Ihr Lieben,
bislang war ich immer nur stille Mitleserin, aber nun hat uns vergangene Woche jemand ganz unerwartet den Boden unter den Füßen weggerissen und ich habe das Bedürfnis meine Geschichte mit euch zu teilen...
Bis letzten Montag hatte ich eine wundervolle Schwangerschaft. Ich war gerne schwanger und die Vorfreude auf unseren ersten Sohn - sein Name stand schnell fest: Tom - war riesig. Es war meine erste Schwangerschaft und der Kleine ein absolutes Wunschkind. Als ich Anfang des Jahres bereits nach unserem ersten ÜZ einen positiven Test in den Händen halten durfte, konnten wir unser Glück kaum fassen. Wir schmiedeten Zukunftspläne und begannen gerade mit dem Umbau an unserem Haus für Toms Kinderzimmer. Am 18.06. habe ich auf einem Flohmarkt die ersten Kleidungsstücke gekauft als ich auf einmal kurze starke Schmerzen im Unterleib bekam. Es ging auch Schleim ab, aber ich dachte mir zunächst nichts weiter dabei. Am Montag erneute kurze Schmerzen bis in den Rücken mit Schleimabgang. Ich ahnte einen Moment, dass etwas nicht stimmte. Da wir sowieso einen Frauenarzttermin hatten, nahmen wir diesen am gleichen Tag wahr. Der FA machte zunächst Ultraschall und zeigte uns, wie toll sich Tom entwickelte. Alles war zeitgerecht und vollkommen unauffällig. Nachdem ich von meinen Schmerzen berichtete, machte der FA noch einmal vaginalen Ultraschall. An seinem Gesicht konnten wir sofort sehen, dass etwas nicht stimmte. Er stellte mir ein BV aus und schickte mich ohne Umwege ins Krankenhaus - Diagnose: Cervixinsuffizienz. Im Krankenhaus stellte sich heraus, dass mein Gebärmutterhals bereits stark verkürzt und der Muttermund 0,8cm geöffnet war. Zusätzlich hatte ich Wehen und die Fruchtblase war bereits prolabiert (hervorgetreten). Als ich die Bilder sah, wusste ich, dass dies kein gutes Ende nehmen kann. Mein Mann war noch voller Zuversicht. Die Ärzte versuchten uns etwas Mut zu machen, aber sagten uns gleichzeitig, dass Tom in der 23 SSW noch keine Überlebenschancen hätte. Ich bekam Magnesium und Antibiotika, da Bakterien (Ureaplasmen) nachgewiesen wurden. Erst nach 10 Tagen Antibiose hätte man über einen Muttermundverschluss reden können. Doch diese Zeit haben wir nicht mehr geschafft...
In der Nacht auf Mittwoch begannen die Wehen alle 30Min. einzusetzen. Die Ärzte haben alles versucht, aber gegen 15:30 Uhr wurde ich in den Beobachtungsraum vorm Kreißsaal geschoben. Die Wehen kamen in regelmäßigen Minuten-Abständen und ich hatte starke Schmerzen. Gegen 17 Uhr platzte meine Fruchtblase. Danach setzten die Wehen für knapp 3 Std aus, wir hatten kurz Hoffnung, dass doch noch alles gut wird, aber dann ging es plötzlich weiter und um 21:47 Uhr wurde Tom still geboren. Er war perfekt und wunderschön. Und er sah uns beiden so ähnlich! Die Geburt und der Abschied wurden vom Krankenhaus toll gestaltet, wir haben etwa 3 Std mit ihm dagelegen und er konnte auch noch die ganze Nacht bei uns verbringen.
Nächste Woche wird Tom beerdigt und ich habe das Gefühl, die Trauer wird mit jedem Tag unerträglicher. Auch wenn mir alle etwas anderes sagen, gebe ich mir die Schuld für das, was passiert ist.
Wie habt ihr diese Trauer (soweit überhaupt möglich) überwunden. Haben euch Selbsthilfegruppen oder Gespräche mit Psychologen geholfen?
Konntet ihr nach so einer Erfahrung wieder schwanger werden? Ich habe Angst einem Kind noch einmal das Gleiche anzutun. Tom war doch gesund und mein Körper hat "versagt".
Tut mir leid, dass der Text so lang geworden ist und danke, dass ihr euch die Zeit genommen habt, ihn zu lesen.
