Hallo und einen schönen Sonntag euch allen,
Nach den tollen Nachrichten am Donnerstag und Freitag, der anfänglichen totalen Überforderung, die danach in pure Freude übergegangen ist, fühle ich mich jetzt total blöd und weiß nicht, was ich machen soll.
Ich war bis Dienstag noch in Elternzeit. Mittwoch hatte ich meinen ersten Arbeitstag, Donnerstag positiv getestet, Freitag Bestätigung per Bluttest, gestern den zweiten Arbeitstag. Ab Montag arbeite ich dann 4 volle Tage (9,5 Stunden incl. Pause) pro Woche.
Ich arbeite in einem großen Unternehmen als Teamleiterin in der Produktion. Der Job ist sehr stressig (Zeit- und Leistungsdruck) und körperlich anstrengend. In der Vergangenheit hatte ich an manchen Tagen locker 30.000 Schritte auf dem Schrittzähler, im Laufschritt. Dazu gehört unter anderem auch das Heben von Kisten (offiziell bis 15kg, da hält sich aber leider nicht jeder dran), Schieben von voll beladenen Wägen, Bücken, Strecken.
Gestern hab ich bei der Arbeit zeitweise Unterleibsschmerzen gehabt, die weit über das "normale" Ziehen hinausgingen (Eierstöcke sind noch vergrößert). Rückenschmerzen. Manchmal hatte ich auch das Gefühl, gleich in die Maske kotzen zu müssen und zu ersticken. (Die Maske muss ich übrigens die ganze Zeit tragen.) Dabei war gestern noch ein vergleichsweise lockerer Arbeitstag (ca 10.000 Schritte, mittelmäßig viel Heben, wenig Stress).
Jetzt bin ich hin und her gerissen zwischen "ich will es noch nicht sagen, weil es noch SO früh ist!" (4+2), "ich kann meinem Körper diese Belastung nicht zumuten, weil es noch deutlich schlimmer wird und was schief gehen könnte", "ich bin ein Arsch. Die investieren jetzt Zeit und Mühe, um mich wieder anzulernen, und dann gehe ich einfach wieder" und "je früher ich gehe, desto weniger müssen die investieren". Dazu muss ich sagen, dass Schwangere direkt aus der Produktion verbannt werden. In der letzten Schwangerschaft (vor Corona) wurde ich ins Büro versetzt. Seit Corona gingen bisher alle ins BV.
Mir war natürlich klar, dass ich möglicherweise nicht lange arbeiten werde, wenn ich im letzten Elternzeitmonat eine ICSI mache. Die Entscheidung habe ich trotzdem bewusst getroffen, um einfach keinen Stress und volle Flexibilität für die Termine zu haben. Ehrlich gesagt habe ich aber eh nicht damit gerechnet, dass es direkt klappt. In der Warteschleife haben mein Mann und ich schon einen Schlachtplan für den nächsten Versuch ausgearbeitet und sogar Aktien verkauft, um das Geld für weitere Versuche vorstrecken zu können.
Was würdet ihr an meiner Stelle tun? Noch etwas durchhalten? Es direkt sagen? Erstmal krankschreiben bis die kritische Phase vorbei ist? Krankschreiben wollte die Kiwuärztin mich am Freitag eh schon, als sie von meinem Beruf erfahren hat, hab aber erstmal abgelehnt.
Ich fühle mich nur noch wie ein Vollarsch 😔
Liebe Grüße
Krebsfrau
Hin und her gerissen (langer SILOPO + bisschen Mimimi)
Also ich würde mich erstmal krank schreiben lassen. Wenn du noch vergrößerte Eierstöcke hast wäre das auch ohne Schwangerschaft besser bei deinem Job.
Aber wahrscheinlich kommst du nicht drum herum es sehr früh zu sagen.
Kommt aber auch nicht so gut nach 2 Tagen gleich krank zu machen und dann zu sagen schwanger . Alles doof . 😩
Ja genau deswegen fühle ich mich ja wie ein Arsch. Im Endeffekt wär ja egal, ob krankgeschrieben oder direkt "schwanger". Mit der Krankschreibung hätte ich nur nicht das Problem, dass alle es wüssten, falls es zur Fehlgeburt kommen sollte.
Klar sieht das nicht schön aus, aber wenn ich das richtig verstehe, dann hast du eine Überstimulation, oder? Und wenn die Ärztin dich krank schreiben will, dann weil du krank bist.
Wenn du jetzt Magen-Darm hättest würdest du dich ja auch krank melden.
Für die Firma ist es immer blöd, aber es geht hier um deine Gesundheit und du hast so viel auf dich genommen für das Baby. Das sollte jetzt einfach deine wichtigste Sache sein.
