Hallo Ihr Lieben,
ich denke, die Diskussion ist vielleicht nicht unbedingt etwas für die, die gerade frisch mit ihrer Trauer umgehen lernen müssen, aber ich habe den Gedanken schon länger, einer der Beiträge hier bestärkt mich nun, diese Gedanken zur Diskussion zu stellen (und ich glaube, dies ist das richtige Forum dafür).
Jeder Schwangeren ist klar, dass gerade zu Beginn einer Schwangerschaft etwas passieren kann - grundsätzlich dürfte aber gerade in einer ersten Schwangerschaft der Gedanke überwiegen "Mir passiert sowas nicht".
Wenn man dann plötzlich und mit einer Keule in diese Welt katapultiert wird, dann ist man erstaunt: mehr als jede 2. Frau versucht einen zu trösten mit den Worten "ich hatte das auch".
In unserer ach so heilen Welt äußert sich kaum eine Frau unter "normalen" Umständen, dass sie eine oder mehrere Fehlgeburten hatte, obwohl das doch eigentlich zu all unseren Leben dazu gehört. Mehr und mehr treffe ich dann auch Mädels die sich doch tatsächlich dafür schämen und niemanden haben, mit dem sie drüber reden können und sich so in ihren tiefen Löchern befinden ohne einen Weg daraus zu finden.
Diese Tabuisierung von Fehlgeburten heutzutage die entsetzt mich persönlich (ich bin ein "Reder" - ich benötige die Zuhörer, denen ich meine Geschichte erzählen kann, um sie zu verarbeiten). Viele sagen doch tatsächlich "da redet man nicht drüber" ....
es ist eine Sache, nicht darüber reden zu wollen, doch diese Tabuisierung einer Fehlgeburt ist es doch die dafür sorgt, dass man als betroffene Frau nicht damit umgehen kann. Anno dazumal war Kindersterblichkeit und Fehlgeburten etwas ganz natürliches - und ich bin der Meinung, dass gerade WEIL man natürlich damit umgegangen ist, die Frauen besser damit klargekommen sind...
Natürlich kann man damals und heute nicht miteinander vergleichen, doch bin ich der Meinung, dass wir als Betroffene offensiver mit unseren Verlusten umgehen müssen - nicht nur für uns, sondern auch für diejenigen, die in Zukunft unser Schicksal teilen müssen. Ich rede jetzt nicht von Hochspielen, aber einen offeneren Umgang und der Tatsache, dass wir uns und unsere Verluste nicht nur in kleinen Kreisen von "Eingeweihten" besprechen.
Ich weiß, grundsätzlich sind das komische Gedanken, aber sie beschäftigen mich schon lange und ich würde mich über ein paar andere Meinungen dazu freuen.
Diskussion: Folgen der Tabuisierung
Ich hab's einmal verheimlicht (da hatte ich noch keine Kinder und keiner wusste vom Kinderwunsch) und einmal veröffentlicht.
Einfacher wurde die ganze Sache durch die Veröffentlichung nicht. Nur diejenigen, die schon einmal ne Fehlgeburt hatten, konnten mich verstehen. Bei vielen anderen ist es sehr schwierig zu wissen, dass sie es wissen, aber die Trauer absolut nicht nachvollziehen können.
Durch die Veröffentlichung weiss auch jeder, dass ich ein Kind will und ich fühle mehr Druck.
Nunja, eines muss einem auch klar sein: wenn man es offen verarbeitet, dann hat man auch doofe Tröstversuche zu erwarten - die obligatorischen "wer weiß, wofür es gut war" "Du bist noch jung" blabla ... vorneweg.
Aber - und das ist mir nach meiner 2. FG aufgefallen: auch Nichtbetroffene zeigen Interesse. Gerade die ältere Generation hat insbesondere auf die Tatsache reagiert, dass meine Jungs bestattet wurden - in ihren Zeiten kamen die Überreste sonstwohin und das führte bei einigen halt zu Nachfragen und Erklärungen sowie in Folge dessen auch zu Verständnis und Überlegungen, da sie vorher nie mit solchen Dingen konfrontiert waren.
oh ja das kommt mir sehr bekannt vor.
