Hallo,
ich bin normaleweise eine stille Leserin, nun möchte ich aber einfach schreiben. Nach einer Felgeburt im Januar 2016 in der 12 ssw., bin ich dann nach 3 Monatiger Pause im April schwanger geworden. Ich habe mich so sehr gefreut, aber es doch bis zur 14. ssw für mich behalten und dann erst meinen Partner einen Storchenbrief geschrieben. Da ich doch Angst hatte das es wieder schief geht und er gesagt hat das wir es noch einmal versuchen. Sollte dies aber schief gehen möchte er kein Kind mehr.
Wir sind beide nicht mehr die jüngsten mit 36 und 38 und bringen jeder einen Sohn mit 8 und 11 in die Beziehung mit. Aber die kritischen Wochen waren ja überstanden und damit die Freude groß. Die Jungs haben es erst in der 17. /18. ssw erfahren.
Als bei der Feindiagnostik noch ein Mädchen raus kam, war die Freude dann sehr groß bei meinem Partner.
Die Schwangerschaft verlief unkompliziert bis auf aufällige Werte bei der Dopplermessung in der 30. ssw. Da war zur Diskusion gestanden das man bei der nächsten Untersuchung Lungenreife gegeben wird und ich ASS oder Heparin nehmen soll. Habe mir aber weiter keine Gedanken gemacht, da bei meinem Sohn die Dopplerwerte auch nicht so toll waren aber er völlig normal in der 39. ssw per Kaiserschnitt entbunden wurde.
Freitag 31+0 war mir den ganzen Tag dann irgendwie komisch so das ich mit meinen Sohn gegen Abend eine Tasche für´s KH gepackt habe. Mein Partner aber sagte ich soll doch warten ob es nicht wieder besser wird. Ich habe dann in der Nacht von Freitag auf Samstag sehr schlecht geschlafen. Am morgen um sechs habe ich dann meinen Partner geweckt und wir haben uns auf den Weg ins KH gemacht.
Nach einem 1 Stündigen CTG, Ultraschall und Urin-/Blutuntersuchung wurde ich für 24 Std. Stationär aufgenommen, nach 3 weitern CTG`S wurde ich am Sonntag morgen ohne Befund entlassen. Alles war Ok und der kleinen Maus gings gut.
Wir waren dann am Sonntag noch Kaffee trinken und gegen Abend hab ich dann nochmal Blutdruck bei mir gemessen, da mir wieder komisch war. Dabei hat sie nochmal richtig stark gestrampelt. Und dann war Ruhe. Im nachhinein weis ich das es Ihr Todeskampf war.
Von Sonntag auf Montag habe ich dann relativ gut geschalfen. Montag Morgen hab ich mir dann doch wieder Sorgen gemacht. Hab den ganzen Tag versucht sie immer wieder zu wecken. Mit der Speiluhr am Bauch und etwas kaltes Trinken. Es kam nichts.
Als mein großer Nachmittags dann Heim kam, hab ich mich mit ihm beschäftigt, wir haben mit Knete gebastelt die ich Morgens im Schrank gefunden habe u.a. einen Schmetterling.
Meine Gedanken waren etwas abgelenkt und ich habe etwas entspannt. Abends habe ich meinen Partner von meine Bedenken erzählt. Habe aber gesagt warum soll jetzt was nicht stimmen wir waren vor 24 Std. im KH da war alles Ok.
Ich habe dann aber doch keine Ruhe gefunden und bin kurz vor 24 Uhr ins KH gefahren. Mein Partner ist bei meinem großen zu Hause geblieben.
Im KH bin ich sofort zum Kreissaal, dort angekommen wurde ich von einer älteren Hebamme empfangen und in den Kreissaal gebracht. Sie wollte mir ein CTG anlegen hat aber keine Herztöne gefunden nur meinen Puls der sehr hoch war. Sie rief die Stationsärztin sie sollte mit dem Utraschall schauen. Nach 3 Minütigen starren auf den Monitor flehte ich sie an doch mit mir zu reden. Sie meinte nur sie will mich nicht nervös machen es soll die Oberärztin noch drauf schauen. Aber auch sie hat keinen Herzschlag gefunden. Im Kreissaal nebenan schreite gerade ein Neugeborenes Baby und mir musste bewusst werden das meine kleine Maus nie schreien wird.
