Hallo
Vielleicht weiß ja jemand einen Rat oder hatte eine ähnliche Situation...
Mein Sohn war noch nie der Superschläfer, es leif mal besser, mal schlechter... Seit er etwas über ein Jahr war, schlief er ganz toll alleine in seinem Bettchen ein-sowohl mittags, als auch abends. Er wurde zwar nach wie vor immer mal wieder wach (Durst,Zähne,etc.), aber das Einschlafen war nie ein Problem.
Im Juni fing es dann zum ersten Mal im Urlaub an, dass er mittags und abends nur mit uns im großen Bett schlafen wollte, was auch für die Urlaubszeit okay war (zumal er in dieser Woche die oberen beiden letzten Backenzähne bekam).
Nach dem Urlaub brauchten wir drei Abende und viel Geduld, aber er schlief wieder mittags und abends in seinem Bettchen alleine ein.
Das hielt dann bis vor drei Tage- das gleiche Theater wie im Juni. Er will zum Mittags- und Nachtschlaf NUR ins große Bett und wir müssen uns zum Einschlafen dazu legen?!?!
Ich kenne das so nicht und wie gesagt, er wurde nachts öfter wach, wir holten ihn dann zu uns etc., aber das Einschlafen im kleinen Bett war NIE ein Problem
Ob das nur eine Phase ist? Es fehlen unten die hinteren Backenzähne,vielleicht ist es auch das? Oder ist es etwa ein Entwicklungsschub um den zweiten Geburtstag 'rum?!?!
Ich wäre über Meinungen und Erfahrungsberichte sehr dankbar,denn ich weiß nicht, was wir tun können
Fast 2 Jahre alt und will plötzlich nicht mehr alleine schlafen?!?!
Hallo,
Da hilft Dir ein Blick auf die Evolutionsbiologie weiter:
"Das Dilemma bei diesem dreisäuligen kindlichen Einschlafprogramm:
Die Erfüllung fast aller kindlicher Bedürfnisse setzt die Anwesenheit der
Eltern voraus oder fordert gar ihr aktives Zutun – sei es in Form von
Stillen, Tragen oder Schaukeln.
So unpraktisch dies ist, evolutionsbiologisch betrachtet ist es sinnvoll:
Ohne den Schutz von Erwachsenen einzuschlafen war früher ein
Rezept für den sicheren Tod. Die ungeschützten Winzlinge wären von
Hyänen verschleppt, von Bären gefressen oder von Schlangen gebissen
worden. Kein Wunder also, dass nicht der schöne blaue Himmel und
auch nicht die oft besungenen Sternlein die Brücke zum Schlaf bilden,
sondern ein vertrauter Mensch – und dass der Weg in den Schlaf über
menschliche Merkmale führt: Hautkontakt, Schaukeln, Wärme, Rhythmen,
die gewohnte Stimme ...
Der ernüchternde Befund der Evolutionsbiologie lautet also, dass
kleine Kinder nicht auf selbstständiges Schlafen angelegt sind. Um den
Schlaf zu meistern, brauchen sie – zumindest eine Zeit lang – Hilfe.
In diesem Zusammenhang sei an eine ähnlich unpraktische Schutzeinstellung erinnert, nämlich die Angst vor der Dunkelheit. Diese entsteht gerade in dem Alter, in dem die Kinder laufen lernen – auch
sie wirkt wie eine unsichtbare Leine, die Kinder abends im Nahbereich
vertrauter Erwachsener hält.
