Ich habe leider im Netz nicht sehr viele Infos gefunden zur Möglichkeit, eine FG medikamentös einzuleiten. Deswegen schreibe ich mal meinen aktuellen Erfahrungsbericht auf und hoffe, dass er Frauen helfen kann, die auf der Suche nach einem Mittelweg sind, wenn sie keine AS wollen aber ein natürlicher Abgang sich aus irgendeinem Grund nicht einstellen will. Sorry, lang!
Ich bin aktuell in der schlimmen Situation, sogar zwei Babies ziehen lassen zu müssen. Das ist meine zweite FG, die erste war vor mehr als einem Jahr, circa in der 8/9 ssw mit natürlichem Abgang. Auch dieses Mal war es mein Wunsch, eine Ausschabung möglichst zu vermeiden.
Nun war ich also schwanger mit Zwillingen, der Abgang ist zwei Tage her. Bei dem einen Würmchen hat das Herz gar nicht erst angefangen zu schlagen, bei dem anderen hörte er wieder auf. Rechnerisch war ich jetzt in der 12/13 ssw, die Babies waren aber auf der Größe von ca. 8 und 10 stehen geblieben. Dennoch: Größer als beim letzten Mal, und dann auch noch zwei, mit allem, was eben dazugehört. Die Ärztin drängte mich auch dieses Mal nicht, schnell etwas zu unternehmen, aber aus ihrer Sicht schien die AS unumgänglich.
Ich habe dann aber noch mit meiner Hebamme telefoniert. Sie meinte auch, sie sei nicht sicher, ob ein natürlicher, unbegleiteter Abgang in meinem Fall eine gute Idee sei. Die Blutung hatte außerdem noch nicht eingesetzt und ewig warten wollte ich natürlich auch nicht. Sie hat mir erst mal Hirtentäscheltee empfohlen, der Kontraktionen auslösen kann. Und ein paar Tage später ging die Schmierblutung los. Da wusste ich: Mein Körper macht sich bereit, und ich bin es auch.
Davor kam aber noch zu ein wenig Krankenhaus-Verwirrung. Ich war in zwei Kliniken, von denen ich eine namentlich nennen möchte, weil sie so gut war: Das Gemeinschaftskrankenhaus in Witten-Herbecke. Die andere Klinik war auch völlig okay, aber ich war nicht hundertprozentig überzeugt.
Das Gemeinschaftskrankenhaus in Witten hat mir drei Möglichkeiten angeboten: Zuwarten, wie sie es nannten. Aus ihrer Sicht ginge das medizinisch ohne weiteres, solange es mir gut geht. Die zweite Möglichkeit war das medikamentöse Einleiten mit Cytotec. Das wollten die aber nicht ambulant machen, um mich besser beobachten zu können. Wegen der Größe und weil es zwei waren, meinten sie, dass es besser wäre in der Nähe von Ärzten zu sein. Und dann gäbe es als letzte Lösung eben noch die AS. Aus Sicht der Ärzte in Witten sprach aber nichts dagegen, erst mal die Medikemante zu versuchen und dann zu schauen, ob die AS nicht unnötig ist. Oder eben einfach erst mal nichts zu tun.
Ich bin dann erst mal nach Hause gefahren und war am selben Tag noch in einem anderen Krankenhaus. Meine Hoffnung war, dass mir jemand Cytotec für den Hausgebrauch mitgibt. Das andere Krankenhaus hätte das auch gemacht, aber nur in Verbindung mit einem Termin zur AS. Ich hab noch gefragt, ob es denn nicht sein könnte, dass auch alles so abgeht. Die Ärztin meinte nur: "Ja, aber vielleicht eben auch nicht, und dann muss man doch ran." Ich habe weiter nachgehakt. Was, wenn doch? Naja, meinte sie, sie würden natürlich vorher noch mal schallen, aber im Grunde war die AS fest eingeplant. Ich war erschöpft und sagte zu.