Bevor ich meinen sohn gehen lassen musste habe ich auch gedacht "das passiert anderen aber nicht mir"
Dann wurde ich eines besseren belehrt.
Kurz danach kamen freunde zu mir und erzählten mir dass auch sie eine fg hatten eine von ihnen auch eine stille geburt wie ich.
Niemals hätte ich geglaubt dass soviele menschen aus meinen bekanntenkreis dasselbe durchmachen mussten.
Im moment ist es so dass kaum jemand darüber spricht,nicht mal mein freund.
Hallo,
auf die Frage kann man nicht eindeutig antworten. Es hängt ja davon ab, mit wem man spricht. Ich fände es schon besser, wenn die FÄ mir bei meiner ersten SS, die mit einer AS endete, schon zu Beginn gesagt hätte, dass über 30% aller ersten SS so enden, und nicht erst als sie mir die Überweisung ins KH in die Hand drückte. Ich war mir bis dahin nämlich immer sicher, dass wenn man einmal schwanger wird, dann gebärt man in 9 Monaten ein gesundes Kind. Und ich hätte auf einiges anders reagiert, wäre ich zu der Zeit besser informiert gewesen. Dass die Ärzte einem diese Infos verheimlichen, finde ich total daneben. Ich finde, jeder hat ein Recht auf eine Aufklärung, wie und zu welchem Zeitpunkt eine SS enden kann.
Andererseits kann man über solche Erfahrungen nicht mit jedem sprechen, denn jeder verarbeitet seine Trauer anders. Ich verdränge zum Beispiel ein unangenehmes Ereignis sehr gerne und denke die ganze Situation so um, dass ich mit mir selbst einen manchmal auf einer halben Wahrheit basierten Kompromiss abschließe. Und dann stören mich die Fragen der ihren Mitleid ausdrücken wollenden Menschen a lá "wie alt wäre wohl dein Kind jetzt, wenn es gut gelaufen wäre" total, und ich wünsche mir, das Thema wäre tatsächlich ein Tabu.
Was Anno soundso angeht, da gab es das Konstrukt der Mutterliebe noch nicht. da war auch einiges einfacher;)
lg
Entschuldige, aber Dein letzter Satz ist Humbuk - selbstverständlich gab es auch am Anfang des 20. Jh. Mutterliebe so wie heute auch. Den Müttern war nur klar, dass es sein kann, dass sie ihre Kinder durch Krankheiten o.ä früher verlieren als es ihnen lieb ist.
Anfang des 20. Jhs entstand eben dieses Konstrukt. Als man eben von einer großen Bauernfamilie, in der jedes weitere Kind eine Arbeitskraft auf dem Feld war, zu einer kleinen industrialisierten Familie wechselte. Ist nicht böse gemeint gewesen, ist nun mal eine geschichtliche Tatsache.
Daumen hoch für Deinen Beitrag!!!
Auch mir erging es so:
Ich bin im März, im dritten Üz schwanger geworden. Ich hatte mich tierisch gefreut. Auf der Arbeit wussten es sofort alle und im Freundeskreis ahnten es natürlich alle. In der 13. ssw dann der Schock, dass Herz schlug seit fast zwei Wochen nicht mehr. Am näcshten Tag sofort AS. Es war wie ein Film. Heute "schäme" ich mich fast dafür wie naiv ich in die Schwangerscgaft gegangen bin. Erst nach recherchen habe ich erfahren wie oft eine Fehlgeburt passiert. Einige meiner Freunde haben sich nicht mehr bei mir gemeldet, da sie nicht wussten wie sie damit umgehen sollte. Weil sie es einfach nicht besser wussten, es spricht ja keiner drüber. Alles sehen nur die Muttis mit einer schönen Kugel oder dem Baby im Waagen. Was diese Frau jedoch alles dafür durchmachen musste steht ihr halt nicht auf der Stirn geschrieben.
Ich fragte damals den FA, warum es die Zahlen und Fakten über Fehlgeburten nicht offentsichtlicher zu sehen gibt. Ihre Antwort "Jede Frau hat das Recht auf eine unbeschwehrte Schwangerschaft" Hääää und was verdammt nochmal ist mit den Frauen die kein Baby im Arm halten dürfen, denen es so unglaublich schlecht geht, haben nicht gerade diese Frauen ein recht auf die Zahlen. Ich war echt sprachlos...
