Natürlicher Abgang: Erfahrungsbericht

Da ich im Vorwege auch einige Erfahrungsberichte von Frauen gelesen habe, die sich für einen natürlichen Abgang entschieden habe, schreibe ich meine Erfahrungen auch einmal auf. Vielleicht helfen sie dem einen oder anderen von euch, besser für sich entscheiden zu können, welcher Weg für einen selber der bessere ist (Natürlicher Abgang vs. Ausschabung).

Zu meinen "Voraussetzungen":
Diagnose war "missed Abort" Ende der 9. SSW. Da ich Anfang der 9. SSW zur Kontrolle da und das Krümelchen viel zu klein (4,5mm) war und einen zu langsamen Herzschlag hatte (also eher Stand 6./7.SSW), konnte ich mich seelisch schon darauf einstellen, dass es das nicht schafft und mich mit den Möglichkeiten vor der Diagnose auseinandersetzen. Ich glaube das macht auch noch mal einen Unterschied, als wenn man von der Diagnose überrumpelt wird.
Zu erwähnen ist vllt auch noch, dass es bei mir eine 2. Fruchthülle gab, die auch mit raus muss. Die ist allerdings von Anfang an leer geblieben.

Ich habe über das ganze etwas im Internet recherchiert, mir die Risiken von Ausschabungen und natürlichen Abgängen durchgelesen, gelernt dass nur Deutschland da ziemlich schnell ist in Sachen Ausschabung und es in anderen Ländern (Skandinavien, Niederlande) eher normal, dass auf natürlichem Wege zu regeln. Ich habe Erfahrungsberichte von Frauen gelesen und gesehen, dass es bei vielen, bei denen es früh passiert, die Abgänge eher wie verstärkte Regelblutungen sind und bei anderen, die weiter sind, es doch sehr heftig wurde.

Da mein Krümelchen ja den Stand der 6./7. SSW hatte und es dementsprechend alles noch recht klein war, habe ich mich für den natürlichen Abgang entschieden. Mich persönlich ängstigte die Vorstellung nicht, dass da ein nicht mehr lebender Embryo in mir drin war. Für mich ist das ein natürlicher Vorgang der Natur. Er hat sich da entwickelt und alles hat sich aufgebaut, nun muss es sich da auch auf natürlichem Wege wieder abbauen. Ich glaube dass ist ein wichtiger Aspekt und auch Weltanschauung, die jeder für sich hinterfragen und seine Sichtweise finden muss, um seinen Weg zu finden und für sich zu entscheiden, ob der natürliche Abgang was für einen ist. Ich hätte es psychisch glaube ich nicht so durchgehalten, hätte ich nicht diese Sichtweise und mich wahrscheinlich auch eher für eine Ausschabung entschieden.

Meine FA ließ mir die Wahl. Ihr bevorzugter Weg war in der Tat auch der natürliche Abgang. Sie sagte, wenn ich meinem Körper vertraue und mich psychisch stark genug dafür fühlte, sollte ich es erstmal so versuchen (und das trotzdem sie die Ausschabungen selber durchführt! Sie erzählte mir allerdings, sie habe es selber auch mal auf natürlichen Wege abgehen lassen, vllt daher ihre Einstellung).
Sie schrieb mich eine Woche krank und stellte einen Termin eine Woche später ein. Wenn bis dahin nichts passiert wäre, müssten wir halt doch einen Termin zur Ausschabung machen, da manche Körper dann wohl doch doller und länger dran festhalten.

Der natürliche Abgang:
Zuerst passierte einige Tage gar nichts. Ich besorgte mir und trank Hirschtäscheltee (regt die Menstruation an und hilft gleichzeitig bei sehr starken Blutungen), kaufte "Kräuterblut" (um den Eisenverlust auszugleichen wenn es losgeht) und jede Menge Binden (keine Tampons benutzen, erhöht die Infektionsgefahr!).

