Hallo Ihr Lieben,
Das ist mein erster Beitrag, ich schaffe es einfach nicht, nichts zu schreiben...
Kurz zu unserer Geschichte: im Mai 2008 haben wir unseren "großen" Sohn Cole bekommen. Er geht in den Kindergarten und Ist ein toller Junge.
Im Januar 2012 erfuhren wir, dass wir endlich wieder schwanger sind. Die Freude hielt nur 13 Tage an, da ich unser Sternchen auf der Arbeit mit Blutungen auf der Toilette verloren habe. Nach einer AS ging es uns stetig besser. Es war schlimm, aber unser Entschluss es noch mal zu versuchen, stand fest.
Nach der empfohlenen Wartezeit wurde ich direkt wieder schwanger. Die Angst war zwar unser ständiger Begleiter, aber alles schien gut zu werden. Bis zum 5. März 2013!!! In der Nacht zum 5. habe ich schlecht geträumt und der ganze Tag war irgendwie zu still... Kurzum: der Frauenarzt konnte keine Herztöne mehr finden, es war vorbei. Abends ins Krankenhaus und nach langen 4 Tagen Einleitung kam unser Sohn Jake still in der 38. SSW zur Welt.
Seit dem ist schon so viel passiert; die Trauer, die Beerdigung, das Nichtverstehen, das Ergebnis der Obduktion... Wir können es einfach nicht verstehen!
Nur was jetzt? Wir möchten sooo gern ein weiteres Kind; aber die Angst weiterer "Fehlschläge" ist so groß...
Hat irgendjemand etwas "ähnliches" erlebt?
In Stiller Trauer,
Pamela
Totgeburt in 38. SSW
Liebe Pamela,
ich habe hier noch nie geantwortet, immer nur mal gelesen. Aber bei deinem Beitrag kann ich nicht anders.
Es tut mir wahnsinnig leid, was euch passiert ist. Du hast schon einen Verlust erlebt und standest jetzt so kurz vor deinem nächsten Glück! Ich kann es nicht in Worte fassen, sitze hier und weine! Ich möchte dir alle Kraft der Welt wünschen! Mehr kann ich dazu einfach nicht sagen.
Du hast mein tiefstes Mitgefühl! Und Cole jetzt einen Schutzengel für immer
Liebe Grüße
Tanja
Hallo liebe Pamela,
zuerst einmal mein aufrichtiges Beileid!
Niemand, der nicht selbst ähnliches erlebt hat, wird den Schmerz nachvollziehen können, den so etwas mit sich bringt.
Auch wenn man sein Baby nie richtig kennenlernen konnte, ist es als würde ein Teil von einem selbst sterben
Mir selbst ist "ähnliches" passiert, mein Sohn wurde per Not-KS in der 30. SSW geholt und ist kurz danach verstorben (als ich noch in Narkose war).
Der Schmerz ist unfassbar groß, ich bin gerade in der Phase, in der ich so langsam akzeptiere, dass sich einfach alles geändert hat und dass mich dieser Schmerz nun mein Leben lang begleiten wird.
Allerdings kann ich nun besser unter Leute gehen und es gibt auch immer wieder einige Stunden in denen ich tatsächlich mal nicht an unser Baby denken muss.
Auch wir möchten es noch einmal versuchen, haben aber auch riesige Angst, dass uns so etwas noch einmal passiert. Ich glaube das geht jedem so, der so etwas miterlebt hat.
Ich kann dir dazu leider auch keinen wirklichen Tipp geben
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und viele liebe Menschen an deiner Seite
Liebe Pam.
Erstmal drücke ich dich vom ganzen Herzen. Sowas ist wirklich sehr schlimm, was euch passiert ist.
Und die richtigen Worte finde auch ich nicht. Auch ich musste die Erfahrung machen dass mein Glück ein jähes Ende nahm. 2007 musste ich mein Francis in der 40. SSW gehen lassen. Bei der Beerdigung war ich nicht dabei, dafür tad mein Herz zu sehr weh. Seit 2008 gehe ich regelmäßig zum Friedhof, Ich brauchte einfach Zeit für mich.