Bei mir weiß es jeder mit der Fehlgeburt und das ist auch gut so. Erstens bin ich auch eine die darüber reden muss, auch heute noch... und mir ist es wichtig, dass Frauen in meiner Umgebung wissen dass ein positiver Test noch lange nicht heißt ein Baby im Arm halten zu dürfen.
Ich bin demütiger vor dem Leben geworden. Das Geschlecht ist mir egal und ich würde nie nie wieder so viele Ultraschallbilder machen lassen. Ich habe einen Mutterpass und bestimmt fünf Bilder und was hab ich davon? Nichts, ausser Schmerz! Hätte mir nur vorher jemand gesagt, dass es so oft schief geht und es sich meistens um gravierende behinderungen handelt... wäre ich nicht so naiv gewesen.
Das soll natürlich nicht heißen, dass ich mich beim nächsten Mal nicht freue. nein ganz im Gegenteil, aber heute weiß ich was passieren kann und das ich nicht alleine bin
Darüber reden - das ist gar nicht so einfach, wie es sich anhört. Ich kann nicht mehr als die bloßen Fakten berichten, denn das was sich in mir abspielt, die Trauer, die Wut, die Enttäuschung darüber, dass ich dieses Baby, das 14 Wochen lang in meinem Bauch gelebt hat, nie im Arm halten werde, dass es einfach verschwunden ist - diese Gefühle kann ich nicht beschreiben. Sie kommen nur als Tränen aus mir heraus.
Nachdem diese Tränen völlig unkontrollierbar wurden und ich während meiner Arbeit (ich bin Grundschullehrerin) plötzlich in Tränen ausgebrochen bin, musste ich auch an meiner jetzt ganz neuen Schule all den neuen Lehrern, Schülern - all den Leuten, die mich noch gar nicht richtig kennen - erklären, was mit mir los ist. Das war für mich in keiner Weise eine Erleichterung, denn erst zusammenzubrechen und mich dann gegenüber Menschen derart zu öffnen, wenn ich sie noch kaum kenne - das war demütigend.
Niemand wusste so recht, was er sagen soll, es trat betretenes Schweigen ein, man versuchte mich zu trösten mit "das wird schon wieder". Ein Kollege der wohl nicht so viel Interesse an den Hintergründen hatte meinte "jaja, bei mir läufts auch grad nicht gut. Jeder hat mal nen schlechten Tag"
Inzwischen spreche ich mit einem Therapeuten über meine Gefühle. Ich weiß noch nicht, ob mir das wohl hilft..
Hallo,
Friedrich wurde heute genau vor einem Jahr still geboren.
Mir hat es sehr geholfen,darüber zu reden und auch zu schreiben.
Mir war es außerdem wichtig,daß außer meinem Mann,unserem "Großen" und mir auch meine engsten Familienangehörigen Friedrich kennenlernten.
Wir hatten Friedrich im KH 2 Tage lang bei uns (ausser nachts),und am Tag seiner Geburt kamen auch meine Mutter und meine Schwestern.
Wir haben ihn angezogen,abwechselnd gehalten und viele Fotos gemacht,und es war trotz aller Traurigkeit irgendwie ein schöner Tag.
Ich habe gemerkt,daß die meisten Schwestern das nicht besonders gut fanden,aber für uns war es richtig so!
Friedrich zählte mit seinen 375 g ja nicht offiziell als "Person".
Wir haben trotzdem eine Todesannonce veröffentlicht,auch,um ihn "realer" zu machen.
Seine Urne steht in einer Vitrine bei uns im Wohnzimmer,und ich habe auch ein Foto an der Wand,auf dem Richard seinen kleinen Bruder auf dem Arm hält.
Mit meiner Mutter und meinen Schwestern kann ich jederzeit darüber reden.
Ich finde,daß gerade das Klinikpersonal besser geschult werden müßte.
Ich bin selbst Krankenschwester,und Tod und Sterbebegleitung waren in der Ausbildung nur eine Randnotiz!
