Eigene DNA vs. Spende. Intetessante Debatte?!

Hallo zusammen,

Familienplanung hat ja auch immer mit gesellschaftlichen Normen und Idealen zu tun.

Nun, ich und mein Freund, wir sind sicher sehr sehr offen und liberal. Da das Spermmiogramm meines Freundes so schlecht ist, machen wir die nächste ICSI in Dänemark so, dass wir zur Hälfte Spedersamen nehmen und zur anderen Hälfte seine. Ja, das geht. Wir finden das beide nicht schlimm, denn wir entfernen sozusagen das Problem :) sein Spermien. Wenn sich meine EZ-Qualität als schlecht herausstellt, würde ich das gleiche machen.

Eigentlich finde ich es schade, dass sich Menschen damit quälen und dann doch nach Jahren erst zur Spende greifen.

Was will ich mit dem Post erreichen? Eine Debatte aufwerfen und womöglich auch den ein oder anderen inspirieren, dass es egal ist, was die Gesellschaft denkt und das die DNA nicht alles ist (meine Meinung :)) Meinungen willkommen.

Grüße
Dot

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Hallo Interested.Dot.

Super Post, danke fürs Anstoßen!
Wir kämpfen zur Zeit noch mit (schlechtem) TESE-Material und denken über eine zweite mTESE nach... wieder der ganze Stress für meinen Partner und danach dann in mehreren ICSIs für mich... nur um dann nach der zweiten mTESE sehr wahrscheinlich wieder ohne Erfolg da zu stehen... und die Zeit rennt davon...
Schieben wir damit das Unvermeidliche nur vor uns her, statt direkt einen Spender zu wählen?

Tatsächlich macht mir in der ganzen Fragestellung das Umfeld/die Gesellschaft mit am meisten zu schaffen. Ärgert mich sehr, bekomme es aber nie ganz abgestellt. Wenn es dafür eine Tablette gäbe, ich würde sie sofort einwerfen :-)

Bin sehr gespannt auf die Antworten hier und hoffe den ein oder anderen Tipp zu bekommen, wie Erfahrene für sich die Fragestellung gelöst/beantwortet haben.

Schönen Tag Euch allen!
Liebe Grüße,
Karotina

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Ehrlich gesagt kann ich mich der Vorrednerin nur anschließen, wieso dann halb/halb und nicht komplett auf die Spende gehen? Ihr verschlechtert ja damit die Chancen irgendwie (auch wenn es sich schlecht anhört)... ich finde gut, dass dein Partner damit so umgeht, können viele noch von lernen. Eltern sind die, die ein Kind großziehen, wird immer so sein. Und es wird von erstem Moment in deinem Bauch wachsen. Ich persönlich hätte weder Problem mit Spende oder Adoption... hauptsache Mama am Ende.

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Oh, das wollte ich so gar nicht sagen. Sorry falls das falsch rüber kam. Ich finde die Idee gut, halb halb zu verwenden und bin auf die Idee selbst noch nicht gekommen.
Ich wäre froh, ich hätte die Entscheidung überhaupt schon treffen können, ob überhaupt Spender (halb/halb oder komplett).

Es ist aber schon vor dem Transfer klar, ob es die EZ mit Spender oder Partner ist, oder?

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So wie ich es verstehe wird gemischt und geht auf "gut Glück"..also du weißt nicht, welcher Embryo reingesetzt wird und wirst es ohne DNA Test auch nie Erfahren... im Netz findet man dazu nicht viel. Wir haben hier Glück, das Sperma von meinem Mann ist supi, also nicht so viel damit beschäftigt.

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Hallo,

also irgendwie finde ich das halb/halb seltsam. Versteht mich nicht falsch, wir sind ein lesbisches Paar und damit sowieso auf die Samenspende angewiesen, aber ich finde es schon wichtig dem Kind die Wahrheit zu erzählen das es vielleicht von einem Spender abstammt (dabei finde ich es NICHT schlimm wenn "fremde" Gene im Spiel sind wir denken selbst über eine EMS nach!) aber dieses "wir wissen es nicht also brauchen wir es nicht zu erzählen halte ich auch nicht für sinnvoll.

LG

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ne, ne wir wüssten es! Es werden zwei Kulturen angelegt. Der beste Blasto gewinnt.

Ich muss auch sagen, dass wir uns sehr von der Offenheit von gleichgeschlechtlichen Paaren im Umfeld haben inspirieren lassen. Das ist jetzt nicht doofes Lob, aber wie du schon schreibst, ihr seid darauf angeweisen - wir ja irgendwie auch, außer ich will viele Jahre vielleicht damit kämpfen ein Kind zu bekommen.

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Achso,

aber ihr würdet es schon erfahren, quasi "die Blasto aus der Samenspende ist besser"?

