Einschlafen dauert ca 2 Stunden...

Hallo Ihr Lieben,

erstmal kurz zu unserer Schlafsituation: mein Knopf ist 19 Monate alt und schläft fast ausschließlich bei mir im Bett. Sein Gitterbett steht im Schlafzimmer neben mir, dort schläft er die ersten 3 Stunden. Mein Mann schläft seit Ewigkeiten im Gästezimmer. Ein guter Schläfer war er noch nie. Ich stille noch zum einschlafen mittags und abends, und die Nacht durch. Vom stillen vor dem Schlaf (er schläft dabei NICHT ein) waren wir eigentlich schon mal weg, aber dann haben sich die Eckzähne auf den Weg gemacht und er hat bitterlich weinend danach gefragt. Also habe ich ihm die Brust zähneknirschend wieder gegeben.

Seit einigen Wochen haben wir das Problem, dass er abends einfach nicht einschlafen kann. Er wälzt sich bis zu 2 Stunden nur hin und her und will andauernd an die Brust. Trinkt dann kurz, und dreht sich wieder weg. Ich kann quasi fast oben ohne liegen bleiben. Ihn in sein eigenes Bett zu legen, brauche ich gar nicht erst versuchen. So gerne ich ihm ja alle Nähe und Wärme gebe, so langsam nervt es mich, nicht vor 21:30 Uhr abends Feierabend zu haben. Und das jetzt schon seit so vielen Wochen. Ich verlange gar nicht, dass er alleine einschläft, und er kann ja auch gerne noch bei mir im Schlafzimmer bleiben, wenn es nur nicht immer so ewig dauern würde…

Ich habe auch schon ein paar mal probiert, ihn früher oder später ins Bett zu legen, das bringt aber auch keine Veränderung. Auch mit dem Mittagsschlaf habe ich experimentiert, das hatte ebenfalls keinen Effekt. Er ist definitiv müde, manchmal fragt er sogar selber nach dem Bett. Es ist auch nicht so, dass er aufdreht und Quatsch macht oder so. Eigentlich liegt er ganz lieb da, und ich glaube, er versucht sogar tatsächlich, einzuschlafen, und schafft es nur nicht. Er liegt nur fast nicht still, sondern wälzt sich wirklich ständig hin und her oder spielt mit der Hand an den Gitterstäben oder sonst was. Sehr unruhig das ganze.

Ich habe auch mal probiert, raus zu gehen, und nicht die ganze Zeit daneben zu liegen. Für 5-10 Minuten geht das gut, danach stellt er sich im Bett hin und ruft mich. Dann gehe ich halt auch wieder rein, ich lasse auf keinen Fall schreien.

Während der Nacht wird er dann in der Regel noch 2-3 mal wach und möchte gestillt werden. Vor dem abstillen habe ich ehrlich gesagt einfach Schiss, deswegen schiebe ich es noch hinaus. Außerdem ist er immer noch mit den Zähnen zugange, und dann möchte ich ihm das nicht nehmen.

Habt ihr irgendwelche Tipps, wie ich ihn vielleicht früher in den Schlaf kriege? Ihm würde das ja auch gut tun, ich merke, dass er tagsüber relativ schnell wieder müde ist.

Danke vor ab, schlaflose Grüße, Tiny

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Wie findet dein mann das?? Ginge für uns gar nicht. Ehrlich gesagt würde ich das Kind an sein zimmer und sein Bett gewöhnen und ihn ausschließlich von Papa ins Bett bringen lassen. Denke aber nicht, dass du das möchtest. Daher würde ich dir raten, dass du es einfach so weiter machst.

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Mein Mann ist froh, dass er nachts seine Ruhe hat. Aber uns ist klar, dass das nicht ewig so bleiben soll. Dass er ihn ins Bett bringt, geht leider nur sehr selten, weil er erst von der Arbeit kommt, wenn ich mit dem Zwerg schon im Bett liege. Wenn der Kleine schläft, steh ich immer wieder auf, so dass ich meinen Mann zumindest kurz sehe. Der ist auch gar nicht scharf drauf, ihn ins Bett zu bringen. Bisher hat er es jetzt 2x sonntags mittags gemacht (samstags arbeitet er auch), das wollen wir jetzt regelmäßig so machen, damit sich beide dran gewöhnen. Klappt auch gut. Und bald irgendwann auch mal abends.

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Hallo

Lass deinen Mann das machen.

Baut das Kinderbett im Kinderzimmer auf und dann muss dein Mann ran.

Mein Mann ist froh, dass er nachts seine Ruhe hat.