LG Selma
Dann hab ich wohl wirklich "Glück" mit meinem Krankenhaus gehabt - sämtliche Schwestern haben sich ausnahmslos lieb um uns gekümmert, man hat uns betreut, man hat uns ans Herz gelegt, uns von unserem Kleinen zu verabschieden (was wir eh tun wollten) und als wir das Krankenhaus verlassen haben, haben wir von der Schwester eine wunderschöne Karte erhalten mit einem Gruß aller Mitarbeiterinnen und einem schönen Bild von unserem Kleinen.
Ich bin, da ich nun ja einen ( Adoptiv) Sohn habe, sehr erstaunt, das es schon in einem simplen Gute- Nacht- Lied heisst "...morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt..."
Aber du hast ganz recht, Säuglingssterblichkeit und Fehl- und Totgeburten hat es immer gegeben und wird es immer geben.
Nicht umsonst heisst es die ersten 12 Wochen abwarten.
Dennoch, auch ich gebe zu, wo ich nach 3 Jahren im 4. Versuch eines Embryotransfers endlich schwanger wurde, hätte ich im Traum nicht daran gedacht, das ich "auch" noch eine Fehlgeburt erleide.
Sicher, ich kannte das Risiko, dachte aber "sowas kann Gott doch nicht machen".
So ein langer schwerer Weg zum Wunschkind und dann auch noch das.
In dieser Zeit hab ich auch von vielen Frauen von ihren Fehl oder Totgeburten erfahren.
Es tat gut nicht alleine zu sein.
Dann allerdings brauchte es weitere 3 Jahre und 8 Transfere, bis ich wieder schwanger wurde.
Und unfassbarerweise hatte ich wieder eine Fehlgeburt.
Selber Ablauf, selbes Schwangerschaftsdatum.
Da stand ich nun, 30000€ ärmer, 6 Jahre sind ins Land gezogen und kein Baby im Arm.
Ich wollte von dem ganzen Thema einfach nichts mehr wissen.
Und auch einfach nicht mehr drüber reden.
Ich mein, ein Tabuthema in dem Sinne ist es, finde ich nicht.
Ich kann mit jedem offen darüber reden.
Und auch mir gegenüber war man offen.
Das man ohne selbst einen Schicksalsschlag zu erleben nichts davon erfährt, finde ich eigentlich ganz normal.
Wie soll man das auch machen?
In gemütlicher Runde einfach mal das Thema auspacken?
" Hey Leute, soll ich euch mal von meiner FG erzählen? Wie mein Baby um sein Leben gekämpft hat...?"
Genauso wenig möchte ich, das es sich hier im Ort rumspricht. " Die arme Frau ..., hat zwei Kinder verloren..."
Verstehst du wie ich das meine?
Klar redet man darüber, aber es ist und bleibt ein schwieriges Thema.
Das wird sich auch nicht ändern...
Lg Steffi
Ich lebe in einem 4000-Seelen-Dorf, jeder kennt jeden - und ja, es weiß bei uns tatsächlich das ganze Dorf (ehem, räusper, meine Mutter ist in der Trauerverarbeitung wie ich: reden - reden - reden... und in so einem Dorf spricht es sich dann ganz fix rum).
Und weißt Du was - ja, es war zum Teil Mitleid, aber: meine neue Schwangerschaft hat sich ebenso schnell rumgesprochen, auch die Tatsache, dass ich eventuell langfristig liegen muss und es ist unglaublich, wieviel Hilfsbereitschaft und Nettigkeiten einem entgegengebracht werden. Normale "wir drücken Dir die Daumen! Diesmal wird es klappen"- Kommentare bis zu "Ruf mich an, wenn Du irgendwo Hilfe brauchst - ich kann gerne für Dich einkaufen gehen" - und zwar nicht von engen Freunden sondern von einfachen Bekannten!