Als ich nach der stillen Geburt wieder schwanger wurde, habe ich mir direkt Hilfe gesucht beim Psychologen. Das hat mir in der Schwangerschaft viel geholfen, und meine Gynäkologin wusste davon auch Bescheid. 2008 kam mein Sohn David gesund zu Welt. Heute ist er 4, und ein so tolles Kind.
2011 wurde ich ungeplant schwanger. Meine Angst war sehr gross. Auch da habe ich mir Hilfe gesucht, meine Hebamme hat viel mit mir drüber gesprochen. Und mein Partner gab mir viel Halt. 2012 kam dann Jaydon gesund zur Welt.
Jetzt habe ich 2 Jungs, die mich so stolz machen.
Ein Rezept zur Angstbewältigung habe ich nicht. Aber mir haben die Gespräche mit Freunden, Psychologen, Hebamme und Ärzten geholfen.
Natürlich bin ich immer noch traurig, wenn ich drüber nachdenke. Aber die Trauer hat sich nach der Zeit verändert.
Ich denke immer so dass ich jemand da oben habe, der auf mich wartet. Das hilft mir auch manchmal.
Fühl dich ganz fest gedrückt von mir
Rosanna + Jaydon und David
Es tut mir so furchtbar leid, dass du dein Baby verloren hast...
"Ähnliches" habe ich insofern erlebt, dass ich 2005 ein fünf Monate altes Kind (das zweite; das erste war damals vier Jahre alt und gesund) nach einer Operation verloren habe und pünktlich zum ersten Todestag 2006 eine frühe Fehlgeburt hatte.
Ich hatte große Angst vor einer weiteren Schwangerschaft.
Aber 2007 und 2008 habe ich noch ganz gesunde Kinder bekommen.
Die Schwangerschaft mit dem direkten Folgekind war ganz schwer auszuhalten, ich konnte kaum glauben, dass dieses Mal alles gut gehen könnte. Aber seit er gesund geboren ist geht es uns wieder gut und wir können mit dem Verlust des zweiten Kindes besser leben.
Du wirst sicher irgendwann an dem Punkt sein, an dem dein Kinderwunsch größer ist als die Angst vor einem weiteren Verlust.
Hallo!
Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll! Es tut mir so sehr leid für dich, für euch!
Lass dich fest drücken !!
Gib die Hoffnung auf ein kleines gesundes Wunder in deinen Armen nicht auf! Trauert so lange, wie nötig um euer Baby! Und wenn ihr soweit seid, wird euer kleiner Engel über euch wachen und auf sein Geschwisterchen aufpassen!! Ich wünsche es euch so sehr!!!
Ich zünde eine für euren kleinen Engel an!
LG lottalotti
Hallo Pam,
Du schreibst von einer Obduktion - ich finde es bewundernstwert, dass ihr diesen scheußlichen, schmerzhaften, aber furchtbar wichtigen Schritt gegangen seid.
Kam denn dabei etwas "verwertbares" heraus? Ich meine, kann Dir dieses Ergebnis vielleicht schon Deine Fragen beantworten, ob es Gründe gab, wie es mit einer nächsten Schnwagerschaft aussieht etc?
Was haben euch denn die Ärzte gesagt?
Ich musste so eine schlimme späte Erfahrung zum Glück noch nicht machen, kann also nicht einschätzen, wie man mit einer raschen neuen Schwangerschaft umgeht.
Für mich persönlich würde ich sagen, dass ich sicher mehr Zeit brauchen würde, um zu verarbeiten, was geschehen ist. Das kannst aber nur Du wissen, wie es Dir geht.
Such Dir professionelle Hilfe, die Dich - und ganz wichtig: auch Deinen Mann, auch er hat ein Kind verloren! - begleitet, und erarbeitet gemeinsam, wie die nächste Zeit für euch aussehen soll.
Ich wünsche Dir alle alles Liebe!
