden. Es hat nichts mit „aufgeben“ zu tun, sondern damit in seinem Leben nach vorne zu Blicken, einen Plan B für sein Leben zu entwickeln und die schwere Vergangenheit und Aussichtslosigkeit ruhen zu lassen.
Wenn die Zeit gekommen ist, kannst du helfen diesen Plan B zu stärken. Man kann auch ganz ohne oder ohne eigene Kinder glücklich werden.