Ausschabung - positive Erfahrung

Hallo ihr Lieben,

Ich möchte euch gerne meine Geschichte erzählen. Ich heiße Alex, bin 31 Jahre alt und seit 2 Jahren verheiratet (Er 38).
Am 28. Januar 16 hielt ich endlich den lang ersehnten positiven SST in der Hand.

Wir freuen uns riesig und ich ging am Montag, 01.02 (5.ssw) zum Arzt.... Bauchhöhlenschwangerschaft konnte nicht ausgeschlossen werden. Blutwerte werden kontrolliert.
In der 6. Woche konnte eine Bauchhöhlenschwangerschaft weiterhin nicht ausgeschlossen werden. Blutwerte waren gut. Anfang der 7. Woche konnte ich "Flöhchen" mit 3,3 mm endlich willkommen heißen. Leider bekam ich Krämpfe und musste liegen und Medikamente nehmen.
In der 8. Woche keine Krämpfe, also fröhlich zum Arzt und enttäuscht wieder raus. Im Ultraschall könnte man fast nichts sehen. Keine eindeutigen Strukturen mehr. Blutwerte werden wieder kontrolliert.
In der 9. Woche erfahre ich, dass das HCG fast gar nicht mehr gestiegen ist.... Ich sollte sofort zum Ultraschall kommen. Mir wird erklärt, dass alles nach einem MA aussieht und welche Möglichkeiten es nun gibt. Wir machen noch ein Ultraschall zur Bestätigung der Diagnose MA. Und da ist plötzlich ein Herzschlag.... "Flöhchen" ist nur 3,8mm groß aber das Herz schlägt kräftig. Meine Ärztin ist fast umgefallen, weil sie damit nicht gerechnet hat. So ich beschließe einfach schwanger zu sein und erst in 2 Wochen wieder zur Ärztin zu gehen.

Am 10.03 (ssw 11) gehe ich wieder zum Arzt und das Herz von "Flöhchen" schlägt nicht mehr. "Flöhchen" ist 5,2mm groß. Zur Kontrolle fahre ich ins Krankenhaus in Langenfeld.

Das gesamte Team der Gyn ist freundlich und sehr einfühlsam. Ich muss nicht ins Wartezimmer mit den Kugelbäuchen, sondern werde direkt in das Behandlungszimmer gebracht. Dr. K. spricht mit mir und wir machen ein Ultraschall. Im Doppler sieht man, dass mein Kind schon vor einigen Tagen verstorben ist.

Er erläutert mir die verschiedenen Möglichkeiten die ich nun habe und dabei erzählt er mir, dass es bei uns im Krankenhaus die Möglichkeit gibt, die Kinder, auch wenn sie noch so klein sind, bestatten zu lassen.

An dem Punkt war die Ausschabung keine Frage mehr für mich.
Ich wollte nicht, dass mein Kind im Klo, Müll oder einer Binde landet. Wenn ich doch die Wahl hatte, wollte ich die Bestattung.

Ich wurde sehr gut aufgeklärt. Dr. K. sagte, er mache die Ausschabung sehr vorsichtig, um die Gebärmutter nicht zu verletzen. Er sagte auch, dass eventuell Restgewebe drinnen bleibt, der Körper damit aber in der Regel alleine fertig wird und es spätestens mit der nächsten Mens abgeht. In seltenen Fällen ist eine weitere OP notwendig, die dann auch wieder vorsichtig, aber mit Ultraschall-Kontrolle gemacht werden würde.
Am nächsten Tag (11.03) ging ich zur OP ins Krankenhaus.

Die OP verlief gut und ich war nach 2 Stunden wieder so fit, dass ich das Krankenhaus verlassen konnte. Vor der Entlassung kam Dr. K. um mit mir zu sprechen. OP ist so weit gut verlaufen, aber er hatte ein seltsames Gefühl, welches er nicht definieren konnte. Mein Kind ist fast 2 Wochen zuvor also nur ca 2-3 Tage nach dem unerwarteten Herzschlag verstorben.

3 Tage später (14.03) war ich zur Nachkontrolle bei meiner Ärztin. Im Ultraschall sahen wir sehr viel Restgewebe und sie schickte mich wieder ins Krankenhaus zu Dr. K.