Am nächsten Tag habe ich mich umentschieden. Das war der Tag an dem auch die leichte Blutung einsetzte. Dass mein Körper von selbst losgelegt hatte, machte mich zuversichtlich, dass ich vielleicht gar keine AS brauchen würde. Mein Freund machte mir außerdem Mut, dass eine Nacht im Krankenhaus nicht soooo schlimm sei. Ich war einfach noch nie im Krankenhaus, deswegen hatte ich ein wenig Bammel. Wir sind dann am nächsten Tag wieder nach Witten gefahren, in erster Linie, weil ich eine Rhesus-Spritze brauchte wegen der leichten Blutung. Und vor Ort wollte ich dann spontan entscheiden, ob ich dort bleibe. Am Telefon meinte die Frau dort, das sei auf jeden Fall möglich.
Und so habe ich mich dann auch entschieden. Habe mein Zimmer bekommen, sogar ein Einzelzimmer obwohl ich nicht zuzahle, und zwei Cyctotec zur oralen Einname. Dann sind mein Freund und ich ein wenig herumgelaufen, haben einen Kaffee getrunken, und nach circa zwei Stunden gingen die Krämpfe los. Die Schmerzen wurden irgendwann sehr stark, so dass ich einen Paracetamol-Tropf bekam. Ich hatte aber den Eindruck, dass der nicht wirklich half. Habe dann noch einen Tropf mit Buscopan bekommen. Zu diesem Zeitpunkt turnte ich durch mein Zimmer, mal in der Hocke, mal liegend, mal stehend und stöhnte gegen die Krämpfe an. Aber es fühlte sich total richtig an und das Tempo stimmte. Ich merkte auch, wie sich große Gebewestücke lösten, die ich so gut es ging in einer Bettpfanne auffing, damit die Ärztin einen Blick darauf werfen kann. Ich fand gut, sofort diese Pfanne bekommen zu haben. Wer will schon seine Babies versehentlich ins Klo plumpsen lassen?
Nach einigen Stunden, vielleicht vier, ich weiß es nicht, war es ausgestanden. Als ich dachte, jetzt geht nix mehr, ich kann nicht mehr, löste sich noch ein mal ein großes Stück und plötzlich ging es mir innerhalb von Minuten wieder gut. Zum Ultraschall bin ich dann ohne Hilfe selbst marschiert. Die Ärztin war so nett, nur von außen zu schallen, obwohl sie da nicht soooooo gut sehen kann, aber ich fand das sehr rücksichtsvoll, dass sie auf den vaginalen Schall verzichtet hat in dem Moment. Da sah man schon, dass viel abgegangen war und die Ärztin meinte, es sehe sehr gut aus.
Habe dann noch eine Cytotec bekommen, da war es circa acht Uhr abends, aber es kam nicht mehr so richtig was. Die Nacht war okay. Ich habe noch lange gelesen, immer wieder mal kam eine Schwester um zu sehen, wie es mir ging und hat mir auf Nachfrage noch mal ein wenig Schmerzmittel gegeben.
Am nächsten Morgen habe ich dann noch mal eine Cytotec bekommen und Mittags noch mal, aber auch da kam eigentlich nicht mehr wirklich was. Wirkliche Krämpfe lösten die Tabletten auch gar nicht mehr aus. Dann wurde ich untersucht: Die Gebärmutter war leer. Die Ärztin meinte, es habe sehr gut funktioniert.
Dann wurde nur noch Blut abgenommen, um den HCG-Gehalt zu bestimmen. Der lag nur noch bei knapp 600. Ich wurde in gutem Allgemeinzustand entlassen, wie man so schön sagt.
