Am Ende, ich kann nicht mehr

Liebe Community,

schon oft habe ich vom schlimmen Schlafverhalten meines Kindes berichtet. Es gab Phasen da war es echt gut, naja was man als gut bezeichnen kann.

Aber jetzt bin ich an einem Punkt, da kann ich einfach nicht mehr. Ich bekomme Panikattacken wenn mein Kind müde wird. Ich habe jedes Verständnis für Nähe, Geborgenheit, Sicherheit, nächtliches aufwachen etc. Aber in 9 Monaten hab ich nie länger als 2-3 Stunden am Stück geschlafen. Habe jeden einzelnen Schlaf meines Kindes begleitet, habe ihn gehalten, gesungen, getragen, gewippt, geschunkelt, gelaufen, getröstet, schlafgestillt. Ein ablegen war nie möglich. Somit habe ich in den letzten 9 Monaten keine einzige Minute am Tag geschlafen. Die Tage begannen zwischen 4 und 6 Uhr und endeten zwischen 21 und 22 Uhr.
Mein Mann unterstützt mich sehr und wir tragen beide.

Ich kann nicht mehr. Es ist nichtmal der Schlafmangel der mich so fertigt macht. Ich kann körperlich nicht mehr. Ich habe 15 Kilo weniger als vor der Schwangerschaft.

Aber zu meiner Frage:
Fändet ihr es legitim, das unser Sohn im liegen lernt einzuschlafen egal wie sehr er dabei weint? Wir begleiten das natürlich und gehen nicht weg. ich finde es sehr schlimm eigentlich....

Aber ich kann nicht mehr.

Lg

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Ihr müsst ja nicht gleich auf im Liegen einschlafen umstellen. Zwischen in den Schlaf tragen und dem gibt es ja noch Zwischentöne.

Was sich mit nicht erschließt: Wenn dein Partner dich unterstützt, wieso schläfst du dennoch nur so wenig? Kümmert er sich erfolgreich um euer Kind und du bist dennoch wach oder kümmert er sich mit nur wenig Erfolg? Stillst du?

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Ja du hast recht, da gibt es Zwischentöne.
Die machen wir seit einigen Wochen: er schläft im Arm und ich sitze zumindest im Wipptstuhl. Aber da kann ich natürlich nicht schlafen wenn ich ihm im Arm habe.

Ich stille noch viel, er isst aber gut am Familientisch alles mit was wir auch essen, natürlich kein Salz, Zucker etc.

Mein Mann kümmert sich super um den kleinen, macht alles was ich auch mache. Das ich nicht schlafen wenn er ihn hat, liebt daran das ich ein zu tiefst schlechtes Gewissen habe, wenn ich nicht bei ihm bin. Wenn er also mit ihm spazieren geht, gehe ich lieber mit. Oder wenn er sagt er nimmt ihn zum Einkaufen oder so mit, gehe ich auch lieber mit.

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Lass dich mal umarmen!
Wow, du hast eine Menge auf deinen Schultern zu tragen.

Ich weiss wie es sich anfühlt nicht loszulassen. Dein geliebten Wurm jemand anderen anzuvertrauen, auch wenn es der Papa ist.
Es hat auch viel mit Kontrolle zu tun.
Kann es sein, dass du sehr perfektionistisch bist?
Hohe Ansprüche an dich selbst stellst?
Das kann auch ein Grund sein, dass du glaubst, nur du kannst deinem Baby das beste geben.

Es ist ein Prozess zu lernen, kein schlechtes Gewissen mehr zu haben, Aufgaben ab zugeben.

Fang klein an. Lass die beiden einen Spaziergang alleine machen.
Geh baden, hör ein Hörbuch. Zwing dich dazu, auch wenn es sich erstmal befremdlich anfühlt.
Es wird von mal zu mal besser.
Die Zeit für dich & der Abstand vom Mama sein wird dir unglaublich gut tun.

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Oje das tut mir leid,.das ist echt hart.
Hast du schon mal die Notfall Tropfen für Kids von Bach probiert?
So kommen die Kids etwas zur Ruhe.
Mein Bub hat sich auch nicht weg legen lassen. Habe ihn dann im Liegen gestillt und so ist er dann auch ei geschlafen und ich konnte mal weg

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Danke für den Tipp mit dem Bachblüten. Ich informiere mich da Mal in meiner stammaptheke.

Im liegen stillen klappt gut, selten schläft er dabei so tief ein das er sich wegsreht und weiter schläft. Das sind Glücksmomente. Meist merkt er es und will danach getragen werden.