Aufeinmal steht die Welt still - Fehlgeburt 23 SSW
Hallo meine liebe,
Es tut mir wirklich leid das auch du so eine schlimme Erfahrung machen musstest. Ich selbst bin auch erst seit einigen Tagen hier unterwegs da mir das selbe wie dir passiert ist. Ich war im kh zur Kontrolle weil ich unterleibschmerzen hatte. Erst wurde über den Bauch geschallt. Alles super.. dann vaginal weil ich etwas Blut am Klopapier hatte da viel der Ärztin alles aus dem Gesicht. Muttermund etwas auf Blase guckte raus und schon ein riss.. ich bekam einen kateter und Bettruhe doch nach einer Woche Platzte die fruchtblase. Doch Wehen blieben aus also hatten wir noch Hoffnung schließlich gibt es Fälle wo trotzdem alles gut ging. Nach zwei Tagen schaute dann die Nabelschnur raus und das Herz meines Sohnes hatte aufgehört zu schlagen also würde ich in der 21ssw eingeleitet. Die Beerdigung war letzten Montag und das war ein wichtiger Schritt. Natürlich tut es immer noch unendlich weh aber man begreift und verarbeitet es langsam. Ich werde mir aber auch einen Psychologen suchen. Trotz allem möchten wir ein geschwisterchen für unseren Sohn und sind uns einig das wir sobald das ok vom Arzt kommt wieder üben werden da es länger dauern wird bis ich wieder schwanger werde.. Mir wurde im KH gesagt das ich auf jeden Fall bei der nächsten Schwangerschaft eine Schlinge um den Gebärmutterhals bekomme und als risikoschwangere eingestuft werde.
Du darfst dich gerne immer melden.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Lass die Trauer zu und rede viel mit deinem Mann oder weint einfach zusammen das hilft etwas. Es wird noch ein langer Weg aber ich glaube fest daran das es und bald besser geht.
Hallo,
wow, vielen Dank für deine liebe Nachricht und mein herzlichstes Beileid, dass auch ihr euren kleinen Sohn viel zu früh gehen lassen musstet. Es macht mich so traurig. Dass die Beerdigung ein wichtiger Schritt war, kann ich mir sehr gut vorstellen. Wenn ich an die kommende Woche denke, freue ich mich irgendwie, bald einen Ort zu haben, an dem ich Tom jederzeit besuchen kann. Dennoch habe ich vor der Beerdigung auch etwas Angst und fühle mich nicht stark genug für diesen Abschied.
Aber es ist auch schön zu lesen, dass ihr bereits wisst, ihr wollt noch ein Geschwisterchen für euren Sohn. Konnten die Ärzte dir sagen, wie es zu der vorzeitigen Muttermundöffnung und dem Fruchtblasenprolaps kam? Es freut mich, dass die Ärzte im Krankenhaus euch bereits die geplante Vorgehensweise für eine weitere Schwangerschaft mitgeteilt haben.
Ich wünsche euch ebenfalls ganz viel Kraft und wünsche euch, dass ihr schon bald "grünes Licht" vom Arzt bekommt und nicht lange auf ein Geschwisterchen warten müsst. Ich würde mich freuen, weiter von dir zu hören.
Ich hatte auch Angst davor und es war wirklich sehr schlimm und traurig.. das Gefühl meinen Sohn begraben zu müssen war schrecklich und unbegreiflich.. aber es ist schön einen Ort zum trauern zu haben. In seine Schachtel wo er drin beerdigt wurde haben wir sein Kissen vom Stubenwagen gelegt und einen Schnuller der sein erster sein sollte und in das Grab haben wir seinen schnuffel und eine Spieluhr gelegt.. auch wenn du es nicht glaubst aber du wirst stark genug sein um dich noch mal zu verabschieden.
Bei so einer vorzeitigen Öffnung gibt es wohl nur zwei Möglichkeiten. Entweder Bakterien die aufgestiegen sind und alles weich gemacht haben aber der Abstrich war negativ. Es soll aber angeblich trotzdem möglich sein das es Bakterien waren.. oder eine gewebeschwäche. Das wird wahrscheinlich bei mir der Fall gewesen sein und kann immer wieder passieren daher die Schlinge bei der nächsten schwangerschaft. Bei so einer Schwäche gibt alles bei ca der Hälfte der schwangerschaft nach weil das baby mit Fruchtwasser zu schwer wird.
Ich habe alles erfragt sonst wüsste ich das nicht die Ärzte waren schrecklich und auch das sonstige Personal bis auf Ausnahmen..
du kannst mir immer auch gerne privat schreiben und dir alles von der Seele reden.
Danke auch für deine Worte und nochmal viel Kraft für die nächsten Tage und Wochen
Liebe Sissiq,
es tut mir Leid, das ihr euren kleinen Tom verloren habt. Ich habe 2 mal ähnliches erlebt. Bei unserem ersten Sohn wurde Anfang der 25.SSW festgestellt, dass der Muttermund schon eröffnet und die Fruchtblase prolabiert war. 4 Tage habe ich es dann noch geschafft ihn weiterzutragen, aber bei 25+0 wurde er dann geboren. Wir hatten viel Glück, heute ist er ein gesunder 15-jähriger. Nach langen Jahren der KIWU- Behandlung wurde ich 2011 wieder schwanger. Diesmal bekam ich schon zu Beginn der 20. SSW Probleme, une eine GBMH- Verkürzung mit Trichterbildung wurde festgestellt. Unser kleiner Friedrich wurde dann in der 20+0 SSW still geboren. Die Zeit danach war wirklich schlimm. Ich habe an mir und meinem Körper gezweifelt. Mein Sohn hat mir so sehr gefehlt, ich dachte, ich könnte nie wieder fröhlich sein.
