Guten Morgen zusammen,
leider gehöre ich wohl auch jetzt auch hier hin.
Mal kurz zu meiner Geschichte:
Bis Dienstag war alles supi. Dann kam abends der Gyntermin. Die Röhrenknochen (Oberarm + Oberschenkel) sind viel zu kurz. Schock!! Es war doch immer alles gut..
Also überweisung an die FD nach Düsseldorf.
Da war ich dann gestern. Es sind wesentlich mehr Knochen betroffen, v.a der Brutkorb. Das Baby wird niemals atmen können- die Lunge hat kein Platz.
Unser Baby wird nicht leben können.
Es waren viele Ärzte und auch Psychologen da. Ich wurde wirklich super betreut.
Ich hab dann noch eine Fruchtwasseruntersuchung machen lassen, um eine gesicherte Diagnose zu bekommen. An dieser liegt dann, wie hoch das Wiederholungsrisiko ist.
Ich werde jetzt einleiten lasse.
HAt jemand Erfahrung damit? Wie lang muss ich warten? Wie lange dauert so eine stille Geburt? DArf ich mir ein KH aussuchen?
Ich muss später nocmal zum Doc, aber vielleict hat hier jemand Erfahrungen.
Traurige Grüße
Bibi
Schwerer Gendefekt - stille Geburt
Hallo Bibi ersteinmal möchte ich dich ganz doll ich kann dir leider nicht sagen wie eine stille geburt abläuft
Dennoch wollte ich dir ganz viel kraft wünschen
LG Heike mit
Liebe Bibi,
fühl dich... ich wieiß gar nicht was ich schreiben soll kann dir nur sehr viel Kraft wünschen und ganz liebe Menschen an die Seite, die euch auf diesem schweren Weg begleiten.
alles Liebe
anna
Hallo. Das tut mir schrecklich leid und erinnert mich an meine Geschichte im März. Einleitung und Geburt waren bei mir am selben Tag. Es war sooo schlimm für mich. Meine Maus hatte osteogenesis imperfecta Typ II. Keine chance????. Das wiederholungsrisiko liegt bei 7-10%. Ich war zwischenzeitlich auch schon wieder schwanger. Leider ma 7 ssw????
Ich wünsch dir viel kraft für die kommende zeit!
Wenn du magst schreib mich über vk an.
Lg mandy
Hallo Bibi!
Es tut mir leid das dein Kleines keine Chance auf ein Leben mit euch gemeinsam hat. Das auch ihr diesen schrecklichen Weg gehen müsst. Ich weiß leider auch wie unvorstellbar das ist und durch welche Hölle man geht.
Ich musste damals 3 Tage warten ehe ich ins Krankenhaus zur Stillen Geburt ging. Das ist vom Gesetzgeber so vorgeschrieben.
Mein Mann hat vorher viel mit dem Krankenhaus telefoniert. Wir waren im Vivantes in Berlin, dort sind wir sehr gut betreut worden. Wir haben gemeinsam ein Zimmer bezogen ganz am Ende der Entbindungsstation. Dann wurden mir vormittags zwei Cytotec gegeben und die Einleitung ging los. Das wurde dann alle paar Stunden wiederholt und mein Mann und ich wurden weitgehenst in Ruhe gelassen, was uns auch gut getan hat.
Da ich eine Muttermundschwäche habe hat es bei mir ein wenig länger gedauert und das ganze zog sich etwas. Am 4. Tag kam unser kleiner Schatz dann zur Welt. Im nachhinein betrachtet haben mir die 4 Tage gut getan, wenn sie auch zermürbend waren, so konnte ich mich von meinem Sohn verabschieden. Während der Entbindung hatte ich eine gut sitzende PDA zu liegen sodass ich keinerlei Wehenschmerz hatte. Die Betreuung in dem Krankenhaus war sehr nett und wir konnten uns glücklich schätzen dort entbinden zu dürfen. Denn sie sind mit unserem kleinen Marten umgegangen wie mit einem lebend geborenen Baby. Sie haben ihn gewogen, gemessen, eben all das was man sonst auch macht. Das tat unheimlich gut.