Falls Dir lesen was bringt: Das Märchen vom Tod. Ist schon länger her, dass ich es gelesen habe, habe es aber in sehr positiver Erinnerung. Ein wenig geht es auch um dieses Thema.
Alles Gute und viel Kraft für die Bewältigung!
Sandy_76
Hallo Pamela.
Es tut mir sehr leid was dir und den anderen hier betroffenen passiert ist. Ich hab so geweint als ich eure Beiträge gelesen habe. Ob man diesen Schmerz jemals überwinden kann ? Kann mir ehrlich gesagt nichts schlimmeres vorstellen - die ganze Schwangerschaft endlich hinter einem und dann sowas trauriges
Ich wünsche allen viel Kraft daß ihr es überwindet und drücke euch alle ganz lieb!
Danke euch allen für eure Kommentare. Möchte meinem Beitrag noch ein paar Dinge hinzufugen...
Die Geburt erfolgte spontan, so dass direkt alles (Nabelschnur, Mutterkuchen,...) von den Ärzten begutachtet werden konnte. Alles sah gut aus im Sinne von keine Auffälligkeiten. Mein Mann und ich mussten uns innerhalb weniger Stunden entscheiden, ob wir unseren Zwerg obduzieren lassen möchten oder nicht. Da wir einen weiteren Versuch Eltern zu werden nicht ausschließen konnten, haben wir uns dafür entschieden. Das Ergebnis: er war ein kerngesunder Junge. Also: eine Laune der Natur... Warum er es nicht geschafft hat, kann niemand erklären. Meine Hebamme meinte nur, dadurch dass er sich ordentlich gedreht hat ( von Quer-, BEL- in SL-Lage), dass es vielleicht doch die Nabelschnur war. Und diese ist, nachdem er leblos in mir war und keine Körperspannung mehr hatte, wieder zurück gerutscht.
Wir waren zwischenzeitlich auch als Paar bei einer Therapeutin. Es hat uns sehr geholfen. Es war so "gut", dass ich inzwischen sogar mal auf einen Besuch bei Kollegen und der Familie war.
Ich glaube, die Trauerarbeit geht gut voran. Das einzige, was mich derzeit beschäftigt, ist der Neid und die Eifersucht... Bei jedem kleinen Baby. Ich freue mich für jeden, kann nur nicht verstehen, warum es uns vergönnt wurde...
Danke noch mal an euch alle!
Neid, EIfersucht und Wut sind vollkommen normale und nachvollziehbare Gefühle - schließlich wärst Du nun eigentlich an der Reihe, ein Baby im Arm zu halten, und darfst das aber nicht.
Falls es in eurem Bekanntenkreis viele mit Babys gibt, würde ich vielleicht eine mail an alle schreiben, in der Du kurz sagst, dass Du gerade keinen Kontakt möchtest, weil es zu schmerzhaft ist, dass Du Dich aber freust wenn sich jemand bei Dir meldet. Und dass Du dann wieder auf die Welt zugehen wirst, wenn Du so weit bist.
Es klingt sehr vernünftig, wie ihr mit der Situation umgeht, Obduktion, Paartherapie, ich denke Du merkst schon, was für euch der richtige Weg ist.
Genauso wirst Du irgendwann merken, dass Du bereit bist für einen neuen Versuch, und diesen nicht mehr angstvoll in Frage stellst. Dann wird es auch wieder gelingen, und Du kannst Dich glücklich und zuversichtlich auf eine neue Schwangerschaft einlassen. Ich persönlich denke, es bringt nichts, auf Biegen und Brechen eine neue Schwangerschaft anzustreben, wenn man doch eigentlich noch voller Trauer und Ängste ist. Dann werden diese schönen 9 Monate so sehr überschattet, dass Du Dich, Deinen Partner und den großen Bruder und das neue Leben um etwas betrügst.
Aber das ist wie gesagt nur meine Meinung, ich lese aus Deinen zeilen große Besonnenheit heraus, Du wirst Deinen Weg finden, bzw ihr euren.
Ich drücke Dir fest die Daumen!