Baby 5 Monate kann man nie normal ins Bett bringen

Hallo ihr Lieben!

Mein Kind (5 Monate) lässt sich abends nie ablegen. Er schläft nur durch Tragen ein und ganz selten beim Stillen. Es ist wahnsinnig anstrengend, ich bin jeden Abend 1-2h damit beschäftigt ihn ins Bett zu bringen. Mein Rücken schmerzt, ich bin völlig kaputt.

Normal ins Bett bringen - unmöglich! Ich habe alles versucht, müde, wach, singen, Rauschen, stillen & ablegen, weggehen usw. Er schreit einfach nur, natürlich beruhige ich ihn immer schnell, aber wenn ich das zwei, drei Mal mache hat er sich so reingesteigert, dass er völlig ausrastet.

Wieso kann mein Baby sich absolut null selbst beruhigen? Was fehlt ihm da im Gegensatz zu anderen Kindern?

Auch tagsüber, jedes Schläfchen in der Trage.... Kinderwagen hasst er auch. Wirklich, ich kann nicht mehr. Ich würde mich eher kaputt machen als ihn schreien zu lassen zum Einschlafen und so langsam steuern wir darauf zu.

Hat jemand ähnliches durch? Gibt's noch irgendwas, dass ich tun kann?

Nachts ist er übrigens stündlich wach, ich laufe wirklich am Limit.

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Kein Baby jann sich wirklich selbst regulieren. Manche sind früher darin, vuele später..so unterschiedlich sind wir Menschen 🤷‍♀️
Was heißt denn 'ausrasten' bei einem 5 Monate alten Baby? 🤔
Das böse 'schreien lassen' bezieht sich übrigens auf das ALLEINE schreien lassen.

Ich würde das Baby zum optimalen Zeitpunkt (müde und satt) in eine großes Bett legen, mich dazu legen, Licht stark runter dimmen, ein white noise laufen lassen und dann entspannen (ganz bewußt mich selbst entspannen, nicht daran denken was ich noch machen muss usw sondern voller Zuversicht und liebevoll zu mir selbst und meinem Baby innerlich loslassen). Das Baby evtl ganz nah an meiner Seite liegend. Evtl wird es unruhig werden und weinen..dann streichle ich es sacht und sanft und sage leise 'alles ist gut, du darfst jetzt einschlafen, ich bin bei dir!' Und bleibe innerlich gelassen. Ein Baby DARF weinen. Ich als Mutter muss das Weinen nicht 'abstellen'...ich darf mein Baby in seiner Irritation, seinem Frust aber begleiten, beistehen, der starke Fels in der Brandung sein...eine der schwersten Lektionen als Mutter war für mich das 'aushalten' von Frust/Trauer/Wut..alles berechtigte Emotionen und der Umgang damit muss geübt werden, das geht am besten wenn eine gelassene mitfühlende (aber nicht mitleidende) Bezugsperson dabei ist.
Evtl wird sich das Baby vor Müdigkeit und Frust (und weil es gelernt hat das das sehr starke Schreien Mama dazu bringt mich wieder auf den Arm zu nehmen und rumzutragen, so wie ich es kenne und mir zur Schlafassoziation gemacht habe) in Rage schreien...das ist ok, solange ich es liebevoll begleite und nicht allein lasse in seinem Ärger.
Du musst halt diese Einschlafassoziation 'rumgetragen werden' lösen.
Das häufige Aufwachen in der Nacht ist nicht ungewöhnlich in dem Alter. Mein kind2 änderte das leider erst mit fast 2 Jahren 😖
Keins meiner Kinder mochte den Kinderwagen...erst der Buggy als sie sitzen konnten wurde akzeptiert.
Warum hilft dein Partner dir nicht?

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Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort! Von dem begleiteten schreien lassen habe ich schon viel gelesen und es auch schon einmal probiert. Eigentlich so ähnlich wie du geschrieben hast, daneben legen leise auf ihn einreden, und eben einfach da sein und ihn trösten. Leider hat das ganze in einer mittleren Katastrophe geendet. Er hat sich absolut nicht beruhigen lassen das Schreien wurde immer lauter und hysterischer! Ich habe das ganze 20 Minuten lang ausgehalten-kannst du dir vorstellen wie lange 20 Minuten mit einem kreischenden Baby sind? Danach habe ich ihn hochgenommen und versucht wieder zu beruhigen, aber keine Chance. Das ganze hat ihn so gestresst, dass ich danach drei Stunden gebraucht habe, um ihn wieder runter zu bringen und überhaupt in den Schlaf zu bringen. Er ist also dann vor Schöpfung eingeschlafen und die ganze Nacht aber noch mehrmals aufgeschreckt, und hat sofort wieder angefangen zu weinen. Ich möchte so etwas ähnliches nie wieder probieren, weil ich gemerkt habe wie unglaublich dass ihn gestresst hat und es tat mir im Nachhinein auch so sehr leid!

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Ja ich weiß wie nervenaufreibend langes Schreien sein kann. Mein kind2 hat sich die ersten 3 Monate fast ausschließlich in den Schlaf geschrien..oft stundenlang. Da half weder Tragen, noch stillen noch Autofahren ...usw. Letztlich hat mein Stress den ich dabei empfunden habe die Situation noch verschärft. Mein kind2 reagiert nämlich (noch heute mit 3 j.) extrem auf die Emotionen innerhalb unserer Familie. Je gestresster ich wurde desto schlechter der Schlaf. Irgendwann hatte ich dann schon Angst vor den Abend 🙈😖
Die langfristige Lösung war an mir selbst, meinem Mindsetting und meiner Gelassenheit zu arbeiten. Und klar und konsequent zu sein.

