Hallo,
meine Kleine ist fast 2.
Seit ein paar Wochen sind sowohl die Abendroutine als auch die eigentliche Einschlagbegleitung schwierig und stressig.
Sie rennt beim Schlafanzug anziehen und Zähne putzen zig Mal weg, es dauert ewig. Sie findet es lustig und will ein Spiel daraus machen.
Ist sie einmal bettfertig, fällt ihr ein, dass sie nochmal was essen muss, also wieder Zähneputzen. An manchen Tagen funktioniert die Erinnerung, dass es nach dem Zähneputzen nichts mehr gibt, an manchen nicht. Wir fragen immer extra vorher, ob sie noch was möchte.
Ist das erledigt, lässt sie sich im Bett die Gute Nacht Geschichte vorlesen, verlangt dann aber immer nach mehr.
Sie steht wieder auf, holt Bücher und Spielzeug. Dann fehlt ihr plötzlich etwas, sie will noch Socken anziehen, braucht ihre Mütze, es muss doch der andere Schlafanzug sein...
So dauert die Einschlagbegleitung jetzt eine Stunde, vor ein paar Wochen waren es noch 15-20 Minuten. Ich oder mein Mann liegen bei ihr, bis sie schläft.
Was sich geändert hat seitdem, wir haben abgestillt.
Hat jemand Tipps, wie man wieder mehr Ruhe reinbringt? Machen wir etwas falsch?
Einschlafen plötzlich schwierig mit 2 Jahren
Das liest sich so, als ob euch eure Kleine gerade ganz schön austestet.
Ich würde mich da auf gar nichts einlassen. Vor dem Zähneputzen würde ich fragen, ob sie noch Hunger hat, danach gibt es nichts mehr zu essen (wenn du sicher bist, dass sie beim Abendessen genug hatte).
Dasselbe mit dem Abendritual. Nach dem Vorlesen würde ich nicht mehr anfangen zu spielen. Natürlich wird es dann erstmal Geschrei geben, aber da müsst ihr dann durch.
Bei euch fehlt es aus meiner Sicht an Konsequenz. Klar kann man auch mal etwas lockerer sein oder ein Auge zudrücken. Aber meiner Meinung nur dann, wenn es sonst prima klappt. Wenn die Regeln, die ihr klar vorgeben solltet, nicht eingehalten werden, kannst du auch kein Auge zudrücken.
Ihr legt jetzt, in dem Alter, die Grundlagen für das spätere Leben, sei es in Kindergarten oder Schule oder ganz allgemein im sozialen Miteinander.
Ja, austesten kann schon sein.
Das mit dem Zähneputzen machen wir ja schon so. Sie isst halt zu den Hauptmahlzeiten eher wenig und snackt viel, sie hat dann wirklich noch Hunger.
Ich finde es halt schwierig, zu beurteilen, was legitime Bedürfnisse sind und was nicht. Wenn sie Socken will, hat sie vielleicht kalte Füße. Wenn der Becher das falsche Motiv hat, ist dagegen eher zu vernachlässigen.
Ich spiele ja auch nicht aktiv mit, ich liege ruhig zur Einschlafbegleitung daneben und mache und sage möglichst gar nichts.
Es ist liegt auch kein offenes Spielzeug herum, alles ist in Kisten oder im Schrank, aber inzwischen weiß sie natürlich wo was ist und holt es sich einfach.
Also wenn du da konkrete Tipps hast, gerne her damit!
Ich kann sie nicht im Bett festketten und zum Liegen bleiben zwingen.
Du hast natürlich recht, du kannst nicht immer wissen, welche Bedürfnisse dein Kind hat. Zu den Beispielen, die du oben genannt hast:
Du kannst beurteilen, ob deine Tochter kalte Füße hat, indem du sie anfasst. Das würde ich dann aber schon beim Schlafanzuganziehen machen, um solchen Anfragen/Diskussionen beim Einschlafen vorzubeugen. Wenn die Füße warm genug sind, gibt es keine Socken.
Spielen während oder nach der Einschlafbegleitung wäre für mich ein absolutes NoGo. Klar kannst du sie nicht ans Bett ketten oder ins Bett zwingen, aber ich bin schon der Meinung, dass eine Zweijährige verstehen kann, dass nach dem Vorlesen/Singen ... nicht mehr gespielt wird. Ich würde das zweimal ansagen, dann würde ich die Spielsachen aus dem Zimmer räumen. Oder wenn du das umgehen willst, räume alles schon vorher aus dem Zimmer (und dann am nächsten Morgen wieder rein). Das würde ich so lange machen, bis es mit dem Einschlafen gut klappt.
Unser Jüngster (ebenfalls 2 Jahre) will natürlich auch nicht jeden Tag ins Bett. Auch er steht immer mal wieder auf, die Türe ist aber zu und mein Mann und ich reden ihm so lange gut zu, bis er ins Bett zum Vorlesen kommt. Bei uns ist die Ablenkungstaktik auch das Trinken, deshalb nehmen wir zum Vorlesen schon einen Wasserbecher mit, dann kann unser Kind noch einen Schluck trinken, ohne dass das Ritual groß unterbrochen wird. Wenn er nach dem Vorlesen und Singen nochmal aufsteht, bringen wir ihn kommentarlos wieder zu Bett, das auch drei, vier, fünfmal. Ohne Schimpfen oder Zwang - liebevoll und konsequent würde ich das nennen.
Liebe Grüße und gute Nerven!