Wenn ich sowas schon lese, ist doch auch sein Kind und eure Beziehung.

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Guten Morgen!
Mensch, das klingt echt hart - ich fühle mit dir. Mein Kleiner ist erst 7 Monate alt, aber er war nie ein guter Schläfer.
Also, ich denke ,dass eure Situation etwas "besonders" ist, weißt du selber. Ich würde es auch sehr schade finden, dass mein Mann seit Ewigkeiten im Gästezimmer schlafen muss, nur kann ich dich auch total verstehen. Man sucht sich immer den Weg mit dem geringsten Widerstand - ich auch!

Ihr müsst irgendwie aus diesem Kreis raus kommen, Stück für Stück.

Dieses unruhige hin und her wälzen kenne ich. Das hatte meiner auch ganz extrem! Hat er teilweise immer noch.
Bei uns ist das Thema Schlafen auch immer akutell- schrecklich! Ein Tipp erstmal, der mir irgendwie schon weiter geholfen hat: Akzeptieren wie es ist! Meine Kinderärztin hat mir hier mal ins Gewissen geredet und meinte, ich MUSS es eh hinnehmen, da bringt es nichts, sich rein zu steigern. Und ja, ich nehme es etwas gelassener hin. Es nervt mich immer noch tierisch, 2-3 mal nachts auszustehen, aber dadurch mache ich es auch nicht besser.

UNd was uns geholfen hat, ist die Tatsache, dass unser Kleiner nun in seinem Bett einschläft! Es hat ein paar Tage gedauert, aber er schafft es. Das würde euch auch helfen denke ich. Natürlich ist es erstmal schwer, aber auf Dauer wird es dann besser. Meiner wird immer noch wach nachts aber er schafft es von 5 Malen 3 Mal alleine wieder einzuschlafen, weil er eben im Bett eingeschlafen ist.

Versuch es doch mal ein paar Tage. Dass er erstmal protestieren wird, ist klar :-) 19 Monate bei Mama im Bett sind natürlich schöner :-)

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Eigentlich hat es schon ne ganze Zeit lang (mehrere Wochen) gut geklappt, dass er in seinem Bett eingeschlafen ist. Ich hab daneben gelegen und wir haben durchs Gitter Händchen gehalten. Da war er aber auch ruhig und ist schnell eingeschlafen. Jetzt bleibt er kurz liegen, wälzt sich rum und steht irgendwann auf und will zu mir. Ich denke, wenn er schneller schlafen würde, würde das klappen. Wahrscheinlich muss ich sein Bett in sein Zimmer umbauen, damit Mamas Bett einfach nicht mehr zur Verfügung steht.

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Hmmm ja, das kann sein!
Allerdings habe ich auch schon oft gehört, dass Eltern eine zeitlang neben dem Babybett eine Matratze liegen haben. Immer wenn der Kleine wach wird, geben sie kurz die Hand rein und er schläft weiter.
Das scheint auch eine Phase zu sein - irgendwann war es wieder vorbei.
Versuch dich nicht so rein zu steigern, auch wenn es schwer ist! ich kann das wirklich nachvollziehen. Dein Kind merkt das sonst und es wird noch angespannter. Irgendwie muss man den Spagath schaffen - dem Kind geben, was es braucht und selber nicht völlig auf der Strecke bleiben :-)

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Hmm das ist echt verzwickt und kostet sicher ne Menge Energie und Nerven. Ich hab mir auch nicht alle Antworten durchgelesen, aber hier mal ein paar Gedanken dazu:

Hast du dir so das Eltern-Dasein vorgestellt? Mit getrennten Zimmern? Versteh mich nicht falsch, ich finde Familienbetten absolut in Ordnung, wenn allen damit gedient ist. Ist es hier aber nicht, sonst wäre dein Mann nicht ins Gästezimmer gezogen. Für mich würde das gar nicht gehen, weil das ist für mich keine Beziehung.

