Beste Freundin Fehlgeburt - ich unverhofft schwanger

Hallo zusammen

Ich hab mich nun extra neu hier angemeldet, da ich dringend einen Rat brauche, den ich mir in diesem Fall nicht von meiner besten Freundin holen kann.

Meine allerbeste Freundin hat anfangs August eine Fehlgeburt erlitten und es ging und geht ihr sehr, sehr schlecht. Es wäre ihr zweites Kind gewesen. Sie hat zwar kurze Hochs, aber selbstverständlich kommen immer wieder Tiefs.
Ich war und bin immer für sie da und wir habe sehr viel über das Baby gesprochen. Unter anderem erzählte sie, wie sehr es sie schmerzt, wenn sie schwangere Frauen oder Neugeborene sieht.

Nun habe ich diese Woche sehr überraschend positiv getestet. So überraschend daher, da ich bei unserem ersten Kind nur dank Clomifen (infolge PCO) schwanger wurde. Wir haben wirklich nicht damit gerechnet und ehrlich gesagt sind wir ob dem nun doch etwas kurzen Abstand (21 Monate) ein bisschen überrumpelt. Aber natürlich haben wir es darauf ankommen lassen und dies ist sowieso ein anderes Thema...
Wie weit ich bin, weiss ich noch nicht, FA Termin ist erst in 1 Woche und da ich vorher keinen Zyklus hatte ist vieles möglich, vermute jedoch infolge Symptomen ca 5./6. Woche.
Meine Freundin habe ich seither noch nicht getroffen, ich sehe sie erst in 2 Wochen wieder.

Nun meine Frage, ich weiss nicht, wie ich meiner Freundin von meiner Schwangerschaft erzählen soll. Bisher waren wir immer die ersten, die voneinander wussten dass wir schwanger sind und es war immer so ein freudiges Erlebnis. Nun schäme ich mich fast, es ihr zu sagen, da es sozusagen nicht geplant war und sie immer noch um ihr Sternchen trauert.

Mein Mann schlug vor, dass ich ja auch noch etwas warten könne und es ihr erst in 1-2 Monaten sagen, aber irgendwie wäre es für mich wie eine Lüge gegenüber ihr. Andererseits werde ich sie mit meiner Nachricht ziemlich sicher verletzen, auch wenn ich nichts dafür kann und so verletze ich sie unnötig früh.

Klar ist, dass ich nicht wie bisher mit einer Überraschung z.b. Kuchen mit der Nachricht damit raustücken würde,  sondern in einem normalen Gespräch möglichst sanft.

Wie würdet ihr es ihr sagen? Und wann?
Wir wünschen uns sie als Patentante, doch mit dieser Frage warten wir ganz sicher noch bis zur 12. Woche, würdet ihr sie nehmen oder ist das zu schmerzhaft für sie (unser Baby ist ja nur ein paar Wochen jünger als ihres gewesen wäre)?

Ich hab so Angst, sie zu verletzen und auch, dass dies unserer Freundschaft schadet, dass sie mich mit Babybauch nicht erträgt:-(.

Was habt ihr für eine Rat für mich?

Danke und sorry für den langen Text.