Eigentlich wollte die Oberärztin sofort mit der Einleitung beginnen. Aber ich bittete sie das ich nochmal Heim darf um meinen großen den nächsten Tag noch normal zur Schule zu bringen. Nachdem mein Blut und Urin untersucht waren und mein Blutdruck auch soweit akzeptabel waren durfte ich nochmal gehen. Ich musste aber versprechen anzurufen wenn ich zu Hause bin da ich selbst gefahren bin. Dies hab ich dann auch getan.
Meinen Partner hatte ich schon vom Kreissaal angerufen und ihm die Nachricht, die nicht zu fassen ist, überbacht.
Am Morgen habe ich meine großen in die Schule gebracht (Seine Oma hat Ihn dann Mittags von der Schule abgeholt) und um 9 Uhr waren wir wieder im KH. Wir wurden vom Chefarzt und zwei Assitensärzten und der Leitenden Hebamme aufgeklärt was die nächsten Stunden passiert. Sie haben uns empfohlen zur Klärung eine Obduktion machen zu lassen, da ich ja 1 Tag vorher ohne Befund entlassen wurde. Die Entscheidung liegt aber bei uns. Und sie Bedauerten das so ein Fall ein tragischer Einzelfall mit diesen Umständen sei.
Um 10 Uhr wurde mir das erste mal ein Gel gelegt und ich bekam auf der Gynoklogischen Stadion ein Einzelzimmer. Um 16 Uhr wurde das zweite gelegt. 22 Uhr sollten wir wieder im Kreissaal zur Kontrolle sein. Bis dahin gingen wir spazieren und beschäftigten uns mit Dingen wo wir noch nie etwas damit zutun hatten. Beerdigung, welcher Friedhof, Bestatter usw. es ist alles so unwirklich.
Die Wehen wurden gegen abend stärker aber aushaltbar. Um 22 Uhr sind wir wieder zum Kreissaal. Da bergüßte uns die Nachtschicht der Hebammen und u.a. die Hebamme bei der ich gerade meine Geburtsvorbereitungskurs machte. Sie nahm mich in den Arm und die Tränen sind erstmal geflossen. Sie untersuchte mich aber der Muttermund war noch zu. Ich Bekam eine Infusion mit Schmerzmittel das ich schlafen konnte da erst am kommenden Morgen weiter gehen sollte. Darauf hin schickte ich meine Patner Heim das er schlafen konnte und am nächsten Morgen wieder fit ist.
Nach dem Tropf und einen Bad sollte ich schlafen gehen. Die Wehen waren durch den Tropf und ein Zäpfchen fast weg. Es war mitlerweilen 2.45 Uhr in der Nacht. Im Zimmer angekommen leget ich mich ins Bett. Aber nach zehn Minuten so gegen drei haben von einer auf die ander Minute die Wehen in einer stärke angefangen das ich nicht mehr wusste wohin mit mir. Stehen war noch am besten. Ich wurde von der Sattionsschwester in den Kreissaal gebacht und dort nochmals untersucht. Der Muttermund war auf 3cm auf gegangen. Somit konnte ich eine PDA bekommen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam der Anästhesist und bereitete seine Sachen vor. Von der Hebamme bekam ich eine Spritze die 1-2 Wehen unterdrückt hat. Die PDA war gelegt und ich sollte mich hinlegen, in 10 Minuten sollte sie voll wirken. Ich wurde gefragt ob sie meinen Partner anrufen sollen das er kommt. Ich verneite da er die kleine eh nicht sehen wollte. Im dem Moment als ich lag kam schon das gefühl drücken zu müssen. Die war PDA umsonst geleget worden. Meine Hebamme untersuchte mich und der Kopf war schon im Geburtskanal. Somit war der Muttermund innerhalb 40 Minuten von 0 auf 10cm aufgegangen. Und nach 3x drücken war meine kleine Jule Maxim um 3.54 Uhr da.
