Innerlich zerrissen... 14 Tage nach Spätabort 21. ssw

Hallo Urbianer
normal bin ich eher die stille Leserin was Foren angeht und schreibe nicht selbst.

Seit Tagen sitze ich nun aber hier und weine mit "euch gemeinsam" über den Verlust, den doch so erschreckend viele Frauen schon erleben mussten. Ich würde euch alle gern in Arm nehmen!
Wir haben genau heute vor 2 Wochen unseren Sohn Luis in der 21. ssw zu den Sternen ziehen lassen müssen. Es war von Anfang an eine schwierige Schwangerschaft (starke Übelkeit, Hämatome, Bettruhe, etc), doch damit habe ich dennoch nicht gerechnet.

Ich bin mit "Bauchzwicken" nur ins Krankenhaus, da mein FA schon Feierabend hatte. Ich habe im schlimmsten Fall mit "Bettruhe und Magnesium" gerechnet. Im KH beim US wurde mir gesagt, dass der Muttermund schon 4 cm geöffnet wäre und ich Wehen hätte und ich mich jetzt auf eine Geburt einstellen sollte bei der mein Sohn dann sterben wird. Ich starrte auf den US und sah Luis noch am "hüpfen" und konnte nicht glauben, dass dies grad die Realität wäre.

Sie vermuten eine aufsteigende Infektion, da mein Entzündungswert wohl so hoch wäre. Wir warten noch auf den Obduktionsbericht...

Er fehlt mir so unglaublich und ich weine sehr viel.

Ich weiß für ihn wird es nie einen Ersatz geben und er wird immer unser Sohn sein. Dennoch haben wir immernoch einen gemeinsamen Kinderwunsch und wollen es nochmal versuchen. Am liebsten wäre mir schon wieder schwanger zu sein auch wenn das extrem klingen muss!

Geht es da einem wie mir oder hat jemand sogar schon die Erfahrung gemacht nach einem Spätabort? Die Meinungen die ich bisher in Foren gelesen habe bezogen sich meist auf Frühschwangerschaften und jeder sagt etwas anderes.Wie lang habt ihr gewartet? Wie seid ihr mit Trauer und gleichzeitigem Kinderwunsch oder sogar Schwangerschaft umgegangen?

Ich bin total durch den Wind :-(

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Hallo liebe jagoda,
Es tut mir sehr leid für euch was ihr durchmachen müsst..ich weiß leider zu gut wie sich diese Trauer anfühlt..
Im November 2015 hab ich meinen kleinen Elias in der 16.ssw ziehen lassen müsse da sein kleines Herz nicht mehr geschlagen hat...auch ich bin ins Krankenhaus da ich starke Bauchschmerzen hatte und starke Übelkeit...mit dieser Diagnose hab ich niemals gerechnet...
Es war/ist sehr schwierig es zu akzeptieren das mein kleiner Junge mich so früh verlassen hat!
Dieser Wunsch nach einem Kind War da ,aber die ersten 3 Monate hatte ich panische angst schwanger zu werden und so einen Verlust nochmal zu erleben zu müssen...doch der Wunsch wurde immer größer und größer,und ab März haben wir es wieder versucht,was soll ich sagen ich bin in der 10.ssw mit Zwillingen ????
Ich glaube fest daran das mein kleiner Elias auf die bauchmäuse und mich aufpasst!
Es klingt vielleicht komisch aber ich rede jeden abend vor dem zu Bett gehen mit Elias und bitte ihn auf uns aufzupassen!
Komm zu Ruhe und nimm die zeit zu trauern,das ist sehr wichtig,auch nach fast 7 Monaten weine ich um meinen kleinen und es tut gut...weine soviel und soft du willst, es hilft dir alles besser zu verarbeiten.
Glaube an deinen kinderwunsch,die zeit wird dir zeigen wann du bereit bist!
Die Angst das was schief geht ist täglicher Begleiter aber mit einem Sternenkind im Himmel weist du das ihr einen kleinen persönlichen Schutzengel habt,euer luis...
Alles liebe und gut für euch
Liebe grüße jasmin

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Hallo Jasmin, erstmal Danke für deine lieben Worte und auch dir mein herzliches Beileid :( Das ist ja wundervolle Nachrichten im Doppelpack!! :) Herzlichen Glückwunsch!

