Hey alle zusammen,
ich glaube, ich brauche von euch aufbauende Worte für unsere Situation. Ich kann einfach nicht mehr aufhören, im Internet nach Erfahrungsberichten, Erfolgschancen zu lesen. Wir (30 J und 33 J.) hatten bereits 3 ICSI, und die letzte war dann erfolgreich. Ich wurde schwanger mit Herzschlag, aber ich habe das Kind in der 10. ssw verloren. Der Grund ist unklar, Ärztin sagt, dass sei normal und passiere auch bei Paaren ohne ICS Hintergrund.
Bei uns liegt es ausschließlich an dem Spermiogramm meines Mannes (Kryptozoospermie). Man findet pro Gesichtsfeld 2-3 bewegliche Spermien, d.h. in der gesamten Frisch-Abgabe vielleicht bewegliche 100-300 Spermien. Für eine ICSI hat es bisher immer gereicht, da ich nie mehr als 12-14 Eizellen hatte. 6 Proben aus der TESE haben wir eingefroren, in jeder Probe aber vielleicht 20 Spermien, ernüchterndes Ergebnis laut Dr. Schulze, da er auf Grund der tollen Werte meines Mannes etwas ganz anderes erwartet hatte.
Nun ist es so…Vor der Fehlgeburt habe ich mich nicht so verrückt gemacht. Ich dachte mir oft: selbst wenn wir kinderlos bleiben, ich lerne damit umzugehen, dafür habe ich eine tolle Ehe, finanziellen Wohlstand, Dach über dem Kopf.
Nach dem ich aber schwanger wurde und Muttergefühle entwickelt habe und die Fehlgeburt hatte, hat sich meine Welt verändert. Und plötzlich ist die Diagnose unseres Spermiogramms das schlimmste für mich auf der Welt - es macht mir regelrecht Panik. Ich habe mich total verfangen in ein Gedankenkarussell. Wo ich vor der Schwangerschaft voller Hoffnung und Zuversicht war, ist nur noch Angst, Hoffnungslosigkeit.
In meinem Kopf existieren nur noch die drei Szenarien:
(1) ich werde nie wieder schwanger
(2) Ich werde schwanger, aber immer eine Fehlgeburt
(3) Das Spermiogramm wird bestimmt immer schlechter, bis wir 0 Spermien haben (andere Optionen kommen für uns nicht in Frage)
Zum jetzigen Zeitpunkt fällt es mir schwer, Hoffnung und Zuversicht zu haben, da auf der einen Seite eben auch medizinische Fakten stehen: wir haben sehr begrenzte Anzahl an Spermien, es könnte ja irgendwann bis ins 0 gehen vielleicht, die begrenzten Spermien könnten bestimmt Defekt sein und treffen wir da auf ein gutes? Wenn diese medizinischen Fakten im Raum stehen, will ich nicht wie ein naives Mädchen an etwas glauben, was ich vielleicht nicht bekommen kann…vielleicht will ich mir damit weitere Schmerzen ersparen keine Ahnung.
Vielleicht habt ihr ermunternde Worte für mich…
3. ICSI mit Fehlgeburt | Angst, Hoffnungslosigkeit, Grübelzwang
Hallo Hazel
Fühl dich ganz arg gedrückt ❤️
Ich habe auch drei Sternchen nach ICSIS verloren. Es ist einfach sooooo ungerecht und scheisse. Bei jeden ⭐️ ist kleiner Teil von mir mitgestorben.
Die Diagnose meines Mannes schwankt zwischen Azoospermie (Nullnummer) und Kryptospermie. Ich kann dein Gedankenkarussel also sehr gut nachvollziehen.Wir hatten eine Tese-ICSI und zwei mit Frischmaterial. Und jedes Mal hatte ich Panik, dass das Spermiogramm schlechter wird. Bei der letzen ICSI waren es tatsächlich kaum mehr Spermien wie Eizellen aber Transfer Nummer 7 aus dieser ICSI brachte uns unsere wundervolle Tochter.
Bei mir lag es an der Immunologie, dass die Krümel nicht bleiben konnten. Meine beste Freundin verlor zwei Kinder nach Herzschlag wegen einer Gerinnungsstörung und hat dank ASS jetzt ein gesundes Baby. Es kann aber natürlich auch einfach nur Pech sein oder das das Baby nicht gesund war. Wurde der Embryo genetisch untersucht?
