Nur ICSI?!

Hallo Zusammen,

ich würde gerne mal unsere Geschichte mit euch teilen und andere Erfahrungen und Meinungen dazu hören. Mir ist natürlich bewusst, dass es bei jedem Paar anders läuft, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich/wir noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben.

Ich bin gerade 33 geworden und mein Partner wird dieses Jahr 40 Jahre.
Wir haben das Kinderthema immer vor uns hergeschoben und dachten, wir haben ja Zeit. Es war auch immer so ein: Ach das Leben und die Freiheit ist auch ganz schön, aber langsam sollten wir ja mal.

Letztes Jahr im März wurde ich dann plötzlich mit der Diagnose Krebs konfrontiert. Ich habe durch Brustimplantate Krebs bekommen, einen Lymphomkrebs Namens BIA-ALCL. Ich schreibe das bewusst hier rein, weil viele Frauen grad nach Schwangerschaften über Implantat nachdenken. Tut das bitte niemals… Es gibt zwar erst 40 Frauen in Deutschland und 1000 weltweit, aber viele viele haben schlimme andere Nebenwirkungen durch Implantate.
Darum soll es hier aber eigentlich garnicht gehen - ich nutze nur jede Chance zur Aufklärung.

Ich hatte/habe ein hohes Rückfallrisiko gehabt, vor allem das erste Jahr. Im März nächstes Jahr ist das größte Risiko vorbei. Ich fühle mich aber jetzt schon relativ sicher.
Da niemand wusste, ob und wann eine Chemo benötigt werden könnte ( Ich hatte Gott sei Dank keine), hat die Krankenkasse mir 2 Zyklen Kryokonservierung zugesagt.
Dabei wurde pro Forma auch ein Spermiogramm erzeugt.
Dann der Schock: Anruf, es war sehr schlecht. Keine natürliche Zeugung möglich. Aber steht ja eh grad nicht an bei Ihnen, muss man dann wiederholen, aber das läuft auf ICSI hinaus.

Werte:
5,6ml insgesamt
Spermiendichte auf 1ml: 4Mio.
A+ B Qualität: 25%, davon 0% A
C Qualität: 5%
D Qualität: 70%
Morphologie: 9%

Nach Aufbereitung war die Dichte bei 18Mio auf 1ml, aber nurnoch 10% B-Qualität, A und C 0%.


Wir haben das erstmal so stehen und sacken lassen, gab ja genug andere Themen.
Nun haben wir aber Anfang des Jahres nach meiner 2. Kontrolluntersuchung beschlossen, es zu versuchen.

Mein Mann hatte damals einen Schub einer Darmerkrankung mit Prostataentzündung und extrem niedrige Folsäurewerte durch eine Eisenspeichererkrankung und dem damit verbundenen Aderlass. Alles genau 3 Monate vor dem Spermiogramm.
Wir achten auf gesunde Ernährung, er geht nicht mehr in die Sauna, er nimmt sämtliche Vitamine und Mineralstoffe ein, hat Folsäure aufgefüllt, macht nicht mehr so exzessiv Sport wie vorher und achtet einfach mehr auf sich.
Er möchte aber kein weiteres Spermiogramm machen während wir versuchen, weil er auch sehr an den psychischen Einfluss bei Erkrankungen glaubt und sich nicht davon entmutigen lassen will.

Die Kinderwunschklinik meinte im letzten Gespräch jetzt zu mir: Naja erstmal weiteres Spermiogramm und wenn das genauso aussieht, ICSI. Aber probieren könnt ihr ja mal.

Ich habe zudem eine verkürzte 2. Zyklusphase und gehe von Gelbkörpermangel aus. Dies wird aber nicht bestimmt, wir sollen erstmal ein Spermiogramm machen, bevor man mich mit Hormonen belastet in meiner vorbelasteten Situation.
Verstehe ich zwar, aber wichtig wäre es doch trotzdem mal?

Ich habe nun gelesen, dass auch Männer teilweise Hormone bekommen und man schaut ob sich das Sperma damit verbessert. Ich finde irgendwie, die Qualität ist jetzt nicht mega gut, aber doch auch nicht so aussichtslos, wie die Klinik direkt sagt? Vor allem wenn man bedenkt, was da 3 Monate vorher im Körper los war.
Versteht mich nicht falsch, ich bin sehr dankbar dass es solche Kliniken gibt. Aber sie verdienen ja auch genau mit solchen Patienten Geld.
Ich habe so das Gefühl, dass wir doch noch mehr versuchen könnten, grad während wir es jetzt noch probieren.

Könnt ihr mir da mal euren Eindruck schildern und was ihr vielleicht noch zusätzlich getan habt ( egal ob mit oder ohne Erfolg ).

Lieben Dank für jede Antwort!!!

Viele Grüße

Jenny