wie mit Totgeburt in 40 ssw umgehen?

Hallo Sternchenmamis.
Mit sehr viel Respekt komme ich in euer Forum.
Ich selbst musste zum Glück noch keine FG erleiden und kann wahrscheinlich nichtmal erahnen wie man sich damit fühlt.
Mein Problem:
In unser Familie kam es zu einer Totgeburt in der 40 ssw.
Das Baby wäre jetzt genauso alt wie mein kleiner Schatz,fast 8 Wochen.
In 4 Wochen wird ein 80. Geburtstag sein und sie wird da sein,genauso wie wir,mit unserem Baby.
Ich weiß,ich kann nichts dafür das ich mein Baby habe und sie nicht,trotzdem gibt mir das ganze ein ungutes Gefühl.
Ich hoffe ihr wisst wie ich das meine.
Wie soll ich damit,oder besser gesagt mit ihr,umgehen.
Einfach ignorieren geht doch nicht,aber mein beileid" mit meinem Baby auf dem arm" aussprechen finde ich auch komisch,als wäre ich dafür die falsche.
Bitte helft mir.
LG und eine Kerze für eure Sternchen

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Hallo,
ich finde es ganz toll, dass du dir vorher schon Gedanken darüber machst.
Hast du die Möglichkeit vorher schon mit der Mutter des Sternchens Kontakt aufzunehmen? Vielleicht schreibst du ihr eine liebe Karte, dass du von ihrem Unglück gehört hast und ihr dein Beileid ausdrücken möchtest. Du kannst ja schreiben, dass du unsicher bist bzgl. des nächsten Treffens. Sie wird es auch sein und sie wird Angst haben.
Vielleicht kannst du auch vorher schon ohne Baby zu ihr gehen und mit ihr sprechen.
Schön wäre für sie sicher, wenn sie nicht ignoriert wird. Sie wird vor dem Geburtstag sicher auch große Angst haben, da sich alle auf dich und dein Baby stürzen.
Ich war nach meiner FG (schon in der 11. Woche) dankbar für die eine Karte und den einen Anruf. Alle anderen Freunde und Bekannte haben die Tatsache ignoriert und das tat schon in dem frühen Stadium sehr weh!
Ich wünsche dir ganz viel Kraft!

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Danke für deine schnelle Antwort.
Der Kontakt zu ihr ist nicht sehr eng wir sehen uns höchstens einmal im Jahr.
Aber das mit der Karte ist eine gute Idee.
Ich weiß der Gedanke ist fies aber irgendwie hoffe ich einfach das sie nicht kommt und wir nicht mit dieser Situation umgehen müssen.
Da es aber der Geburtstag meines opas ist,ist es klar das wir hingehen werden.

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Ich kann deinen Gedanken, dass du hoffst, dass sie nicht kommt, gut verstehen. Das ist sehr menschlich. Ich bin mir sicher, dass sie sich über eine Karte freuen wird und dankbar sein wird, dass du sie nicht ignorierst!

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Ich weiß ganz genau was Du meinst und Dich fühlen musst. Du kannst nichts dafür, dennoch hat man ein unschönes Gefühl, ja es ist einem schon fast unangenehm.
Ich bin Mir sicher, der Mutter wird es auch so gehen.

Da hilft nur reden! Viele wissen einfach nicht damit umzugehen, weswegen die Trauer einfach "totgeschwiegen" wird, das tut mindestens genauso weh!

Ich kann nur von Mir schreiben, nicht wie es Deiner Bekannte ergeht.
Nach meiner stillen Geburt (39ssw), zog Ich mich zurück, meine Freundin hatte genau 10 Tage später Ihre Tochter geboren. Ich sprach kurz mit Ihr, brauchte Abstand (kein Neid, kein Hass Ich gönnte es Ihr von ganzen Herzen) Sie verstand es und war Mir nicht böse. Wir haben viel Zeit in Ss bis kurz vor der stillen Geburt zusammen verbracht....
Als die dauer Heulkrämpfe nachließen (ca. 5-6 Wochen danach), besuchte Ich Sie um der neuen Erdenbewohnerin hallo zu sagen :-D.

Es tat Mir gut mich der Trauer zu stellen, anderen Frauen Ihr Glück zu gönnen, offen damit umzugehen, mich für Sie zu freuen.

Man geht einfach davon aus, das Wir nicht darüber reden wollen und tut oft so, als wenn dieses tot geborene Kind nie da gewesen wäre, es ist den anderen unangenehm. Bei uns ist es so.

Ich persönlich würde um diese Spannung zu lockern, einfach mal ohne Baby auf dem Arm zu Ihr hin gehen.

Fragen wie es Ihr geht (auch wenn es klar ist). Du ein Ohr für Sie hast.....

Sie wird Dich vielleicht wegen Deinem Glück "hassen", einigen Mamas geht es so, was verständlich ist, Ich finde, es erschwert um einiges mehr, Du hast es aber versucht und Dir Gedanken darum gemacht.
Wie gesagt, Du kannst nichts dafür.