Mit der Angst vor einer neuen Schwangerschaft kann ich sehr gut verstehen. Auch wenn ich grad so gern wieder schwanger wäre, habe ich natürlich auch Angst nochmal etwas so trauriges erleben zu müssen.

Alles ist durcheinander... die letzten Monate habe ich mich auf ein ganz anderes Leben eingestellt und wahnsinnig drauf gefreut. Jetzt sitze ich hier und fühle mich einfach nur leer...

Ich möchte keinesfalls alles riskieren um wieder schwanger zu werden. Der FA heute meinte allerdings ich solle noch ein halbes Jahr warten. Ich weiß nicht wie ich es aushalten soll so lang zu warten :( mir fehlt meine kleine Kugel :(

Alles Gute für dich und deine `bauchmäuse´ :) und ich glaube auch daran, dass unsre Sternchen auf uns aufpassen!

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Liebe jagoda,

Fühl dich erstmal gedrückt! Und eine Kerze für deinen kleinen Schatz...

Ich kann dir von meiner Erfahrung gerne berichten. Fast vor einem Jahr musste ich unseren kleinen Sohn in der 17. Woche gehen lassen, weil sein kleines Herzchen einfach aufgehört hat zu schlagen. Es war bis dato das Schlimmste was ich erleben musste. Auch ich wäre am liebsten sofort wieder schwanger geworden. Und so haben wir es auch nach nur einem Zyklus Pause wieder probiert. Im dritten Zyklus hat es dann auch wieder geklappt und nun bin ich in der 37. Woche. Aber: eine neue Schwangerschaft wird dich nicht über den Verlust hinweg trösten. Noch heute kommen mir in bestimmten Situationen die Tränen und ich werde immer eine dreifach Mama sein. Nun zu meiner jetzigen Schwangerschaft: es ist alles andere als leicht. Ich habe riesenangst, dass was noch etwas schief geht oder irgendwas mit unserem kleinen Schatz nicht stimmt. Diese Angst begleitet mich die ganze Schwangerschaft und ist psychisch eine echte Herausforderung! Bei jeder Kleinigkeit wird/ist man panisch. Die ersten Wochen fragte ich mich ständig, schlägt das Herz noch? Mit dem Angelsound war ich wie verwachsen. Seit ich die Bewegungen spüre, werde ich panisch, wenn mal keine Bewegungen zu spüren sind. Nicht auszudenken wie vielen Stresshormonen ich meinen kleinen Schatz aussetze. Oft habe ich ein schlechtes Gewissen dem kleinen Mann gegenüber!

Ich wollte es damals nicht hören, und dachte, ich habe damit abgeschlossen. Dem war aber nicht so! Nimm dir Zeit zum trauern und schließe damit ab, bevor ihr es wieder versucht, denn es ist erstens nicht einfach sich von seinem Kind zu verabschieden und zweitens soll doch auch das weitere Kind in einer entspannten, glücklichen Schwangerschaft entstehen/heranwachsen.

Ich wünsche dir alles Gute!

Kleinemeise

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das tut mir sehr leid! fühl dich auch gedrückt. Unglaublich wie vielen Frauen es so geht und man sich so allein mit dem Schmerz fühlt.

Das mit der Folgeschwangerschaft habe ich mir in etwa genau so, wie du es kurz erklärt hast, vorgestellt und auch genau davor Angst. Die Hoffnung und die Liebe in mir sind gleichzeitig auch besonders stark grad und so ist es ein einziges innerliches Gefecht mit mir selbst.

Herzliche Glückwünsche zu deiner neuen Schwangerschaft!!! Es wird bestimmt alles gut werden.Alles Beste für Euch Kleinemeise!

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Liebe jagoda!

Es tut mir schrecklich leid, dass ihr euren Kleinen verloren habt! Es gibt nichts Schlimmeres, als das eigene Kind zu verlieren!

Ich habe im Oktober meine Kleine zur Welt gebracht. Sie kam in der 40. Ssw. Sie ist vier Tage später gestorben. Ich finde bis jetzt keine Worte für das, was passiert ist. Sie fehlt mir jede Sekunde so schmerzlich! Oft halte ich den Schmerz kaum aus...