Wenn du das möchtest, besteh auf ein paar Blutuntersuchungen wie z.B. Gerinnung oder Killer/ Plasmazellen. Das wird aber normalerweise erst nach mehreren Fehlgeburten gemacht, daher kann es sein, dass du es selbst zahlen musst.
Auf jeden Fall kann ich euch empfehlen, etwas schönes als Paar gemeinsam zu machen, um aus dieser negativen Gedankenspirale rauszukommen. Es wird wieder besser!
Ich wünsche euch ganz viel Kraft und Glück für den nächsten Versuch 🍀🍀🍀
LG Lady
Liebe Lady,
Ich danke dir für deine Antwort. Es hat mir sehr gut getan. Auch bin ich dir dankbar, dass du mit mir deine Erfahrungen teilst.
Unser Embryo wurde nicht untersucht, ich wollte keine Blastozyste, weil wir bisher immer nur 2 befruchtete Eizellen am 3. Transfertag hatten. Ich habe zwar keine Diagnose oder Eizellstörung aber trotz hoher Dosierung an Hormonen habe ich nicht mehr als 12 Eizellen und davon sind meistens nur die Hälfte brauchbar. Als ich bei der 3. ICSI dann trotz Höchstdosis nur 3 Eizellen hatte, haben wir gesehen, dass die Befruchtungsrate bei weniger Eizellen besser ist: alle 3 haben sich befruchten lassen und 2 haben es bis zum 3. Transfer geschafft.
Bei mir wurden Killerzellen und Plasmazellen in der Gebärmutter untersucht und geklärt. Genetik und Hormone sind bei uns beiden unauffällig.
Ich hatte heute fast eine Panikattacke, weil ich immer wieder versuche, gedanklich herauszufinden, wieso mein Mann Kryptozoospermie hat und wieso es keine Lösung dafür gibt. Wie gehst du mit dieser Diagnose um? Welcher Gedanke hilft dir?
Und kam es mal für euch in Frage, auch frische Spermien abzugeben und einzufrieren, also ein Spermien-Depot aufzubauen?
LG
Hey,
wir hatten recht schnell eine Diagnose. Mein Mann hat einen minimalen Gen-defekt der sich leider/ zum Glück nur auf die Spermienproduktion auswirkt. Es ist zwar nett zu wissen warum es so ist, aber ändern können wir es damit sich nicht. Für meinen Mann war es besonders hart, dass er der „Schuldige“ ist. Die Monate bis zur Tese waren psychisch sehr hart für uns beide, da er nur eine 50/50 Chance hatte überhaupt was zu finden und wir nicht wussten ob eigene Kinder für ihn möglich sind. Ich glaube ich habe 3 Wochen lang nur geweint und bin wieder und wieder zusammengebrochen. Aber was ist die Alternative? Ich liebe meinen Mann und er kann ja nichts dafür. Dafür haben wir bei vielem anderen Glück gehabt.
Überhaupt war es bei uns reines Glück, dass ich spontan die Eingebung hatte und meinen Mann zwei Tage vor Punktion überredet habe mitzukommen und ein SG abzugeben. Eigentlich sollten ja die Kryo-Spermien genutzt werden.
Vor der Tese riet uns die Klinik tatsächlich zum Depot, aber zwei SG waren Nullnummern und nach der Tese war’s hinfällig.
Mit hat das Tese- Material als Plan B ein bisschen Sicherheit gegeben, aber mittlerweile habe ich große Angst, dass fürs Geschwisterchen das SG wieder schlechter ausfällt. Wenn das so ist, bleibt es definitiv bei einem Kind. Aber egal was kommt, ich könnte nicht dankbarer sein für unsere Tochter. Sie lässt die Wunden der Kiwu Zeit und die Verluste nicht verschwinden, aber sie war jede einzelne Träne und Verzweiflung wert ❤️
Hallo Hazel,
deine Fehlgeburt tut mir sehr leid. Das ist sicher sehr hart, weil man sich in der 10. Woche bestimmt schon viele Hoffnungen macht, dass dieses Mal alles gut gehen wird.