Er machte ein Ultraschall und konnte nun auch sehen, was ihm das komische Gefühl unter der OP beschert hat.

Ich habe einen Uterus Septum.
Das ist eine Fehlbildung bei der die Gebärmutter bei mir teilweise getrennt ist. (Herzförmig)
Die Gebärmutter war unter der ersten OP verklappt und das Septum verdeckte meine halbe Gebärmutter.
Also ging im am 16.03 zur 2. OP in der das restliche Gewebe entfernt wurde. Auch dieses Mal konnte ich nach ca 2 Stunden das Krankenhaus verlassen.

Ich bin Dr. K. sehr dankbar für seine guten, anschaulichen, fachlichen, verständlichen und einfühlsamen Untersuchungen, Erklärungen und Aufklärungen.

Inzwischen bin ich im 2. "richtigen" Zyklus nach den Ausschabungen.

Gruß Alex mit Sternchen "Flöhchen" im Herzen

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Liebe Alex,
es tut mir leid, daß Du Dein Flöhchen gehen lassen mußtest. #blume
Verstehe ich es richtig, daß Du die Ausschabung hast machen lassen, um Flöhchen bestatten zu lassen? Wozu war denn die 2. Ausschabung auch noch notwendig, hätte man da nicht tatsächlich auf die Mens warten können? Und wieso wurde das Septum erst nach der AS bemerkt?

Und, ganz ehrlich...eine AS wird immer nach Gefühl bzw. nach Gehör gemacht. "Sehr vorsichtig sein, um nichts zu verletzen" ist ein hehres Ziel, aber z.B. der Muttermund muß in jedem Fall geweitet werden, was in Folgeschwangerschaften zu Zervixinsuffizienz führen kann.

Aber ich bin da auch gebranntes Kind...ich wünsche Dir, daß Du Dich gut erholst und bald Dein Wunder begrüßen darfst.
Alles Liebe, tatzel #klee

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Hallo!

Danke für deine lieben Worte.

Ja die Ausschabung habe ich gemacht um "Flöhchen" bestatten lassen zu können.

Die 2. OP war nötig, weil es viel zu viel Gewebe war, was noch da war. Ich hätte sonst wehenfördende Medikamente nehmen müssen, weil es für die Mens zu viel wäre. Die 2. OP war für mich aber nur noch wie ein aufräumen.... Das fand ich nicht schlimm.

Das Septum wurde nicht entfernt. Wir warten erst mal ab, da auch das Narbengewebe durch die Entfernung Schwierigkeiten bereiten kann.

Ich wünsche dir alles Gute.

Alex

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PS: das es eine OP ist, die immer Risiken mit sich bringen kann, ist klar und kann auch nicht schön geredet werden.

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Liebe Alex,

Fühle Dich gedrückt! Es ist grausam, 3 Babys zu verlieren. Ich finde es einfach toll, dass du dich gut aufgehoben gefühlt hast. Ich habe ähnlich Erfahrung gemacht, in der schlimmen Zeit habe ich wirklich einfühlsame ärztliche Hilfe bekommen.
Wurde bei Dir jetzt das Septum entfernt? Können die Aborte mit dem Septum zusammenhängen?
LG Tereza

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Hallo!

Du hast 3 Babys gehen lassen müssen?

Fühle dich gedrückt.
Das Septum wurde erst in der 2. OP festgestellt und wurde nicht entfernt. Auch das Narbengewebe kann Probleme machen und darum warten wir ab.

Viele Grüße Alex

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Hallo Alex,

ich habe ein Baby verloren. Die ähnliche Erfahrungen haben sich auf die Operation bezogen.
Ich habe erstmal gedacht ein natürlicher Abgang ist das Beste, musste aber feststellen, dass mich das enorm belastet und das ich gar kein Abschied nehmen kann, weil ich mich weiterhin schwanger Gefühlt habe. Letztendlich war für mich eine AS der richtige Vorgang und ich bin auch froh, dass wir unseren Stern verabschieden konnten ohne dass er im Klo gelandet hat.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und hoffe dass wir alle bald unsere Mäuschen gesund und glücklich im arm halten
LG ter