Ihr Lieben,
Vielleicht gibt es jemanden, der das gleiche erleben musste wie ich und mir ein bisschen Mut machen kann...
Mein Mann und ich haben bereits drei Kinder (6, 3 und 2 Jahre alt) und waren in völlig ungeplanter aber unendlich glücklicher Erwartung unseres vierten Kindes, unserer kleinen Tochter. Es verlief alles gut, sämtliche Vorsorgeuntersuchungen, einschließlich Nackenfalte und Harmony-Test waren völlig unauffällig. Mein Gyn war bester Dinge und absolut sicher, dass wir uns keinerlei sorgen machen müssten.
Mittwoch letzter Woche beschlich mich aber dennoch ein ungutes Gefühl, es war rein intuitiv aber dennoch allgegenwärtig, sodass ich am Donnerstag dann zum Arzt gefahren bin. Dort dann der riesige Schock: keine Herztöne mehr zu finden. Es war als täte sich die Erde unter mir auf, meine Welt brach in sich zusammen und ich konnte nicht mehr aufhören zu weinen.
Ich war zwar schon 15+6 aber meine Kleine war ca 12 Tage "zu klein" und somit war eine Ausschabung noch möglich. Unter Schock willigte ich ein. Zwar mit dem Gefühl es sei nicht richtig bin ich dann mit meinem Mann am nächsten Tag (Freitag) in die Klinik. Weinend kam ich in den OP, weinend wachte ich wieder auf, ohne meine Tochter in meinem Bauch... Ich war am Boden zerstört und bin es auch noch.
Ich bereue zutiefst, sie nicht auf normalem Wege entbunden zu haben, sie nicht noch einmal gesehen zu haben um mich von ihr verabschieden zu können.
Ist jemandem von Euch es ähnlich ergangen?
Ich habe das Gefühl nicht fertig werden zu können mit dem Schmerz!
Eure Cathy
15+6 und plötzlich kein Herzschlag mehr
Liebe Cathy,
es tut mir leid, dass eure Tochter nicht mehr bei euch sein darf. Fühl dich gedrückt
Darf ich fragen, ob ihr ausführlich über die Ausschabung bzw. natürliche Geburt aufgeklärt wurdet?
Ich habe zwar nicht das Gleiche aber Ähnliches erlebt.
2007 musste ich unsere Leonie in der 19. SSW still zur Welt bringen. Ich habe sie mir nicht angesehen und nahm auch nicht an der Sammelbestattung teil. Dies bereute ich später sehr. Ich konnte mich auch nicht verabschieden, sie war einfach weg, mein Bauch war leer... Es war so unwirklich und ich bildete mir lange ein, sie noch zu spüren. Meine damalige Psychologin sagte, meine Bindung zu meiner Tochter ist sehr stark.
2009 musste ich unseren Tim in der 17. SSW still zur Welt bringen. Ich habe ihn mir bringen lassen, auch mein Mann hat ihn gesehen. An der Sammelbestattung nahmen wir auch teil. Wir haben auch ein paar, leider zu wenige, Fotos von ihm. Da ich ihn gesehen habe, konnte ich besser verarbeiten.
Was gäbe ich heute dafür, wenigstens ein Foto von Leonie zu haben, was denen von Tim ähnelt.
Auch ich habe 2007 unter Schock gehandelt wie du und denke im Nachhinein hätte ich wohl anders gehandelt, wenn man mich besser aufgeklärt hätte.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die kommende Zeit. Wenn du denkst, du schaffst es nicht allein, scheu dich nicht professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mir hat dies sehr geholfen.
Liebe Grüße
Emansara
Liebe Cathy. Mein Beileid.
Ich habe auch 4 Kinder und mein letztes Kind beinahe mehrfach verloren.
Dass Du der Ausschabung zugestimmt hast finde ich ok. Du warst erstens in einem absolutem Ausnahmezustand. Und nicht jeder kann und will eine stille Geburt erleben.
Ich hätte es auch wenn möglich so gemacht, einfach weil ich niemals in der Lage gewesen wäre ein Kind aktiv still zu gebären.
Auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt. Ich hätte einen Kaiserschnitt gewählt. Ich kenne mehrere Frauen die aktiv still geboren haben und allein der Gedanke daran ist für mich unmöglich und unaushaltbar.
Daher, mache es Dir nicht zu schwer ob der Art der Geburt.
Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt.
Fühl Dich umarmt
Liebe Cathy75, mein Beileid.
Ich habe ähnliches erlebt 2014 habe ich meinen Sohn still geboren in der 26ssw, es war so wie bei dir, der Arzt fand immer alles super, plötzlich hatte ich ein schlechtes gefühl, bin dan 2-3 mal zum Arzt gegangen er sagt es ist alles gut & ich soll nicht so hysterisch sein...
Dann kam der Tag als mein Junge sich verabschiedet hat... ich habe ihn dan mit Einleitung zur Welt gebracht.. ich wollte kein Foto mein Mann hat es aber genommen. Ich habe auch eine Willkommenskarte bekommen da stehen all seine Daten drauf, heute bin ich froh die Erinnerung zu haben.. in dem selben Mutterpass habe ich noch eine FG ohne Ausschabung in der 6ssw.