Du schreibst, dass du nachts noch mehrmals nachts stillen musst. Nun, bedenke aber auch die Zahnpflege. Es ist nämlich so, dass Muttermilch zwar nicht extrem Karies fördert, aber optimal ist es trotzdem nicht. Du schreibst auch, dass du Angst vor dem Abstillen hast. Diese Angst überträgst du natürlich auch auf dein Kind. Jetzt gerade ist es das Zahnen, danach sonst irgendein Grund. Warum willst du nicht abstillen? (musst du nicht mir, sondern dir selbst beantworten). Ich denke nämlich, es geht beim stillen längst nicht mehr um die Nahrungs- oder Flüssigkeitsaufnahme, sondern um Zuneigung und Trost. Beides lässt sich aber auch auf andere Weise geben, nur muss sich das erst einspielen. Aber früher oder später muss dein Kind auch lernen, dass du ein eigenständiger Mensch bist und nicht nur Busen auf Beinen, der sich obenrum frei macht, sobald es sich unwohl fühlt; jetzt mal ganz drastisch gesprochen.
Diesen Prozess musst du als Mutter auch fördern. Du musst weder dein Kind schreien lassen noch aus dem Bett werfen, sondern als erstes anfangen, dich selbst abzunabeln. Ich denke nämlich, dass du genau so ein Problem mit der Situation hast wie dein Kind.

Bevor sich also was ändert, musst du dir klar werden, was du eigentlich genau willst. Und wenn du das weisst (z.B. "ich will in der Nacht nicht mehr stillen"), dann überleg dir, wie du langsam daraufhin arbeiten kannst. Falls es um Durst geht, Wasser oder Tee anbieten. Falls es um Trost geht, Kuscheln statt stillen.
Wichtig ist auch liebevolle Konsequenz. Sei da für dein Kind, aber verfalle nicht in alte Muster, die du ablegen willst. Wenn du den Wechsel ins eigene Bettchen machen willst, dann zieh das durch. Und wenn du nächtelang Händchen halten musst. Aber ein hin und her verwirrt jedes Kind, woher soll es denn wissen, was gerade aktuell ist? Also ins Bettchen, und dann dabei helfen, dort zu schlafen.

Spann auch deinen Mann ein, oft geht das Einschlafen ohne Stillen besser mit den Vätern, da man dort gar nicht nach stillen zu bitten braucht. Auch bringt das etwas neuen Wind in eure recht festgefahrene Situation und euer Kind kann sich leichter an "neues" Einschlafen mit "neuem" Einschlafpartner gewöhnen als mit dir. Dass dein Mann keine Lust hat, lass ich mal einfach nicht gelten. Dem hätt ich schon längstens was gegeigt, wenn der nicht mithelfen will. Ist schliesslich genau so sein Kind und er sollte auch an einer Lösung interessiert sein.

Zuletzt: Das sind alles sehr subjektive Empfindungen und Tips von mir. Falls du was damit anfangen kannst - gut. Wenn nicht, dann nicht. Aber etwas ändern solltest du auf jeden Fall, auch wenn es am Anfang schwer ist. Dein Kind ist weiss Gott kein Baby mehr mit 19 Monaten und du solltest es auch nicht so behandeln. Es ist schon alt genug, um ein nein zu verstehen und mit der Zeit zu akzeptieren. Nur muss man mal mit nein-sagen anfangen.

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Wow, ich danke dir für deine ausführliche Antwort und deine treffenden, ehrlichen Worte! Du hast mir viel Stoff zum nachdenken gegeben. Inzwischen hat sich die Situation ein bisschen geändert. Einerseits hat mein Mann ihn auch mal abends ins Bett gebracht. Es hat zwar gedauert, bis er geschlafen hat, aber das halte ich für das erste Mal völlig normal und es hat geklappt. Und ich gehe jetzt abends immer aus dem Zimmer. Ich möchte, dass er in seinem Bett einschläft, das klappt aber nur, wenn ich nicht daneben in meinem Bett liege. Dann will er zu mir. Also mache ich das übliche Ritual, stille ihn in meinem Bett im liegen, und erkläre ihm dann, dass ich jetzt in die Küche gehe und aufräumen oder sonst was mache und lege ihn rüber in sein Bett. Wenn er mich ruft, gehe ich kurz rein, streichle ihn über den Kopf und sage ihm, dass alles gut ist und er beruhigt einschlafen kann. Manchmal kann ich dann wieder rausgehen, manchmal möchte er noch mal gestillt werden. Das mache ich dann auch, gehe aber dann direkt wieder raus. So ist er jetzt schon ein paar Abende ohne meine Anwesenheit und ohne weinen eingeschlafen. In seinem Bett.

Das soll der erste Schritt sein. Wenn wir darin mal Routine haben, kommt entweder das abstillen oder das ausquartieren. Meine Tendenz geht zum abstillen. Werde ich mit meinem Mann besprechen. Denn auch, wenn er abends jetzt alleine einschlafen kann, klappt es nachts doch noch nicht ohne Brust. Aber ich will nicht alles auf einmal umkrempeln, sondern Schritt für Schritt.