Thema "Schlafen" löst Stress und Ängste in mir aus (lang)

Liebes Forum,

ich bin auf den Tag genau seit 5 Wochen Mutter (erstes Kind). Wie im Titel ersichtlich, kämpfe ich aktuell mit schlimmen Ängsten, die sich auf den Schlaf des Kindes beziehen. Konkret: Ich habe Angst, mein Kind könnte nachts einen Sauerstoffmangel erleiden. Ich habe leider immer mal in meinem Leben mit Ängsten zu tun gehabt (hatte Therapiestunden und mir ging es wirklich gut in den letzten Jahren).

Von Anfang an wollte ich nicht, dass die Kleine in unserem Bett schläft, da ich Angst habe, ich könnte sie überholen etc. Wir haben ein Besitellbett gekauft, in welchem sie aber immer noch nicht schlafen möchte. Zu Beginn wirkte das Bett auch sehr groß, sie wurde mit 49 cm und 3050g geboren. Die Hebamme vermutete, dass es vielleicht zu kalt für sie sei, da sie ein zartes Baby war.

Nun musste sie die ersten Wochen eine Spreizhose tragen. Sie konnte dann relativ gut im Körbchen ihres Kinderwagens schlafen. Das Körbchen habe ich einfach neben unser Ehebett gestellt. Nur kullert sie leider im Körbchen immer nach rechts an die Korbwand, sodass sie mit dem Näschen an die Korbwand stößt und hier beginnen meine Ängste: Mein Baby könnte einen Sauerstoffmangel erleiden und daraus resultierend eine Behinderung entwickeln :-(

Die Spreizhose ist weg, sie hat gut an Gewicht zugelegt, ist etwas gewachsen und ich versuche gerade, sie an ihr Beistellbett zu gewöhnen. Das klappt leider überhaupt nicht. Sie wird nach ein paar Minuten wach, wenn ich sie darin abgelegt habe. Also habe ich leider meine Prinzipien über Bord geworfen und sie doch ein paar Mal in mein Bett geholt - nur gewonnen habe ich überhaupt nichts, denn jetzt wache ICH panisch auf und mein Gedankenkarussell dreht sich und es spielen sich die schlimmsten Filme in meinem Kopf ab. Könnte ich zwischenzeitlich auf mein Baby gerollt sein? Könnte sie doch irgendwie kurzzeitig einen Sauerstoffmangel erlitten haben? Wenn ich aufgewacht bin, habe ich nicht feststellen können, dass irgendetwas in ihrem Gesicht war, nur ich stelle mir vor, dass zwischenzeitlich etwas passiert sein könnte. Wenn sie wach wird, schaue ich panisch, ob sie blau ist im Gesicht. Es belastet mich echt sehr, dass ich mich so fertig mache. Ich könnte mich ohrfeigen, dass ich nicht "hart" geblieben bin, doch merke ich natürlich, dass sie Nähe und Körperwärme braucht, was ja völlig normal ist für Babies.

Diese Nacht war es ab ca 3 Uhr wieder schwierig, sie ist stündlich aufgewacht, wollte an die Brust. Um 7 Uhr war ich total erschöpft, habe sie nochmals gestillt und sie ist auf meiner Brust eingeschlafen. Ihr Köpfchen an meiner Brust, die Beine unten angewinkelt. Ich habe dann meine Decke bis zum Bund ihrer Strumpfhose gezogen und mit ihr geschlafen. Als ich erwachte, wieder diese Gedanken..."ist sie vielleicht zwischenzeitlich unter die Decke gekommen?"Ich hätte mich wieder ohrfeigen können, dass ich nicht standhaft geblieben bin. Allerdings konnte ich nicht feststellen, dass sie unter die Decke gerutscht war. Sie schlief friedlich auf der Brust.
Mir geht es aber einfach schlecht gerade aufgrund dieser Ängste. Zum Glück kann ich an meinem Baby keine Wesensveränderungen feststellen, sie weint, trinkt, spielt wie immer. Irgendwie beruhigt mich das aber nicht. Es ist fast so als sei ich überzeugt, ich habe meinem Baby geschadet :(

Könnten das vielleicht auch Baby Blues sein, die sich bei mir in Form von Ängsten äußern?

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Ängste sind zunächst mal Gedanken. Gedanken sind aber keine Realität.

Leider wird immer noch fälschlicherweise behauptet, dass das Risiko für den Kindstod im Familienbett erhöht ist. Das ist einfach falsch. Diese Behauptung begründet sich auf eine Studie, die in hohem Maße mangelhaft ist. In der Studie wurde unter Co-sleeping verstanden, dass Kinder mit Erwachsenen schlafen. Dabei wurden auch fremde Betreuer, wie Babysitter eingeschlossen und es wurde nicht gefragt ob Rauschmittel genommen wurden. Ein Sofa oder Sessel wurde als Schlafmöglichkeit auch eingeschlossen.

Wenn Eltern und Kinder in einem Bett schlafen und das Bett einen Rausfallschutz hat und kein Erwachsener alkoholisiert oder berauscht ist, dann ist das Familienbett weder unsicherer noch sicherer als ein Beistellbett.

Es ist absolut nicht verkehrt mit dem Baby im Arm zu schlafen. Man muss eine einigermaßen bequeme Position finden und seine Decke etwas festklemmen. Im Halbschlaf achten wir einfach automatisch auf das Kind. Ich schlafe seit fast einem Jahr mit meiner Tochter und sie lag schon überall. Ich bin immer wachgeworden, wenn etwas komisch war. Beim Stillen einzuschlafen ist auch wirklich erholsam für dich. Letztendlich wird dein Kind auch bald alt genug sein um sich zu beschweren, wenn etwas nicht stimmt.