Letztes Jahr wurde ich wieder Schwanger & habe endlich einen Jungen bei mir. Die Schwangerschaft war der Horror jedes mal vorm Termin hatte ich geweint & Angst das er Tod ist, erst in der 36ssw wurde festgestellt das ich eine Blutkrankheit habe & das es wohl daran lag. Muss jetzt in jeder weiteren SS sofort anfangen ASS zu nehmen, Heparin spritzen & Thrombosestrumpfhosen tragen.
Meine FA sagte noch vorgestern bei der Nachsorge das dass Schicksal es gut mit uns gemeint hat, es könnte auch anders Enden. Mein letzte Schwangerschaft wurde auch eingeleitet, weil im US ein untergewicht & zu schmaler Bauchumpfang festgestellt wurden sind, als er dann draußen war, war Gott sei Dank alles gut. Erlich gesagt habe ich bei der Geburt gedacht es ist vorbei..
Habe das mit meinem ersten Sohn immer im Kopf... aber es wird besser! :)
& natürlich ersetzt kein Kind das andere.
Fühl dich gedrückt! :*
Hey Liebes,
ich hab nicht Ähnliches durch. Meine Tochter war zu groß für eine Ausschabung und für mich kam eh nur die stille Geburt in Frage. Wir haben viele Bilder und Erinnerungen. Ich hab sie die ganze Nacht gehalten. Und ich bin glücklich darüber. Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, wie schwer es für dich sein muss. Ich kann mir die Bilder und Erinnerungsstücke nicht ansehen. Ich hab keine Kraft dafür. Aber wenn ich es irgendwann schaffe, dann hab ich wenigstens die Möglichkeit.
Allerdings hatte ich mehrere Fehlgeburten. Und da bereue ich einiges. Die drei vor Jelena... einmal 10SSW, 12SSW und 11SSW.. ich hab sie quasi in die Toilette fallen lassen. Alle Erinnerungen (US-Bilder etc) entsorgt. Das bereue ich zutiefst. Ich habe ihnen jetzt nach der Fehlgeburt der Zwillinge am 27.03 in der 8SSW auch Namen gegeben. Und ich werde sie alle nachträglich eintragen lassen. Sie sind genauso meine Kinder wie Jelena und sie ist eingetragen.
Du kannst jetzt nicht mehr ändern was passiert ist. Du kannst nur versuchen, das Beste daraus zu machen. Besteht denn nicht die Möglichkeit sie zu sehen? Jelena konnte ich so lange sehen, bis sie beerdigt wurde. Nehmt ihr an einer Sammelbestattung teil?
Deine Tochter weiß, dass sie unendlich geliebt wird. Auch wenn du vielleicht denkst, dass es nicht optimal gelaufen ist. Es gibt halt keine Anweisung für solche Situationen. Vorher weiß man nicht, was das Richtige für einen selbst ist. Woher denn auch?
Wenn du denkst, dass du allein nicht zurecht kommst, dann scheu dich nicht dir Hilfe zu suchen.
Du kannst auch mir jederzeit schreiben.
Du bist nicht allein.
Fühl dich lieb gedrückt
Mitfühlende Grüße
Ela mit sechs Sternenkindern ganz fest im Herzen
Liebe Ela,
wie soll sie ihre Tochter denn sehen können nach einer Ausschabung? Dies wird wohl leider unmöglich sein und sie wird als Erinnerung nur die US-Bilder haben.
Es ist traurig, dass nicht überall eine umfassende Aufklärung stattfindet und man ins kalte Wasser geworfen wird. So war es bei uns 2007 ja leider auch. Man steht unter Schock, und kann wahrscheinlich nur dem folgen, was die Ärzte sagen.
Du kennst ja die Geschichte meiner Freundin und sie hätte auch einiges anders gemacht, wenn ich ihr nicht mit meiner Geschichte, die ja leider beide Seiten beinhaltet, geholfen hätte.
LG
Emansara
Wie du weißt hatte ich nie eine Ausschabung. Ich ging irgendwie davon aus, dass man das Kind danach auch sehen kann.
Du hast schon recht. Die fehlende Aufklärung ist wirklich ein Problem. Schade, dass wir da nichts gegen tun können. Außer unsere Geschichten teilen.
Hallo,
das tut mir furchtbar leid!! Besonders wenn alle Untersuchungen unauffällig waren, rechnet man ja überhaupt nicht mehr mit so etwas schrecklichem.
Darf ich fragen, ob du mal deine Gerinnung hast (umfangreich) testen lassen? In der 12./13./14. Woche, was bei euch ja abzüglich der 12 Tage passt, tauchen leider ganz oft erst Fehler der Plazenta auf, weil vorher ja der Dottersack ernährt. Vielleicht wollt ihr das mal untersuchen lassen?
Ich wünsche euch ganz ganz viel Kraft für die kommende Zeit.
LG Blume888 (mit 3 Sternchen fest im Herzen)
Nicht dass du meine Nachricht falsch verstehst...Das hilft euch natürlich kein Stück über den schweren Verlust hinweg. Aber mir war es immer ganz wichtig eine Erklärung zu finden und in einer erneuten Schwangerschaft etwas tun zu können. Vielleicht geht es dir ja auch so.