Ich bin mit dem zweiten Eisprung (also genau sechs Wochen nach ihrer Entbindung) wieder schwanger geworden und jetzt in der 30. Ssw mit einem kleinen Jungen! Ich freue mich unendlich auf ihn, habe aber auch schreckliche Angst, dass ihm auf den letzten Metern noch was passiert. Ich habe all meine Unbeschwertheit verloren durch diesen tragischen Verlust...

Und obwohl ich mich so sehr auf ihn freue, fehlt mir meine Kleine trotzdem unendlich. Nichts und niemand kann sie je ersetzen, mein kleines über alles geliebtes Mädchen!

Ich wünsche Dir von Herzen ganz ganz viel Kraft, diesen grausamen Verlust zu verarbeiten und eines Tages damit leben zu können! Und ich wünsche Euch, dass Ihr bald ein gesundes Kind im Arm halten könnt!

Anna

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Hallo Anna, Danke für deine lieben Worte.Ich bin grad sprachlos... Das ist ja schrecklich! :( Man weiß immer gar nicht was man dazu sagen soll.
Darf ich dich fragen was mit deiner kleinen Maus passiert ist? Fühl dich gedrückt.

Das erleichtert mich gerade zu hören, dass es dir jetzt und deinem kleinen aber so gut geht und die Angst ist mehr als verständlich nach dem was passiert ist und ich hoffe du findest noch ein bisschen Kraft für die letzten Wochen und das alles dieses mal gut gehen wird!!!

Genau das habe ich mich auch gefragt. Ob man eben um das eine Kind trauern kann und auf der anderen Seite sich auf ein neues Kind freut und auf das Leben freut, Gleichzeitig man auch wie du sagst das Vertrauen verliert.

Ich wünsche Dir ganz ganz viel Kraft!

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Danke auch für deine lieben Worte!!!

Ja, das geht, man kann trauern und sich gleichzeitig auf das neue Babylein freuen. :)

Meine Kleine hatte eine tödliche Lungenerkrankung, von der wir NICHTS wussten, obwohl wir sämtliche Tests in der Schwangerschaft haben durchführen lassen. Nichts und niemand kann einem die Garantie für ein gesundes Kind geben, leider!!! Andererseits bin ich im Nachhinein froh, nichts von ihrer Erkrankung gewusst zu haben. So hat sie 10 glückliche Monate in meinem Bauch verbracht und das beruhigt mich sehr, denn die vier Tage in unserer Welt ging es ihr so schlecht... Meine arme Kleine...

Ich habe im Moment das Gefühl, dass ich ihren Tod niemals verkraften werde. Wir haben sie von der ersten Sekunde an so schrecklich geliebt. Wir Betroffenen müssen lernen, mit diesem Schmerz zu leben. Das macht mir leider immer wieder Angst... Aber man kann es schaffen!

Ich musste ihre Muttermilch abpumpen und ins Spülbecken schütten. Ich habe oft geglaubt, ich würde daran zerbrechen. Jede Nacht musste ich mir für das Abpumpen den Wecker stellen, bis die Quelle versiegt war. Es war eine äußerst traumatische Erfahrung. Noch immer werde ich nachts wach und frage mich, wo mein kleines Baby geblieben ist und immer wieder muss man die schreckliche Erkenntnis machen, dass es die bittere Wahrheit ist, dass sie nicht mehr da ist... Es schmerzt so sehr...

Ich sehe keinen Sinn hinter einem so schrecklichen Verlust. Es gehört wohl einfach zum Leben... :(

Liebste Grüße

Anna mit Tilda so tief und fest im Herzen

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Hallo,

erstmal #liebdrueck

Ich habe meinen Sohn in der 19ssw still zur Welt gebracht #heul das war im Februar 2014 wie die Zeit vergeht , Ende April habe ich dann wieder positiv getestet und mein Sohn kamm dann am 26.12.2014 zur Welt...

Jeder geht mit dem Scherz anders um , als ich danach wieder positiv getestet habe , puh mir ging es echt schlecht und ich hatte ein schlechtes Gewissen gegen über meinen Tod geborenen Sohn #heul...es vergeht auch kein Tag an dem ich nicht an ihm denke-er fehlt #heul
Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir viel #klee#klee#klee
Lg

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Guten Morgen #winke
Mein Beileid #schmoll dann bist du aber auch ganz fix schwanger geworden. das freut mich zu hören und noch mehr, dass dann alles gut ging!