Sirma mit 1 Wunder an der Hand und 1 im Bauch

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Liebe Sirma,

ich finde es wundervoll und unglaublich toll von dir, wie sehr du dir Gedanken um deine beste Freundin machst!!! Eine Fehlgeburt ist einfach ein furchtbares Erlebnis - seit ich in diesem unterwegs Forum bin, wird mir erst einmal bewusst, wie viele Frauen dieses Schicksal teilen.
So frisch hat man einfach gute und schlechte Tage und ja, andere Schwangere oder Babys erinnern einen selbst sehr schnell daran, dass andere das haben, was man sich selbst von ganzem Herzen wünscht (den Besuch samstags im schwedischen Möbelhaus sollte man sein lassen). Das ist unglaublich schwer und führt oft zu bitteren Tränen...doch ganz tief im Herzen gönnt man natürlich jeder Frau dieses Glück.
Für mich liest es sich, als ob ihr euch sehr nahe steht - ich würde es ihr erzählen und offen damit umgehen, dass du dir vorher sehr viele Gedanken gemacht hast, sie aber trotzdem die allererste Freundin sein soll, die von deiner Schwangerschaft erfährt - irgendwann wirst du es ja eh nicht mehr verbergen können. Ich glaube, dass sie sich trotz ihrer Situation (Trauern dauert individuell) mit dir freuen wird, vielleicht nicht mit Jubelgeschrei und Hüpfern, aber vielleicht dafür umso ehrlicher...Das mit der Patenschaft würde ich entweder davon abhängig machen wie sie reagiert oder es als Überraschung aufheben, wenn sie zum ersten Mal das Baby sieht oder in den Armen hält.
Alles Gute und eine schöne Schwangerschaft!

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Hallo Sirma,

es zeigt Charakter, dass du dir Gedanken um die Gefühle deiner Freundin machst und immer für sie da bist. Da ihr euch sehr nahe zu stehen scheint, würde ich offen mit ihr reden. Sie wird sicher verhalten reagieren. Sag ihr, dass sie dir ehrlich sagen soll, ob du mit ihr über deine SS reden möchte oder nicht.
Wenn ihr euch bisher alles sehr schnell und als erstes anvertraut, ist sie vielleicht gekränkt, wenn sie erst viel später von deiner SS erfährt.
Ob sie Patentante werden möchte, kannst du sie fragen, wenn es ihr besser geht.

Liebe Grüße
Emansara

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Liebe Super-Freundin,


Ich an der Stelle Deiner Freundin würde mir wünschen, dass du es mir erzählst ganz ehrlich. Sag ihr auch ganz ehrlich wie viel Angst Du hast ihr es zu erzählen, weil du so mit ihr mitfühlst. Ich denke, wenn du es jetzt extra verschweigst dann könnte sie sich später auch im blödsten Fall hintergangen vorkommem, weil sie so ehrlich ihr Herz Dir gegenüber ausgeschüttet und die schlimmsten Gefühle geteilt hat und du so ein riesen Geheimnis dabei hattest. Auch wenn es gute Gründe gibt es nicht zu sagen und das auch auf alle Fälle respektiert werden muss, wemn du es z.b. erst nach 12 w sagen willst. Mich hat es zumindest sehr belastet in derselben Situation wie ihr Beiden nach 3 Wochen zu erfahren, dass ich insoweit beschwindelt wurde...obwohl ich so ehrlich war und sogar die Vermutung hatte und gefragt hatte und dann hatte sie es halt verneint, obwohl es nicht stimmte und 3 Wochen danach durfte ich erfahren, dass es doch anders ist und der Geburtstermin so extrem nah an meinem war. Du kannst ja ganz ehrlich mit ihr besprechen, was Du ihr erzählen sollst und zeigen kannst. Ich wollte zum Beispiel alles wissen und sehen mit Ausnahme von Beschreibungen,wie sich die Kindsbewegungem anfühlen etc., weil mich das sehr berührte, den Rest wollte ich aber, schon allein weil ich mich auch insoweit wieder für andere Frauen freuen wollte und dann doch am leichtesten mit der Bestenfreundin...und dann wollte ich auch damit konfrontiert werden. Du solltest aber damit rechnen, dass es eben Momente geben wird, in denen Deine Freundin diese Freunde ggf. nur sehr schlecht zeigen kann...manchmal kann das eben sehr schwer sein auch wenn man/frau es anders will.

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Ich habe etwas Ähnliches am Dienstag erlebt. Ich habe bereits 3 FG hinter mir nach nunmehr 1,5 Jahren. Am Dienstag rief mich eine Freundin an (wir sind nicht so super eng befreundet, aber dafür schon lang) und sie erzählte mir, dass sie nun schwanger sei - auch noch in der gleichen Woche, wie ich gewesen wäre. Nunja. Ich kann dir sagen, dass es nicht wirklich einen Weg gibt, es ihr schonend beizubringen... Nach dieser Erfahrung kann ich sagen: Für mich wäre es leichter gewesen, wenn ich es schriftlich erfahren hätte und zwar zu einem Zeitpunkt, zu dem mein Mann in der Nähe wäre. Ich hätte nämlich sofort weinen wollen und nicht "herzlichen Glückwunsch" sagen müssen usw.