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Wenn im Liegen stillen gut klappt würde ich da ansetzen: erst einfach die Chance nutzen, mitzuschlafen. Du brauchst Schlaf nötiger, als wieder aufstehen. Wenn das Einschlafen etabliert ist erst beim daneben liegen loslassen und sacht wegrücken. Wenn das sicher klappt, anfangen, aufzustehen und bei Protest sofort wieder im Liegen weitermachen. Dann kommt nach einiger Zeit der Moment, wo Mini weiss, die Sache ist so sicher, ich muss nicht Krawall machen sondern kann weiterschlafen, wenn ich es merke. Einfach total unaufgeregt hartnäckig versuchen und in der Zwischenzeit die Nickerchen und frühe Bettzeit geniessen. Du kennst ja die Alternative, nichts ist angenehmer als bei deinem Kleinen mitzuschlafen.

Ich liege übrigens bei beiden Kindern während sie Mittagsschlaf machen, könnte schon länger aufstehen ohne dass sie es merken, aber mir tut das Nickerchen auch gut und ist der Puffer, der mir den Tag leichter macht.

Alles Liebe, du schaffst das!

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Ein Ablegen war nie möglich?? Das heißt, dein Kind schläft Tag und Nacht auf deinem Arm?

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Wo sieht es Tags aus ja. Am Abend trägt ihn einer von uns in den Schlaf und wir legen uns gemeinsam hin. Also Kind im Arm und wir hoffen das er nicht aufwacht dadurch und das Spiel von vorne los geht.

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Achso. Ich dachte schon, du sitzt die ganze Nacht mit Kind im Arm da 😱

Also das ist natürlich eine unschöne Situation. Kann ich absolut verstehen.

Mein Tipp, der mir am besten geholfen hat und hilft: Situationen annehmen. Manches kann man ändern. Manches sollte man ändern. Manches einfach annehmen.

Ich bemerke nach wie vor bei mir, dass mich vieles viel mehr aufregt, wenn ich mit der Einstellung herangehe, dass das anders laufen MUSS oder so nicht geht. Akzeptiere ich es, läuft es für alle Beteiligten viel entspannter. Ich habe mir jetzt zB ein Kindle angeschafft und lese viel, während ich neben meinen schlafenden Kindern liege...

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Hallo,
habt ihr es mal mit hinlegen und Begrenzung versucht? Ich pucke meine 16 Monate alte Tochter zum Beispiel meistens noch zum Einschlafen. Wir haben einen Pucksack, der recht weit geschnitten ist, aber eben zu bis auf den Halsausschnitt. Manchmal kommt sie anders nicht zur Ruhe. Bei ihrer älteren Schwester war es auch der Horror bis 2.5 Jahre. Ich bin immer noch fix und fertig aus der Zeit. Innerlich und äußerlich gefühlt einige Jahrzehnte gealtert. Also bei der Jüngeren wie gesagt Pucksack und ganz eng am Körper einschlafen. Sobald sie im Tiefschlaf ist, hol ich sie aus dem Pucksack und lege sie in ein Kleinkindnest, welches in ihrem Babybeistellbett liegt. Sie braucht immer enge Begrenzung. Vielleicht könnt ihr das mal probieren. LG

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Danke für den Tipp!
Als ich gestern meinen Post verfasst habe war ich einfach so fertig....ich hab ihn nur in unserem Familienbett im liegen einschlafen lassen. Kein Wipptstuhl weil ich nicht mehr konnte.
Er wurde im liegen gestillt, dann hat er geweint und ich habe nur gesungen und gestreichelt. Irgendwie hat er es dann geschafft.

Jetzt schläft er auch gerade seit 9 - der erste Tagschlaf. Und ich habe tatsächlich - vielleicht intuitiv unser Stillkissen in seinen Rücken geklämmt. Er hat getrunken, ich Summe und sein Kopf liegt auf meinem Oberarm.
Er schlief nach 5 Minuten etwa ein.

Vielleicht ist das mit der Begrenzung echt die Lösung. Danke für deinen Beitrag! Pucksäcke haben wir tatsächlich auch noch da.

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Wir haben den Sommerpucksack von Ergopouch in 0.2 Tog. Der Stoff ist eher weicher als super straff. Da stecken wir sie teils sogar mit ihrem normalen Schlafsack rein. Als sie stark genug war, die Armverschlüsse allein aufzumachen, hab ich die zugenäht. Wichtig ist halt, dass du sobald du weggehst oder schläfst die Arme befreist, damit sie nicht mit dem Gesicht in die Matratze rollen können. Das Kleinkind Nest haben wir von Born Kopenhagen (Toddler size). Gibts auch alles gebraucht. Liebe Grüße

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PS.: ich hatte auch dieses klammerige Verhalten. Einerseits konnte ich sie nicht mehr in meiner Nähe ertragen, weil ich nur noch Schlaf und Ruhe wollte und andererseits wegen dem schlechten Gewissen über diesen Umstand. Das verstärkt sich gegenseitig. Wenn du lernst mehr auszuruhen, wirst du automatisch entspannter. Lg

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Trifft den Nagel auf den Kopf!
Und wie hast du diesen Kreislauf durchbrochen?