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Wieso kann {m}ein Baby sich absolut null selbst beruhigen?

Kein Baby kann sich selbst beruhigen. Die sind keine Erwachsenen im Miniformat, sondern entwickeln sich noch. Es entwickelt sich nicht nur dir Motorik und Sprache, sondern auch die Fähigkeit zur Regulation. Das ist leider einfach so.

Um diese Zeit ist es leider ganz schwierig, aber es wird wieder besser und dann wieder schlechter und wieder besser. Versuch es irgendwie durchzustehen und das machen was am besten funktioniert. Akzeptanz und Entlastung ist das Stichwort.

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Du hast Recht, die Formulierung sich selbst beruhigen war schlecht gewählt! Ich meinte eigentlich eher, dass er sich durch irgendetwas anderes als das Tragen beruhigen lässt.... Streicheln, Musik, Händchen halten, Kinderwagen, Punkt.. irgendetwas halt, was meinen Rücken nicht langsam umbringt 🙈

Wenn ich mich so im Rückbildungskurs oder Freundeskreis umschaue, dann haben diese Babys natürlich auch schlechte Phasen. Aber wirklich keines davon, lässt sich absolut niemals abends ablegen. Es ist ja gerade nicht nur eine Phase, sondern wirklich seit Geburt so.

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Das ist wirklich anstrengend und völlig verständlich, dass du da am Limit bist!

Meine Kleine ist auch so alt und bei uns ist Schlafen auch so ein Thema. Tagsüber nur im Kiwa (fahrend natürlich) und nachts nur mit Einschlafstillen und ewigem Nuckeln. Die letzten zwei Wochen ging auch nur mit Tragen und wehe, man hat sie zu früh abgelegt 😵

Bei uns geht statt tragen oft der Gymnastikball. Das ist etwas bequemer, aber verlagert das eigentliche Problem wahrscheinlich auch nur?

Wir gehen jetzt auch immer bereits 1 Stunde nach ihrem letzten Schläfchen ins Bett. Tagsüber ist sie sonst immer 2-2,5 Stunden wach, aber abends war sie dann schon viel zu "durch" und seitdem geht das Einschlafen wesentlich schneller. Vielleicht wäre das eine Idee?

Kann dein Partner mal übernehmen? Das geht bei uns mal besser, mal schlechter.

Und kommt er schon immer so oft nachts oder nur im Moment?

Ich glaube tatsächlich, dass das bei vielen Babys so und gar nicht unnormal ist 🤷‍♀️

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Hmm.. mein Kind konnte man auch nie ablegen..
Er musste gestillt werden bis er schläft.. und auch dann durfte ich nicht weg gehen.. das war eben so 🤷‍♀️ Dafür war dann Ruhe 😅
Erst mit 8-9 Monaten konnte er nach dem Stillen gelegt werden und ist danach irgendwann neben mir eingeschlafen.

Die Monate davor hieß es Pause machen, noch mal stillen - hoffen dass er einschläft.
Anfangs war das absolute Notprogramm im Maxi Cosi durch die Wohnung tragen bis er schläft.. (haben sowieso alle 45min gestillt 😅 - da kam er dann raus und konnte dann neben mir weiterschlafen)

Tagsüber selbes Spiel - Kinderwagen hat bei uns zum Glück schon geklappt
Absolutes Notfallprogramm - war so 2-3x notwendig damit ich nicht wahnsinnig werde
Auto fahren 😵‍💫

Er ist zum Glück mein erstes Kind - hab mir einfach die Zeit genommen mit ihm zu schlafen

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Bist du alleinerziehend?

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Sasaju hat das bestens gesagt, meiner Meinung nach. Mach dich doch nicht kaputt. Halte es aus, begleite und versuche, deine Denkweise zu ändern. Natürlich darf dein Baby Emotion zeigen und weinen, du bist ja da und fängst das ab. Es dauert ein paar Tage, dann wird es sicher einfacher. Ich habe das selbst beim ersten Kind durch und weiß, wie schwierig das ist. Die Schlafambulanz hat mir damals sehr geholfen, die Situation richtig einzuordnen.

Alles Gute,
Mellie

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Hallo!

Ich erinnere mich gut an diese Zeit. Bei uns war es tatsächlich auch lange so, dass unser Sohn sobald er im Bett lag hellwach war und immer weiter aufgedreht ist. Er brauchte unsere Nähe um "runter zu kommen" - wir sind lange auf dem Gymnastikball gehüpft und haben in dann - in Seitlage oder auf den Bauch abgelegt nach 15- 20 Minuten. Eigentlich meist so wie er eingeschlafen ist, also in der Armbeuge dann Seite. Auf der Brust dann Bauch- und Stück für Stück, also erst den Po, dann die Seite dann den Rest. Immer ein sehr spektakuläres Ereignis 🙈
Als das Hüpfen mir auf den Rücken ging haben wir einen Schaukelstuhl besorgt auf dem wir dann geschaukelt sind. Und dann haben wir es nach und nach immer wieder stückchenweise geschafft, dass er mit weniger Bewegung einschläft und mittlerweile- er ist jetzt 10 Monate alt schläft er komplett im Liegen ein.

Lange Rede kurzer Sinn- es gibt alos Hoffnung! Ich hätte das auch nie für möglich gehalten, dass wir das mal so schaffen, aber viel Geduld, Spucken, manchmal auch Tränen und Kraft haben es geschafft!

Viele Kraft für euch.