5 Tage nach der Diagnose ging es morgens mit Schmierblutungen los. Der Unterbauch zwickte leicht, aber alles im normalen Bereich. Gegen Nachmittag hörten die Schmierblutungen auf und ich wunderte mich schon, was das jetzt soll.

Ich habe ab dem Moment wo es losging übrigens literweise getrunken, weil ich gelesen hatte, dass es wichtig ist um den Kreislauf oben zu halten und auch alles gut durchzuspülen, die Gebärmutter zieht sich dann wohl auch besser zusammen.

Gegen 22 Uhr am selben Tag kam dann plötzlich rotes Blut mit kleinen Gewebestücken, aber auch alles eher wie eine beginnende Periode. Ich schlief gegen Mitternacht ein.

Um 4:00 Uhr nachts wachte ich mich starkem Unterleibsziehen und Druck in dem Bereich auf. Ich ging auf die Toilette. Es machte "plopp" im Klo und ab da ging's los. Gewebestücke und Blut kam raus. Im 5 bis 10 Minuten Takt zog sich mein Unterbauch zusammen (wehenähnlich), ich ging auf die Toilette und große Gewebestücke mitsamt einem Blutschwall fielen förmlich aus mir raus. Ich hatte mir vorher vorgenommen mir das anzuschauen, was da abgeht, aber das war gar nicht möglich. Alles fiel direkt ins Wasser. Beim Abwischen erwischte ich mal das eine oder andere Stück, aber es sah einfach aus wie Gewebe, aber viel größer als das was man von seiner Periode kennt.

Der Spuk dauerte bis 06:30 Uhr, die Intervalle, in denen ich auf die Toilette ging, vergrößertem sich immer mehr, so dass es am Schluss vllt. nur noch alle 20 Minuten war. Erst gegen 07:00 hatte ich leichte Kreislaufprobleme, wahrscheinlich weil dass für den Körper ein riesiger Kraftakt war. Ich trank Brühe und aß Zwieback, um was in den Magen zu bekommen.

Wenn man das so liest, klingt es sehr dramatisch und nach einem großen Blutverlust. Kann man nicht beschönigen, war es auch. Aber da ich immer kurze Zeiten dazwischen hatte, wo es aufhörte, sich neu sammelte und wieder losging war es für mich ok. Und irgendwie sagte mein Körper mir auch die ganze Zeit, dass alles in Ordnung ist wie es gerade läuft und so gehört. Ich glaube, da muss man seinem Gefühl vertrauen. Trotzdem sollte dringend jemand bei euch sein, den man im Notfall den Krankenwagen rufen lassen kann wenn es einem komisch vorkommt oder man arge Kreislaufprobleme kriegt!

Ab 09:00 Uhr fing ich noch mal relativ stark an zu bluten für ca. 1 Stunde, diesmal allerdings ohne Gewebe, dafür lief es nur so aus mir raus. Keine Ahnung, ob der Körper da einen Reinigungsprozess angestoßen hat. Auch hier kam es in 10 Minuten Intervallen, war vorbei und fing wieder an. Inzwischen war meine Mutter da, die tagsüber bleiben wollte, da mein Kreislauf ziemlich im Eimer war und mein Freund arbeiten musste.
Zudem half es mir, eine erfahrene Frau um mich zu haben, die mit abschätzen kann, ob die Blutungen vllt doch zu viel oder zu stark sind. So toll unsere meisten Männer sind und uns unterstützen, mir half da eher eine Frau... Mein Freund hat keine Periode, der weiß nicht was normal ist ist oder nicht, das müssen wir Frauen selber einschätzen und ggf die Notbremse ziehen. Ich glaube Männer sehen nur die Blutmassen, die blasse Freundin/Frau, die Schmerzen hat und würden wahrscheinlich weitaus eher einen Krankenwagen rufen. Meine Mutter half mir bei der 2. Blutung, sie schaute sich die Menge mit an und fand die Menge noch nicht beunruhigend, Das gab mir Sicherheit, dass ich mich nicht alleine auf mein Gefühl verlassen musste...