Mir hat tatsächlich das Schreiben in einem (anderen) Forum sehr geholfen, und im Mai nach Friedrichs Tod haben wir eine Mutter- Vater- Kind Kur zur Trauerbewältigung bekommen, dank des Einsatzes einer Sozialarbeiterin der AWO. Wir haben die Urne unseres Sohnes hier bei uns zu Hause, für uns die richtige Entscheidung.
Die Sehnsucht nach einem weiteren Kind war ungebrochen groß, und im Internet habe ich mich dann über Möglichkeiten informiert, wie man trotz einer Zervixinsuffiziens eine Schwangerschaft austragen kann, welche Medikamente hilfreich sind.
Ich habe telefonisch und per email mit einer Ärztin in Berlin Kontakt aufgenommen.
Nach weitern IVF und Kryo- Behandlungen bin ich 2013 tatsächlich noch einmal schwanger geworden. Ich habe dann einen frühen totalen Muttermundverschluß machen lassen. Anders als bei einer Cerclage wird hier der Gebärmutterhals auf einer Länge vo 3 cm vernäht. Ich hatte dann eine körperlich unkomplizierte Schwangerschaft, mußte weder liegen, noch mich besonders schonen. Allerdings wurde ich engmaschig überwacht, es wurden regelmäßig erweiterte Urin-und Abstrich-untersuchungen gemacht, und ich mußte 3x in der SS Antibiotika nehmen, da diese Ergebnisse positiv waren. Der Verschluß blieb dicht bis zur 38.SSW, dann wurde die Geburt auf meinen Wunsch hin eingeleitet, und die Ärztin mußßte dann sogar nachhelfen, den Verschluß wieder zu öffnen.
Unser Sohn wurde dann mit einem stolzen Gewicht von 4040g gesund geboren.
Beim Gedanken an Friedrich verspüre ich jetzt nicht mehr diese große Trauer wie am Anfang, aber die Liebe bleibt immer und ein Gefühl der Wehmut. Ich stelle mir oft vor, wie er wohl jetzt aussehen würde, und ich habe irgendwie immer einen kleinen frechen Blondschopf mit Brille vor Augen Ich weiß nicht wie ich es am Besten ausdrücken soll, die Zeit heilt tatsächlich die Wunden, aber Narben bleiben, und manchmal tun sie halt noch verdammt weh. Durch die Zeit der Trauer muß man durch, es gibt ein auf und ab, aber man darf nichts verdrängen. Weine , schreie, sei wütend. Und am Wichtigsten fand ich das Reden mit der Familie und auch das Schreiben. Ich habe damals eine HP für Friedrich gemacht.
Oh man, ein langer Text, und ich schreibe hier auch nicht so oft, aber deine Geschichte hat mich so sehr an meine erinnert, und ich hoffe, ich konnte dir auch etwas Mut machen.
Liebe Grüße
Liebe Selma,
ich danke dir sehr für deinen ausführlichen Beitrag. Beim Lesen hatte ich z.T. Tränen in den Augen und auch etwas das Gefühl von Hoffnung sowie ein Lächeln im Gesicht als Du dein Bild eures kleinen Friedrichs beschrieben hast.
Ich finde es erschreckend immer wieder zu lesen, wie schnell nach einer solchen Diagnose die Kleinen auf die Welt kommen. Und wie unerwartet diese Diagnose einen trifft. Um so mehr freut es mich, dass deine erste Schwangerschaft ein so gutes Ende genommen hat! Dass ihr euren kleinen Friedrich bereits 20+0 SSW gehen lassen musstet, tut mir sehr leid. Mein Beileid. So wie Du schreibst, merkt man aber deutlich, dass Friedrich in eurer Familie sehr präsent ist, das finde ich unglaublich schön.
Konnte man dir sagen, woher die Zervixinsuffizienz bei dir kam? Der frühe totale Muttermundverschluss scheint bei dir die absolut richtige Entscheidung gewesen zu sein. Waren die Eingriffe sehr schmerzhaft (sowohl das Setzen des Verschlusses als auch das Öffnen)? Und, konntest Du die Schwangerschaft trotz engmaschiger Kontrollen auch etwas genießen? Ich stelle mir vor, dass die Angst ein dauerhafter Begleiter sein würde. Dennoch macht mir deine Geschichte unglaublich viel Mut, den Kinderwunsch doch noch nicht aufgeben zu müssen. Ich danke dir!
Liebe Sissi,
wahrscheinlich waren aufsteigende Harnwegsinfekte schuld an der Insuffiziens. Ich habe schon immer damit zu kämpfen gehabt, und ich habe, nachdem ich das erfuhr, mal in meinen alten Mutterpass von meinem ersten Sohn geschaut, da stand hin und wieder mal ein + bei den Leukos, ohne das ich eine Behandlung bekam.
Und wie ich oben schon schrieb, hatte ich in der letzten SS 3 mal Infekte, wo ich AB nehmen mußte. Ich gebe dir einmal diesen Link:
http://www.saling-institut.de/german/03infomo/03tco.html
Hier habe ich mich informiert und telefonisch Kontakt aufgenommen. Im Vivantes wurde ich dann operiert.