Ich gebe dir den Rat vielleicht eine schöne Decke oder klitzekleine Sachen für dein Kleines mitzunehmen. Ich hatte daran leider nicht gedacht und so lag Marten dann in einem Tuch vom Krankenhaus, viel schöner wäre es gewesen er wäre in eine eigens für ihn gekaufte Decke eingekuschelt gewesen. Davon kannst du dir zum Beispiel ein Stück abschneiden und so hast du immer was von deinem kleinen Engel bei dir.
Wenn du es dir zutraust nehme dein Kind in den Arm, mache Fotos von euch dreien zusammen. Denn leider muss dieser kurze Abschied bis zum Lebensende reichen. Ich bin so froh meinen kleinen Schatz im Arm gehabt zu haben, ihn verabschiedet zu haben mit ihm gesprochen zu haben und natürlich geknuddelt zu haben. Diese kurze Zeit kann einen keiner mehr nehmen. Dein Kind wird aussehen wie dein Kind, auch wenn es zu früh geboren ist, so wirst du es lieben.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und liebe Menschen an deiner Seite.
Alles Gute Franca
Da kann man nur sagen:
Sehr guter Beitrag!
Weiter so!
Danke
Jasifrosch
Hallo,
lass Dich erstmal unbekannterweise in den Arm nehmen.
Es tut mir sehr leid was geschehen ist.
Ich habe im August letzten Jahres unsere kleine Magdalena still geboren.
Ihr kleines Herz hat einfach aufgehört zu schlagen.
Die Einleitung hat bei uns von Donnerstag Nachmittag bis Samstag Abend gedauert.
Wir hatten ein Zimmer auf der Gyn-Station.
Mein Mann und meiner Mutter waren die ganze Zeit bei mir,ich war nie allein.
Alle waren sehr lieb zu uns und man liess uns in Ruhe,wenn wir was brauchten wurde es sofort besorgt.
Die Geburt zog sich hin,am Freitag abend sah ich zwei Sternschnuppen,da wusste ich ich muss sie gehen lassen.
Am Samstag kamen dann auch Wehen und mein kleiner ENgel wurde geboren.
Meine Schwester hatte Sachen für sie mitgebracht,ich wollte nicht die kratzigen Handtücher des Krankenhauses,ich wollte sie sollte ihre Sachen bekommen,die wir für sie gekauft haben.
Sabine unsere Hebamme hat sie gewaschen,gewogen,angezogen wie sie das immer machen.
Sie hat fünf Stunden in unsren Armen verbracht,fünf Stunden die mir für ein ganzes Leben reichen müssen.
Wir haben sie begrüßt und gleich wieder gehen gelassen.
Meine Eltern waren da,meine Geschwister,meine Schwägerin und meine beste Freundin ihre Patentante.
Jeder durfte sie halten,wir haben viele Fotos gemacht die unser ganzer Stolz sind.
Meine Schwägerin hat zwei Sterne genäht,einen hat sie in ihren Arm bekommen,einer war für uns (er liegt neben ihrem Bild im Wohnzimmer).
Es ist ein schwerer Weg den Du vor Dir hast.
Nehmt Euch wenn ihr könnt viel Zeit mit Eurem Engel,die Zeit ist so wertvoll.
Hab keine Angst davor Dein Baby anzusehen,Du wirst es lieben,es sind richtige Babys nur etwas kleiner.
Ich wünsche Dir dafür ganz viel Kraft.
Werde an Dich denken. Lebenstraum2011 mit Magdalena ganz ganz tief im
Liebe Bibi,
es tut mir schrecklich leid, dass ihr das erleben müsst. Fühl Dich gedrückt!
Ich fand die Antworten in diesem Thread sehr bewegend und jetzt fließen bei mir arg die Tränen. Auch wenn das meiste bereits beschrieben wurde, möchte ich auch von meiner Erfahrung berichten:
In der 20. Woche wurden bei unserer Greta nach einem normalen SS-Verlauf Abweichungen des Kopf- und Bauchumfangs festgestellt, so dass wir in die Pränataldiagnostik überwiesen wurden. Dort stellte der Arzt die Diagnose Triploidie (alle Chromosomen liegen 3fach vor, was sich in multiplen Organschäden äußert) und damit nicht lebensfähig.
Am nächsten Tag wurde eine Fruchtwasseruntersuchung gemacht; am Tag darauf folgte die Humangenetische Beratung. Nach dieser mussten auch wir 3 Tage warten bis zur Einleitung, da das in Deutschland bei Abbrüchen nun mal gesetzlich so geregelt ist.
