Hallo,
habe gerade erfahren, dass meine Schwägerin und mein Bruder ihr Baby verloren haben, sie waren fast in der 12. SSW.
Sie haben jahrelang versucht, ein Baby zu bekommen, haben so viel durchgemacht. Und jetzt nach einer künstlichen Befruchtung hat es endlich geklappt.
Ich habe mich sooooo für sie gefreut, die beiden waren so glücklich.
Ich und meine Schwägerin haben schon Zukunftspläne gemacht, weil dann unsere Babys keinen allzugroßen Altersabstand gehabt hätten...
Ich bin jetzt in der 29. SSW und irgendwie habe ich sogar ein schlechtes Gewissen, dass ich so schnell schwanger geworden bin und schon gesunde Kinder zur Welt bringen durfte.
Bin irgendwie so sentimental, selbst ich bin am Heulen und so enttäuscht, dass die beiden so viel mitmachen müssen. Klar, es war noch unter der 12. SSW, aber trotzdem ist es ganz schlimm. Ihr habt ja keine Ahnung wie sehr sie auf eine SS gehofft hatten und vor allem wie lange. Sie haben so viel auf sich genommen. Es ist einfach nicht fair.
Ich würde so gerne helfen, aber sie haben gesagt, dass sie nicht mehr darauf angesprochen werden möchten. Das akzeptiere ich, nur komme ich mir so hilflos vor.
Wollte ich einfach nur loswerden.
LG
Schwägerin hat ihr Baby verloren und ich bin schwanger
Hallo,
Das ist in der Tat sehr schlimm. Zwar hatte ich keine künstliche Befruchtung, habe aber auch 8 Monate auf meine SS warten müssen. Das ist sicherlich nicht so lange wie bei deiner Schwägerin, aber beim Kinderwunsch ist jeder Zeitraum endlos...
Verloren habe ich es in der 11. Und in der 12. Woche wurde es bestätigt. Ich weiß also, wie es ihr geht und ich verstehe sie auch, dass sie nicht mehr angesprochen werden möchte darauf.
Du solltest für sie da sein, wenn sie deine Hilfe möchte oder Gespräche sucht. Mehr kannst du da auch nicht tun. Vergiss aber nicht, deine Schwangerschaft zu genießen, denn du kannst nichts dafür, wenn Frauen ihre Kinder verlieren. Es ist immer hart, umso mehr sollte man sich selbst glücklich schätzen. Genieße dein Wunder.
Alles Gute 
Ich kann dich gut verstehen. Meiner Schwester geht es genauso . ich hatte leider eine FG und unser zweites würmchen war sehr gewünscht. Meine Schwester hatte nie Probleme keine Blutung und 2 tolle Kinder.
Sie hat sich auch nicht getraut mit mir umzugehen. Dabei kann ich nur als selbst betroffene sagen, ich gönne ihr die beiden Kinder von ganzen Herzen. Ich bin nicht sauer und auch nicht traurig das sie so viel Glück hatte. Also fühl dich nicht schlecht. Das jemand traurig ist ist ganz normal.
Sei ganz normal. Mich hat es eher verwirrt das so viele in meiner Umgebung versucht haben ganz besonders nett zu sein oder mich gemieden haben weil sie einfach nicht wussten was sie sagen sollen.
Sei da und zeig ihr das du verstehst wenn sie wütend oder traurig oder distanziert ist. So das sie nicht noch ein schlechtes gewissen dir gegenüber haben muss wenn du sie meidest oder du dich von ihr gekränkt fühlt .
Also ich wünsche dir eine ganz besonders schöne SS
Genieße es denn wie du weist es ist ein Wunder was sich dort entwickelt.
Mir ging es ähnlich!
Ich hatte eine FG und fast zur gleichen Zeit hat meine Schwägerin ihr zweites Kind abgetrieben, weil das erste erst 1 Jahr alt war und das zweite nicht in ihre Lebensplanung gepasst hat!
Ich habe eine ganze Zeit gebraucht um ihr wieder in die Augen zu gucken.
Ich finde daran gar nichts ähnlich.
Wenn man ein Kind verloren hat, kann es schmerzhaft sein, Eltern zu sehen, bei denen es einfach so klappt, aber ich denke, es ist dann leichter, Eltern gegenüberzutreten, die sich auf ihr Kind freuen als Eltern, die sich dagegen entscheiden.
Ich hatte selber einen Abbruch.
Zwei Wochen später hat eine Kollegin ihr Kind im 5. Monat verloren und meine Freundin brachte ihr ungeplantes Kind zur Welt.
Manchmal passt einfach nichts zusammen.
Eine Woche, nachdem ich unseren Jüngsten zur Welt gebracht habe, hat meine Schwester ihr Kind in der 20. Woche verloren. Es war die Hölle. Wir waren sehr viel bei ihr, und mein Säugling war - natürlich - sehr viel bei mir. Sie hatte also dauernd ein Baby vor der Nase.
Aber was hätten wir tun sollen? Sie hat ihn nie gehalten, ich habe nie über ihn gesprochen, meine Familie hat ihn nie vor ihren Augen betüddelt, aber er war halt da. Damit musste sie leben.
Und sie hat es auch gemacht. Nach einem halben Jahr hat sie begonnen, ihn anzusprechen, und als sie wieder schwanger war, hatten die beiden ein normales Verhältnis.
Das ist das Leben. Kinder werden geboren, Kinder sterben, keiner von uns hat sichs ausgesucht. Und das wird auch deine Schwägerin wissen. Etwas Feingefühl ist wichtig, aber auch Respekt von allen Seiten für den Lauf der Dinge.
Alles Gute wünsch ich dir und deiner Schwägerin.