Waren denn die Entwicklung des Embryos im Ultraschall und die HCG-Werte immer zeitgerecht?
Habt ihr Blastozystentransfere gemacht? Wenn sich eure Eizellen ab Tag 3 weiterentwickeln, spricht das ja erstmal dafür, dass die Spermienqualität soweit in Ordnung ist.
Bei uns liegt es auch am Spermiogramm. Wir haben nach jedem gescheiterten Versuch Diagnostik gemacht und nach und nach sind dann doch auch bei mir Probleme festgestellt worden, leichte Gerinnungsstörung und stark erhöhte Killerzellen.
Falls du noch keine Diagnostik gemacht hast, würde ich dir das raten:
- Gebärmutterspiegelung
- Gerinnung
- Biopsie der Gebärmutterschleimhaut auf Killer- und Plasmazellen
- Genetik eventuell auch
Ich hoffe, dass du bald wieder positiver in die Zukunft schauen kannst und ihr euren Kinderwunsch mit neuer Energie weiter angehen könnt, denn immerhin habt ihr es schon einmal bis in die 10. Woche geschafft. Darauf müssen viele hier noch viel länger warten. Nur weil es dieses Mal eine Fehlgeburt war, ist die Chance trotzdem gering, dass euch nochmal eine Fehlgeburt passiert. Außerdem seid ihr noch ganz schön jung und könnt noch einige Versuche starten bzw. auch mal eine Verschnaufpause einlegen und euch Zeit für euch als Paar nehmen.
Alles Gute!
Liebe Vila,
Ich danke auch dir für deine Antwort und dass du dir Zeit genommen hast.
Ja, HCG hat sich sehr gut erhöht und das Embryo war zeitgerecht. Wir hatten einen Transfer an Tag 4.
Folgendes ist bei mir geklärt:
- Bauchspiegelung (unauffällig)
- Gebärmutterspiegelung: Killerzellen und Plasmazellen erhöht aber die sind geklärt durch Antibiotikum
- Genetik unauffällig
- alle Hormon-Werte sind in der Norm
- Vitamin D Mangel hab ich aber
Was mich bis heute beschäftigt ist aber dieser Punkt: der FSH Wert, Inhibin, Testesteron ist bei meinem Mann im Normbereich. Bisher konnte uns keiner sagen, wieso wir ein eingeschränktes Spermiogramm haben. Bei der TESE hieß es: Spermatogenesenarrest auf dem Niveau der Spermatozyten.
Mein Mann hat aber eine Schildrüsenunterfunktion (Hashimoto)…
Hast du vielleicht eine Überlegung? Wie sind die Werte deines Mannes?
LG
Die Werte meines Mannes sind auch alle unauffällig und es gibt keine Ursache für das schlechte Spermiogramm.
Killerzellen kann man nicht mit Antibothika behandeln. Das hat damit nichts zu tun. Das hilft nur gegen die Plasmazellen. Bei Killerzellen nimmt man Kortison und/oder Intralipidinfusionen/Omegaveninfusionen.
Hey erst einmal fühl dich gedrückt. Ihr habt da sehr viel durch.
Wenn so spät eine Fehlgeburt ist und der Embryo ok war, dann liegt es eher an der Frau. Du versorgst das Kind. Wenn irgendwas nicht stimmt, dann bricht der Körper es ab.
Wurde bei deinem Mann schon mal Selen, Vitamin d, Eisen untersucht? Das sind typische Sachen die bei hashimoto Probleme machen können. Nur mit Tabletten einzustellen, muss nicht ausreichen und beim Mann wird das noch mehr vergessen als bei der Frau.
Hey,
danke für dein Mitgefühl ❤️
Selen, Eisen und Vitamine sind im Normbereich. Er nimmt auch viele Aminosäuren und Schwarzkümmelöl zu sich, da das wohl gut gegen Hashimoto sein soll.
Mal sehen, wie das bei uns ausgeht..
Im normbereich oder in der Mitte des normbereiches. Ich spreche leider aus Erfahrung, dass es manchmal noch mal was ausmacht. Habe das Gefühl, dass manche normbereiche zu tief sind für einzelne Leute.
Drücke euch die daumen, dass ihr es noch hin bekommt.