6. Fehlgeburt, 3. Ausschabung , mein trauriger Bericht

Hallo ihr lieben

Ich hatte die Tage schonmal verzweifelt geschrieben da ich nicht wusste wie es weitergehen soll/wird


Da ich selbst hier viel gelesen habe und finde dass Erfahrungsberichte einem oftmals weiterhelfen, will ich meine Geschichte niederschreiben.

Um meine Geschichte zu erzählen muss ich ein wenig ausholen, dies mache ich in (versuchter) Kurzversion, da es sonst zu lange dauert

Im Sommer 2014 haben wir geheiratet und direkt danach die Pille abgesetzt. Ich wurde sofort schwanger und konnte mein Glück kaum fassen. Doch damit begann unser langer Leidensweg

September 2014:
frühabort in der 6. ssw, es begann mit Blutungen und war schnell vorbei

November 2014:
Fehlgeburt in der 10. ssw, der Embryo war von Anfang an zu klein, de Herzschlag Schwach so dass er leider aufhörte zu schlagen. Wir entschieden uns für eine Ausschabung da ich es nicht anders hätte ertragen können.

April 2015:
Fehlgeburt in der 8. ssw von Zwillingen, von Anfang an war die Entwicklung nicht gut, es setzten Blutungen ein. Auch hier entschied ich mich für die Ausschabung da ich „es hinter mich“ bringen wollte und Angst vor der Menge Blut und Gewebe hatte (da es ja Zwillinge waren)

September 2015:
Frühabort in der 6. ssw, es begann am exakt gleichen Tag wie ein Jahr davor mit Blutungen und ich lies es so abbluten da es noch früh war

Februar 2016:
Frühabort wieder in der 6. ssw, auch dieses Mal ohne Ausschabung

Zwischen den Fehlgeburten erfolgten zahlreiche Untersuchungen, spermiogramm, DNA spermiogram, DNA Analyse, Gerinnung, Schilddrüse, Gebärmutter Spiegelung, immunologische Untersuchungen usw usw

Ergebnis; wir sind beide gesund, niemand weiß woran es liegt, ich werde sofort schwanger, ich müsste eigentlich schon Kinder haben

Einzige Stellschraube sind die regulatorischen t Zellen, dafür sollte ich dann cortison nehmen.
In Absprache mit der kiwu Klinik entschieden wir uns zusätzlich für eine icsi mit polkörper Diagnostik um auszuschließen dass mit meinen Eiern was nicht stimmt. Ich begann also mit folio, Omega 3, Eisen und dem
Cortison (bis ihres auf 20 mg steigerte)

1. icsi im September; Punktion von nur 5 Eizellen, davon wsren 3 reif, zwei Konnten sich befruchten lassen. Bei der pkd kam raus das eines drei gendefekte hatte. Das andere gesunde wurde eingesetzt aber es nistete sich nicht ein
Einen Zyklus pausieren wir wegen Eierstock Zysten, in der Zeit reduzierte ich das cortison ein wenig.

2. icsi, dieses Mal höher stimuliert, 7 Eizellen punktiert aber nur 4 Reife, drei ließen sich befruchten. Wieder hatten zwei mehrere gendefekte. Das gesunde, der „Champion“ wie die Biologin ihn nannte, wurde an Tag 3 eingesetzt
Und ich testete positiv. Wir waren so glücklich und freuten uns so unfassbar. Mt icsi, pkd und cortison waren wir nun ja absolut auf der sicheren sicheren sicheren Seite! Jetzt kann nichts schief gehen!!

In der kiwu Klinik wurde engmaschig kontrolliert
4+0 : hcg lag bei 137, der Anruf „herzlichen Glückwunsch sie sind schwanger“ war unfassbar schön

5+0 : hcg bei 1096, auf dem us sieht man eine kleine fruchthöhle. Die Ärztin ist unzufrieden, der Wert sei nicht genug gestiegen und die fruchthöhle zu klein

5+3: beim us sieht man sofort etwas das entweder eine deformierte fruchthöhle oder ein Hämatom ist. Die Ärztin sagt sofort, das gibt nichts. Nach kurzem Suchen tauchte eine zweite schöne Runde fruchthöhle auf, inklusive Dottersack. Die fruchthöhle sei jedoch zu klein.