Die OP für den FTMV verlief unter Vollnarkose und am ersten Tag hatte ich auch Schmerzen, aber am nächsten Tag war schon wieder alles gut. Nach 2 Tagen konnte ich dann auch wieder nach Hause. Es gab natürlich immer wieder Momente während der Schwangerschaft die schwer waren, anfangs habe ich nicht wirklich daran geglaubt, ein Kind bis zum Ende austragen zu können. Nach der 25. SSW wurde es dann leichter, Und nach der 30.SSW war ich dann voller Zuversicht, bin auch wieder mehr unterwegs gewesen und habe meinen Babybauch stolz umhergetragen. Ich hatte einen Angelsound, konnte damit schon ab der 10. Woche den Herzschlag hören, und immer wenn ich , besonders in der ersten Zeit in der man ja noch keine oder nur wenig Bewegungen spürt, Panik bekam, hab ich ein paar Minuten dem Herzschlag gelauscht und war wieder beruhigt. Bei meinem letzten FA- Termin meinte meine Ärztin dann, das CTG wäre etwas eingeschränkt und ich solle am Nachmittag noch einmal zur Kontrolle ins KH.
Dort war das CTG super, und die Ärzte meinten, der Kleine hätte am Vormittag wohl nur ein Nickerchen gemacht. Sie wollten mich wieder nach Hause schicken. Nun hatte ich aber Angst, das in den letzten Tagen noch etwas passieren könnte und bestand darauf, das eingeleitet wird. Aufgrund meiner Vorgeschichte stimmten die Ärzte dann zu, und 1,5 Tage später war der Kleine dann da. Das Öffnen des Verschlusses war etwas unagenehm, aber nicht wirklich schmerzhaft.
Die Gefühle, als ich Ludwig auf die Brust gelegt bekam waren unbeschreiblich. Ein unglaubliches Glücksgefühl und gleichzeitig noch einmal eine große Traurigkeit.
Jetzt war es mir innerlich endgültig klar , dieses ist ein anderes Kind, ein neues heißgeliebtes Kind. Aber es ist nicht Friedrich, Friedrich ist für immer gegangen, er lebt nur in meiner Erinnerung.
Inzwischen ist Friedrichs Verlust schon fast 6 Jahre her, und ich bin unendlich dankbar, daß es ihn gab. Mein Blick auf das Leben ist ein anderer geworden, ich würde sagen, ich bin demütiger und dankbarer geworden.
Das Trauern, so schmerzhaft es manchmal ist, ist so unsagbar wichtig. Am Liebsten wäre ich sofort wieder schwanger geworden weil ich dachte, dann wird auch wieder alles gut. Da wir ja nur durch IVF schwanger werden konnten mußten wir zwangsläufig pausieren, da wir erstmal wieder ein wenig für die Behandlungen sparen mussten. Im Nachhinein bin ich froh, das ich diese Zeit zum Trauern hatte.
Ich sende dir liebe Grüße und eine herzliche Umarmung. Du kannst mich jederzeit kontaktieren wenn du Fragen hast.
Selma
Hallo,
erstmal tut es mir unendlich leid was du durchmachen musstest. Man denkt sich ja nichts Böses und denkt das alles gut ist.
Ich hab auch bis zuletzt geglaubt, dass alles gut gehen würde.. ich habe meine Tochter am 17.01.17 still zur Welt gebracht. Sie war so perfekt.
Die Trauer überwunden hab ich nicht. Aber ich tausche mich viel mit anderen Sterneneltern aus. Das hilft mir sehr. Ich geh auch zu einer Therapeutin. Da ich vor meiner Jelena schon drei Fehlgeburten hatte und danach eine Zwillingsfehlgeburt fällt mir die Verarbeitung sehr schwer.
Auch der Gedanke an eine erneute Schwangerschaft...
Aber du darfst nicht denken, dass du das Tom angetan hast oder das du es einem anderen Kind antun wirst. Ich verstehe wie du das meinst. Meine Tochter starb an dem Herzfehler den ich ihr vererbt habe und ich will das auch keinem weiteren Kind antun.
Aber weder du noch ich haben Schuld an dem was passiert ist. Es ist unfair und schrecklich. Aber wir sind nicht Schuld.
Die Beerdigung wird nochmal schwer, aber mir hat sie sehr geholfen bei der Verarbeitung.
Wenn du reden magst kannst du dich jederzeit melden.
Ich wünsche dir ganz viel Kraft.
Meine Kerze brennt nun auch für euren Tom.
Stille Grüße
Ela mit sechs Sternenkindern ganz fest im Herzen
Hallo Ela,
deine Geschichte und deine Worte berühren mich sehr. Es ist wirklich einfach nur unfair und schrecklich. Es tut mir so leid, was Du bereits durchmachen musstest.
Ich melde mich sehr gerne noch einmal bei dir. Herzlichen Dank!
