Sternenkinder Aschersleben

Ich bin auf der Suche nach Eltern ,die am 15.11.17 auch zur beisetzung ihres still geboren Kindes gehen.
Wir mussten im Dezember 2016 unseren Sohn in der 20SSW entbinden.
Oder auch andere Betroffene, wie so eine Beerdigung ablaüft?

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Liebe josti,

mein Beileid zu deinem Verlust. Das ist ja eine wahnsinnig lange Wartezeit, die ihr da hinter euch bringen musstest!
Unser Sohn kam Ende November 2016 still zur Welt. Die Sammelbestattung ( ein grässliches Wort ) wäre Ende April 2017 gewesen. Sie finden hier bei uns 2x jährlich statt. Ich fand diese Zeit schon wahnsinnig lang, daher haben wir uns entschieden, ihn einzeln bestatten zu lassen. Er wurde auch an der Grabstelle für Sternenkinder beigesetzt, aber es war eine Trauerfeier nur für uns und sie fand Anfang des Jahres statt.
Vom Ablauf her denke ich wird es nicht viele Unterschiede geben. Wir hatten die Möglichkeit, Texte und/oder Lieder auszusuchen, um die Feier zu gestalten. Unsere Tochter wurde ebenfalls miteinbezogen. In der Trauerhalle fand die Verabschiedung statt. Dann ging es mit dem kleinen Sarg zur Grabstätte, wo auch noch kurz etwas gesagt wurde und der Sarg dann beigesetzt wurde.
Vielleicht kannst du Kontakt zur Seelsorge der Klinik aufnehmen, in der du entbunden hast. Sie wird dir sicher etwas zum Ablauf sagen können. Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, etwas individuelles für euren Sohn einzubringen, wenn ihr das Bedürfnis dazu habt.
Es gibt auch diverse Internetseiten, auf denen man sich zu diesen sogenannten Ritualen zum Abschied informieren kann. Dort findet man auch Texte oder Lieder oder einfach Anregungen.
Unsere Trauerbegleitung sagte uns, dass es nichts gibt, was komisch sei. Es ist euer Abschied. Ich wünsche euch für diesen Tag ganz viel Kraft!

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Danke für deine offenen Worte

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Liebe Josti,

es tut mir leid, dass ihr euren Sohn verloren habt. Ich drück sich aus der Ferne #liebdrueck

Wie Carla finde auch ich Wartezeit sehr lang. Wahrscheinlich wird bei euch nur einmal im Jahr eine Sammelbestattung durchgeführt? Ich finde den Begriff nicht schlimm. Mich hat es damals eher etwas beruhigt, dass unsere Kinder nicht allein sind.

Ich möchte dir von uns berichten. Als ich unsere Leonie 2007 in der 19. SSW still zur Welt bringen musste, entschied ich mich dagegen sie zu sehen, ebenso gegen die Sammelbestattung. Dies bereute ich später sehr. Da war es leider zu spät. 2009 musste ich unseren Tim in der 17. SSW still zur Welt bringen. Da gingen wir zur SB, was für die Verarbeitung sehr wichtig war.

Tim kam am 28.02.2009 zur Welt und die SB war am 24.04.2009. Obwohl uns im KH der Termin bereits mitgeteilt wurde, warf mich die Einladung wieder aus der Bahn. Ich hatte riesen Angst vor dem Tag und mein Mann meinte, wenn ich denke, ich schaffe es nicht, soll ich zu Hause bleiben. Aber ich wollte dabei sein. Hatte ich es 2007 doch bitter bereut, nicht hingegangen zu sein. Ich denke, mit mehr Aufklärung, hätte ich mich vielleicht doch noch umentschieden.

Ja, wie Carla auch schon schrieb, kannst du die Seelsorgerin anrufen, Fragen stellen, Wünsche äußern, ev. etwas vorbei bringen, was zu deinem Sohn gelegt werden soll.
Bei mir war es damals so (von dem KH, in dem unsere Kinder zur Welt kamen, werden seit 2007 SB durchgeführt), dass ich auch Wünsche und Anregungen hätte äußern können. Im April diesen Jahres musste meine Freundin ihre SS in der 15. SSW aufgrund einer schweren Krankheit ihrerseits abbrechen. Sie wollte nicht zur SB, aber ich konnte sie doch überzeugen hinzugehen. Ich wollte nicht, dass sie dies sonst später wie ich bereut. Die SB ist am 27.10. und ich habe ihr angeboten sie zu begleiten. Dieses Angebot hat sie dankend angenommen. In ihrer Einladung stand drin, dass sie etwas vorbei bringen kann, was zu ihrem Kind gelegt wird. Dieses Satz fehlte damals bei uns. Ich hätte sicher einen Brief, ein Foto von uns und ein Kuscheltier zu Tim legen lassen.

