Hallo Zusammen,
Ich bin neu hier im Forum und muss gleich dazu sagen, dass wir bereits eine Tochter haben, die im Juni vier Jahre alt wird. Unsere Tochter war damals nicht geplant, dabei umso mehr herzlich willkommen und unser größter Schatz 😊
Nun versuchen wir es seit 1 1/2 Jahren erfolglos mit einem Geschwisterchen und es hat sich herausgestellt, dass mein Mann OAT3 hat, wie auch immer unsere Tochter dann entstanden ist. Bei mir ist alles in Ordnung.
Wir sind gerade mitten in der ersten ICSI und mir wurden gestern 17 Eizellen punktiert. Heute kam dann der Schockanruf. Von den 17 Eizellen waren zwar 12 Eizellen reif, es ließen sich jedoch nur 2 erfolgreich befruchten. Jetzt ist die Angst natürlich riesig, dass am Montag keine mehr übrig ist.
Grundsätzlich war unser Plan, nur ein Embryo im Transfer zurück zu nehmen, da mein Mann auf keinen Fall Zwillinge möchte und ich Angst vor einer Schwangerschaft mit Zwillingen hätte, da die Schwangerschaft mit unserer Tochter recht kompliziert war (ab der 22. Woche immer wieder vorzeitige Wehen mit diversen Krankenhausaufenthalten).
Gesetzt der Fall, dass beide sich weiterentwickeln, kann man nur eine befruchtete Eizelle einfrieren oder sollte man besser beide zurück nehmen, bevor eine verworfen wird? Bei nur zwei ist eine Blastozystenkultur vermutlich auch nicht sinnvoll oder?
Wie sind in so einem Fall eure Erfahrungen?
Liebe Grüße, Isabella
Nur 2 befruchtete Eizellen
Blastozysten dürfen nicht verworfen werden, das ist in Deutschland nach dem Embryonenschutzgesetz verboten.
Man darf nur so viele Blastozysten produzieren, wie man eingesetzt bekommen möchte. Da man davon ausgeht, dass es in der Regel nur 20-30% der Eizellen zu diesem Stadium schaffen, darfst du bei einem geplanten Single-Embryo-Transfer also mit 5 befruchteten Eizellen in die Blastokultur.
Wenn du am Montag Transfer hast, ist das ja aber ein Tag-3-Transfer. Man friert Eizellen normalerweise als PN (Vorkern, direkt nach der Befruchtung) ein oder eben als Blastos. Zumindest in meiner Klinik.
Wie ihr das jetzt handhabt, weiß ich nicht. Prinzipiell kann man in jedem Stadium einfrieren, technisch ist das möglich.
Ich würde nie zwei zurücknehmen. Es besteht das Risiko, dass sich beide beim Einnisten behindern. Oder eben das Mehrlingsrisiko. Weiterhin hat man pro Transfer eine Chance von 30-40%. Bei einem Doppeltransfer sind die Chancen nur minimal höher, kaum nennenswert.
Ich hab dann lieber z.B. 2x 30-40% Chance statt 1x nur 33%
Dass Blastozysten nicht verworfen werden dürfen, das weiß ich. Wir hatten uns grundsätzlich für Blastozystenkultur entschieden, allerdings meinte die Ärztin gestern, dass man für die Blastozystenkultur mindestens 4 befruchtete Eizellen bräuchte, weil circa 75% sich nicht zur Blastozyste entwickeln im Schnitt.
Jetzt hatte die Biologin mir heute zwei Termine zum Transfer gegeben, einmal am Montag, falls die Eizellen nicht so gut ausschauen oder am Mittwoch, falls sie sich doch zur Blastozyste entwickeln. Aber falls sie nicht so gut ausschauen, warum werden sie dann überhaupt transferiert? Und wenn ich dann nur eine nehme (was ich grundsätzlich vorhabe, weil mir die Gefahr einer Zwillingsschwangerschaft zu groß ist), was passiert dann mit der anderen befruchteten Eizelle? Die darf ja dann nicht verworfen werden, es sei denn sie entwickelt sich nicht weiter zur Blastozyste? Ich bin ganz neu in dem Thema und verstehe das noch nicht so ganz. Wenn sie sich weiterentwickeln könnte, würde ich nämlich auch nicht wollen, dass sie verworfen wird. Aber ich hab bei einigen hier im Forum schon gelesen, dass manche Kliniken erst ab einem bestimmten Paket an befruchteten Eizellen einfrieren und nicht nur eine einzelne?
Wenn sich die 2. Eizelle zur Blasto entwickelt, MUSS sie eingefroren werden. Egal, ob die Klinik gern Pakete schnüren würde oder nicht.