Aber du kennst sie, du wirst es richtig entscheiden! Sie wird sich auch für dich freuen - es ist nur sehr schwer, das auszudrücken.

Eure Freundschaft wird es bestimmt überstehen, offenbar bist du eine wundervolle Freundin und sie mit Sicherheit ebenso.

Ich wünsche dir viel Glück und das Vertrauen in dich, den passendsten Weg zu wählen!
- lichtlein #klee

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Danke für deine Antwort.
So wie ich es im Momenr plane, möchte ich ihr die Nachricht sagen und dann soll aber nicht "herzlichen Glückwunsch ...ich freu mich für dich...ja mir ist immer übel...et ist am xx..." das Thema sein, sondern eher "es tut mir so weh, dass dein kleines gehen musste und ich dich nun immer zusätzlich daran erinnere wie es sein könnte..wie können wir das nun so angenehm für dich wie möglich gestalten?"
Es soll nicht ich und das Baby im Mittelpunkt stehen, sondern sie, wie es ihr geht und was ich für sie tun kann.
Wenn sie das möchte und zulassen kann weine ich auch mit ihr.

Denkst du, so wäre es für dich einigermassen erträglich gewesen?

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Ich kann dich so gut verstehen!
Bestimmt wird es für sie gut passen - du kennst sie so gut und du bist so einfühlsam!

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Hallo ihr Lieben,

Vielen Dank euch bereits jetzt für die lieben Antworten. Es ist tatsächlich so, ich leide sehr mit meiner Freundin mit und möchte, dass es für sie am besten ist. Obwohl "am besten" gibt es im Moment sowieso nicht, den am besten wäre es, wenn sie ihr Baby noch hätte.

Ich denke, ich werde es ihr beim nächsten Treffen schonend beibringen und nicht warten. Ich hoffe ganz fest, dass sie trotz allem ein bisschen teilhaben will an meiner Schwangerschaft, dies war beim letzten Mal einfach so schön all die Dinge mit jemandem zusätzlichen teilen zu können. Natürlich werde ich sie fragen, wie weit sie teilhaben will, sodass es für sie stimmt.

Es stimmt mich im Momemt recht traurig, dass ich mich über meine Schwangerschaft nicht so freuen kann, da das schlechte Gewissen ihr gegenpüer da ist. Hab mit das immer anders ausgemalt. Jedoch werde ich akzeptieren müssen, dass das Leben halt nicht immer so spielt, wie man sich es wünscht und diese Situation nun einfach zu unserer Geschichte gehört.

Liebe Grüsse
Sirma

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Hallo Liebes, erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft. Hab bitte kein schlechtes Gewissen und freu dich über dein Glück, auch wenn es dir schwer fällt und es eine blöde Situation ist. Und auch ich würde dir raten, es ihr schnellstmöglich zu erzählen. Ich hatte vor kurzem eine Fehlgeburt und ich würde mir trotzdem wünschen, dass es mir meine beste Freundin gleich erzählt. Ich wäre ehrlich gesagt eher enttäuscht, wenn ich eine der letzten wäre, die es erfährt. Sie wird sich ganz sicher trotzdem für dich freuen. Was die Frage wegen der patentante angeht, frag sie. Wenn nicht deine beste Freundin, wer dann. Alles Gute für dich.

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Hallo du!
Es ist wirklich nett, dass du dir solche Gedanken machst und auch nachfragst.