Eine für unsere Sternenkinder und ich wünsche dir ebenfalls ganz viel Kraft, und dass Du weiterhin positiv in die Zukunft blickst.
Liebe Sissiq,
es tut mir leid, dass euch euer Tom viel zu früh verlassen musste. Fühl dich gedrückt
Gib dir bitte, bitte nicht die Schuld an seinem Tod. Du kannst nichts dafür. Du hättest es nicht verhindern können.
Leider musste auch ich zwei Kinder still zur Welt bringen - unsere Leonie 2007 in der 19. SSW und unseren Tim 2009 in der 17. SSW.
Deine Trauer kann ich somit nachvollziehen. Es wird ein langer Weg werden, aber die Trauer wird der Liebe, die du/ihr für Tom empfindet weichen. Ganz vergehen wird sie nie, aber irgendwann ist sie nicht mehr präsent. Auch ich denke heute noch oft wehmütig an Leonie und Tim, aber dann schaue ich mir unsere kleinen Maus (die mittlerweile schon 6 Jahre alt ist) und denke, ohne Leonie und Tim wäre sie nicht hier. Die Beiden wachen ganz bestimmt als Schutzengel über ihre kleine Schwester und uns als Familie.
Der Tag der Beerdigung eures Tom wird noch einmal hart werden, ist aber für die Verarbeitung sehr wichtig. Ich habe mich bei Leonie gegen die Sammelbestattung entschieden, was ich später bitter bereute. Bei Tim haben wir an der Sammelbestattung teilgenommen. So schwer der Tag emotional auch war, ich habe sehr viel geweint, so schön war er im nachhinein. Die Trauerstunde war sehr schön gestaltet und wir konnten uns würdevoll von unserem Sohn verabschieden. Ein paar Tage vorher erfuhr ich auf Nachfrage von der Seelsorgerin, welche die SB durchführte, dass auch unsere Tochter 200 mit bestattet wurde. So konnten wir uns, wenn auch sehr verspätet, auch von ihr verabschieden.
So schwer es auch ist, zu wissen, dort ruhen die Beiden, obwohl sie bei uns sein sollte, so schön ist es zu wissen, die Beiden liegen nah beieinander und wir haben einen Ort, an dem wir ihnen ganz nah sein können.
In unseren Herzen haben sie einen festen Platz und werden nie vergessen sein
Ich habe nach der stillen Geburt unserer Leonie psychologische Hilfe in Anspruch genommen. 2008 war ich gerade frisch schwanger, da verließ meine Psychologin für 1 1/2 Jahre die Uniklinik. Leider endete diese SS kurz nach unserem letzten Termin in einer MA. Diese verkraftete ich um einiges besser, als die stille Geburt. Nach der stillen Geburt unseres Tim, meine Psychologin war noch nicht wieder im Dienst, fand ich in der Seelsorgerin eine nette Gesprächspartnerin. Als ich mit unserer kleinen Maus schwanger war, war meine Psychologin wieder da und begleitete mich während der SS. Auch ging ich während der SS weiterhin zu der Seelsorgerin. Die Gespräche mit Beiden tasten mit immer gut.
2007 meldete ich mich hier bei urbia an und lernte viele nette Frauen, mit (leider) ähnlichem Schicksal kennen. Mit einigen besteht bis heute Kontakt. Es gab auch schon Treffen.
Hier fühlte ich mich gut aufgehoben, ich wurde verstanden, mit mir wurde getrauert, ich wurde aufgebaut. Das Forum war mir neben meiner Familie, meiner Psychologin und der Seelsorgerin eine große Hilfe. Diese Hilfe möchte ich nun weitergeben.
Ich versuche mit unserer Geschichte Mut zu machen.
Ja, wie erlebt man Folgeschwangerschaften? Das ist ganz unterschiedlich. Bei mir war es so, dass die SS'n von Angst überschattet waren. Die SS mit unserer kleinen Maus verlief komplikationslos. Trotzdem war sie von Angst überschattet, es könnte etwas schief gehen. Ich war nach jedem Arzttermin (da ich als risikoschwanger eingestuft wurde, durfte ich sehr oft zur Kontrolle) euphorisch, da ja immer alles ok war. Aber ein zwei Tage später kam die Angst wieder hervor. Sie wurde geringer, als ich die ersten Bewegungen spürte. Aber ganz verschwand sie nie. Als ich nach der Geburt den ersten Schrei hörte und die Maus auf meiner Brust lag, fiel mir ein Stein und nach "bestandener" U 1 ein ganzes Gebirge vom Herzen.
Wenn du Fragen hast, kannst du dich gern melden.
Herzlich Grüße
Emansara
Liebe Emansara,
auch dir einen herzlichen Dank für deine Geschichte inkl. Folgewunder. Es tut gut zu hören, dass auch nach zwei so frühen Abschieden, eine kleine Maus euer Leben heute bereichert. Dass ihr Leonie und Tim viel zu früh gehen lassen musstet, tut mir sehr sehr leid. Ich bin sicher, dass die beiden heute als eure Schutzengel fungieren.