Im Laufe des Tages kam immer wieder Blut, auch mal mit Gewebestücken, aber es wurde immer weniger und periodenähnlicher. Mein Kreislauf regenerierte sich und gegen Abend ließ dieses unangenehme Ziehen im Unterbauch (wie Wundgefühl) langsam nach.

Heute Nacht habe ich mit einer Unterbrechung 11 Stunden durchgeschlafen. Es kommt immer noch Blut, gerade heute Nacht auch noch mit etwas Gewebe, aber alles so wie man es von der Periode kennt. Es zieht immer noch leicht im Unterbauch und ich fühle mich wie nach einem sportlichen Wettkampf.

Ich fühle mich gut und bin irre stolz auf meinen Körper, der hat das so großartig gemeistert!
Und ich bin froh mich für diesen Weg entschieden zu haben, auch wenn ich zugeben muss, dass ich die Heftigkeit bei weitem unterschätzt habe.

Im frühen Stadium würde ich es immer wieder so machen.
Am Ende des Trimesters, wo auch der Embryo und die Fruchthülle doch noch mal deutlich größer und ausgereifter ist, müsste ich drüber nachdenken, ob nicht doch eine Ausschabung aufgrund der Heftigkeit des Abgangs für mich der bessere Weg wäre.

Ich habe gleich einen Termin bei meiner FA, die sich dann anschauen kann, ob alles abgegangen ist und die Nachsorge übernehmen wird, um sicher zu stellen, dass sich alles regeneriert wie es soll. Dafür sollte man wohl auf alle Fälle sorgen, damit sich da im Nachhinein nicht noch was entzündet, weil doch irgendwo noch was dringeblieben ist.

Am Schluss bleibt zu erwähnen, dass dies meine persönliche Erfahrung ist. Da jeder Körper anders ist, wird es vermutlich auch bei jedem anders sein. Beim einen vllt. viel schwächer, beim nächsten vllt. noch stärker. Mir hat es wie geschrieben anfänglich sehr geholfen, für mich eine Entscheidung zu Treffen welchen Weg ich gehen will. Liest man viele Erfahrungsberichte, kann man für sich besser einschätzen, wie einfach oder auch heftig es werden kann, was da auf einen zukommt. Und dann entscheiden was der richtige Weg für einen selber ist....

Für alle diejenigen, die auch gerade ein Krümelchen verloren haben: meine Frauenärztin sagte zu mir: "Machen Sie sich keine Sorgen, Sie sind im März/April wieder schwanger. Das sind die besten Monate um schwanger zu werden und dann klappt auch alles. Im Moment ist der Wurm drin, es gibt ungewöhnlich viele Fehlgeburten in den letzten Monaten, das bestätigen viele Gynäkologen". In diesem Sinne: nicht den Kopf hängen lassen! Ich persönlich gebe meinem Körper jetzt mal 2 Monate um sich zu regenerieren, meine Seele etwas zur Ruhe kommen zu lassen und dann nutze ich die "besten Monate" :-)

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Ich habe auch viel gelesen und gefragt nachdem meine Diagnose MA feststand .
Meine Hebamme war strikt gegen eine AS ,meine frauenarztin dafür es machen zu lassen .

Ich wollte auf den natürlichen Abgang warten , meine FA meinte es wird nicht schön da ich bereits kurz vor der 12ssw war .

Dazu muss ich sagen,ich bin selbstständig und somit Vollzeit berufstätig .
Termin für eine AS war für Anfang Januar eingeplant wenn bis dahin nix geschieht !

Ich hatte am 19.12 meine AS ,weil ich es nicht mehr ertragen konnte totes Gewebe in mir zu haben und das Gefühl hatte,das muss jetzt raus .