Glaub mir, jeder AG schaut auch nur auf deinen Vorteil und würde alles tun was dir schadet, wenn die Firma davon profitiert.
Schau auf dich und mach das was für dich am Besten.
Huhu,
oh ich kann deine Situation sehr verstehen.
Ich würde mich an deiner Woche erst einmal krankschreiben lassen - dann wartest du ab, bis zum ersten Ultraschall/Herzschlag und verkündest dann die Schwangerschaft/gehst ins BV.
Ich würde an deiner Stelle kein Risiko eingehen - letzten Endes dankt dir am Ende keiner dafür und wenn es schief gehen sollte (was natürlich nicht passiert!!) würdest du dir Vorwürfe machen, weil du so stressig/anstrengend gearbeitet hast.
Achte auf dich - das ist jetzt das wichtigste!
Und ja, ich kann verstehen, dass du dich dabei schlecht fühlst (was ja auch sehr für dich spricht), aber vllt wirklich besser jetzt, bevor du noch mehr eingearbeitet bist.
Ich drücke dir die Daumen :)
Ich würde es unkompliziert machen und einfach direkt sagen. Passieren kann immer etwas, leider auch noch nach der 12. SSW.
Wenn du das nicht möchtest, dann krank schreiben lassen.
Es dankt dir niemand, wenn du dich jetzt ein paar Wochen quälst, die Schwangerschaft gefährdest und dann sowieso weg bist. Da darfst du ruhig etwas egoistisch sein.
Alles Liebe 🍀😘
LG Luthien mit ⭐⭐
Hey du 🙋🏻♀️
Ich war vor kurzer Zeit in einer ähnlichen Situation 🙂.
Ich arbeite im Krankenhaus und unsere Station ist seit einigen Monaten die Corona Station im Haus. Als ich (nach über 2 Jahren) den positiven SST in der Hand hielt, war mir sofort klar, dass ich zuerst einmal in Krankenstand gehen werde. Ich hatte einen Kryotransfer.
Ich ging zuerst einmal 1 Woche in Krankenstand und sagte es dann meinem Chef, der echt sehr, sehr nett reagierte und sagte, ich soll einfach noch länger in Krankenstand bleiben...
Das machte ich dann auch und nach dem 1. US mit ❤️schlag, gab ich dann meine Schwangerschaft bekannt.
Ich würde nichts auf Spiel setzten und nichts riskieren. Gerade nach unserem harten Weg zu unserem Wunschkind 😍.
Pass auf dich und dein Baby auf, das steht jetzt im Vordergrund 🤗.
Ich wünsch euch alles Gute 😊
Karina (21. SSW)
Da du noch in der Überstimulation steckst, ist die Sache für mich glasklar: Lass dich krankschreiben! Du machst ja nicht auf krank, sondern allein schon das schwere Heben und viele Laufen ist für die Eierstocke nicht gut und könnte gefährlich sein.
Was schweres Heben in der Frühschwangerschaft machen kann, brauche ich dir bestimmt auch nicht schreiben...
Ich kann dein schlechtes Gewissen durchaus verstehen, es ist aber in meinen Augen nicht angebracht! Ich kann es nur immer wieder schreiben: Wir hier im Forum können weder etwas für unsere Probleme auf dem Kiwu-Weg noch dafür, dass wir Unterstützung brauchen und somit viele Termine wahrnehmen müssen. Dennoch haben wir doch genau dasselbe Recht, Mutter werden zu dürfen, wie andere Frauen ohne diese Probleme auch. Ich habe mir das schlechte Gewissen bezüglich Fehlzeiten, etc., lang abgewöhnt, aber es war ein schwerer Weg. Wir sind ja nun mal auch pflichtbewusst.
Bitte gefährde deinen Bauchkrümel nicht!
Ich danke euch allen für eure Antworten! Jetzt geht es mir zwar noch schlechter, aber das ist in diesem Fall wahrscheinlich genau richtig. Heute geht es mir körperlich eh mies. Kopfschmerzen, Übelkeit. So könnte ich morgen sowieso nicht zur Arbeit.
Und danke Schnatti, dass du mich nochmal explizit auf die Risiken des Hebens hingewiesen hast! Da ich hier noch meine 11kg-Tochter habe, die sich gerne tragen lässt (was ich vermeide!), hatte ich tatsächlich ausgeblendet, wie gefährlich das sein kann. Jetzt habe ich richtig Angst wieder zur Arbeit zu gehen.
Werde mich morgen höchstwahrscheinlich an meine Hausärztin wenden.