Konnten dir die Ärzte damals sagen, wie es dazu kommen konnte? Ich finde es schwer, das Geschehene zu begreifen, ohne den genauen Grund dafür zu kennen. Daher neige ich gerade so stark dazu mir/meinem Körper die Schuld zu geben. Aber Du hast wahrscheinlich Recht, ich hätte es (zumindest zum Zeitpunkt der Diagnose) einfach nicht verhindern können.
Dass auch dir und auch anderen hier die Gespräche mit Seelsorgern und Psychologen geholfen haben, bestätigt mich in meiner Idee, mir hier ebenfalls zusätzlich Hilfe zu suchen. Danke dafür.
Auch deine/eure Geschichte hat mir wirklich Mut gemacht.
Liebe Sissiq,
es freut mich, dass unsere Geschichte dir Mut macht.
Vielen Dank auch für deine mitfühlenden Worte.
Die SS mit Leonie verlief seit der 13. SSW unter einem schlechten Stern. Es wurde eine stark erhöhte NT (8,6mm) gemessen. Das Wasser breitete sich immer mehr aus und in der 19. SSW hörte ihr Herz auf zu schlagen. Es wurden bei der pathologischen Untersuchung Hinweise auf das Ulrich Turner Syndrom gefunden. Da aus dem eingesandten "Material " kein Zellwachstum mehr hervorging, konnte dies nicht 100%ig bestätigt werden.
Bei Tim ließen wir aus Angst, auch er könnte krank sein, die FWU durchführen. Leider hatte ich zwei Nächte später einen Blasensprung und unser Tim war nicht mehr zu retten.
Ich mache mir noch heute Vorwürfe an seinem Tod schuld zu sein.
Ich hoffe, du findest geeignete Hilfe, das Geschehene zu verarbeiten.
Darf ich fragen, woher du kommst?
Nochmals liebe Grüße
Emansara
Das schlimmste, was man sich überhaupt vorstellen kann. Es tut mir unsagbar leid. Ich wünsche euch ganz viel Kraft für die nächste Zeit.
Wir hatten so einen Fall leider auch in der Familie.
Ich kann dir nur raten, euch Hilfe zu suchen. Alleine ist so ein schwerer Schicksalsschlag fast nicht zu verarbeiten.
Selbsthilfegruppen oder eben Psychologen, da müsst ihr selber raus finden, was euch gut tut, ob es das Gespräch mit Betroffenen ist und/oder mit Psychologen alleine.
Die Betroffene in unserer Familie hat 1 1/2 Jahre danach übrigens ein gesundes Baby zur Welt gebracht.
Alles, alles Gute.
Vielen Dank für deine Nachricht und dein Mitgefühl, Karina.
Ich werde mich nach einer geeigneten Selbsthilfegruppe oder auch einem Psychologen in unserer Nähe umsehen. Alleine werden wir den Verlust wohl wirklich nicht verarbeiten können...
Es freut mich zu hören, dass auch deine Verwandte heute ein gesundes Geschwisterchen in den Armen hält.
Ein leises, trauriges Hallo,
als ich gerade deinen Beitrag gelesen habe, fühlte ich mich zurück versetzt, es war der 26. April 2017, unser Sohn Julius ist um 11:15 geboren und eine knappe Viertelstunde später bei uns verstorben.
Genau wie bei dir, Fruchtblasenprolaps.
Ich kam nie Nacht zuvor gegen 2 Uhr mit regelmäßigen Wehen alle 4 min ins Krankenhaus. Zuvor den Abend waren wir erst bei der Feindiagnostik, wo alles (!) unauffällig und bestens war :(
Bei mir stellte sich nach Untersuchung der Plazenta heraus, dass ich eine Infektion hatte, die diese Wehen ausgelöst hat.
Mein Sohn war genau wie deiner kerngesund. Ich habe mir auch die ersten Wochen Vorwürfe gemacht ich sei Schuld. Aber lass dir bitte sagen, wir sind NICHT Schuld!
Es braucht lange lange Zeit bis man das Geschehen akzeptieren kann, verstehen wird man es nie können.
Der Schmerz wird vermutlich ein Leben lang bleiben, aber die Narben verblassen mit der Zeit und der Schmerz wird anders, erträglicher. Das stelle ich jetzt schon fest, nach knapp 10 Wochen..
Die Welt scheint still zu stehen, wie du selbst es schreibst, doch 'leider' muss man feststellen, die Erde dreht sich weiter. Das Leben geht weiter. Dieses Schicksal gehört nun dazu. Zu uns dazu. Und unsere Kinder werden immer bei uns sein, nur nicht auf die Art und Weise wie wir es uns wünschen.
Es ist ganz normal und völlig in Ordnung, dass du traurig und wütend zugleich bist, jede Träne die du weinst ist wichtig für Dich und die Verarbeitung des Ganzen.
Fühle dich ganz lieb umarmt, ich wünsche dir sehr viel Kraft und liebe Mitmenschen um Dich herum die für dich da sind.
Herzliche Grüße an dich
in Gedenken an deinen Tom
loeckcheeen
mit Julius tief im Herzen
Hallo,
Mein herzlichstes Beleid.