Im Ultraschall haben wir gesehen dass die fruchthulle weitergewachsen war,aber meine bohne schon verkümmert ... mein körper hatte also noch nicht gecheckt das da was nicht stimmt ....

Der eingriff an sich war überhaupt nicht schmerzhaft ,es wurde alles entfernt und ich hatte 2 Tage nur starke blutungen .

Diese Entscheidung war für mich die richtige . In der Nachsorge ,haben wir gesehen das mein Körper bereits wieder richtig arbeitet und ich bin der Meinung schon meinen eisprung gehabt zu haben ....

Jede Frau sollte auf ihren Körper hören ,der sagt einem genau was man tun soll !

So viele sind gegen eine AS weil es unnatürlich ist , aber bei einer künstlichen befruchtung hinterfragt niemand die Praktiken ....

Alles im Leben hat seinen Sinn !

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Huhu :-)

Das stimmt nicht ganz richtig. Ich bin gegen eine AS weil es sehr gefährlich ist. Die Ärzte sprechen von Routine und gerade bei diesen Eingriffen wird dann geschlampt. Meine Freundin ist seit ihrer AS unfruchtbar und ihr eingriff wurde von einem Spezialisten vorgenommen. Unnatürlich sind viele Dinge, das fängt schon bei Zahnpasta an und endet im Rasenmähen ;-)

Was zb nicht stimmt ist, das der tote Embryo mumiert. Nennt man das so? Alles Hetzerei der Ärzten die für eine AS tendieren weil es schneller geht und kohle gibt. Ich würde immer wieder einen natürlichen Abgang wollen. Mein krümel war 1,5cm und kam nach zwei Wochen von alleine nach herztot.

Zum Thead Schreiber:

Genau so ähnlich verlief auch mein Abgang. Mein Bericht findest du am 8.12.13 in diesem Forum. " meine Erfahrung mit natürlichem Abgang "

Ich wünsche dir ganz viel kraft <3

3 Wochen nach dem Abgang darf ich bereits wieder hibbeln. Teste am Sonntag.

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Hallo findnix und niro,

danke für eure Meinungen. Ich glaube jeder muss wirklich für sich selber entscheiden, was für ihn der richtige Weg ist, ein falsch und richtig gibt's da nicht. Dazu gehören Weltanschauung, persönliche Lebensumstände, psychische Verfassung, Umgang mit dem Tod des Embryos, Wartezeit bis zum Abgang etc.

Genauso muss jeder mit sich selber abmachen, welche Risiken er eingehen will. Was ich so gelesen habe gibt es davon bei Ausschabungen mehr als bei natürlichen Abgängen, aber wie bei jeder Sache kann es gut gehen oder man fällt unter die geringe Prozentzahl, bei der das schief geht. Schicksal, genauso wie die Fehlgeburt an sich.

@niro: drück dir die Daumen für Sonntag ;-)

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Danke, dass Du Deine Erfahrungen mit uns teilst#blume und eine #kerze für Deinen #stern

Als ich selbst im Oktober vor der Entscheidung stand, habe ich auch das Internet durchforstet nach Erfahrungsberichten. Ich kann mir gut vorstellen, wie stolz Du auf Deinen KÖrper bist, dass er das so gut hinbekommen hat! Toll, dass Du eine Gyn hattest, die Dich darin unterstützt hat.

Kann gut sein, dass die Monate März/April die besten sind. Mein 3. Kind wurde auch im April gezeugt. Ich werde trotzdem diese Monate pausieren und bin fest davon überzeugt, dass auch die anderen Monate "gut" sind zum Baby zeugen;-)

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Hallo Ronja,
danke für deinen Beitrag und die guten Wünsche ;-)
Na klar sind die anderen Monate auch gut, das ist nur eine Statistik meiner Frauenärztin, die mir damit glaube ich Mut machen wollte, dass es für den nächsten Versuch gute Voraussetzungen gibt ;-)

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Hallo Mädels,

kurzes Status-Update, ich war gerade bei meiner Frauenärztin.
Also ein bisschen sitzt da noch fest, beide Fruchthüllen sind aber komplett raus.