Dann finde ich es voll in Ordnung, ich finde Vater ist, wer eine Rolle erfüllt im Sinne von Zuneigung, Wicklen, Trösten bei den Hausaufgaben helfen.
Es ist auch ein ziemlich patriarchisches System unbedingt "seine" Gene weitergeben zu wollen, bei vielen Frauen hier aus dem Forum denke ich mir WARUM tut ihr euch das an? Nur wegen der Gene?

Wir hatten "nur" 3 IUI falls die anderen 3 jetzt nicht klappen steigen wir direkt auf eine EMS um, zu einem um meinen Körper zu schonen (Hormone ! ) zum anderen weil mir die Genetik sowas von egal ist.

Euch alles Gute!#verliebt

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Ich finde es auch egal und wäre für eine Spende offen. Schließlich ist es ein Kind, das Eltern braucht - egal welche DNA es hat. Und ich möchte einfach gerne Mutter werden, und nicht (um jeden Preis) meine DNA vermehren :-).

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danke, Littlemiss. Auch wenn wir uns schon entschieden haben, finde ich es schön zu hören, dass es als okay empfunden wird :) mein Gedanke, es ist ein Kind, unser Kind (hoffentlich :))

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Genauso ist es. Und euer Kind möchte nur geliebt werden, ihm ist DNA egal...und ihr habt bestimmt mehr als genug Liebe zu geben, und darum geht es in der 1. Linie! .

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Grundsätzlich ist “das Normale“ ja erstmal, dass man es gemeinsam mit den eigenen Ei-und Samenzellen versucht. Es ist ja auch das Einfachste, um es mal so zu sagen. Wenn es denn klappt... Ich denke, es ist von dem Moment an, wo es nicht klappt, ein Prozess und der eine ist offen für eine Spende und der andere nicht. Wie lange man das “klappt nicht“ trägt und immer weiter versucht, ist sicher unterschiedlich und abhängig vom Alter und Diagnosen. Wir haben nach fünf Jahren, davon zwei Jahre KIWu-Behandlung, entschieden, dass wir eine EZS machen. Diagnostik wäre Unsinn gewesen, ich hatte nie was Reifes bei der PU. War damals 42 Jahre bei der Entscheidung für die EZS.
Ich mache mir um meine eigene Genetik und gesellschaftliche Konventionen wenig Gedanken bei diesem Thema. Aber ich muss zugeben, ich bin sehr glücklich, dass mein Freund der leibliche Vater ist (wenn ich schwanger bin), weil er ist ja doch im Nachteil. Ich fühle mich als Mutter, weil das Kind in meinem Bauch wächst. Auf der anderen Seite ist man bei Adoption ja auch Mama und Papa. Es ist halt sehr individuell. Ich habe von halb und halb noch nie gehört, finde es aber gut. Ihr habt so größere Chancen, weil es hoffentlich schon bei der ersten ICSI klappt. Es gibt ja Auswahl 😊 Wo seid Ihr denn in DK in Behandlung?

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Vivaneo in Aarhus. Echt zufrieden mit der ersten Beratung :)

Ja, klar, ist es nicht schön, denn ich bin ja auch froh, dass wir meine Eizellen verwenden können. Aber, man muss eben überlegen, wie viel mal etragen kann und bei mir ist die Grenze ganz schnell erreicht. Ich bin ungeduldig und etwas verwöhnt was die Kontrolle in meinem Leben angeht. Dass ich das nicht bestimmen kann, mit dem Kind, fällt mir schwer. Mein Freund ist zum Glück tiefenentspannt und extremst rational und so gar nicht emotional :) (ja, er ist ein komischer Kautz ;))

Freut mich auch, dass dein Freund seine DNA weitergeben darf und du das Kind im Bauch tragen darfst!!! Viel Glück!!! Ich bin aber echt froh, dass es heutzutage Möglichkeiten gibt und viele Länder sehr liberal sind

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Ja, darüber bin ich auch sehr froh, denn ohne EZS würden wir ohne Kind bleiben. Wir sind auch in Aarhus! Alles Gute 🍀

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Hallo,

Super inspirierende Debatte! Bei uns ist die Qualität des Samens das Problem. So wie es aussieht werden wir wohl auf eine TESE zurückgreifen müssen. Je nachdem was dabei rauskommt würden wir die 4 ICSI Behandlungen, die mein Mann von seiner PKK bezahlt bekommt machen und dann auf einen Spendersamen umsteigen. Bei uns ist es ehrlich gesagt eine reine Kostenentscheidung gewesen, nachdem seine Kasse alle Kosten aufgrund des Verursacherprinzipes übernimmt.

Wir würden ohne zu zögern auf fremdes Erbgut umstellen, Hauptsache das Kind ist gesund! Was die Gesellschaft davon hält ist uns ehrlich gesagt komplett egal, wir würden auch immer offen damit umgehen. Immerhin kann sich nur was verändern, wenn man Diskussionen anregt und darüber spricht...