Ich erlebte die zwei schönsten Stunden mit Ihr die ich haben konnte und verabschiedete mich dann von Ihr. Gegen Mittag bin ich nach einer Abschlussuntersuchung entlassen worden.
Ich danke meiner Hebamme die mir jeden Wunsch in dieser Nacht erfüllt hat und diese schreckliche Zeit zu etwas schönen gemacht hat. Und meiner lieben Jule Maxim das sie sich auf den Weg gemacht hat.
Letzte Woche am Freitag haben wir sie in einer Waldruh beigesetzt unter einen schönen Baum.
Auf das Ergebniss der Obduktion warten wir noch.
Jule Maxim 23.11.2016 3.54 Uhr 47cm 1410g
* + Jule Maxim 32. ssw
Liebe Sanloch,
es tut mir leid, dass eure Jule Maxim euch so kurz vor dem eigentlichen ET verlassen musste, Ich drück dich mal ganz fest
Da ich auch zwei Kinder still zur Welt bringen musste (unsere Leonie 2007 in der 19. SSW und unseren Tim 2009 in der 17. SSW), kann ich deinen Schmerz und deine Trauer verstehen.
Ich hoffe, du hast liebe Menschen um dich, die für dich da sind, mit dir trauern, dir zuhören...
Liebe Grüße
Eemansara
Ich Danke dir. Es ist schwierig jemanden zu finden. Da viele es prakmatisch sehen und sagen. Wenn sie behindert gewesen wäre, dann wäre es noch schlimmer. Oder wenn sie gelebt hätte und dann gestorben wäre.
Sie können mit meiner Trauer nicht umgehen.
Lg
Hier findest du immer ein offenes Ohr
Wer nicht ähnliches durchgemacht hat, kann leider nicht wirklich mitreden und da kommen dann leider häufig "gut gemeinte" Worte, die aber ganz anders rüber kommen. Eine Umarmung oder einfach nur zuhören hilft manchmal mehr als 1000 Worte.
Wenn du gar nicht weiter weißt, kann ich dir nur raten, proffesionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Liebe Grüße
Emansara
Liebe sanloch
Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die nächste Zeit und das bald wieder sonne in deinem leben scheint.
Ich kann diesen schmerz vielleicht nicht ganz nachvollziehen, ich hatte auch eine fehlgeburt vor 2 jahren.
Manchmal kann man nicht verstehen warum das leben so verläuft....
Aber deine kleine wird immer mit den erinnerungen tief in deinem herzen sein.
Alles Liebe für euch.
Danke, sie bleibt für immer meine Tochter ????
Danke, sie bleibt für immer meine Tochter
Auch ich möchte dir mein Mitgefühl aussprechen! Worte können es einfach nicht ausdrücken.
Aufgrund meiner Erfahrungen kann ich dir nur sagen, es ist soviel Wert, dass sie dich im Krankenhaus so gut begleitet haben und respektvoll mit dir umgegangen sind. Das ändert nichts an der Tatsache, dass deine Tochter gestorben ist, aber alles andere hätte es noch verschlimmert.
Hast du noch eine gute Hebamme, die dich begleitet? Wochenbett bleibt Wochenbett, leider auch ohne Baby. Vielleicht kann sie dich ein bisschen unterstützen. Gerade wenn es mit anderen schwierig ist zu reden oder einfach nur zu weinen.
Fühle dich gedrückt! Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit!
Vielen Dank für deine Nachricht. Ja ich habe eine liebe Hebamme. Habe am Anfang meiner SS sehr lange suchen müssen bis ich eine gefunden habe die mich noch betreut. Habe mir damals oft die Frage gestellt ob ich mich schon vor der Zeugung um eine Hebamme kümmern hätt müssen.
