Hallo ihr Lieben,
nach der dritten FG überlege ich (seit langem freiwillig gesetzlich versichert) in die PKV zu wechseln. Nicht nur wegen Kinderwunsch, die Überlegung besteht schon länger? Habt ihr Tipps? Wie läuft der Wechsel? Welche PKVs sind da gut und kulant? Gibt es da auch Begrenzungen (drei IVFs oder ähnliches)? Verursacher bin vermutlich ich.
Liebe Grüße
PKV bei Kinderwunsch
Hallo Chito,
Bevor du wechselst solltest du es schwarz auf weiß haben, wer der Verursacher ist. Ich bin als Lehrerin privat versichert bei der Debeka und mein Mann ist der Verursacher. Das heißt, die PKV übernimmt keinen Cent. Zum Glück übernimmt die Beihilfe 25% der Kosten, diese sind aber privat abgerechnet und um ein Vielfaches höher als bei gesetzlich Versicherten. Wir zahlen pro Icsi locker 5.000€ aus eigener Tasche.
Auch so finde ich die Vorteile als Privatversicherter nicht überragend. Bedenke, dass du jede Rechnung nach Hause geschickt bekommst, vorstrecken und einreichen musst. Wenn du Beihilfeberechtigt bist, machst du das doppelt.
Der Wechsel an sich ist allerdings sehr einfach, entweder du kontaktierst die PKV selbst und lässt dir ein Angebot machen oder du suchst dir einen Versicherungsvertreter. Sobald du die Bescheinigung von der PKV hast, kannst du dich deiner GKV abmelden.
Lg Lady
Ich möchte noch zu bedenken geben, dass die PKV Vorerkrankungen abfragt und wenn es eine Diagnose gibt KiWu Behandlungen ggf ausschließen wird. D. H. ein Spermiogramm zu machen wäre sinnvoll, weitere Diagnostik bei dir wegen dem Verursacherprinzip vorher eher nicht.
Hallo 👋
Lady hat dir schon einige Dinge gesagt, die gut und richtig sind. Überlege es dir, ob ein Wechsel in die PKV sich für dich lohnt.
Du kannst dich Mal auf der Seite PKV contra Kinderwunsch ( http://www.pkv-contra-kinderwunsch.de/ ) schlau machen,ich find da steht viel interessantes.
Grundsätzlich gibt es bei der PKV keine Deckelung, viele beschränken es trotzdem auf 3-4 Versuche. Mein Doc meinte zu mir, dass die PKV es dem Versicherten erst Mal nachweisen muss, dass keine ausreichend große Chance auf Erfolg besteht, bevor sie aussteigen darf.
An sich wäre es gut,wenn du Verursacherin wärst, sei da aber vorsichtig mit Diagnostik vorher. Denn wie Lady schon gesagt hat: Diagnosen können zum Ausschluss der Übernahme von Kinderwunschbehandlungen und höheren Beiträgen führen. Gibst du allerdings eine bekannte Diagnose nicht an kann es teuer werden.
Ich hatte Glück im Unglück, meine PKV hat bis zum Punkt der Behandlung von meinem OHSS alles ohne Anstand übernommen und auch den Antrag sofort durchgewunken. Mein Mann hat Kryptozoospermie,meine Eileiter sind zu.
Hab da wohl ne gute erwischt😁
Aber so sind nicht alle PKVen drauf, denn sind nun Mal was sie sind: Wirtschaftsunternehmen, die bei möglichst geringen Kosten möglichst viel Gewinn erwirtschaften möchten.💸💸💸
Wenn du noch weitere Fragen hast stell sie gern😊
Hey!
Du wirst einen Antrag um Aufnahme stellen.
In diesem Antrag wirst du gefragt werden, ob du Schwierigkeiten mit der Fortpflanzung hast. Die Frage ist so allgemein gehalten, dass du sie bejahen musst- denn du hattest Fehlgeburten.
Dann geht es aber los:
Vermutlich wird man dir einen Versicherungsvertrag anbieten, in dem Reproduktionsmaßnahmen ausgeklammert sind. Und dann wird die Versicherung hellhörig: wodurch sind die fg entstanden? Eine Gerinnungsstörung? Sowas könnte einen Rattenschwanz an gesundheitlichen Problemen mit sich ziehen. Thrombosegefahr, höheres Risiko für Herzkreislauferkrankungen..
Als ich bei der Debeka versichert war und knapp 2 Jahre nach der Vertragsunterzeichnung eine Rechnung mit der Diagnose "Laktoseintoleranz" einreichte, sind die völlig eskaliert. Ich musste zu sämtlichen Feldern, die sie damit in Verbindung gebracht haben, Auskunft geben und ärztliche Gutachten einreichen. Irgendwelche Darmerkrankungen, was weiß ich.. Als ob ich sie 2 Jahre zuvor betrogen hätte. Aber so arbeiten Versicherungen eben. Nach dieser Sache bin ich zur HUK gewechselt, da ich wirklich Panik hatte, bei jeder noch so kleinen Rechnung einen Papierkrieg zu haben.