Ein paar Tage vor der SB rief ich die Seelsorgerin an, welche die SB durchführen würde und fragte sie, wie diese stattfinden würde. Dann fragte ich sie, ob auch die Kinder mit bestattet werden, wo sich die Eltern dagegen entschieden. Da sagte sie, ab einer bestimmten SSW schon und sie würde sich erkundigen, ob unsere Tochter mit bestattet wurde. Am nächsten Tag rief sie mich zurück und teilte mir mit, dass auch unsere Leonie bestattet wurde. Sie würde uns die Stelle zeigen, an der Leonie ruht.

Mein Mann kam mit. Ich fragte auch meine große Tochter (sie ist damals gerade 14 geworden), ob sie mitkommen möchte, aber sie wollte nicht. Dies akzeptierte ich auch.
Wir haben zwei Gestecke gekauft (das rosafarbene für Leonie und das gelbe für Tim), in welche wir je einen kleinen Teddy einbinden ließen.

Außer uns waren noch 4 Familien gekommen. Von Frau H., der Seelsorgerin, welche die SB durchführte, wusste ich, dass 13 Familien angeschrieben wurden.

Kurz vor 13 Uhr durften wir in die Feierhalle. Es war emotional sehr ergreifend den kleinen Sarg zu sehen. Die Vorstellung darin liegt unser Sohn war schecklich. Sofort standen mir die Tränen in den Augen. Auf den Sarg hatte ein Mitarbeiter des Bestattungsinstituts Schmetterlinge gezeichnet. Um den Sarg waren 13 Teelichter angezündet, für jedes Kind eins. Es wurde zuerst ein Lied gespielt. Dann hielt Frau H. eine schöne aber auch sehr ergreifende Rede. Immer wieder unterdrückte ich meine Tränen. Nach der Rede wurden Schmetterlinge aus Tonpapier verteilt und jeder konnte etwas darauf schreiben. Ich suchte einen grünen Schmetterling aus. Jedoch konnte ich nichts schreiben, da ich zu weinen anfing und mich nicht beruhigen konnte. Mein Mann schrieb dann „Tim Pascal“ auf unseren Schmetterling. Jeder legte den Schmetterling neben ein Teelicht. Frau H. las dann einen ergreifenden Brief einer betroffenen Mutter vor und betete für unsere Kinder.

Es kamen zwei Mitarbeiter vom Friedhof und brachten den Sarg nach draußen. Nachdem alle ihren Schmetterlinge und Gestecke geholt hatten, gingen wir zur Grabstelle. Frau H. hielt eine letzte Rede und dann wurde der Sarg in das Grab gelassen. Die Gestecke wurden abgelegt, nur ich behielt meines, da es das Gesteck für unsere Tochter war. Mein Mann legte das Gesteck für Tim ab. Wir verabschiedeten uns von unserem Sohn. Ich warf einige Rosenblätter in das Grab und dachte ganz fest an unseren Tim Pascal.

Dann zeigte uns Frau H. wo unsere Tochter liegt. Ich legte das Gesteck ab und dachte auch ganz fest an unsere Leonie Michelle. Wieder fing ich zu weinen an. Auch mein Mann weinte. Frau H. strich mir über dem Arm und sprach uns tröstende Worte zu.

Ja, es ist tröstlich zu wissen, wo unsere beiden Mäuse sind und wir einen Ort haben, an den wir gehen können, wenn wir den Beiden ganz nah sein möchten. Aber es ist auch schmerzlich zu wissen, dort liegen sie, obwohl sie bei uns sein sollten. In unseren Herzen haben sie einen festen Platz #herzlich

Später bedankten wir uns bei Frau H. für die würdevoll gestaltete Gedenkstunde.

So schwer der Tag auch war, so schön war er im Nachhinein betracht auch. Wir konnten uns würdevoll von unseren Kinder verabschieden. In unseren Herzen haben sie einen Festen Platz und werden nie vergessen sein #herzlich

Ich wünsche euch für den schweren Gang ganz viel Kraft!

Liebe Grüße
Emansara

Ich zünde eine Kerze für deinen Sohn an #kerze

Oh, nun ist es doch recht lang geworden. Ich hoffe, du hast es geschafft bis zum Ende zu lesen #hicks

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Danke

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Hallo josti,

Ich kann dir leider nicht weiter helfen, aber ich möchte dir mein Beileid aussprechen und wünsche dir für diesen Tag viel Kraft!

Glg aus SFT