Hab aber kein schlechtes Gewissen wenn Sie nichts von Dir wissen möchte und Euch ignoriert.

Ich wünsche Dir alles gute. Ach, glückwunsch zur Geburt :-).

GlG Bintia08

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Hallo,

wie meine Vorschreiberinnen würde ich dir auch raten, vorher Kontakt aufzunehmen. Per Karte, Telefon, evtl vorbeifahren, je nach Verhältnis und Situation.

Wenn du mit dem jüngsten Sprößling der Familie zu einer so großen Feier gehst, gibt es ein Riesenhallo. Und NIEMAND wird ihrem Kind, das ja nun leider tot ist, ein Hallo schenken. Du bist vermutlich die einzige, die sich Gedanken macht, und in so einer Situation etwas sagen könnte, oder durch eine Geste, einen Blick vielleicht auch den anderen sogar ihre Situation bewust machen kannst. Glaub mir, dann ist auch deine Freude schöner.

Ich war sowohl in der Situation einer Totgeburt mit anderen um mich herum die gesunde Kinder bekamen, als auch in einer ähnlichen SItuation wie du jetzt. Mit meinem danach geborenen Kind auf dem Friedhof und prompt kam eine Mutter, die dort auch ein Kind begraben hat und keine Kinder mehr bekommen kann wegen Komplikationen bei der Geburt. Ich fühlte mich richtig schlecht, weil ich das Glück hatte noch ein Kind zu bekommen.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass sie in der Lage ist an so einem Fest teilzunehmen, aber ich würde auf jeden Fall irgendie zeigen, dass du an sie denkst! Vielleicht wäre es eine Möglichkeit und auch ein Angebot an sie, vorher zu sprechen und auf der Feier einander zu meiden. Wenn das abgesprochen ist, ist es ja auch nicht unangenehm. Vielleicht hilfst du ihr ja so, wieder einen ersten Schritt zurück in den Alltag zu machen, ohne, dass sie wiederum fürchten muss, alle mit ihrer Trauer zu nerven, oder beim Anblick des Babys zusammen zu brechen.

ABer jeder ist da anders. Da hilft nur Reden. Ich finde es toll, dass du dir nicht nur Gedanken machst, sondern auch hier Betroffene fragst. Du bist dir der Situation bewust, da kannst du eigentlich nicht so viel falsch machen.

LG

6

ganz ehrlich: es ist zu früh. ich würde versuchen, das baby nicht dabei zu haben. kannst Du Dein kind nicht für ein paar stunden bei jemandem lassen. in ein paar monaten wird sie es aushalten. jetzt nicht, glaube ich.

was soll sie denn sagen, wenn Du vorher hin gehst? Du bringst sie in eine beschissene lage. klar, wie sollte sie Dir sauer sein. und doch wird es ihr das herz zerreißen. und noch dazu wird sie sich schlecht fühlen, weil sie kein recht dazu hat. wenn Du ihr einen gefallen tun willst, dann lass das kind zu hause. oder sag, es geht ihm nicht gut und bleib auch mit zu hause.

schlagt mich jetzt nicht.

7

Hallo!

Ich kann das nicht ganz teilen.
So hart es klingt, die Welt dreht sich weiter. Kein Mensch kann was dafür, dass sie ihr Baby verloren hat. Es ist schön, wenn andere Anteil nehmen und sich sorgen, aber ich finde es nicht richtig, wenn sich plötzlich alle verstellen und alles aus der Schusslinie nehmen, was unangenehm sein könnte. Das geht nicht, wie ich finde. An sich wäre die besagte Mama diejenige, die sich überlegen kann, ob sie zur Feier gehen möchte oder nicht. Sie kann und wird nicht erwarten, das nun jeder sein Kind zu Hause lässt oder gar nicht erst erscheint. Das wäre der falsche Weg, meiner Meinung nach. Das Leben geht nun mal weiter um einen herum, ich habe es damals auch erfahren müssen. Die Welt bleibt hört nicht auf sich zu drehen, weil man sein Kind verloren hat. Einem selber erscheint das schrecklich in dieser Situation, aber ich kann einfach nicht verlangen, dass sich alle verbiegen meinetwegen.

Ich kann mich den anderen Schreiberinnen anschließen und meine, dass man den Kontakt vor der Feier suchen sollte. Man kann offen über so etwas sprechen, auch wenn es schmerzlich ist. Aber ignorieren ist immer der falsche Weg.

Manja

8

ja, natürlich dreht sich die Welt weiter. aber der familie das erste mal das neue baby vorstellen, wenn sie ihres gerade in der 40. Woche !!!! verloren hat, das ist schon sehr heftig. nach ein paar monaten würde ich sie natürlich auch damit konfrontieren. wenn alle das neue baby schon kennen, wenn sich alles ein bisschen gesetzt hat.

vielleicht bin ich da zu krass. aber ich würde mich als diejenige, die das kind bekommen hat, sehr unwohl fühlen und es würde mir auch alle freude nehmen, mein kind der familie vorzustellen. ich würde selbst viel zu sehr unter situation leiden.