Abgesehen davon, dass ich mir nicht vorstellen konnte, mein Kind auf natürlichem Weg zur Welt bringen zu müssen (Gedanken wie "Schneidet es aus mir raus!" waren das erste, was mir durch den Kopf schoss), konnte ich mir auch nicht vorstellen, diese lange Zeit warten zu müssen.
Im Nachhhinein betrachtet war diese Zeit und auch die stille Geburt jedoch sehr, sehr wichtig für uns. Nur, falls du darüber nachdenkst: Für einen Kaiserschnitt wäre Deine Gebärmutter noch nicht gedehnt genug, so dass Du 2 Jahre - soweit bin ich zumindest informiert worden - warten müsstest bis Du wieder schwanger werden kannst.
Eine Woche Zeit zu haben, Verwandten, Freunden etc. von unserer Geschichte zu erzählen und damit erstmal zu realisieren, dass dies wirklich kein Film, sondern unsere traurige Realität ist, hat uns - so hart es auch war - sehr bei der Bewältigung geholfen. Zu weinen, alle Gedanken zu denken und auszusprechen, den Bauch zu streicheln, mit meinem Mädchen zu sprechen und ihm zu sagen, dass wir es auch gern kennengelernt hätten und dankbar sind, dass sie so lange darum gekämpft hat, aber wir sie nun gehen lassen können, und vor allem ganz, ganz viel Liebe durch den Körper schicken zu können, war im Nachhinein gesehen unglaublich wichtig, weil ich weiß, dass meine Maus versteht, was passiert ist und jetzt mit ganz viel Liebe auf mich herabschaut.
Auch bei mir hat die Einleitung leider sehr lange gedauert und ich habe schon oft gehört, dass man sich darauf einstellen muss, denn der Körper ist ja noch gar nicht darauf eingestellt, Wehen auszulösen, braucht also einiges an "Anschub".
Ich habe zunächst alle 4 Stunden Cytotech-Tabletten bekommen. Nachdem damit 2 Tage so gut wie nichts passiert ist, stieg man auf ein Gel um, das direkt an den Muttermund gelegt wird und stärker wirkt.
Man muss wohl leider mit den Tabletten beginnen, weil manche Frauen eben recht schnell auf die Einleitung reagieren und die Reaktion mit dem Gel dann zu heftig wäre.
Bei mir hat die Einleitung insgesamt 3 Tage gedauert.
Das kam mir zeitweise wie unendliche Folter vor. Eine Schwester sagte in der Zeit zu mir, dass Wehen nun mal vor allem auch durch den Kopf gesteuert würden und ich Abschied nehmen müsste, mein Sternchen ziehen lassen solle. Dabei - so dachte ich zumindest - war ich doch bereit, und wollte das nun einfach nur noch "hinter mich bringen". Am 3. Tag jedoch packte uns beide noch mal richtig doll die Trauer, wir weinten wie die Schlosshunde, dachten noch mal alle Gedanken, die uns in der Woche bisher durch den Kopf gegangen waren, umarmten uns wie Ertrinkende. Kurz danach setzten die Wehen ein. Seitdem glaube ich auch an "Zeichen"...
In dieser Zeit lag ich zwar in der Frauenklinik, aber nicht auf der Wöchnerinnen-Station, sondern auf einer "normalen" Station. Ich hatte ein Zimmer ganz am Ende des Ganges.
Mein Mann wurde wie selbstverständlich mit aufgenommen, so dass wir die ganze Zeit zusammen verbringen konnten. Das fand ich total wichtig, weil ich das allein nicht geschafft hätte.
Die Wehen dauerten nur etwa 2-3 Stunden, weil meine Maus auch nur 23 cm groß und 150g schwer war. In der Zeit konnte ich über einen Zugang alle Schmerzmittel bekommen, die ich haben wollte. Man muss die Schmerzen zwar zu einem gewissen Grad ertragen, weil mit Schmerzfreiheit auch die Wehen weg wären, aber insgesamt war es durch die Schmerzmittel wirklich erträglich.
Ich habe im Nachhinein erfahren, dass man auch durch eine Hebamme begleitet werden kann. Es gibt sogar Hebammen, die direkt dafür ausgebildet sind.
