Kleinkind 17 Monate - Schlaf-Tiefpunkt

Hallo!
Nach längerer Zeit möchte ich mal wieder etwas fragen. Ich bin völlig verunsichert.

Unsere Tochter war immer eine problemlose Schläferin. Sie schläft bei uns im Schlafzimmer, erst im Beistellbett, nun in ihrem eigenen Babybett. Sie hat früh durchgeschlafen, wenn sie mal wach wurde, reichte ein Schnuller und ein Schnuffeltuch, und sie schlief weiter. Total entspannt.

Seit einigen Monaten arbeite ich wieder. Seitdem wird der Schlaf sukzessive schlechter und schlechter. Sie wird jede Nacht mehrmals wach und weint. Musste ich früher nur am Bett sitzen bis sie schlief, ohne irgendetwas zu machen, braucht sie jetzt direkten Körperkontakt. Sie schläft ausschließlich auf meinem Bauch ein. Auch damit kann ich leben, wenn es mittags und abends zum Einschlafen ist.

Womit ich nicht mehr leben kann ist, dass es auch nachts der Fall ist. Wenn sie jetzt nachts wach wird, muss sie sofort zu mir ins Bett auf meinen Bauch. Papa ist der Feind, bei ihm wird nur gebrüllt, egal was er macht. Nachts schläft sie auch nicht mehr problemlos ein (mittags und abends schon), sondern nachts ist sie nun stundenlang wach und treibt mich an den Rand des Wahnsinns. Sie bleibt nicht ruhig liegen sondern wühlt sich durchs Bett. Ich "darf" mich aber nicht bewegen, dann will sie sofort auf meinen Bauch. Ich muss morgens um halb 6 aufstehen und - wie jeder andere auch - fit und ausgeruht in meinem Beruf sein. Tagsüber ist sie übrigens bei Oma und Opa - und das liebt sie! Sie fühlt sich dort sehr wohl und geborgen, das ist also kein Problem!

Ich weiß nicht mehr weiter und habe heute meinen Kinderarzt auf das Probem angesprochen. Ich habe großes Vertrauen in ihn, er hat sich schon in vielen Situationen als äußerst kompetent erwiesen. Er meinte, meine Tochter müsse lernen, alleine einzuschlafen. Ich solle sie ins Bett legen und den Raum verlassen. Zwischendurch immer wieder reinkommen und ihr versichern, dass ich da bin, sie es aber schaffen muss, alleine einzuschlafen. Er sagte, ich müsse so konsequent sein, weil wir sonst jahrelang das Problem haben werden, dass sie nicht alleine einschläft und sie noch mit fünf Jahren bei mir einschlafen will.

Ich kenne diese Methode aus dem Buch "Jedes Kind kann schlafen lernen", und weiß, wie umstritten das ist. Ich weiß auch, dass ich mein Kind nicht schreien lassen kann und will. Mein Kinderarzt sagt zwar, dass ich ihr nichts wegnehme, dass es nur zu ihrem Besten ist, aber ich weiß, dass ich es vermutlich nicht aushalte.

Andererseits gehe ich selbst langsam am Stock. Unsere Tochter geht spät ins Bett, viel zu spät meiner Meinung nach, gegen 20.30 - 21Uhr; sie schläft vorher einfach nicht. (Das Positive ist, dass sie morgens dafür lange schläft, aber das ist nur ein kleiner Trost) Meine Abende sind dadurch kaputt. Ich habe bestimmt schon ein Jahr nicht mehr entspannt abends fern gesehen oder etwas für mich gemacht. Es muss sich etwas ändern. Ich könnte mit dem Einschlafkuscheln gut leben, wenn es etwas eher am Abend wäre, und wenn sie nachts wieder ohne Einschlafkuscheln weiter schlafen würde. Aber das eine geht wohl nicht ohne das andere. Mir ist klar, dass ich sie nicht abends in den Schlaf kuscheln kann um es ihr dann nachts zu verwehren.

Hat jemand Tips für mich? Ich brauche dringend Hilfe, sonst mutiere ich bald zum Zombie. Ich brauche einfach mal eine Stunde für mich und auch einfach mal wieder ein paar Nächte Schlaf. Danke schonmal!