Somit war ich am Anfang nicht ganz so begeistert von Ihr da sie doch schon kurz vor der Rente ist und ich dachte sie ist bestimmt sehr streng. Aber jetzt bin ich froh über ihre Erfahrungen und sie ist ein Engel der für mich da ist. Was besseres hätte mir nicht passieren können. Ich bin wirklich Dankbar darüber.
Liebe Mama von Jule,
ich nehm Dich fest in meine Arme und möchte dir sagen wie unendlich Leid es mir tut.
Bei deinen Zeilen liefen Tränen über mein Gesicht,denn auch ich habe in der 32 SSW meine Magdalena still gebären müssen.
Sie war 60 Gramm schwerer wie Eure Maus.
Die Zeilen mit den Herztönen suchen und den anschliessendem Schall,dass der Oberarzt geholt wurde,hätten meine Zeilen sein können.
Fünf Jahre sind es jetzt schon her das ich sie loslassen musste und es vergeht kein Tag an dem ich nicht an die denken muss.
Fünf Stunden hatten wir sie in unseren Armen,fünf Stunden die ein lebenlang reichen müssen.
Das Warum hämmert immer noch in meinem Kopf,aber ich bekomme keine Antwort.
Ich wünsche Dir Menschen die für dich da sind,zuhören wenn du die brauchst,dich in den Arm nehmen wenn dir danach ist.
Jule wird immer ein Teil eurer Familie sein.
LG Yvonne mit Sternenprinzessin Magdalena tief im Herzen,dem Geschenk des Himmels Ranya an der Hand und dem Sonnenstrahl unseres Lebens Elias auf dem Arm.
Dankeschön
Mein tiefes Mitgefühl und ganz viel Kraft...es ist schrecklich und tut mir so leid ...ich wünsche euch das auch für euch die Sonne bald wieder scheint und ihr positiv in die Zukunft blicken könnt , natürlich immer mit Jule im Herzen ????????????Glg
Mit tut Euer schwerer Verlust auch unendlich Leid.
Ich habe damals ganz schnell, und kostenlose Hilfe bei einem ambulanten Hospizdienst bekommen. Diese begleiten nicht nur sterbende, sondern auch Angehörige in ihrer Trauer. Mir haben da die regelmäßigen Gespräche und vor allem das große Einfühlungsvermögen sehr gut getan. Da konnte man auch, wenn es mal ganz schlimm war, auch zwischen den Terminen anrufen oder kurzfristig ein Treffen vereinbaren.
wertvoll, die Euch ganz viel Kraft und doch noch verständige Menschen an die Seite wünscht
Danke für den Tipp. LG
Oh man, ich würde dich wirklich gerne trösten, aber ich weis, dass ich dir in deiner Trauer nicht helfen kann.
Es ist gut, dass du darüber schreibst, das ist ein guter erster Schritt. Dass du bereits Hilfe beantragt hast ist auch sehr gut.
Ich wünsche dir und deiner Familie sehr viel Kraft und dich schwere Zeit zu verkraften!!
Danke für deinen Zuspruch.
Mein herzliches Beileid!
Ich kenn das ganze leider auch. Musste am 11.11.2011 meinen Sohn Raphael-Noel zu den Sternen ziehen lassen bei 20+3.
Ich hoffe dein mann ist ne gute stütze für dich.schade, dass er die kleine nicht sehen konnte. Mein mann wollte es auch nicht denn es hat ihm sowohl auch mir den Boden unter den Füßen weggezogen. Aber er war dann trotzdem bei mir das half mir sehr.
Wir hatten tolle 2 tage mit ihm.
Wir werden dich nie vergessen zuckerspatz <3
Die Zeit hätte für mich nie enden dürfen. Sie war einfach so Kostbar. Man darf sie niemals wieder fühlen, riechen und berühren. Das ist so schlimm.