Ich hätte mich zuerst aus dem Teil des Forums zurückgenommen, lese aber seit kurzem wieder mit und wollte dir gerne Antworten.
Bei so einem Schicksalschlag wie wir ihn erleben, sollte man sich keine Schuld geben. Ich bin der Überzeugung dass man, so schlimm es auch ist, gewisse Dinge einfach nicht beeinflussen kann.
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, ich habe zwar nicht mit einem Psychologen sondern mit einer Trauerhebamme gesprochen. Das Gespräch aber hat mir sehr gut geholfen. Meine stille Geburt in der 25. Ssw ist nun fast 1 Jahr her. Meine Tochter musste leider sterben weil meine Plazenta versagt hat. Nun bin ich wieder schwanger, aktuell in der 32. Ssw. Ich vermisse unsere Tochter nach wie vor, und unser Baby wird sie auch nicht ersetzen können. Ich denke es kommt viel auf die Person selbst an, aber ich für mich kann sagen dass mir die Zeit viel geholfen hat. Nie hätte ich anfangs in meiner Trauer gedacht wieder so "normal" Leben zu können wie ich es heute wieder kann.
Und klar hat man in einer Folgeschwangerschaft mehr Angst, bei mir ist auch die ein oder andere Träne geflossen. Und noch ein paar mehr.... Seit die 25. Ssw vorüber ist, ist es aber sehr viel besser und leichter geworden.
Ich hab noch Respekt vor dem Tag der Geburt, welche Gefühle da hochkommen werden. Aber das muss ich wie die gesamte Schwangerschaft auch, einfach auf mich zukommen lassen.
Alles Gute.
LG leso
Hallo Leso,
vielen Dank, dass auch Du deine Geschichte mit mir teilst. Ich muss sagen, das hilft mir wirklich sehr zu erfahren, dass man nicht alleine ist. Auch wenn es mich unfassbar traurig macht, wie viele Paare unser Schicksal teilen. Es tut mir sehr leid, dass ihr eure Tochter vor einem Jahr auch so früh gehen lassen musstet. Das ist so unfair. Auf der anderen Seite freut es mich, dass Du erneut schwanger bist und dir die Gespräche mit einer Trauerhebamme sowie die Zeit geholfen haben. Das macht mir Mut.
Ich wünsche dir für deine Schwangerschaft alles erdenklich Gute
Liebe Sissi,
es tut mir so unendlich leid was euch passiert ist, Amélie kam zwar auch still zur Welt aber Amélie war schwer krank und wir mussten uns entscheiden was passieren wird bzw passieren muss. :'(
Ich habe am Donnerstag die ganzen gewebe proben davon das Ergebnis erhalten es schmerzt sehr tief, ich bin sehr froh einen Ort zum trauern zu haben, die Beerdigung war sehr hart aber auch wunderschön wir haben sie zu den Engeln gehen lassen.
Ich besuche Amélie einmal die Woche manchmal auch 2 mal. Sie ist jetzt fast 4 Wochen beerdigt, wenn ich an ihrem Grab Sitze Weine ich sehr oft weil sie mir so unendlich sehr fehlt betrachte das alles aber an manch einem Tag mit einem lächeln da sie jetzt keine schmerzen oder Qualen mehr hat. Bei eurem tom ist das natürlich was anderes er war gesund. :'(
Ich habe mir bei der pro familia und bei der diakonie Hilfe gesucht die können natürlich nicht ganz so sehr helfen, darauf habe ich bei uns im Hospiz angerufen die machen Trauer Bewältigung, dort war ich mit meinem Mann, das hat mir sehr geholfen ob wohl ich mir an manch einem Tag selbst die schuld gebe warum ich sie im Endeffekt hab sterben lassen. :'(
Es lag in meiner Hand, ich musste zwischen leben und tot entscheiden und das macht es mir unendlich schwer und ich werde Amélie niemals vergessen aber ich wünsche mir so sehrbein gesundes Kind für meinen collin und Amélie soll immer auf meine Kinder aufpassen :'(...
Am 14.7. hab ich einen Termin beim.Psychologe die ist direkt auf schwangere und Mütter im Wochenbett und auf Wochenbett Depression spezialisiert. Naja mal sehen wie es sein wird.
Wenn dubreden möchtest, dann schreib mir einfach. Ich glaub hier weis jeder wie du dich fühlst . fühlt euch gedrückt, und ganz viel kraft!
Franzi collin und Amélie im Herzen. :(
Liebe Sissi,
Es tut mir unglaublich leid um euren kleinen Tom! Das Schicksal ist manchmal so grausam...
Deine Geschichte erinnert mich (vorallem die "Entstehungsgeschichte" ) an meine eigene. Wir würden auch sehr flott, im 2. ÜZ , schwanger. Die Schwangerschaft war meine erste und ein absoluter Traum von uns. Übrigens habe ich genau heute vor einem Jahr positiv getestet...