Ich zB hatte zwei Fehlgeburten und eine Kollegin wusste davon. Ich wusste auch, dass sie ebenfalls eine Schwangerschaft plant. Irgendwann hatte ich den Verdacht, dass sie schwanger sein könnte und bekam dann die Bestätigung durch ein Gespräch, welches sie mit einer anderen Kollegin darüber gut hörbar führte. Ich bin dann später zu ihr gegangen und habe ihr gratuliert. Sie sagte mir, dass sie sich nicht getraut hätte, es mir zu sagen. Ich fand das nachvollziehbar, aber irgendwie total doof. Ich hätte es lieber direkt von ihr erfahren, zumal ich auch gut mit den Fehlgeburten umgehen konnte und darauf vertraut habe, dass es nochmal klappt (hat es auch- mein Baby ist nur ein paar Wochen jünger als ihres). Ich habe ihr gesagt, dass ich mich für sie freue und ihre Schwangerschaft ja nichts mit mir und meiner Situation zu tun hat.

Sei einfach ehrlich zu ihr. Es wäre doch verdammt blöd, wenn sie es irgendwann ahnt... man kommt sich da schon blöd vor.

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Hallo und herzlichen Glückwunsch! Ich an deiner Stelle würde einen Brief schreiben, in dem du ihr das alles genau so, wie du es hier schreibst, mitteilst. Für sie wird es im ersten Moment bestimmt schwer sein und für eure Freundschaft auch besser sein, wenn sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen kann, ohne dass du es mit bekommst. Allerdings gibt es keinen Grund auf der Welt, dass du dich schlecht fühlen sollst! Bitte mach dir ihr Thema nicht zu deinem! Auch in einer tiefen Freundschaft muss man sich manchmal abgrenzen! Wenn sie ebenfalls diese Freundschaft so empfindet, wird sie sich nach den ersten Schock mit dir zusammen freuen. Alles andere wäre egoistisch und würde ihr Seelenleben nur noch mehr belasten! Ich wünsche dir eine glückliche und gesunde Schwangerschaft!

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Ich würde den Arzttermin abwarten und dann mit ihr reden. Trefft ihr euch auch ohne die großen Kinder ? Ich denke das wäre in dem Fall auf jeden Fall besser.. einfach damit ihr in Ruhe reden könnt.

Ich denke mit warten macht man es nicht besser oder anders. Klar könnte es Passieren das du deinen Krümel auch verlierst - was ich nicht hoffe - aber dann brauchst du auch jemanden zum trösten. Und wer könnte dich besser verstehen als sie. Im Nachhinein würde ich mir als Freundin sonst blöd vorkommen.
Mit der Patenschaft könnte vielleicht auch ein Trost für die sein, das ihr sie dafür möchtet.

Alles gute für dich und eure Freundschaft

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Hallo Sirma,

ich habe zwar nicht unbedingt die gleiche Ausgangsposition wie Du, kann aber deine Gefühlswelt gleichermaßen nachempfinden.

Meine beste Freundin hat ihre kleine Tochter still in der 23. SSW zur Welt bringen müssen, dies geschah 2012. Ich hatte zwei FG und eine lange KiWu-Karriere mit einigen künstlichen Befruchtungen. Gemeinsam sind wir 2013 schwanger geworden und unsere Jungs sind genau 1 Tag auseinander. Nun sollte man meinen "naja ist doch alles schick" ...

ABER:

Ich bin dann 2015, auch trotz PCOS, ganz unverhofft und schnell wieder schwanger geworden. Die Schwangerschaft an für sich lief so neben her ... bis zu dem Tag als das Geschlecht fest stand.
Es war das schlechteste Gewissen was ich jeh hatte, ein Mädchen, ein von ihr lang ersehntes Mädchen.
Ich habe versucht es ihr so schonend wie möglich bei zu bringen und wir haben dann wieder ganz oft über ihre Maus gesprochen.

Mittlerweile ist meine Tochter 16 Monate und die zwei, ein Herz und eine Seele.

Es gibt Wunden die heilen nicht aber man lernt mit dem Schmerz umzugehen. Frage immer deine Freundin was das Beste für sie ist und richte dich so gut es geht nach ihr. Irgendwann wird es ihr wieder besser gehen und sie wird sich mit dir freuen.

Viele liebe Grüße
Biene