Mein Mann und ich haben die ganze Sache allein durchgestanden, aber eine Hebamme, mit der ich im Nachhinein darüber gesprochen habe und die schon stille Geburten begleitet hat, hat mir gesagt, dass sie eine Menge Paare erlebt hat, die es nicht allein geschafft hätten. Und da denke ich nicht nur an die Geburt, sondern auch an die Zeit danach - Männer und Frauen trauern unterschiedlich.
Denkt mal darüber nach, wie ihr dazu eingestellt seid - es gibt Situationen im Leben, und eine stille Geburt gehört definitiv dazu - die man nicht allein durchstehen muss, sondern für die man sich Hilfe holen kann ohne schlechtes Gewissen.
Anfangs konnte ich mir auch überhaupt nicht vorstellen, dass wir uns unser Baby überhaupt noch einmal anschauen. Ich hatte das unendliche Verlangen, alles möglichst schnell von mir weg zu haben. Gott sei Dank haben mir die Leute hier und meine Hebamme jedoch dringend dazu geraten, so dass wir auch diesen Teil des schweren Weges gegangen sind - der vielleicht schwerste, aber mit Sicherheit der wichtigste Teil. Da hier im Forum - zurecht - immer davon ausgegangen wird, dass eine jede Mutter ihr Kind nochmal sehen will, aber das nicht für alle so klar ist: Sag hier auf jeden Fall noch mal Bescheid, wenn Du unsicher bist, und Dir werden sicherlich ganz viele hilfreiche Antworten gegeben werden. Man hört immer wieder, dass die Eltern, die ihr Kind nicht noch einmal gesehen haben, den Schmerz und die Trauer viel schlechter verarbeiten können.
Wir hatten vor der Einleitung bei uns mit den Ärzten und Schwestern abgesprochen, wie wir uns den Abschied vorstellen. So baten wir darum, unser Mädchen zunächst zu säubern und uns dann in einem weißen Laken eingewickelt zu geben, das zunächst nur das Gesicht freilässt. Diesen Tipp hatte mir meine Hebamme gegeben.
Es ist völlig richtig, dass die Kinder um diese SS-Woche schon voll entwickelt sind und ein zuckersüßes Gesicht haben, das Du in Dich aufsaugen und niemals vergessen wirst. Es ist jedoch auch so, dass sie eine leicht lila Färbung haben (sorry, wenn Dich das schockt, aber ich fand es damals besser, darauf vorbereitet zu sein, sonst hätte ich mit im Moment des Abschieds Gedanken darüber gemacht).
Wenn ihr Euch Euer Baby eingepackt übergeben lasst, könnt ihr selbst entscheiden, ob Euch das Gesicht ausreicht, oder ihr sie nach und nach auspacken wollt. Es strömt einfach sehr, sehr viel auf einen ein in dem Moment, so dass ich das sehr hilfreich fand.
Die Wärme, ich die spürte, als ich sie in meiner Hand liegen hatte, werde ich nie vergessen!
Ich habe leider erst im Nachhinein gelesen, wie lange manche Familien Abschied von ihren Sternenkindern genommen haben. Wir haben uns damals recht wenig Zeit gegeben; ich musste irgendwann zur Ausschabung und wir haben die Kleine nicht noch mal gesehen. Für uns ist das okay, aber ich wollte Dir das mit auf den Weg geben, denn ich weiß, dass manche Eltern ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie an den Abschied von Ihrem Baby denken, und das ist für den Trauerprozess sicherlich sehr hinderlich. Gebt Euch Zeit; denkt vorher vielleicht darüber nach und redet darüber, aber überdenkt das auch noch mal nach der Geburt. Sprecht vor der Einleitung an, welche Möglichkeiten es gibt.
Angst vor der Ausschabung musst Du auf jeden Fall nicht haben! Durch die Vollnarkose merkst Du gar nichts und hast auch danach keine Schmerzen davon.
Ab 500gr muss ein Kind bestattet werden; darunter obliegt es der Entscheidung der Eltern. Auch hier: fühlt Euch nicht bedrängt; ihr müsst das alles nicht jetzt entscheiden.