Die Schwangerschaft verlief ohne Probleme und unser Thilo war immer top entwickelt und quietschfidel. Es war alles super und ich hätte nie Probleme. Eine Traumschwangerschaft.
Anfang Dezember hatte ich ein komisches Gefühl. Ich habe Thilo immer viel gespürt und würde misstrauisch als er ruhiger würde. Am 5.12.16 bin ich zum FA gegangen und werde nie vergessen wie ruhig es auf dem Ultraschall war. Dann war alles wie im Nebel. Thilo war gestorben, einfach so. Ich habe es nicht gemerkt. Diese Schuldgefühle kann ich nicht beschreiben.
Thilo kam schließlich am 07.12.16 ganz still zur Welt. Da war ich in der 26. SSW.
Er war so wunderschön und unglaublich niedlich. Er hatte so viele Ähnlichkeiten mit meinem Mann Ich bin sehr stolz auf unseren Sohn, er hat das ganz toll mitgemacht!
Wir könnten wie ihr auch noch viel Zeit mit ihm verbringen, kuscheln und uns kennen lernen. Ich bin froh, dass das Krankenhausteam uns da toll unterstützt hat.
Nach ein paar Untersuchungen bei mir kam heraus, dass ich eine Blutgerinnungsstörung (Faktor-V) habe und Thilo deswegen innerhalb von 2 Wochen nicht mehr richtig versorgt werden könnte.
Deine Schuldgefühle kann ich so gut nachvollziehen! Ich bin eine Woche nach der Geburt mit einem Zettel voller möglicher Fehler meinerseits (da wusste man noch nichts von der Blutgerinnungsstörung) zurück ins Krankenhaus gegangen und hab mit der leitenden Hebamme und der Ärztin gesprochen, was ich falsch gemacht haben könnte. Sie könnten mir meine Zweifel zwar nehmen, trotzdem war da die Frage nach dem Warum. Aber das brauche ich wohl keiner Sternenmama hier erklären.
Ganz ehrlich: ich weiß nicht wie ich die erste Zeit überstanden habe. Und wenn ich daran denke, dass es jetzt 7 Monate her ist wird mir ganz anders... Ich hätte nie gedacht, dass dieses zerreißende Gefühl je verschwinden würde. Wie auch wenn das eigene Kind stirbt? Aber es wird besser. Hab Geduld mit dir selbst. Irgendwann machst du versehentlich wieder und dann kommt man sich wie eine Verräterin vor. Aber denke dir einfach, dass du ab jetzt jedes Mal für Tom machst. Dann freut er sich bestimmt. Und wenn es mit dem Lachen noch etwas dauert ist das absolut verständlich! Lass dich nicht hetzen. Mach alles in deinem Tempo und zu nur das, was dir gut tut. Und vergib deinem Mann wenn er anders trauert als du. Ich habe anfangs immer gedacht, dass wir das schaffen (ala wer wenn nicht wir?) aber es ist manchmal wirklich schwierig. Mein Mann macht alles mit sich selbst aus und redet nicht gerne über seine Gefühle. Er drückt sie eher mit Gesten aus (das Nummernschild seines neuen Wagens ist z.b. Thilos Geburtstag). Jeder trauert anders, das müsste ich auch erstmal lernen.
Anfangs bin ich jeden Tag zu Thilos Grab gegangen. Seit wir Bilder von ihm zuhause aufgestellt haben und dort jeden Tag eine Kerze anzünden geht es mir etwas besser. Es ist trotzdem nach wie vor sehr schwierig.
Deine Angst, dass das ganze nochmal passieren kann kann hier glaube ich jeder verstehen. Aber gib dir Zeit. Tom ist gerade erst verstorben. Deine Gedanken bestimmt noch ein einziges Chaos. Mit der Zeit kommt der Kinderwunsch wieder. Tom ist euer erstes Kind aber bestimmt nicht das einzige. Bei mir war es so, dass ich mir anfangs gar nicht vorstellen könnte je wieder schwanger zu werden. Mitte März war dann Thilos Stichtag und seitdem ist der Kinderwunsch wieder da. Bisher hat es noch nicht wieder geklappt aber ich will mir keinen Stress machen. Es hat erstmal etwas gedauert bis ich wieder Vertrauen in meinen Körper hatte.
Mir hat es anfangs viel geholfen hier mit anderen Sternenmamas zu sprechen (ich brauchte zwar in letzter Zeit etwas Abstand aber bin den Frauen hier unglaublich dankbar!!). Außerdem gehe ich in eine Selbsthilfegruppe und zur Therapie. Zu reden hilft mir (anders als meinem Mann) sehr.
Trotzdem bin ich noch oft in Tränen ausgebrochen (vorallem weil um mich herum gerade so viele schwanger werden oder Kinder bekommen) aber ich habe in unserem Urlaub letzte Woche viel Kraft getankt und seitdem fühle ich mich leichter ums Herz. Mal schauen wie lange es hält. Es ist einfach ein ewiges auf und ab.
Wenn du jemanden zum Reden brauchst kannst du dich gerne melden
Ich wünsche dir und deinem Mann viel Kraft für die nächste Zeit