Wenn sie nicht zur Blasto wird, hat sich die Überlegung leider schon erledigt
Mit "falls sie nicht gut ausschauen", meint sie sicherlich, dass die Qualität noch gut, aber nicht überragend ist, und somit das Risiko, dass sie stehenbleiben, größer werden könnte.
Letztlich muss man das immer mit sich selbst ausmachen.
Ich würde z.B. immer auf Blastos gehen, weil ich der Meinung bin, dass die Krümel es im Körper auch nicht schaffen, wenn sie es im Labor nicht schaffen. Die Bedingungen sind ja heutzutage ideal.
Aber da muss jede ihr eigenes Bauchgefühl und Empfinden entwickeln, denke ich. Da gibt es kein richtig oder falsch
In meiner Klinik darf man auch mit einer befruchteten Eizelle in die Blasto gehen, aber halt max. mit 5x der Anzahl, die man eingesetzt bekommen möchte: also 5 für SET, 10 für DET. Was übrig bleibt, wird eingefroren. Kryo auf Eigenkosten ist dann quasi Pflicht.
Du kannst eine zurück nehmen, an Tag 3. die andere wird weiterkultiviert und wenn die es zur blasto schafft, dann eingefroren.
Glaube man kann nur als vorkern oder als blasto einfrieren. Und bei ner blasto ist die auftaurate fast 100 Prozent.
Genau, das hatte ich mich gefragt. Wenn ich nur eine nehme, was dann mit der anderen passiert. Ich will nämlich nicht, dass die eine, wenn sie sich weiterentwickelt, verworfen wird. Aber grundsätzlich müssten die ja auch nur eine Blastozyste einfrieren müssen. Mal sehen, was sie am Montag sagen. Aber viele Dank für die Antwort😊
Hey,
ich weiß ist erstmal schockierend, aber glaub an deine kleinen Kämpfer! Bei uns waren es 3 befruchtete Eizellen, aber wir hatten uns vorher schon für Blastos entschieden. Ich hab soooo gezittert, ob überhaupt eine durchhält, und am TF Tag waren es tatsächlich zwei schöne Blastos. Mit mindestens einer davon bin ich jetzt schwanger!!
Ich drück dir ganz fest die Daumen! 🍀🍀🍀
Vielen Dank für deine aufmunternden Worte😊 gestern war ich total optimistisch mit den 17 Eizellen und es ist schon schockierend, wenn sich von 12 reifen Eizellen nur 2 befruchten lassen.
Wir hatten uns auch für die Blastozystenkultur entschieden, mal sehen, wie der Stand ist, wenn ich am Montag früh den Anruf bekomme.
Ich wünsche dir auf jeden Fall eine stressfrei und angenehme Schwangerschaft😉
Danke! ❤❤🍀🍀🍀 Meine Daumen bleiben für deine zwei Kämpfer gedrückt!!
Hallo du👋
Ich kann mir sehr gut vorstellen,wie dich der Anruf geschockt hat..mir ging es Ende April/Anfang Mai genauso. Hatte 16 reife unbefruchtete Eizellen auf Eis (kein Sperma am PU-Tag), davon haben 9 das auftauen nicht überlebt, von den übrigen 7 konnten 3 befruchtet werden. 😕
Habe dann an Tag 3 einen schönen Achtzeller zurück bekommen (der sich zum Glück eingenistet hat 🥰🥰🥰), die anderen beiden haben sie weiter kultiviert. Einer hat es zur Blasto geschafft und ist nun auf Eis, der andre hat's leider nicht geschafft 😬
Ich denke, bei so einem Zwischenergebnis ist das ein guter Weg 😉
Viel Glück 🍀🍀🍀
Ich hatte bei meinen ICSIs immer zwischen 19-22 Eizellen, wovon sich auch bis zu 15 befruchten ließen und alles toll aussah, aber es hat nie eine Einnistung stattgefunden. Bei meiner letzten ICSI sah es hingegen alles eher bescheiden aus... ursprünglich 8 Follikel, dann aber nur 2 Eizellen entnommen und die auch nur laut Arzt damit wir überhaupt was haben, wir seien eigentlich in eurer Entwicklung stehen geblieben und nicht so dolle- ich hatte also innerlich schon wieder damit abgeschlossen. Doch eine von den beiden ließ sich befruchten und zappelt nun kurz vor Entbindung in meinem Bauch rum Und das nach 11 komplett negativen Versuchen. Nie die Hoffnung aufgeben, auch aus vermeintlich schlechteren Voraussetzungen kann ein kleines Wunder entstehen! Ich drücke dir ganz fest die Daumen!