Hattest du nach der FG eine AS?

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Ja hatte ich , mir wurde auch erklärt das das so üblich ist-erlich gesagt muss ich sagen das ich vergessen habe warum das notwendig ist #kratz

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Liebe Jagoda,

Es tut mir sehr leid für deinen kleinen Sohn, für dich und deinen Mann.... Ihr geht gerade wohl durch die schwerste Zeit überhaupt...,
Wir hatte diese Erfahrung ziemlich genau vor einem Jahr in der 38 Woche. Der Weg zur Notsectio war einfach nur ein Albtraum und die zwei Tage die folgten...

Unser Clärchen würde diesen Monat ein Jahr werden - wir werden sie nie vergessen und es ist und bleibt unser Herzenskind. Aber auch bei uns war der Wunsch nach einem Baby groß (schon als wir noch am bangen waren).

Aufgrund der Sectio musste ich warten, habe aber nach knapp sechs Monaten das ok bekommen. (Dann leider direkt eine frühe FG) Jetzt bin ich in der 23 Woche - und ehrlich. Es ist haarig. Das Urvertrauen in den eigenen Körper, in die Schwangerschaft sind schon sehr gestört. Mir hilft es, dass ich mir Menschen gesucht habe, die mich gut betreuen und auch auffangen, wenn ich selber mal die Kurve nicht bekomme. (Nächsten Montag "darf" ich z.B. zur OÄ in die Klinik, sie macht nochmal nen ausführlichen Ultraschall und möchte auch 3D gucken...)

Warum du sechs Monate warten sollst, erschließt sich mir nicht ganz. Wenn du/ihr euch bereit fühlt, dann übt doch wieder. Die Trauerbewältigung muss so oder so stattfinden und das ist ein hartes Stück Arbeit. Aber wenn dann noch eine große Sehnsucht nach einer erneuten Schwangerschaft da ist, macht es das nicht leichter...

Ich möchte dir auf diesem Weg alles liebe und gute wünschen. Schau auf diesem Weg, den ihr euch niemals ausgesucht hättet, auch auf die schönen Begebenheiten und sammle an ihnen Kraft.

Liebe Grüße Nadja mit 4 großen Mädels, Sternenmaus Clara, 2 Ministernchen und Erbschen, 23 Woche

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Guten Morgen Nadja
Vielen Dank für deine Worte auch wenn mir jetzt meine fehlen :( 38 ssw? Das ist grausam!!! Es tut mir sehr sehr leid.

Ja da wären wir wieder bei der Angst und dem verlorenen Vertrauen in seinen eigenen Körper und die Unbeschwertheit. Ich weiß nicht wie er auf die 6 Monate kommt. Wie gesagt meinte er meine Gebärmutter müsse sich erst zurückbilden, da ich in der 21. ssw war und das wohl ein physischer Unterschied zu einer Frühschwangerschaft ist. Vllt hängt es aber auch mit der AS zusammen. Ich hatte in dem Moment beim Doc nicht nachgehakt weil ich so auf den Ultraschall fixiert war und nur daran denken konnte, dass es "leer" ist. Hatte auch ehrlich gesagt bisschen Angst, eine Moralpredigt zu bekommen. Mir ist klar, dass mein FA das aus der medizinischen Sicht sieht und nicht meine extremen Emotionen mit einbezieht!

Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft für die bevorstehenden Wochen! Ganz liebe Grüße Nadine

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Liebe Nadine,
Vielleicht wäre eine zweitmeinung für dich hilfreich. Klar muss die Gebärmutter sich rückbilden - gerade auch wegen der AS. Aber wenn sich der Zyklus wieder einpendelt (was ja auch 2 Monate ca dauert) und ihr den Kopf dafür habt....

Wie gesagt, ich würde mir ne zweite Meinung dazu holen...

Das man in dem Moment nicht fragen kann, - wie denn auch. Es ist ein emotionaler Ausnahmezustand. Der hält auch noch ne Weile an.