6+3: von dem deformierten sieht man nichts mehr, dafür zwei schöne runde fruchthöhlen. Beide sind gewachsen, beide haben einen Dottersack. Embryo ist in beiden zu erahnen. Jedoch sei der Dottersack zu groß und die fruchthöhlen und Embryonen zu klein. Man muss den Verlauf abwarten aber die kiwu Ärztin ist nicht Optimistisch

Wir versuchen positiv zu denken. Ich Google mich ko, finde Listen, nach denen ist alles ok. Die Werte sind nicht im optimalen Bereich aber auch nicht in der untersten Grenze.

Ich nehme von Anfang an 4mal täglich utrogest vaginal und habe ständig leichte schmierblutungen nach dem einführen. Die Vermutung ist dass es von den Tabletten kommt. Zusätzlich Krieg ich zweimal die Woche eine progesteron Spritze

Bei 6+4 setzen plötzlich stärkere Blutungen ejn. Kiwu Klinik hat zu, also ah ins khs. Auf dem Ultraschall ist nichts seltsames zu sehen aber die Blutungen kamen aus dem
Gebärmutterhals. Ich soll stationär bleiben und absolute Bettruhe halten. Zum Toilettenstuhl gehen der direkt neben dem Bett steht darf ich, mehr aber nicht. Die Ärztin stimmt zu dass die Werte nicht optimal sind. Ich bin am Boden zerstört
Mein man versucht mich aufzumuntern dass noch nichts passiert und sicher ist, die Blutungen haben auch aufgehört. Der hcg wert liegt bei 9820

6+5: us im khs von der Oberärztin. Der hcg wert sei nicht so optimal im Vergleich zu 5+4 aber um optimal was sagen zu können wird 48 nach der letzten Abnahme nochmal Blut kontrolliert. Im Ultraschall sieht man nach wie vor zwei fruchthöhlen, zwei Embryonen sind zu sehen und ein Herzschlag zu erahnen. Ichndarf nah Hause, soll mich aber schonen und am nächsten Tag zum blutabnehmen kommen.

6+6: Silvester. Wir sitzen zu Hause und warten auf den Anruf des khs um uns den Wert mitzuteilen. Wir versuchen es uns so angenehm wie möglich zu machen und das beste zu hoffen. Der Wert liegt bei 13.337, als min gestiegen aber nicht optimal. Wir sollen am nächsten Tag zum us kommen, nur der Wert gibt keine 100% Aussage, es könnte sein das einer der Embryonen sich nicht weiter entwickelt und es deswegen zu einer Flaute des hcg kommt

7+0: Neujahr, der Ultraschall ist nicht eindeutig. Man sieht zwei fruchthöhlen, in einer kann man den Embryo noch erahnen. In der anderen nicht. Die Ärztin sagt, in Verbindung mit den schleppenden werten, ist die Wahrscheinlichkeit großer dass es eine Fehlgeburt wird. Sie empfiehlt nochmal zwei Tage zu warten, dann sieht man eindeutig eine Entwicklung.

7+2: (gestern) wir sind um 8 im khs zur Blutabnahme. Bis der Wert da ist dauert es 1,5 std. Nach zwei std ist er wirklich da, Leider wird die Ärztin dann zu einem not Kaiserschnitt gerufen so dass wir bis Mittag warten müssen.
Der Wert ist auf 12tausend irgendwas gefallen. Im Ultraschall sieht die Gebärmutter eingeblutet aus , eine fruchthöhle wandert schon „nach unten“, in der anderen sieht man grade so eben noch den Dottersack. Es war das gleiche us gerät wie die andern Tage, und selbst ich (ohne Kenntnisse) konnte deutlich den Unterschied sehen, dass alles total undefiniert war (so als wäre es ein anderes mieses us gerät) einen Embryo kann die Ärztin trotz ewig langer Suche, verschiedener Einstellung us nicht finden

Es ist also eindeutig, es ist eine Fehlgeburt
Da wir die Embryonen genetisch untersuchen lassen wollen und ich nicht auf den Abgang warten will, entscheiden wir uns für die Ausschabung am gleichen Tag.
Sie Ärztin versucht einen op zu bekommen, ich darf auf ein Zimmer und dort warten. Zwei Stunden soll die Tablette cytotex wirken damit der Muttermund weich und die Gebärmutter hart wird. Die Tablette bekomme ich, sobald die Ärztin weiß dass in zwei std ein op fr mich frei ist