Sie hat gerade manuell noch ganz vorsichtig etwas aufgeräumt (autsch, jetzt weiß ich auch warum sie bei Ausschabungen Vollnarkosen machen), mir eine Gebärmutter-Massage verpasst und mir eine Spritze gegeben, die dann nochmal die Wehen anregt, damit sich der festsitzende Teil besser lösen kann.
Zudem hat sie eine Gewebeprobe entnommen bei ihrer manuellen Reinigung, die sie mal einschickt. Mit etwas Glück bekommen wir dann auch ohne Ausschabung den Grund für die Fehlgeburt raus.

Bin jetzt die nächste Woche noch krank geschrieben, damit der Körper seine Ruhe kriegt und alles löst. Ständiger Bindenwechsel auf dem Firmenklo finde ich auch nich so prickelnd. Nächsten Freitag soll ich wieder zur Kontrolle.

Insgesamt war sie sehr süß und mit mir zusammen stolz, dass der Körper das hinbekommen hat (Zitat: "starke Frau, sehr gut gemacht"j.
Sie meinte ich solle nur zwischendurch reinkommen, wenn ich Fieber bekommen sollte oder ich mehr als 10 Binden so richtig vollblute, sprich es keine Tendenz nach oben gibt was Blutungsmenge und Unterleibsziehen angeht.

Habe das Thema "Entzündung" mal hinterfragt. Sie meinte, wenn das Scheidenmilieu vorher fein war (war es bei mir) und sich innen nichts staut, sprich nicht richtig abfließen kann, dann gibt es auch keine Entzündung.

Also mal abwarten was die Wehen-Spritze da heute noch zu Tage fördet ....

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Liebe Yannahhh,

meine Fehlgeburt war am 17.12., also noch nicht so lange her. Ich habe unser Baby in der 9. SSW auf natürlichem Wege verloren. Hier meine Erfahrung: Am 09.12. wurde die SS festgestellt, aber im US war kein Embryo zu sehen. Mein FA sagte, dass so etwas vorkommen kann und wir einfach drei Wochen später wieder nachsehen. Soweit kam es leider nicht. Am 16.12. stellte ich beim Aufstehen leichte Schmierblutungen fest. Ich bin also nicht zur Arbeit, sondern zum FA. Der US zeigte nach wie vor keinen Embryo. Es folgte eine Krankschreibung bis Heilig Abend und Liegen auf dem Sofa. Gegen Abend hatte ich keine Schmierblutungen mehr, sondern es war frisches Blut. Spät Abends stellte ich erneut frisches Blut fest und mein Kreislauf ging in den Keller. Gegen 3 Uhr bin ich von starken Schmerzen aufgewacht. Es war, als würde die Gebärmutter dauerhaft krampfen. Bis ca. halb 6 habe ich es so ausgehalten und in dieser Zeit hat sie sich höchstens 5 Mal entkrampft. Das war wirklich sehr schmerzhaft. Ich war in dieser Zeit ganz benommen. Um halb 6 bat ich meinen Mann, mich ins Bad zur Toilette zu begleiten, da mein Kreislauf ganz unten war. Ich hatte meine Hose noch nicht aus, da habe ich auch schon alles verloren. Ich saß auf der Toilette und schrie nach meinem Mann. Er kam schnell herein und hielt mich ganz fest, während ich alles verlor. Die Gebärmutter pumpte und pumpte... und nach zwei, drei Minuten war alles vorbei. In der Toilette fand ich viel Gewebe und obenauf eine kleine Fruchtblase in Walnussgröße. Mein Mann ging an diesem Tag nicht zur Arbeit, da er mich zum FA fahren musste. Wir mussten bis zur Sprechzeit dort noch zwei Stunden überbrücken, in der ich fast nur lag. So starke Kreislaufprobleme hatte ich bis dato noch nie. Mein FA sagte mir nach der Untersuchung, dass die Gebärmutter leer sei und ich einige Tage später zur weiteren Kontrolle kommen sollte. An diesem Termin hatte sie sich sogar schon ganz zusammengezogen. So blieb mir eine AS erspart. Ich habe nach der FG noch 14 Tage geblutet. Am dritten Tag sogar sehr stark. Des weiteren kamen Schmerzen hinzu, da sich die Gebärmutter wieder zusammenzog. Soweit mein Kurzbericht, ganz sachlich geschrieben.