Viel Kraft für alles

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Liebe Jagoda, ich sitze hier und lese Deine Geschichte und die der anderen Frauen und die Tränen laufen und laufen. Warum müssen wir das alles erleben? Ich weiß, dass uns niemals jemand eine Antwort auf diese Frage geben wird aber in Momenten wie diesen schreit es einfach nur WARUM in mir. Deine Geschichte ähnelt meiner sehr. Ich habe am 24. Februar unseren kleinen Julius in der 21. Woche still geboren. Eine Woche zuvor hatte ich völlig plötzlich und ohne die kleinsten Anzeichen eine schwallartige Blutung - mitten im Büro - mit dem Krankenwagen kam ich ins Krankenhaus wo es hieß, dass sich der Muttermund schon 4 cm geöffnet habe und wir wohl keine Chance mehr hätten. Eine Woche lag ich dann noch und habe gekämpft mit und um Julius in der Hoffnung noch eine Notfallcerclage machen zu können. Aber die Entzündungswerte waren zu schlecht und die Fruchtblase schon weit vorgefallen. Julius war kerngesund, bis zuletzt, strampelte und doch hatte er keine Chance. Er war so wunderschön, so klein und doch schon so perfekt und fertig. Hätte nur noch wachsen müssen, hätte man ihn doch bloß gelassen. Die Geburt war - und deswegen kann ich Dich so gut verstehen - der schönste Moment meines Lebens. Es klingt so absurd, ich weiß, da ich ja wusste, dass ich nie das erlösende Schreien hören würde. Aber trotzdem, dieses Gefühl war so groß. Er hat mich so stolz gemacht und so traurig zu gleich. Seitdem steht mein Leben still. Ich arbeite und es gibt bessere Tage aber an anderen wache ich schon mit Tränen auf. Heute wäre ich offiziell in den Mutterschutz gekommen. Stattdessen stehe ich auf einem Kindergräberfeld. Es ist unfassbar. Auch ich wollte und will einfach nur wieder schwanger werden aber bei uns war die erste Schwangerschaft schon so schwierig und nur durch die 4. IVF möglich. Jetzt warte ich auf den nächsten Versuch und kann mir kaum ausmalen, wie angstbesetzt eine weitere SS wäre. Aber unsere Kinder sind es wert, dass wir für Erdengeschwisterchen kämpfen!!! Wir schaffen das, ok? Halte durch. Euer Sternenkind kann Euch keiner mehr nehmen!

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Das treibt mir gleich auch wieder die Tränen in die Augen! Mein herzliches Beileid!!! Unsere Geschichte ist sich tatsächlich sehr ähnlich. Die schwallartige Blutung hatte ich auch. Hervorgerufen durch ein Hämatom. War das bei dir auch so?

Das schlimmste war einfach auch, es nicht aufhalten zu können. Den eigenen Körper nicht stoppen zu können...

Aber ich höre in dir auch diese große Hoffnung heraus, die die Angst beiseite schieben will auch wenn sie so unglaublich schwer ist!

Wir schaffen das! Fühl dich gedrückt!!!

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Hallo jagoda, hallo hanni33,

ich bin sehr taurig eure beiden Geschichten hier zu lesen und ihr beide spricht mir so unglaublich aus dem Herzen. Es ist wirklich schlimm und unbegreiflich, warum so viele von uns so etwas Schlimmes durchleben müssen. Fühlt euch ganz fest von mir gedrückt. Natürlich auch alle anderen hier.

Ich habe ganz Ähnliches erlebt und möchte euch gerne meine Geschichte erzählen...