Die warterei ist am schlimmsten. Gegen 14:20 bekomme ich die Tablette oral. Ein mieses acht oder sechseckiges Teil das kaum schluckbar ist. Ich bin seit heut morgen um 8 nüchtern, etwas erkältet und hab einen Mega rauen Hals. Die Stimmung ist am Boden. Mein Mann ist die ganze Zeit an meiner Seite und versucht mich aufzubauen und Kraft zu geben.
Nach 45 Minuten merke ich starke Krämpfe, zusätzlich setze schon leichte Blutungen ein.

Gegen 16 Uhr komm ich in den op. Ich fühle mich von den Schwestern, Pflegern, und allen die da sind sehr gut betüddelt und versorgt.
Nach der op komm ich wieder aufs Zimmer wo mein Mann schon auf mich wartet. Ich bekomme noch eine Infusion und was zu essen. Die Ärztin kommt nochmal kurz vorbei, als klar ist dass es mir körperlich gr geht darf ich endlich nach Hause. 12 Stunden Krankenhaus sind um und wir sind total erschöpft.
Ich habe nach wie vor Krämpfe aber es ist aushaltbar.
Ich habe leichte Blutungen, für die Nacht habe ich mir aus dem Krankenhaus eine Vorlage mitgenommen die wie eine pampers ist, bis zum Steißbein hochgeht und breiter am po. Ich glaube es ist eine Inkontinenz Einlage aber das ist mir egal. Für die Nacht ist sie super da- sorry aber so ist es- im Liegen alles nach hinten läuft und eine normale Einlage einfach zu kurz ist

Ich blute nicht stark, bin aber froh über meine Nacht-pampers.
Heute morgen habe ich immernoch Krämpfe aber es ist aushaltbar. Blutungen habe ich kaum noch, es sind nur noch schmierblutungen. Der Kreislauf ist auch ok, ich liege viel und fühle mich matschig.

Emotional geht es mir... ich weiß nicht... momentan fühle ich mich absolut taub. Ich habe seit letzter Woche Freitag so viel geweint vor Angst und dem ungewissen das ich jetzt „froh“ bin , das es vorbei ist und wir wissen woran wir sind.
Nichtsdestotrotz bin ich traurig. Ich habe gestern unser 7.&8. Kind verloren, seit Sommer 2014 und werde nächste Woche erst 30. ich kann es nicht fassen. Wir sind gute Menschen und wären gute Eltern. Wir haben das einfach nicht verdient. Trotzdem passiert es uns.
Ich weiß nicht ob ich die letzten Tage „genug“ hemmungslos geweint habe und ich deswegen heute so taub und stumpf bin. Vielleicht brech ich in fünf Minuten auch In Tränen aus und es gibt kein halten mehr.
Zwischen den Fehlgeburten war ich in Psychologischer Behandlung, wir wollten die icsi nur gestärkt und vollkommen sicher durchführen. Vielleicht hilft mir diese vorarbeit jetzt auch auf lange Sicht besser mit dem erneuten Verlust umzugehen.

Wie es weiter gehen soll weiß ich noch nicht. Wir warten die Untersuchung der Zwillinge ab. Wenn dort ein Gen Defekt herauskommt haben wir zumindest die Möglichkeit bei der nächsten pkd zu sagen wir wollen alle Chromosomen untersucht haben und nicht nur die häufigsten.
Kommt dabei raus es ist genetisch alles ok... ja dann stehen wir wieder bei der „Fehlersuche“ bei 0.
auf gut Glück nochmal eine icsi, mit dem Gedanken dass es dieses Mal vielleicht ein doofer Zufall war, möchte ich (zum jetzigen Zeitpunkt) nicht. Wir werden sehen was die Zukunft bringt, pausieren müssen und wollen wir jetzt sowieso mindestens drei Zyklen.

Wow der Beitrag ist aber lang geworden. Aber es tut gut es mal alles runter zu schreiben. Danke fürs lesen.