Ich würde mich beraten lassen, wie du jetzt vorgehen sollst.
Wenn du nämlich Verursacherin bist, werden sie versuchen, sich vorab vor solchen Rechnungen zu schützen.. Wenn dein Mann Verursacher ist, werden sie nicht zahlen.
Ansonsten zahlen die pkv bei dir auch nur, falls deine Eileiter dicht sind. Bei ideopathischer Sterilität zahlen sie nicht.
Bist du beihilfeberechtigt? Dann solltest du in die Beihilfesatzung deines Bundeslandes gucken, ob die sich am Sozialgesetzbuch orientieren. Wenn nein, dann zahlen sie genau so wie eine pkv nach Verursacherprinzip. Aber vermutlich nicht bei ideopathischer Sterilität. Guck also vorher in die Satzung. Da sind in jedem Fall die Diagnosen gelistet, für die sie zahlen.
Ich tippe auch darauf, dass eine Behandlung im Rahmen der gkv günstiger wäre. Lass das mal prüfen. Vielleicht ist ja nur Heparin (um beim Beispiel Gerinnungsstörung zu bleiben) notwendig und euch bleiben ICSI und Co erspart.
Liebe Grüße!
Schoko
Aber nichtsdestotrotz werden sie nach Vorerkrankungen forschen. Lass dich beraten, ob es sinnvoll ist, vorher in die Diagnostik zu gehen oder erst danach. Lass dich beraten, wie du die Fortpflanzungsfrage beantworten musst.
Das fällt mir spontan ein.
Mein Glück war, dass mein alter gyn das pcos nicht erkannt hat. So dachte ich zu dem Zeitpunkt, ich wäre gesund.
Huhu! Ich bin privat versichert und beihilfeberechtigt. Ich kann dir sagen, es ist ein Alptraum mit den Rechnungen. Der Aufwand ist riesig und zermürbend. Die debeka zahlt bei ideophatischer Sterilität, also wenn man nicht genau weiß, woran es liegt, nichts, weil es keine Krankheit im versicherungsrechtlichen Sinne ist. Blasto-Kulturen werden übernommen, dass ist aber soweit ich weiß überall so. Diagnostische Behandlungen haben sie immer bezahlt. Ich könnte mir, wie meine Vorredner, vorstellen, dass sie dich entweder nicht nehmen, wenn du deine Vorgeschichte angibst, oder die Kinderwunschsache ausklammern wollen. Da musst du dann natürlich aufpassen.
Ich würde mit dem Wechsel warten, bis euer Kinderwunsch angeschlossen ist.
Als gesetzlich Versicherte wird immerhin mindestens die Hälfte bezahlt. In deinem Fall wirst du keine PKV finden, die die Kiwu-Behandlungen übernimmt, weil schon vor Vertragsabschluss bekannt ist, dass hier ein Problem vorliegt. Ich kenne auch keine PKV, die da kulant ist.
Dazu kommt noch, dass der Abrechnungssatz der Kliniken für Privatversicherte höher ist. In meiner Klinik hat eine ICSI für gesetzlich Versicherte z.B. 3000€ pauschal gekostet(1500€ Eigenanteil). Als privat Versicherte haben meine ICSIs zwischen 4500€ und 9000€ gekostet, je nachdem wie viele Eizellen ich hatte.
...bis euer Kinderwunsch abgeschlossen ist...
Bei uns war mein Mann Verursacher und die Hanse Merkur hatte im kleingedruckten unter Geburten die IVF ausgeschlossen.... Wir haben alles selber bezahlen müssen... Ich würde nie in die pkv wechseln bin auch freiwillig in der gesetzlichen und mit Kind ist das auch gut so, alleine im ersten Jahr die ganzen Impfungen...
Hallo,
du hast hier schon viele hilfreiche Antworten erhalten, die ich kaum ergänzen kann.
Nur soviel: wir sind beide auch privat versichert und das ist mehr als ungünstig bei Kinderwunschbehandlungen.
Die Ärztin in der KiWu Klinik sagte, dass privat Versicherte immer den den A** gekniffen sind, das wäre eine riesen Ungerechtigkeit (näheres kann ich von mir persönlich noch nicht berichten, da wir erst mit der Behandlung beginnen, die wir wahrscheinlich selbst zahlen müssen).
Nur nebenbei ein weiterer Aspekt: wenn Du später z.B. eine Mutter-Kind-Kur machen willst, musst du als privat Versicherte ebenfalls sehr tief in die Tasche greifen, da es nur geringe Tagessätze bei der PKV gibt. Haushaltshilfe bei Bettruhe in der SS gibt es auch nicht. Und und und....
Ich habe leider keine Wahl und komme nicht in die gesetzliche Versicherung (meine Kinder übrigens damit auch nicht, so dass ich sie ebenfalls teuer privat versichern muss).
Genug gejammert - wollte dir nur sagen, dass Du Dich vor einem Wechsel wirklich umfassend informieren solltest.
LG und alles Gute