Unser kleiner Domenic hat uns erst am 22.06. in der 22+5 SSW verlassen. Ich brachte ihn still zur Welt und das war für mich so unendlich schwer, da ich wusste, dass er keine Chance hatte. Sechs Tage zuvor hatte ich beim Toilettengang einen blutigen Schleimklumpen auf dem Toilettenpapier, wo wir uns aber eigentlich noch gar keine so große Gedanken machten, da ich auch in der Frühschwangerschaft hin und wieder leichte Blutungen hatte. Wir sind immer sicherheitshalber ins KH, es war immer alles gut. So fuhren wir auch dieses Mal relativ unbeschwert ins KH, doch es sollte dieses mal alles anders kommen. Beim Ultraschall über den Bauch war alles gut, doch als die Ärztin den US über die Scheide machte, blieb ihr regelrecht der Atem stehen. Der Muttermund hatte sich bereits geöffnet und die Fruchtblase war schon weit reingerutscht, zu weit, um noch eine Cerclage zu machen. Ich durfte von da an nur noch liegen und die Ärzte machten uns keine Hoffnungen, sie meinten, es sieht sehr schlecht aus. Von da an bekam ich Wehenhemmer, Antibiotika und was gegen die einsetzenden Blutungen. Ich war am Boden zerstört. Das konnte doch alles nicht wahr sein. Bis dahin ging doch alles gut und unser kleiner Schatz entwickelte sich prima, war kerngesund. Der Schleimklumpen, das wissen wir nun, hat den Beginn der Geburt eingeläutet und diese war aus heutiger Sicht on da an nicht mehr aufzuhalten, auch wenn wir bis zuletzt gehofft hatten. Durch den offenen Muttermund stiegen dann auch meine Entzündungswerte so hoch an, das unser Kleiner letztendlich keine Chance mehr hatte und durch das vergiftete Fruchtwasser in meinem Bauch gestorben ist. Ich kann das alles nicht verstehen, warum soetwas passiert. Er war doch kerngesund. Irgendwie gebe ich meinem Körper die Schuld, auch wenn ich weiß, dass das falsch ist und ich nichts dafür kann. Ich habe mich immer geschont und auf meinen Kleinen aufgepasst. Ich war so stolz schwanger zu sein, vor allem da es bei uns nicht auf natürliche Art und Weise geklappt hat und Domenic bei unserer ersten ICSI entstanden ist. Wir waren so glücklich und haben uns so auf ihn gefreut und von einem Moment zum Anderen bleibt die Welt für einen stehen. Man ist wie gelähmt und es fällt einem schwer sich vorzustellen, jemals wieder Spaß am Leben zu haben oder sich einfach nur über die Sonne zu freuen. Letzte Woche haben wir unseren geliebten Domenic bei uns im Ort in einem einzelnen Kindergrab bestattet. Es war unendlich schwer für uns, aber der einzige richtige Weg für uns. So haben wir ihn doch irgendwie bei uns und er ist an dem Ort, wo er aufgewachsen wäre. Wir besuchen ihn seither jeden Abend und weinen gemeinsam am Grab. Es ist alles noch so frisch und unendlich schwer für uns.
Dennoch wissen auch wir bereits jetzt schon, dass wir es nochmals probieren wollen. Sonst wäre einfach alles umsonst gewesen. Die Gedanken und Sehnsucht nach einem Kind können wir nur nachfühlen. Deswegen wollen wir es nicht unversucht lassen und werden es in drei Monaten nochmals probieren. Das wird unseren Domenic nicht ersetzten, das soll es auch nicht. Er wird immer ein Teil von uns bleiben, was auch passiert. Er ist und bleibt unser erstes Kind. Tief im Herzen wirst du immer bei uns sein. Mama und Papa lieben dich so sehr kleiner Engel.

Wünsche euch allen alles Gute ganz viel Kraft für die schwere Zeit.

Liebe Grüße

...mit Domenic im Herzen!

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#herzlich Hey meine liebe...
lass dich erst mal drücken #liebdrueck
Ich versteh idich...am 19.April kam unser Vitus still zu Welt...ebenfalls 21.Woche..aufgrund einer Placentainsuffizienz und einer vierfachen Nabelschnurrumwicklung des Halses...wir haben ihn vor zwei Wochen beerdingt #herzlich

Ich verspreche dir...dass es Tag um Tag ein kleines Stückchen erträglicher wird #herzlich

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Ach ja...bei uns wurde einfach beim 2. Screening festgestellt, dass der Kopf zu groß ist...am nächsten Tag beim Feinutraschall hat das Herzchen nicht mehr geschlagen...keine Schmerzen..keine Blutungen...4 Tage musste cih eingeieitet werden, bis endlich was ging...

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Liebe jagoda,

Mein aufrichtiges Beileid und tiefes Mitgefühl für diesen schweren Verlust.

Das was du durch gemacht hast und immernoch durch machst,dafür gibt es keine Worte.Der Verlust des eigenes Kindes ist mit Abstand das schlimmste was eine Frau erleben kann.
Ich weiß sehr gut wie du dich gerade fühlst.