Auch die besonders im späten Kleinkindalter notorische Angst vor
Monstern dürfte letzten Endes einem sicheren Schlaf gedient haben:
Noch heute fürchten sich Kinder vor Monstern unter ihrem Bett oder
in einer dunklen Ecke des Zimmers, und viele können erst nach einem
»Monstercheck« schlafen. Interessanterweise sind Monster gerade in
dem Alter ein Thema, in dem Kinder unter ursprünglichen Lebensbedingungen abgestillt wurden und damit nicht mehr im unmittelbaren Nahbereich der Mutter schliefen. Da war es ein kluger Schachzug, vor dem Einschlafen noch einmal unter der Lagerstatt zu schauen, ob sich dort vielleicht ein giftiges Kriechtier verbarg."
http://kinderverstehen.de/images/KV_Kap_4_fuer_Webseite_incl.pdf
Es liegt also ganz einfach in unserer menschlichen Natur, dass Kinder NICHT alleine einschlafen wollen bzw. können. Wenn man dies weiss, kann man ihnen einfach die nötige Nähe und Geborgenheit geben und alles ist bestens.
LG Sabrina
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort!
Es ist nur so, dass ich es einfach nicht verstehe, wieso es die ganze Zeit von sich aus problemlos ging und es jetzt plötzlich anders wird...
Aber wir werden wohl mal sehen, wie wir damit klar kommen,denn irgendwie scheint er uns ja momentan mehr zu brauchen als sonst...
Danke jedenfalls für Deine Info
Hallo,
ich denke, Du wirst bei Deinem Sohn noch öfters erleben, dass es Phasen gibt, in denen er mehr Nähe sucht und dann wieder welche, in denen er sehr selbstständig ist. Das kommt und geht und hat oft mit der Entwicklung des Kindes zu tun.
LG und alles Gute!
Solche Phasen gibt es immer mal wieder.
Akzeptiert einfach, dass er momentan mehr Nähe braucht. Das kann so viele Gründe haben.
Der einzige Fehler wäre, wenn ihr jetzt Machtkämpfe anfangen würdet.
Das Schlafen gehen soll angenehm für das Kind sein. Wenn er momentan kuscheln möchte, warum nicht?
Ich garantiere euch, dass er auch wieder alleine einschlafen wird.
LG Astrid
Danke für Deine ermutigenden Worte
Ja, wir haben uns jetzt entschlossen, es einfach mal auszusitzen, es ist nur so ungewohnt, da es bislang einfach problemlos lief...
Er schlief-wie gesagt- nie besonders toll durch oder so, aber zumindest das Einschlafen war sonst kein Thema...
Ich hoffe, es klappt bald wieder besser
Hi.
Solche Zeiten hatten wir auch immer wieder; unsere Else ist da ungeschlagene Weltmeisterin
Wir standen auch vor der Wahl, das "mitzumachen oder gegenanzugehen", wir haben uns dafür entschieden, sie zu lassen.
Nach einer Weile, wo sich einer immer mit hinlegte, konnten wir ihr anbieten, alleine im großen Bett einzuschlafen, sie wußte ja, wo wir sind und das wir nachkommen, dann kam die nächste Stufe "wir tragen Dich zurück, wenn wir ins Bett kommen, denn Papas Wecker klingelt ja so früh und weckt Dich immer" und dann ging sie auch freiwillig ins eigene Bett mit der Option, jederzeit kommen zu dürfen.
Ist manchmal anstrengend (Bett ist nur 1,40 Meter und Else wühlt), aber andererseits entspannter als "Kämpfe", sie im eigenen Bett zu haben....
Lg, Locke
Danke auch Dir für Deine aufmunternden Worte
Es scheint also doch immer mal wieder solche Phasen zu geben und auch wir haben uns für die sanfte Methode entschieden und werden jetzt einfach mehr für ihn da sein,wenn er es braucht.
Wie ich auch schon mehrfach geschrieben habe, sind wir es nur einfach nicht gewohnt, dass es beim Einschlafen zu Weinanfällen kommt
Wir schauen mal, wie lange die Phase andauert
Jedenfalls hast Du mir Mut gemacht und es ist auch beruhigend zu wissen, dass man nicht alleine solche Probleme hat...
Ach ja, wir werden auch nach einer Zeit mal Eure Methode (langsame "Rückführung" ins kleine Bett) ausprobieren
Kleine Schritte....