Hallo zusammen,
wieder mal nach langer Zeit hier reingeschaut und ich muss sofort wieder Empörendes lesen. Wieder mal ist eine Frau schockiert davon, dass Ausschabungen tatsächlich gefährlich sind, was sie – wieder einmal – erst im Nachhinein erfährt. Das passt zu einem aktuellen SPIEGEL-Artikel, der darauf hinweist, dass deutsche Patienten grottenschlechte Informationen von Ärzten bekommen, darüber hinaus sind auch die Infos der Ärzte im Internet schlecht bewertet. Nun ist amtlich, worauf ich und andere hier schon seit Jahren immer wieder hinweisen (u.a. die unermüdliche Tatzel, danke dafür).
http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/sachverstaendigenrat-im-gesundheitswesen-gutachten-2014-a-976730.html
Ausschabungen sind gefährlich und werden von Ärzten und leider auch hier im Forum immer wieder verharmlost. Kliniken zocken 700 Euro pro AS ab, auch dass und warum deutsche Ärzte operieren wie die Weltmeister ist eigentlich schonlange bekannt.
AS haben eine Komplikationsrate von 30-40%, das ist enorm. Nicht immer ist Unfruchtbarkeit die Folge, auch auf nachfolgende Schwangerschaften können sich Schäden, die bis dahin nicht aufgefallen sind, negativ , bisweilen sogar katastrophal auswirken. Eine kleine Gruppe von Frauen trifft es sehr hart, z.B. verlieren immer wieder Frauen nach der Geburt ihre Gebärmutter aufgrund schwerer Blutungen, weil sich die Plazenta aufgrund der Verwachsungen nicht lösen kann.
Ausschabungen kann man vermeiden, dazu habe ich vor geraumer Zeit schon Infos zusammengestellt, die den ethischen Kriterien zu Gesundheitsinformationen ziemlich gut entsprechen dürften. Meist verlaufen Fehlgeburten glimpflich, schändlicherweise muss man hierzulande auf ärztliche Unterstützung weitestgehend verzichten, ganz im Gegensatz zu Skandinavien und einer ganzen Reihe anderer Länder.
Infos zu natürlich verlaufenden Fehlgeburten:
http://www.urbia.de/forum/55-fruehes-ende/4288719-haeufig-gestellte-fragen-zu-abwartender-medikamentoeser-behandlung-von-fehlgeburten
Wünsch euch alles Gute und lG
mnouchekine
Jawohl, Ausschabungen sind tatsächlich gefährlich!
Mist, falschen Artikel verlinkt, sorry!
Hier ist der richtige:
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/patienten-aufklaerung-vor-der-op-bertung-ist-oft-mangelhaft-a-989498.html
LG!
Vielen Dank für Deinen Beitrag!
Es ist tatsächlich schlimm welche Komplikationen eintreten können, auch ich habe durch Fehlbehandlungen schon einiges erlebt.
Auf der anderen Seite; man verlässt sich auf seinen Arzt und vetraut auf seine Fachkompetenz.
Wenn Frauen eine As durchführen lassen und im Nachhinein erfahren welch fatale Risiken entstehen können, geht es Ihnen noch schlechter. Den Verlust des Babys zu ertragen und dann noch das schlechte Gefühl, falsch gehandelt zu haben.
Versteh mich bitte nicht falsch, ich finde es gut und wichtig stetig aufzuklären, aber eine Fehlgeburt auf natürlichen Wege los zu lassen ist für manche nicht denkbar und auch (wie bei mir) einfach nicht möglich, weil es der Körper eben nicht alleine schafft.
Viele Grüße
NACH der AS ist es sicher nciht der richtige Moment, aufzuklären. Was soll das bringen? Das zynische Kalkül, daß wer eine FG hatte, sicher eine nächste bekommt und es da dann richtig macht?
Mancher Frau wird es guttun, wenn sie den toten Zwerg nicht wochenlang mit sich rumträgt, wer sollte da entscheiden, wie die Psyche sowas mitmacht oder was das kleinere Übel wäre?
Oder Frauen, die (wie eine meiner Vorschreiberinnen schon sagte) auf die Pathologie angewiesen sind, z.B, wegen Blasenmole, womit ja wirklich nicht zu spaßen ist oder wenn ein Gendefekt vermutet wird und nicht sicher sind, ob sie die Kraft aufbrächten, den Embryo bei einem spontanen Abgang aus dem Klo zu fischen (ja, auch das gibts). Und manchmal gibt es auch eine Sepsis, weil der Embryo sich zersetzt und eben NICHT abgeht.