Das war vorgestern. Ein wenig blute ich noch, hin und wieder tut es auch noch ein wenig weh. Aber ich bin sehr sehr froh, dass ich diesen Weg gewählt habe und dabei so gute Unterstützung bekommen habe. Ich werde noch meiner Ärztin von der Möglichkeit der medikamentösen Einleitung in Witten erzählen. Hoffentlich erzählt sie auch anderen Frauen davon. Auch zu einem späteren Zeitpunkt muss eine AS offenbar nicht zwingend sein und für all jene, die sich davor grausen, ist die medikamentöse Einleitung ein guter Mittelweg.
Fehlgeburt Zwillinge ohne Ausschabung 12. SSW Erfahrungbericht
Ich habe gerade deinen Bericht gelesen. Schön, dass es bei dir so geklappt hat.
Bei mir war es leider anders. Ich habe mein Baby am Anfang der 13. Woche verloren. Selber war es auf dem Stand der 10. Woche. Offenbar war es langsamer gewachsen und dann hatte das Herz aufgehört zu schlagen. Meine Hebamme sagte mir später, dass das Baby, so wie ich es ihr beschrieben hatte, noch nicht lange tot gewesen sein kann.
Ich wollte auch auf keinen Fall eine OP, weil ich von Anfang an das Gefühl hatte, dass ich alles besser verarbeiten kann, wenn ich es selber erlebe.
Im Krankenhaus (hier in Berlin) bekam ich Cytotec und konnte wieder nach Hause gehen. Nachdem ich dreieinhalb Tage die Tabletten genommen hatte, habe ich das Baby bekommen. Mit allem was dazu gehört: Platzen der Fruchtblase, Baby kommt, Nachgeburt. Alles in allem hat sich das ca. 1 1/2 Stunden hingezogen.
Danach hatte ich Wochenfluss. Meine Ärztin hat das wöchentlich kontrolliert und war anfangs auch optimistisch, dass alles von alleine heraus kommt. Nach dreieinhalb Wochen war sie das nicht mehr und hat mir letzten Donnerstag die Überweisung für die OP gegeben, weil doch noch Reste in meiner Gebärmutter sind, die unbedingt raus müssen.
Nun habe ich für morgen einen OP Termin im Krankenhaus.
Ich habe mich für eine Spinalanästhesie entschieden, weil ich unbedingt dabei wach sein möchte. Die Vorstellung, da zu liegen und nichts mitzubekommen, während so etwas Intimes geschieht, finde ich einfach zu erniedrigend und zu demütigend.
Trotzdem habe ich große Angst. Ich finde es so widersprüchlich: Mir geht es gut. Aber die Ärztinnen sagen, wenn ich die OP nicht mache, dann kann das im schlimmsten Fall zu Unfruchtbarkeit führen. Der schlimmste Fall der OP ist aber ebenfalls die Unfruchtbarkeit!
Mein Kopf und mein Gefühl streiten sich: Der Kopf sagt, die Ärzte haben recht, das Risiko ohne OP unfruchtbar zu werden ist viel größer.
Mein Gefühl sagt: Vielleicht würde es mein Körper doch noch alleine hinbekommen.
Dann sagt mein Kopf wieder: Wenn es mir erst schlecht geht, ist es vielleicht zu spät einzugreifen.
Mein Gefühl sagt: Angst, Angst, Angst.
Ich hoffe sehr, dass wir beim nächsten Versuch mehr Glück haben. Ich weiß nicht, wie wir das aushalten sollten, noch einmal ein Baby zu verlieren.
Aber: Ich würde beim nächsten Mal wieder den Weg gehen und es auf dem natürlichen Weg versuchen.
Ich bin sehr, sehr froh, dass ich mein Baby still in der Dusche geboren habe. Es hatte alles, was zu einem kleinen Menschen gehört und war für mich einfach perfekt.
So konnten wir es auch begraben.
Ich bin auch wirklich sehr froh, dass mein Baby diese OP morgen nicht mehr mitmachen muss. Mein Baby ist auf dem natürlichen Weg von uns gegangen.
Wäre das bei einer OP gewesen, dann hätte ich immer das Gefühl gehabt, ich hätte mein Baby wegmachen lassen.