Klar - Du sitzt nicht beim Smalltalk und nach der Diskussion übers Wetter haust Du mal eben die drei Fehlgeburten raus, aber ab einem bestimmten Alter kommt ja das unweigerliche "uuuuund - wie sieht es bei euch mit dem Nachwuchs aus?" und das ist der Moment, wo ich ganz offen darüber rede. Meist reagieren die Leute aufgrund meiner Offenheit auch nicht pikiert sondern sprechen mit mir oft einfach ganz normal darüber - wieso, weshalb, warum - kann man was tun - habt ihr Untersuchungen machen lassen.
Ich kann aber auch verstehen, wenn jemand - so wie Du - nicht mehr über die Verluste reden möchte.
Also bei mir wissen es auch alle.
Klar, wir haben 7 Jahre gebraucht um Eltern zu werden.
Die Fragen fingen schon sehr früh an, mich zu nerven, da sozusagen von Anfang an klar war, das es ohne Hilfe nicht klappt ( allerdings hätte ich eben nicht gedacht das es sogar mit Hilfe nicht klappt).
Ich finde das auch wichtig, das Andere Bescheid wissen.
Sonst wären wohl auch einige Freundschaften daran zerbrochen, das ich mich über die 2. oder 3. SS einer Freundin während meiner KiWu Zeit eben nicht freuen konnte...
Ich merke schon auch, das mein Umfeld denkt " Nun hat sie ja ein Kind, muss dankbar sein und alles andere ist vergessen..."
Ganz so leicht ist es aber auch nicht.
Sicher bin ich dankbar und überglücklich, immerhin dachte ich, ich werde nie eine Mama sein dürfen.
Trotzdem denke ich auch an die beiden Sternchen.
Ich hätte sie auch gern gehabt.
Aber aus welchem Grund auch immer, es sollte nicht sein....
Lg
Als ich meine Fehlgeburt hatte, habe ich es nicht verheimlicht. Ich bin aber mit den unterschiedlichsten Reaktionen konfrontiert worden.
- Meine Mutter ganz nüchtern: Wer weiß, für was es gut war. Die Tage danach, keine Nachfrage, wie es mir geht. Wie ich damit klar komme.. Irgendwann dann: Du kannst ja immer noch eins kriegen... Danke auch, ich wollte das Kind!
-Meine Schwiegermutter: Mit dieser Frau hatte ich bis zudem Zeitpunkt noch nicht ein Wort gewechselt, das lag daran, das mein Männe lange keinen Kontakt zu seinen Eltern hatte, und alles grad im Aufbau war, und uns einige Kilometer Entfernung trennen.
Sie hatte Geburtstag, und ich hatte ihr dann gratuliert, sie hat sehr warmherzig reagiert, nachgefragt, und aufrichtiges Mitgefühl gezeigt. (Heute, nach mehreren Besuchen untereinander haben wir ein super Verhältnis.
Einige haben sehr mitfühlend reagiert. Eine Freundin, die kurz vorher entbunden hat, hatte sich erstmal zurück gezogen, weil sie mir nicht weh tun wollte.
Eine andere Freundin hab ich dann verloren. Sie ist einige Wochen nach meiner Fehlgeburt ungewollt schwanger geworden. Sie wollte das Baby zunächst abtreiben, und hat sich immer mich zum ausheulen ausgesucht. Anfangs konnte ich das noch ertragen, irgendwann wurde es mir zuviel, und ich zog mich zurück.
Irgendwann kündigte sie mir die Freundschaft, mit den Worten: ich war nicht für sie da.
Hallo!
Ich musste meine Kinder in der 25. Woche gehen lassen. Das ist über fünf Jahre her. Und ich bin allein damit. Mein Freund hatte schon immer Mühe darüber zu reden. Mein Umfeld hat anfangs versucht irgendwie für mich da zu sein, aber das war nicht von Dauer. Ich weiß nicht, wann mich das letzte Mal wer gefragt hat nach meinen Gefühlen, wie es mir heute damit geht. Es spricht keiner mehr darüber. Ich würde gern darüber reden, auch wenn es "schon" fünf Jahre her ist. Ich werde es mein Leben lang mit mir herumtragen, werde immer daran zu knabbern haben. Und stehe allein damit da. Ich bin traurig deswegen. Werde es aber niemandem auzwingen. Wenn niemand mit mir darüber reden will, dann kann ichs nicht ändern.
Manja