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Ich bin noch mal schwanger geworden und habe drei Monate vor Geburt des zweiten Kindes die Nächte mit der Großen komplett an den Mann abgegeben, damit sie nicht auf das Baby eifersüchtig wird, wenn ich dann nach der Geburt mit dem schlafe. Da bin ich dann irgendwie entspannter geworden. Ich muss aber sagen, dass unser Verhältnis immer noch ein wenig angespannt ist. Die Große ist immer noch sehr klammerig bei mir. Ich denke, dass es auch ein wenig ihre Persönlichkeit ist, zum Teil aber auch immer noch aus dem alten Gefühl kommt, dass ich Abstand von ihr brauchte oder brauche. Ich denke, dass sie das schon irgendwie gespürt hat oder spürt. Wie du sagtest, man bekommt schon eine Panikattacke, wenn man daran denkt, sein Kind ins Bett bringen zu müssen. Ich glaube, da können einige hier ein Lied von singen. Die Große schläft übrigens mit nun 3.5 Jahren super. 13 Stunden am Stück im eigenen Bett! Es wird alles besser! Viele Grüße

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Ich bin eine absolute Gernstillerin und hätte nie gedacht mal jmd so etwas zu raten: versuch abzustillen. Das gibt Dir Kraft zurück, Dein Mann kann Dir noch mehr helfen und Dein Kind ist nicht völlig abhängig von Dir. Ich hab K3 bis 17 Mo gestillt und es war wunderschön. K2 war auch ein mega schlechter Schläfer und hing gefühlt 24h am Tag an der Brust. Ich hab sie mit 10 Monaten abgestillt und es war einfach nur eine Erleichterung. Sie war nach 1 Woche viel zufriedener als vorher. Es war wie eine Sucht an die Brust zu wollen.

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Glaub mir, ich habe das mehr als nur einmal in Erwägung gezogen. Aber er nimmt mir keine Flasche. Wir haben es so oft versucht.
Zudem zahnt er Grade und sein zweiter Zahn schaut seit gestern raus. Bei den Temperaturen bin ich froh daß ich noch stille. Vor allem weil es mir aktuell nachts den A.. rettet und er zumindest zu 85% direkt weiter schläft

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Hast Du ihm mal abends zum Schlafen Ibuprofen gegeben? Meine war mega schmerzempfindlich in der Phase und wachte wegen jedem Pups auf. Mit Ibu schlief sie gut. Einfach mal 1-2 Nächte probieren

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Stichwort Selbstfürsorge ! Wie willst du denn für deinen Sohn weiterhin da sein, wenn du jetzt so am Stock gehst ? Dein Mann macht alles, dein Sohn ist zufrieden beim Papa, was willst du denn da noch mehr ? Schlechtes Gewissen?? Wofür, warum ? Das versteh ich nun mal garnicht, lass die 2 machen und hau dich hin.

LG

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Ich gebe dir absolut recht.
Wir haben unheimlich lange für dieses Kind gekämpft. Ich kann mir das selbst so schlecht verzeihen, wenn ich keine Zeit mit ihm verbringe. Ich denke mir immer "wenn ich jetzt selbst nicht die Zähne zusammen beiße..." Irgendwann ist es ja besser und ich würde mir Vorwürfe machen nicht alles gegeben zu haben

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Wir haben auch 5 Jahre bis zur Schwangerschaft gebraucht und 1 FG. Ich kann dich schon 1 Stück weit verstehen, es bringt deinem Kind aber nix, wenn du auf dem Zahnfleisch kriechst, es wird dich im besten Fall noch mind. 18 Jahre brauchen, Mutterschaft ist ein Marathon, kein Sprint 😂 wenn der Papa sich jetzt raus halten würde und dich im Stich lassen würde und dir nichts anderes übrig blieben, das wäre ja wieder was anderes, aber er macht doch alles, schreibst du. Ich denke mir immer, es hat schon seinen Grund, warum man nur zu 2. 1 Kind Zeugen kann.

Also abgeben, schlafen und dann sieht die Welt schon wieder anders aus 🍀