Einige hilfreiche Informationen habe ich auf der Webseit der Initiative Regenbogen gefunden, die ich Dir ans Herz legen würde. Wenn ihr Euch gegen eine Bestattung entscheidet, erkundige Dich in der Klinik nach deren Weg. Bei uns werden diese Kinder anonym bestattet, so dass wir immer noch einen Ort haben, zu dem wir gehen können, wenn wir Trost brauchen.
Soweit von mir; ich weiß, ich habe einen Roman geschrieben, aber ich hoffe, dass Dir meine Schilderungen etwas geholfen haben. Wenn Du noch Fragen hast, oder auch in der Zeit danach Kontakt halten willst (zur Trauerarbeit könnte ich nochmal fast genauso viel schreiben...), kannst Du Dich gern per PN an mich wenden.
Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt und alles erdenklich Gute!
Fühl Dich nochmals gedrückt!
Liebe Grüße
Anja
Lass dich drücken
Es ist ja eigentlich schon alles gesagt worden.
Aber darf ich Dich was fragen?
Warum muss das eine stille Geburt werden?
Ich hab seit dem Tod meiner Tochter viel drüber nachgedacht. Ich hatte keine Wahl.
Aber wenn ich das alles hätte selber entscheiden müssen, bei so einer Diagnose (die ich nicht hatte)
ich glaube ich hätte Sie lebend kriegen wollen. Auch mit dem Wissen, dass Sie dann in meinen Armen stirbt. Und wenn's nur ein klitzekleiner Moment ist.
Vielleicht ist das egoistisch. Vielleicht kann das aber auch ein Trost sein.
Ich weiss es nicht..
War nur so ein Gedankengang.
Ich wünsch dir alles alles Liebe und ganz viel Kraft für die kommende Zeit.
Oh, ein interessanter Gedankengang, über den ich noch gar nicht nachgedacht habe...
Ich war sehr dankbar, dass meine Maus noch lebte, als wir die Diagnose bekamen und sich auch in der schmerzvollen Woche vor der Geburt noch "meldete".
Bei der Aufnahme im Krankenhaus informierte man mich, dass man mir eine Kalium-Spritze geben könnte, die das Herz des Babys zu schlagen aufhören lassen würden. Gerade, weil die Einleitung so lange dauerte, wäre das für mich aber sehr schlimm gewesen. Greta tot in mir zu tragen, wäre noch schwerer zu ertragen gewesen - gerade, weil ich dann noch mehr in den Zeitpunkt ihres Todes eingegriffen hätte.
Ich habe mich daher dafür entschieden, hier nicht einzugreifen; die Ärzte und meine Hebamme haben mir auch gesagt, dass meine Tochter die Geburt ohnehin nicht überleben würde - der Stress der Wehen wäre für ein Würmchen in der SS-Woche nicht auszuhalten. Außerdem ist die Lungenreife noch längst nicht erreicht, so dass es auch - wenn überhaupt - nur wenige Augenblicke überleben würde.
Gut, dass Du das nochmal ansprichst, denn auch darüber sollte man sich in der Tat Gedanken machen, denn was mir in der Trauerarbeit am meisten geholfen hat, war das Wissen, dass ich über alle Schritte so gut wie eben möglich nachgedacht und sie bewusst entschieden habe, also keinerlei "Schuldgefühle" oder "was wäre gewesen wenn"-Gedanken hatte. Ich bin überzeugt, dass das sehr wichtig für die Verarbeitung ist.
Liebe Grüße
Anja
Ich wurde damals darauf hingewiesen, dass diese Möglichkeit besteht und finde es gut, dass man das selbst entscheiden kann.
Für mich persönlich wäre es niemals denkbar gewesen, denn so hätte mein Sohn leiden müssen, er wäre nach ein paar Stunden erstickt.
Wir mussten einen Fetozid vorher durchführen lassen, da in der 24. SSW bei einer Einleitung theoretisch Überlebenschancen bestehen. Das wird bei uns jedoch nicht mit der Kaliumspritze ins Herz gemacht, sondern mit einer Nabelschnurpunktion, da die Babies keinerlei Schmerz verspüren. Die Nadel geht in die Nabelschnur und es wird ein Medikament gespritzt bei dem sich die Muskelkontraktionen, also auch der Herzschlag, einstellen.
Der Eingriff war fast schlimmer als die Entbindung, aber ich empfand es als unsere Pflicht die schmerzlose Methode des Todes für ihn zu wählen.
Alles Gute!