17.02.2017

Der 17.Februar 2017. Ein Tag, den ich nie vergessen werde. Es war, wie gestern ein bewölkter, grauer Tag. Mein Mann sagte "schau, der Himmel ist traurig, so wie wir"
Es gab nur einen Moment, an dem die sonne kurz zum Fenster der Klinik hereinschien, der Moment, als wir dich in die Obhut der Krankenschwester übergaben, die dich weg gebracht hat... So als würdest du sagen "Es ist okay, es geht mir gut" wir werden es nie vergessen. Diesen ganzen Tag nicht.
An diesem Tag bist du geboren, mein Kind. Du hast nicht geschrien, wie auch? Du warst ja schon tot. Aber das war an diesem Tag nicht wichtig. Es war nicht wichtig wie du ausgesehen hast oder wieviel du gewogen hast, oder wer ins Zimmer kam und nach uns geschaut hat. Nur eins war wichtig. Du. Mein wunderschönes, kleines, geliebtes Mädchen. Ich werde den Moment nie vergessen als ich dich ansah und mir klar wurde "sie hat alles gegeben. Es gab keinen anderen Weg" wie stolz ich war und noch bin auf meine Kämpferin.

Fenja, du hast großes geleistet, du warst so tapfer. Ich danke dir für jeden Herzschlag den du mir geschenkt hast.

Gestern jährte sich zum ersten mal der Tag deiner Geburt. Ich habe dir eine Torte gebacken und einen Kranz aus Blüten gesteckt. Wir sind abends vor die Klinik gefahren in der du geboren bist, die auch während der Schwangerschaft so wichtig für uns war, und haben am Flussufer drei leuchtende Luftballons steigen lassen. Drei grüße in den Himmel geschickt. Einen von Mama, einen von Papa und einen von deinem noch ungeborenem Bruder. Wir vermissen dich alle drei, auch der Kleine Zwerg in meinem Bauch erkennt schon, dass es Dinge gibt, die für Mama und Papa von ganz großer Bedeutung sind. Der kleine Mann, der sonst so voller Leben steckt wird dann ganz ruhig und rührt sich nicht. Als würde er abwarten und wissen dass jetzt nicht "seine Zeit" ist.

Also, ich habe es gestern schon mehrfach gesagt und auch heute denke ich so oft daran.

Mein kleines, geliebtes Mädchen, ich hoffe sehr, dass du gestern einen schönen Geburtstag gefeiert hast.

Ich denke oft an dich, die kleine Jelena und die vielen anderen Sternenkinder deren Namen ich hier nicht alle aufzählen kann... Ich habe durch dich viele Freunde gefunden. Wahre, echte Freunde. Niemand der dich hängen lässt an Tagen und Zeiten wie diesen. Niemand, der mit "Ah" oder "hast du dir überlegt, dir professionelle Hilfe zu suchen" antwortet, wenn man sagt, dass es einem nicht gut geht. Freunde, die verstehen und zuhören und dir eine wahre Stütze sind.

Ich habe Glück, solche Freunde zu haben. So wie ich Glück habe, eine Ärztin zu haben, der ich vertraue und vor allem wie ich Glück habe einen Mann zu haben, der seine Kinder liebt. Dich und deinen Bruder. Papa liebt euch sehr und er ist so Verständnisvoll mit deiner manchmal doch ganz schön doofen Mama 😉 und er wird dich niemals vergessen.

Wir vermissen dich sehr, kleine Maus. Jeden Tag, nicht nur gestern. Wir vermissen dich, sind aber dankbar für das, was du uns gegeben hast. Alles. Du hast uns ein neue, ganz andere Sichtweise auf das Leben und die Liebe geschenkt. Und auch, wenn wir dich unendlich vermissen und dich so gerne bei uns hätten, wir sind dankbar dafür.

Danke, Fenja.