Ich habe meine Zwillinge ebenfalls in der 21SSW verloren.Es war eine sehr schwere Zeit.Ich dachte,ich könnte niewieder "normal"weiter leben.
Das erlebt hat mich sehr verändert,regelrecht traumatisiert und das Vertrauen in meinen Körper ist verloren gegangen.Auch heute noch nach fünf Jahren renne ich bei jeder Kleinigkeit gleich zum Arzt.

Jedenfalls wurde mir damals im Krankenhaus auch geraten sechs Monate zu warten.Da wir aber auf Hilfe der Künstlichen Befruchtung angewiesen waren,und wir auf unsere Zwillinge sechs Jahre warten mussten,erschien uns die sechs Monate zu lang.Unsere KiWuÄrztin meinte,wenn alles gut zurückgebildet ist und ich meinem Körper etwas Pause gönne,könnten wir wieder starten.Also wagten wir 3 1/2 Monate danach einen Versuch,und es hat sofort geklappt.

Die Folgeschwangerschaft war sehr Angstbehaftet,aber sie brachte mir auch neuen Lebensmut und ganz viel Freude in mein Leben.Und das wichtigste von allem,
es ist alles gut gegangen.Wir haben genau zwei Tage vor dem ersten Todestag unserer Zwillinge,unsere Drillinge in den Armen gehalten.Das war nochmal eine Achterbahnfahrt der Gefühle.
Da ich Kaiserschnitt hatte,schickte ich noch am selben Tag meinen Mann zum Grab unserer Zwillinge.Er sollte denen ausrichten,das sie nun große Geschwister sind, niemals ersetzt werden,und für immer unsere ersten und geliebten Kinder bleiben.

Heute fünf Jahre später,schmerzt es nicht mehr so sehr wie damals,aber ich trage eine ewige Wunde in meinem Herzen,aber ich trage sie gerne für meine geliebten Kinder.

Ich wünsche dir mindesten eine starke Schulter zum anlehnen,liebe Menschen um dich,die deinen Schmerz mit dir aushalten,für dich da sind wenn du sie brauchst.Und,ich wünsche dir ganz viel Kraft,um das erlebte irgendwie zu verarbeiten.

LG

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Liebe Nadine,

es tut mir sehr leid, was du durchmachen musst. Ich habe meine Tochter in der 14 SSW gehen lassen, da sie schwer krank war und ihr kurzes Leben voraussichtlich nur schmerzhaft gewesen wäre .#heul
Das war am 11. März und danach ist nicht mehr wie es war. Nimm dir die Zeit und die Hilfe, die dir gut tut. Ich bin immer noch in sehr tiefer Trauer, aber wir versuchen es auch schon wieder. Ich glaube, jeder hat seinen eigenen Weg, um damit umzugehen. Ich denke mir, dass eine neue Schwangerschaft und das neue Kind meine Tochter nicht ersetzen können und die Trauer mir nicht nehmen, aber der Kinderwunsch bleibt und ist durch die Schwangerschaft sehr stark geworden.

Ich habe meinen Arzt damals gefragt und er meinte, ich sollte einen Zyklus abwarten. In der Klinik meinte der Arzt, ich soll drei abwarten. Also, ich habe mich für einen entschieden. An deiner Stelle würde ich eine weitere Meinung einholen. Es ist auch nicht untypisch, dass man danach noch Fragen hat, die man in der Situation nicht gestellt hat. Ich hab fast alles vergessen, was mir die erste erzählt haben, nachdem mir die Diagnose mitgeteilt wurde. Ich hab neulich einen Termin bei meinem Arzt gemacht und wir sind die gesamten Unterlagen noch einmal durchgegangen und er hat mir ausführlich den Obduktionsbericht erklärt und alle meine Fragen beantwortet. Es ist ganz normal, dass man in der Ausnahmesituation nicht Handeln kann.

An deiner Stelle wurde ich den Bericht abwarten, dann wisst ihr auch, woran ihr seid und ob ihr bei der nächsten Schwangerschaft was beachten müsst und dann für euch entscheiden, wann der richtige Zeitpunkt ist.

Ich habe es für mich so gelöst, dass ich einen Zyklus abgewartet habe (ca. 2 Monate) und es jetzt darauf ankommen lasse. Wenn es nicht klappen soll, dann klappt es auch nicht, aber ich möchte nichts verhindern.

Alles Liebe