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10

Hallo!

Ich kann gut verstehen, daß Du Angst vor dem Aufeinandertreffen hast. Ich hätte da auch Bauchschmerzen....
Nimm vorher zu ihr Kontakt auf und sprich ihr Dein Beileid aus. Sprich die bevorstehende Situation an und frag sie, wie sie die Angelegenheit sieht.

Vielleicht findet Ihr ja eine Lösung, mit der Ihr beiden zufrieden seid. Wenn sie auch zur Feier kommen möchte, kannst Du ihr Dein Baby ja vielleicht schon vorab vorstellen, damit sie nicht unter aller Augen in diese Situation kommt. Dann wird sie nicht erst auf der Feier mit Euch als "Mutter+Baby" konfrontiert sondern kennt Euch schon und kann vielleicht besser damit umgehen. Frag sie doch mal, ob das eine Möglichkeit wäre!
Ich weiß ja nicht in welchem Verhältnis Ihr zueinander steht, aber wenn Ihr Euch gut kennt, würde ich sie besuchen ( ohne Dein Baby) und ihr ein kleines Geschenk zur Geburt mitbringen.

Ich glaube, das Schlimmste für Sterneneltern ist, daß ihr Kind so schnell von der Aussenwelt "vergessen" bzw. verdrängt wird, während sie immerzu an es denken müssen.

LG

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Hallo!

Ich kann gut verstehen, daß Du Angst vor dem Aufeinandertreffen hast. Ich hätte da auch Bauchschmerzen....
Nimm vorher zu ihr Kontakt auf und sprich ihr Dein Beileid aus. Sprich die bevorstehende Situation an und frag sie, wie sie die Angelegenheit sieht.

Vielleicht findet Ihr ja eine Lösung, mit der Ihr beiden zufrieden seid. Wenn sie auch zur Feier kommen möchte, kannst Du ihr Dein Baby ja vielleicht schon vorab vorstellen, damit sie nicht unter aller Augen in diese Situation kommt. Dann wird sie nicht erst auf der Feier mit Euch als "Mutter+Baby" konfrontiert sondern kennt Euch schon und kann vielleicht besser damit umgehen. Frag sie doch mal, ob das eine Möglichkeit wäre!
Ich weiß ja nicht in welchem Verhältnis Ihr zueinander steht, aber wenn Ihr Euch gut kennt, würde ich sie besuchen ( ohne Dein Baby) und ihr ein kleines Geschenk zur Geburt mitbringen.

Ich glaube, das Schlimmste für Sterneneltern ist, daß ihr Kind so schnell von der Aussenwelt "vergessen" bzw. verdrängt wird, während sie immerzu an es denken müssen.

LG babyleo2005

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HAllo,

jeder Mensch geht anders mit Verlust um. Wie die anderen schon schrieben, nimm vorher Kontakt auf,

Ich selber war mit meiner Schwester fast zeitgleich schwanger. Ich musste meine Tochter in der 26. SSW ziehen lassen. Ich habe mich sehr für sie gefreut, als ihr Sohn auf die Welt kam. Natürlich ist es schmerzlich. Aber ich hätte es nicht gewollt, wenn sie sich um mich nicht zu verletzen, zurückgezogen hätte. Ich fand es gut, dass sie ganz normal mit mir umgegangen ist. Ich konnte meinen Neffen nur nicht auf dem Arm nehmen. Da war meinerseits eine Blockade.

Lg Maja

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Wer trauert sehnt sich nach Anteilnahme (nicht nach Mitleid, das ist ein Unterschied).
Da sich so viel Menschen hilflos fühlen, wenn jemand gestorben ist, und deshalb zurückziehen, vereinsamen die Hinterbliebenen oft. Das ist noch ein zusätzlicher Verlust.

Keine falsche Zurückhaltung: ruf' doch mal erst an. Zeige dein Mitgefühl. Du darfst auch sagen, dass du dich unsicher fühlst wegen deinem Baby. Erspare ihr jedoch Erzählungen von deinem Kind. Lass sie erzählen. Melde dich regelmäßig (sofern das Euerer Freundschaft vor dem Tod des Babys entspricht.) Beim ersten persönlichen Zusammentreffen lass' das Kind bei deinem Mann oder einer Oma oder im Kinderwagen. Wenn sie es sehen will wird sie es sagen. Und wenn nicht ist das auch ihr gutes Recht.

Ihr Kind ist gestorben. Sie braucht ihre Freunde. Wenn sie Abstand zu Dir braucht wird sie das sagen. Es ist ihr gutes Recht, sie muss einen Weg finden weiterzuleben. Aber zieh' du dich nicht von Dir aus zurück, vielleicht braucht sie Dich jetzt als Freundin.

Nur Mut, du wirst es richtig machen!
LG d.