Toll ist das alles nicht. Egal, wie rum.
Ich finde es ungeheuer wichtig, daß aufgeklärt wird, und bin auch der Meinung, daß die Ärzte da viel zu wischiwaschi mit umgehen, nicht nur mit dem chirurgischen Eingriff, sondern auch mit der enormen Gefahr einer Vollnarkose, an der ja auch gern gestorben wird (und das sagt ja auch keiner laut).
Aber meinst Du nicht, daß Du hier den Frauen eher Angst machst? Zusätzlich zu ihrer Trauer sie befürchten läßt, sie hätten sich nun selbst Chancen verbaut?
Hallo...
ich hatte vor genau 9 Tagen eine AS in der 9.ssw...und habe mittlerweile auch das Ergebnis der Gewebeprobe:partialmole.
ich muss froh sein,das ich schnell ausgeschabt wurde,hatte auch keine andere Wahl,denn mein Körper wurde ja sozusagen von einer falsch programmierten Plazenta förmlich verarscht und hätte die Massen an Gewebe nie von selbst abgestoßen.
dazu noch das entartungsrisiko um so länger es wuchern kann.
über die Risiken hinterher hat man mir nix gesagt....auch,das bei einer folgenden Geburt eine Uterusruptur passieren kann...
aber ich hatte keine Wahl,und hoffe,das es gutgeht.
lg candygirl
Ich versuche auch oft, andere über AS und ihre Folgen aufzuklären. Manche Mädels nehmen das dankbar an - manche denken, es sei Blödsinn und tun es trotzdem.
Das ist schade und ich finde es auch unmöglich, dass Ärzte da mehr an die Kohle denken, als an das Wohl der Patienten und ihnen nicht die Möglichkeit offen lassen. Aufklärung sollte das A und O sein und die Zeit, eine Entscheidung treffen zu lassen. Erst dann kann man sich bewusst entscheiden für eine Option. Aber nein, AS MUSS sein und am besten SOFORT. das geht gar nicht! Genau so lief es bei mir ab.
Es gibt natürlich Situationen, in denen eine AS notwendig ist, aber das ist eher selten der Fall.
Ich werde hier weiterhin in "normalen" Situationen von einer AS abraten und sie nur empfehlen, wenn es die Psyche der Frauen nicht anders zulässt.
Worüber regst du dich auf? Bleibt doch jedem selber überlassen. Ich hätte es psychisch nicht verkraftet, Wochen auf einen natürlichen Abgang zu warten. Deshalb die Ausschabung. Im übrigen gibt es auch bei natürlichen Abgängen Risiken bzw. Dinge, die schief laufen.
Dämlicher Beitrag in einem Forum, in dem Frauen sowieso schon so unter den Fehlgeburten leiden. Sorry!
Dieser Beitrag ist absolut nicht dämlich. Weißt du, wie viele Frauen es gibt, die nicht über den natürlichen Abgang bescheid wissen ? Gut - Du wolltest es wegen deiner Psyche nicht. Aber du wusstest, das du die Möglichkeit gehabt hättest.
Vielen geht es da leider anders.
Die Ärzte sagen "Herz schlägt nicht mehr - dann und dann AS und ab in den Op". Die Frauen stehen inter Schock und können sowieso nicht klar denken. Ausserdem vertraut man auf Ärzte.
Dass sie einem nur die Möglichkeit offen halten, an denen SIE Geld verdienen, im schlimmsten Fall aber die Patienten ruinieren können, ist doch kein Zufall oder menschliches Vorgehen!
Richtig wäre, zu sagen, welche Optionen man hat.
Abgang, medikamentöser Abgang, AS. Dazu noch die Risiken und dann Zeit lassen für die Entscheidung.
Das gibts aber nicht oder nur selten. Nur an der AS wird Kohle gemacht. Aber sie birgt die meisten Risiken und diese kommen sehr viel öfter vor als bei einem Abgang. Bei einem Abgang mit Problemen kann man immernoch ins KH und die AS durchführen lassen.
Ist die OP aber erstmal gemacht, wird da nichts rückgängig gemacht werden können.
Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, warum du das als Blödsinn bezeichnest. Es ist die traurige Wahrheit. Nur die deutschen Ärzte handeln so, keine anderen.