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Vielen Dank für deine Antwort. Ich muss mir das wirklich immer wieder vor Augen führen, dass Gedanken nur Gedanken sind. Ich spinne mir die schlimmsten Szenarien zusammen und gehe quasi immer vom allerschlimmsten aus. Das list sehr belastend.

Letzte Nacht hat unsere Kleine wieder viel geweint. Irgendwann habe ich eingesehen, dass sie nicht alleine schlafen möchte und mein Mann und ich haben es nochmals versucht, wir haben aus einem Stillkissen ein Nest gebaut, ich habe mir dir Decke unter die Beine geklemmt und so konnten wir tatsächlich 4h schlafen. Aber angstfrei bin ich leider noch nicht ☹️

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Ich bin zweifache Mutter und habe die Ängste. Auch jetzt habe ich Angst, dass wenn die Kinder mal gut schlafen, sie eigentlich schon erstickt sein müssten, denn ansonsten würden sie ja nicht so ruhig sein. Meine Kinder sind anderthalb und zweieinhalb Jahre.
Ich halte es also nicht für ungewöhnlich. Dein Kind ist noch sehr jung und du hast, zusätzlich zu deiner Vorbelastung, zusätzlich auch mit einer immensen Hormonumstellung zu tun. Bei mir wurde es besser je mehr Zeit verstrichen ist und je öfter ich gedacht hatte mein Kind ist gestorben. Irgendwann hatte ich den Gedanken so oft, dass es für mich zur Normalität wurde, dass sie leben und ich entspannter sein kann. Trotzdem horche ich manchmal, ob sie noch atmen.

Egal wie die Kinder geschlafen haben, ihnen ist nichts passiert. Sie haben immer irgendwie Luft bekommen (Finger nass machen und unter die Nase halten, um den Luftzug zu spüren), auch wenn ich nicht sagen konnte wie. Sobald ich mit den Kindern im Bett schlafe, schlafe ich wie ein Stein, bewege mich nicht und wache sofort auf, wenn sie sich nur räkeln.

Zusätzlich habe ich mir vorgerechnet wie unwahrscheinlich es ist, dass ausgerechnet meine Kinder am SIDS sterben.

Vielleicht musst du es mal ein paar Tage am Stück machen, wie du es gestern gemacht hast? Die Situation wird ja nicht schlimmer, ob du nun wach Bistro Sorge oder weil das Kind schreit: Immerhin kriegt so dein Kind noch etwas Schlaf, für dich ändert sich nichts. ;)

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Zuerst mal stimme ich meiner Vorschreiberin zu!

Als zweites muss ich dir sagen: arbeite DRINGEND an dem Umgang mit deinen Ängsten! Such dir Hilfe!
Wenn logische Argumente dir nicht weiterhelfen, dann liegt das Problem in DIR!
Ich kenne das selbst, seit ich Mutter bin habe ich einen Haufen Ängste entwickelt und manchmal halten sie mich auch wach. Aber das nacht uns leider NICHT zu besseren Müttern, eher im Gegenteil: Babys und Kinder spüren unseren Stress ganz intensiv und werden dadurch selbst getriggert.

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Vielen Dank für deine Antwort. Diese Ängste sind so enorm quälend. Ich muss da dringend dran arbeiten, das habe ich nun wirklich eingesehen. Diese Horrorszenarien, die ich mir im Kopf zusammenbraue fühlen sich irgendwann real an und streifen meine Angst und Panik enorm.

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Sehr gut! Alles Gute und viel Erfolg ❤
Wenn uns die Angst mehr hemmt als hilft ist es Zeit etwas zu tun!

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Unsere Tochter ist jetzt 6 Wochen alt und auch hier wird das Beistellbett verschmäht - sie liegt daher auch immer bei uns im Bett. Entweder in der Mitte oder am Rand.

Sie trägt einen Schlafsack. Liegt sie in der Mitte (wir haben eine große Decke), dann legen wie sie auf unsere Decke. Liegt sie am Rand, dann hört die Decke bei mir auf. Mein Kissen ist nun ein kleineres, so dass oben mehr Platz ist.

Ich frage mich, ob deine Ängste wirklich aufhören würden, wenn dein Kind im beistellbett liegt. Ich würde mir da an deiner Stelle auch professionelle Hilfe suchen.

Ich habe auch ab und an Angst (wir hatten leider einen Fall von SIDS in der Familie- da lag es rational betrachtet aber eben an Alkohol/ Rauchen. Uns hat damals ein erste Hilfe Kurs geholfen- zum einen gibt es dort mehr Informationen und zum anderen lernt man, wie man in Notsituationen reagieren muss.

Wenn die Angst mit der Decke so groß ist: ich hab hier tatsächlich schon von Müttern gelesen, die Kissen & Decke verbannt haben und selbst im Schlafsack schlafen 😅

Sonst würde ich deine Nase vielleicht mal an alle in deinen Augen gefährlichen "Stoffe" halten um zu realisieren, dass man auch dadurch noch gut atmen kann :)

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Dass deine Angst übertrieben ist, weißt du selbst. Dass das Familienbett als sicher gilt, haben andere schon geschrieben. Dass du deinem Baby die Nähe geben solltest, die es brauchst, hast du auch erkannt. Ich weiß jetzt nicht, ob es deine Ängste verstärken oder abmildern würde, deshalb unter Vorbehalt: Es gibt die Owlet Socke, das ist ein Sättigungssensor. Wir nutzen den und sind sehr zufrieden. Es gab bisher keinen Fehlalarm und im (sehr unwahrscheinlichen) Falle einer Unterversorgung gibt er Alarm. Vielleicht wäre das eine Sicherheit für dich, damit du zur Ruhe kommen könntest?

Alles Gute,
Mellie