Zwei Wochen lang war ich am Boden zerstört. Wenn ich aber heute zurückblicke, kann ich folgendes sagen: Ich bin sehr froh, dass ich die FG auf natürlichem Wege hatte. So konnte ich alles sehen und erleben. Ich konnte "Abschied" nehmen. Hätte man mich einfach in den OP geschoben, die Narkose gesetzt und ich wäre "leer" wieder aufgewacht, hätte ich das so nicht gekonnt. Es war eine schreckliche Erfahrung, die aber wohl leider zum Leben dazugehört. Auch die Trauerphase gehört dazu. Dieses Kindchen gehört zu meinem Leben und ich werde es nie vergessen. Aber ich bin wirklich sehr froh, dass ich so Abschied nehmen durfte.

Ich wünsche Dir und allen anderen #stern-chen-Mamas alles Gute und viel Kraft.

Es grüßt Dich ganz lieb
das Schnupfkätzchen mit #stern

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Hallo Schnupfkätzchen,

lieben Dank für deinen Bericht, es tut mir sehr leid um dein #stern

Deine Erfahrung hört sich ähnlich an wie meine, nur dass es bei dir scheinbar noch viel schneller ging, dass alles abging.
Ich finde auch dass es eine schlimme Erfahrung ist, die ich ungerne noch einmal machen möchte, aber auch die gehört - wie du schon schreibst - zum Leben dazu. Aber für mich war es auch der bessere und natürlichere Weg, um die Fehlgeburt für mich und meinen Körper gut verarbeiten zu können. Mein Körper hat es erschaffen und er war der, der bestimmt, wann und wie es geht.
Wir können finde ich sehr stolz auf unsere Körper sein. Sie haben rechtzeitig bemerkt dass was nicht stimmt, die Notbremse gezogen und entsprechend reagiert. Ganz von selber.

Dir auch ganz viel Kraft und alles Gute für den nächsten Versuch, wenn du dich entscheiden solltest, es nochmal zu probieren.

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Hallo Yannahhh,

mein FA sagte nach der FG, dass wir es sofort nach Ende der Blutung wieder versuchen können. Also haben wir den Jahreswechsel entsprechend "genutzt". Und ich muss sagen, dass es mir tatsächlich bei der Trauerarbeit geholfen hat. Erstaunlich, nicht? Ich würde fast behaupten, ich habe die FG so ziemlich überwunden. Das #stern-chen wird aber immer ein Teil meines Lebens bleiben. Und sollte das Geschwisterchen sich ebenfalls entscheiden, nicht in unsere Familie kommen zu wollen, so hoffe ich, dass ich es wieder auf natürlichem Wege gehen lassen kann. Es ist nur sehr wichtig, dass dann jemand dabei ist. Einen derartigen Kraftakt wie die natürliche FG sollte man nicht allein durchstehen. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn ich allein gewesen wäre. Ich war so benommen und vom Kreislauf her unten, dass ich nicht einmal den Krankenwagen hätte anrufen können. Geschweige denn, ihm hätte die Tür öffnen können. Die hätten alles aufbrechen müssen. Aber natürlich hoffen wir (wie wohl alle), dass es nicht zu einer erneuten FG kommt.

Ich wünsche auch Dir viel Glück beim "Üben". Einmal müssen wir doch Glück habe in diesem Leben, oder?

Liebe Grüße

Schnupfkätzchen

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