...natürlich bleibt es jeder Frau selbst überlassen, ob sie eine As vornehmen lässt, aber es ist doch eine bessere Entscheidungsgrundlage, wenn Frau weiß worauf sie sich einlässt.
So kann sie meiner Meinung nach gründlich nachdenken und überlegen wie sie weiter vorgehen möchte.
Glücklicherweise gibt es den Anspruch auf Hebammenbetreuung während einer Fg. Das hilft ungemein, wo man nur allzu oft von den Fa "im Stich gelassen" wird.
Die Hebamme kann einem helfen die Wartezeit psychisch gut zu überstehen
Hey mnouch,
schön, Dich hier wieder zu sehen - wenn auch wieder mit ordentlich (berechtigter) Wut im Bauch!
Fühl Dich gedrückt!!
tatzel
Danke für diesen Beitrag!
Ich selbst habe auf einen natürlichen Abgang gewartet meine Freundin hatte nicht das Glück bei einem guten Arzt gewesen zu sein... Er bombardierte sie regelrecht mit Horrorgeschichten. Und nun hat sie alles verloren.... Ihre Fruchtbarkeit da gepfuscht wurde bei der AS die definitiv nicht nötig war!
UND ich möchte betonen das ich jegliche Art der Frauen akzeptiere die eine AS wollen ABER ich finde es unter aller sau das Ärzte alles verharmlosen! Natürlich kann bei einem natürlichen Abgang auch was schief gehen aber Fakt ist dennoch das es mehr als selten ist! Ich selbst hatte Blutsturz mit wehen und ich lebe! Nach 3 std war das gröbste vorbei und der Abgang war eine stärkere Mens.
Ich wünsche mit das Ärzte mehr aufklären. Nicht nur immer über eine AS sprechen sondern auch über andere Methoden!
LG Marie mit Leonie-Marie ET - 12 und einem tief im Herzen
Danke für Deinen Beitrag! Auch ich kann nur sagen dass Krankenhäuser da ganz schlimm sind, aus eigener Erfahrung. Ich wurde bei einer Fehlgeburt förmlich genötigt mich ausschaben zu lassen, mir wurde gesagt es ist bei 99% der Fall und unumgänglich, ich würde sonst verbluten, bekäme Infektionen etc. Also richtig schlimme Angstmache zu der Tatsache dass ich heulend da saß weil mein Baby tot war. Ich glaube die Ärzte denken da nichtmal drüber nach, die haben das so gelernt und eingetrichtert bekommen und gut is.
Ich bin medizinisch bewandert und habe NEIN! gesagt. Ich hatte eine natürliche Fehlgeburt ohne Medikamente etc und hatte danach einen HB von 14. Auch ich musste da ganz ohne Hilfe durch. Und ich konnte mein Kind sogar beerdigen, im Krankenhaus wäre es weggeworfen worden.
Lasst Euch Zeit bei der Entscheidung!
Danke für den Artikel. Ich hatte dieses Jahr 2 Ausschabungen. Die erste wurde gemacht, da der Verdacht auf Windei bestand. In der 6SSW. Nach der Ausschabung hat man im Material aber keine embryonalen Anlagen gefunden-dadurch wurde herrausgefunden, dass ich eine ELSS habe.
2 ÜZ später FG in der 9 SSW und wieder zur Ausschabung.
Ich habe ALLE Ärzte mehrfach gefragt ob eine AS sein muss... und beides Mal:
Ja, dass MUSS! Die Gefahr von Infektionen ist zu gross. In dem Moment war ich so geschockt und habe vertraut.
Heute würde ich das nicht mehr machen!! Von den Körperlichen Risiken mal ganz abgesehen.
Psychisch habe ich meine 2 AS bis heute nicht verkraftet.
Ich ging morgens zum FA mit dem Gedanken "alles ist gut!". Und 6 Stunden später lag ich schon auf dem OP Tisch und habe mich einfach beraubt gefühlt.
ich möchte nicht damit sagen, dass Ärzte alle Schaltartane sind, aber ein Krankenhaus ist Unternehmen das Geld verdienen muss. Mittlerweile frag ich mich auch, ob mein FA Provision vom KH bekommen hat-weil ich einfach nicht verstehe warum mir niemand gesagt hat, dass ein natürlicher Abgang möglich ist und mich jeder zur OP gedrängt hat.