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Ohje du arme, fühl dich erstmal gedrückt. Helfen kann ich dir leider nicht, meine Tochter ist erst 20 Wochen alt und kann auch noch nicht alleine einschlafen. Momentan sind unsere Nächte auch sehr bescheiden, sie wird alle 2-2.5 Stunden wach u schläft auch sehr unruhig. Ich bin auch ziemlich groggy u weiß wie anstrengend das ist. Grad weil du ja wieder arbeitest. Ich hoffe du findest einen Weg, damit deine Tochter und auch du besser schlafen. Halte durch!

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Ich sehe schon einen Zusammenhang mit deinem Wiedereinstieg in den Beruf und ihrem schlechten Schlaf. Sie holt nachts das auf, was sie tagsüber vermisst. Auch wenn es bei Oma und Opa gut geht.
Jetzt auf ihre Verunsicherung noch mit „alleine schlafen“ zu reagieren, finde ich völlig kontraproduktiv. Kinderärzte sind Ärzte. Schlaf ist kein medizinisches Problem. Genauso gut kann ich meinen Postboten fragen, was er machen würde.
Dein Wunsch nach Zeit für dich ist nachvollziehbar, aber für deine Tochter ist es schwerer. Möglicherweise kannst du was an der Schlafenszeit drehen, damit sie früher ins Bett geht und du etwas mehr Zeit für dich hast. Also morgens etwas eher wecken und abends etwas eher hinlegen. So im 10 Min Takt nach vorne schrauben. Oder du gehst abends mit einer Freundin raus und lässt den Papa ran. Wer weiss, wenn du weg bist, ist es vielleicht einfacher. Oder du lässt sie mal eine Nacht bei der Oma schlafen. Oft ist das Schlafverhalten bei den Grosseltern ganz anders.
Und wenn alles nichts hilft, denk dran: „Es ist nur eine Phase.“
LG

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Danke für Deine Antwort! Ja, ich glaube auch, dass es mit dem Wiedereinstieg in den Beruf zusammenhängt. Aber im Moment, wo die Phase ganz schlimm ist, haben wir seit Weihnachten Urlaub. Nächste Woche geht es wieder los, aber seit zwei Wochen hat sie uns rund um die Uhr.
Ich glaube aber auch, dass es eine Phase ist. Sie war über Weihnachten ziemlich krank, in dieser Phase hat sie quasi auf mir gelebt. Ich warte jetzt erstmal ein paar Wochen ab und schau, ob es von alleine besser wird. Ihr Schlafverhalten hat sich schon so oft geändet, vielleicht kommt mit der zunehmenden Autonomiephase (auch ganz massiv im Moment) auch wieder der Wunsch, alleine im Bett einzuschlafen.

Einfach so schreien lassen kann ich sie nicht und werde es nicht. Ich werde es ganz sanft versuchen, immer wieder ins eigene Bett legen, die Zeiten langsam nach vorne schrauben. Da müssen wir jetzt scheinbar durch. Vielen Dank!

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Ich kann mich noch genau erinnern. Mein Sohn hatte zu derzeit das gleiche Problem. Zwischen dem 15 und 20. Lebensmonat gab es den größten Entwicklungssprung. Schlafprobleme etc. Durchhalten! Es wird besser. Bitte nicht alleine im Zimmer zurücklassen!

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Nein ganz sicher nicht. Es wird auch wieder besser. Ich lasse sie nicht schreien, das wäre echt der letzte Schritt.

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Hallo!
Erst mal: Fühl dich gedrückt! Das muss echt schlauchen.

Was mir eingefallen ist: kann es sein, dass deine Tochter nicht müde genug ist, um in die Tiefschlafphase zu gleiten? Eventuell braucht sie weniger Schlaf mittags/am Tag. Mein jüngster Sohn ist 15 Monate und er schläft seit ein paar Tagen abends nicht mehr ein, bzw nur noch auf dem Arm. Ich glaube, er schläft mittags zu lange, als dass er für abends schon müde genug ist.

Damit es abends vor 20:30h wird, muss ich ihn schon um 14h allerspätestens wecken. Eher 13:45h.

Beobachte das mal, wie sie so mittags schläft und vielleicht ist da ja ein Zusammenhang...

Liebe Grüße, Henja

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Das ist ein toller Tipp! Sie schläft mittags wirklich sehr lange, an manchen Tagen bis zu drei Stunden! Da werde ich ansetzen und den Mittagsschlaf mal verkürzen! Danke!