Babyschlaf 6 Monate Verzweiflung

Hallo zusammen,

Ein verzweifelter Post am Morgen nach einer Stunde heulend im Bett mit heulendem Baby…

Mein Sohn ist fast 6 Monate alt. Er schläft im Wesentlichen an der Brust oder in der Trage. Abends im Familienbett wird er zum Schlafen gestillt und oftmals braucht er auch noch Po-klopfen und Sccchhhh, dann kann ich ihn irgendwann ablegen und gehen. Er schläft dann IMMER eine halbe Stunde (ich weiß, Schlafzyklen etc.) und dann muss ich wieder dazu. Manchmal kann er dann mit Schhh etc. Wieder einschlafen, meistens muss ich aber wieder dabei liegen und mindestens ganz eng kuscheln und klopfen oder Stillen. Wenn ich dann wieder gehe - gleiches Spiel, halbe Stunde Pause und wieder wach. Wenn ich daneben liegen bleiben geht es besser, aber auch da wird er öfter wach und jammert.
Mich belastet das so, ich kann abends nichts machen, sei es für mich oder den Haushalt oder mit meinem Mann. Ich liege im Prinzip ab 20.00 Uhr nur mit im Bett oder renne hin und her. Ich habe das Gefühl, lange kann ich das nicht mehr aushalten.
Ich habe vormittags angefangen, ihn im Bett hinzulegen, auch mit kuscheln und klopfen und Schhhh... Das klappt seit 2 oder 3 Wochen schlecht. Irgendwie schläft er ein, aber es ist stressig und wir heulen am Ende oft beide… Auch da schläft er eine halbe Stunde, dann muss ich dazu. Ich schaffe es kaum, wenigstens die Küche vom Frühstück in Ordnung zu bringen und mal alleine aufs Klo zu gehen.
Ich habe noch eine 2-jährige Tochter, die geht vormittags in die KiTa.
Nach diesem halben Jahr ohne feste Pausen bin ich fertig. Ich weiß, andere haben es noch viel schwerer mit der Schlafferem, aber ich merke, dass ich langsam an meine Grenze komme und es mir aufs Gemüt schlägt, dass ich keine regelmäßigen Auszeiten hab, noch nicht mal, um etwas für mich zu machen, sondern wirklich auch das mindeste im Haushalt. Ich bin unausgeglichen, unruhig, gestresst und das kriegen dann mein Mann und die Große zu spüren, auch wenn ich das natürlich nicht will. Das Empfinden ist natürlich individuell...
Ich habe schon so viel gelesen über den Babyschlaf, achte auf Wach- und Schlafenszeiten, kennen allerlei Methoden und hab Kurse gemacht… Ich habe das Gefühl, es bringt alles nichts und mir fehlt auch einfach mal ein positives Erlebnis, ein Erfolg, dass etwas besser wird.
Ich bin drauf und dran, eine Schlafberatung für mehrere hundert Euro zu buchen… Aber das Geld tut natürlich weh und ich habe Zweifel, ob es am Ende wirklich umsetzbar in unserer Situation ist und etwas bringt…
Hat irgendwer noch eine Idee oder Erfahrungen mit Schlafberatungen oder irgendwas, woran ich mich etwas hochziehen kann???

Vielen Dank und viele Grüße

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Hey

Erstmal weißt du ganz bestimmt, dass du damit nicht allein bist. Vielen geht es so.. Tipps habe ich auch keine wirklichen, kann dir aber erzählen wie wir es irgendwie hinbekommen, dass man abends auch noch ein bisschen leben darf.

Bei uns ist es ähnlich.. Unser Kleiner ist 6 Monate alt.. Einschlafen tut er schnell und gut.. Trage, Stillen alles was mit Körperkontakt ist, klappt am besten. In den Schlaf stillen ja, aber ich muss dabei bleiben sonst merkt er dass die Nähe fehlt und wacht auf.

Fakt ist, er muss ab 20 Uhr schlafen sonst übermüdet, Fakt ist aber auch, ich kann und möchte noch nicht so früh im Bett liegen, zumal der Abend meine einzige Auszeit ist, da mein Mann dann wieder von der Arbeit zurück ist.

Weil ich der Meinung bin, dass Bedürfnisse keine Einbahnstraße sind und auch wir als Mutter Bedürfnisse haben, lege ich mich nicht mehr mit ihm so früh ins Bett. Zumal ich so früh oft noch nicht schlafen kann und mir dann oft alles wehtut, weil seitlich liegen wegen stillen usw.

Wir haben es jetzt so geregelt, dass der Kleine ab 20 Uhr bei meinem Mann in die Trage kommt. Dort schläft er schnell ein und so fest, dass er teilweise Stunden darin schläft ohne wach zu werden. Mein Mann geht ein paar Mal im dunklen Zimmer mit ihm auf und ab und dann schläft er. Wenn er sich regt, wieder ein paar Schritte und er schläft weiter. Früher mussten wir raus und spazieren, mittlerweile pennt er nach ein paar Schritten im Haus.

Ich habe also ab 20 Uhr Zeit für mich und lese dann oft ein bisschen auf dem Sofa oder schlafe mal ganz ungestört ein. Haushalt auch noch ein bisschen oder mal ganz ungestört nochmal etwas gemeinsam essen.

Mein Mann kann sich mit ihm in der Trage aufs Sofa setzen, am Tisch mitessen oder er schläft manchmal selber im Sitzen ein.

Irgendwann gegen 0 Uhr gehe ich ins Bett und mein Mann übergibt ihn mir dann. Der Kleine wacht kaum auf, ich stille nochmal und der Kleine schläft weiter bis zur nächsten Stillpause.

Natürlich wäre es schöner man könnte ihn einfach ins Bett bringen, Babyphone an usw und ich weiß auch, dass Tragen eine Assoziation neben dem Einschlafstillen ist, die man auch wieder abgewöhnen muss, aber das Alleine schlafen funktioniert noch nicht und so ist es momentan einfach die beste Lösung. Der Kleine schläft ab 20 Uhr tief und fest, Mama hat ein bisschen Zeit für sich und Papa findet es auch nicht schlimm, da er die ganze Nacht noch ungestört schlafen kann ohne wach zu werden, da ich den Kleinen komplett übernehme nachts.

Am Tag geht übrigens Trage, Kiwa, Brust, Auto...

Wahrscheinlich benötigt dein Kleiner auch einfach die Nähe und merkt, sobald du nicht mehr da bist. Vielleicht hast du es mit der Trage aber schon probiert...

Ansonsten müsste man wirklich auf den Grund gehen, warum er so einen leichten Schlaf hat. Schläft er woanders Trage, Kiwa, Brust.. tiefer?


Liebe Grüße

Bearbeitet von Wuschel151