Versteht mich nicht falsch, ich kann auch jede Frau verstehen, die alles so schnell wie möglich hinter sich haben will. Aber für mich war und ist das der falsche Weg. So habe ich alles mit erlebt und es gespürt. Das war für mich unglaublich wichtig.
Drückt mir für die OP morgen trotzdem die Daumen.
Ich drücke dir sehr die Daumen für morgen! Es tut mir wahnsinnig leid, was dir passiert ist und ich kann gut verstehen, dass du eigentlich keine OP willst. Du hast Recht, es ist gut, dass das Baby davon nicht mehr betroffen ist. Aber OP ist und bleibt OP, da kann man schon mal Angst kriegen. Bei der Entscheidung, was das Richtige ist, kann dir vermutlich keiner helfen. Ich konnte mich ja auch nicht so recht durchringen und habe mich mehrmals umentschieden. Wäre es nötig geworden, hätte ich wohl auch noch eine AS machen lassen. Aber ich kann deine Sorge verstehen. Nun ist es ja tatsächlich so, dass eine Ausschabung ein Rountineeingriff ist und man zumindest davon ausgehen kann, dass die Krankenhäuser erfahren sind und das gut hinbekommen. Ich kenne ein paar Frauen, die eine AS hatten und recht bald problemlos wieder schwanger geworden sind. Also solltest du dir vielleicht nicht übermäßige Sorgen machen. In den allermeisten Fällen geht es ja gut. Aber wie gesagt, dass du Angst hast verstehe ich gut. Vertrau darauf, dass dein Körper auch diesen Eingriff gut wegsteckt. Er hat schon so viel allein geschafft, das wird er auch noch hinkriegen! Schon dich danach ein wenig und nimm dir Zeit. Ich drücke dich feste!
Ich danke dir!
Ganz liebe Grüße zurück und auch für Dich alles, alles Gute.
Hallo
Zuerst einmal tut es mir sehr leid das du deine Zwillinge gehen lassen musstest. Ich kann dich sehr gut verstehen, denn auch ich musste meine Zwillinge gehen lassen. Das du dich für diesen Schritt entschieden hast finde ich sehr gut. Jeder muss seinen eigenen und richtigen Weg gehen. Ich habe meine Kinder spontan zur Welt gebracht und anschließend musste ich noch zur Ausschabung. Ich war in der Woche 17+6 als es letztes Jahr im August passierte. Ich wünsche dir von ganzem Herzen für die nächsten Wochen ganz viel Kraft und Energie.
Liebe Grüße vany mit zwei Sternchen tief und fest im Herzen
Also zu meiner Erfahrung: ich erfuhr Anfang November 2015 dass mein baby nicht mehrlebt. Es sei wohl 12/13ssw ggestorben. ..rechnerisch wat icj gerade ende 14ssw. Och entschied mich auch abzuwarten. Dann rechnerisch in der 16ssw bekam ich drei abende richtige wehen. ..die aber sehr gut aushaltbar waren und nicht sooo stark wie bei einer späteren geburt. Am dritten abend kam das baby dann....es war ein richtig kleiner Mensch. ..mit ohren und kleinen Händchen usw. Ich konnte mich verabschieden. ...leider nicht lange. Etwa 30 min später kam die Placenta. Leider nicht vollständig wie soch später raus stelle. Ich ging sehr stark an zu bluten und bekam svhlimme Nachwehen. Musste schnell den Krankenwagen holen. Im kh dann wurde ich schnell in op geschoben. Ich bereue meine Entscheidung nicht. Würde es immer wieder so versuchen. ..nur dass ich bei Anfang drt wehen dann ins kh gehe. War zuerst alleine zu Hause als es passierte. 23 Tage nach der Ausschabung hatte ich wieder einen es und bin rirekt ss geworden. Aktuell bim ich in der 18ssw :)
Wünsche dir alles gute. ...