Medikamentöse Einleitung mit Cytotec

Hallo Zusammen,
meine 1. SS habe ich heute mit der Einnahme von Cytotec leider beenden müssen. Ich bin gerade inmitten des Prozederes. 3 Tage habe ich geweint. Mein Befund war so schlecht, dass ich direkt ins nächste grosse Uni KH musste. Heute aber grünes Licht bekommen: keine Myome, keine Blasenmol wie Anfangs vermutet wurde.

Habe deshalb Informationen gesucht im WWW zu Cytotec und Fehlgeburten und bin leicht vewirrt und schockiert.

Da bei mir nach 5 Wochen kein natürlicher Abgang passiert ist, habe ich heute 4 Cytotec bekommen für zu Hause. 4 Vaginal auf einmal.
Man hat mich deutlich darauf hingewiesen dass eine AS immer die letzte Option sei und dazu führen könne (ganz kleiner % Anteil) dass man nicht mehr schwanger werden kann.

Man wartet erst einige Wochen ab, ob es natürlich klappt. Sollte es zu lange dauern und irgendwann die Gefahr eines Infektes bestehen kann, erst dann soll mit Cytotec nachgeholfen werden.

Hier werden 4 verschrieben. Kontrolle nach 4 Tagen. Ist nicht alles raus gekommen, sollen noch ein Mal Tabletten eingeführt werden.

Ich lese aber oft in deutschen Foren, dass DIREKT eine AS gemacht wird?! Aber wieso?
Oder dass Cytotec verschrieben wird und am Tag darauf findet trotzdem eine AS statt?!

Ich bin total schockiert. In der theoretischen Biologie muss der weibliche Körper doch in der Lage sein, diesen Abgang natürlich einzuleiten, oder sehe ich das falsch? Heute passieren doch nicht weniger FG als früher? Damals wurden auch keine Auskratzungen durchgeführt?

Die Dunkelziffer von Frühabgängen soll bei 90% liegen. 90% aller SS führen zu einem Abort. Die meisten davon in der 5. und 6. Woche und werden als verspätete Periode wahrgenommen. 40% der medizinisch Bestätigten SS enden in einem MA. Das wurde mir so mitgeteilt, um mir auch klar zu machen, dass ich nichts dafür kann. Es ist die Natur.

Der Unterschied zu früher liegt wohl darin, dass wir nun schon sehr früh von der SS erfahren und extrem schnell eine emitonale Bindung aufbauen. Früher soll das nicht der Fall gewesen sein. Dazu wird nachwievor nicht gross über dieses Thema geredet.

(alle Infos habe ich heute im Krankenhaus aufgeschnappt oder aus anderen medizinischen Dokumenten von Krankenhäusern aus DE/AT/CH)

Ich empfinde es als seien wir Frauen extrem schlecht Aufgeklärt und dass zu schnell zu einer AS „geraten“ wird ohne Alternativen aufzuführen.

Wie sind eure Erfahrungen?

Ich wünsche allen VIEL VIEL GLÜCK, dass euer Traum bald in erfüllung geht und ihr Mama werdet. Gebt nie auf!

liebe Grüsse

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Hey, das sind doch ganz unterschiedliche Ausgangssituationen und wir sind in der glücklichen Lage, uns Informationen zu Ausschabung vs. natürlicher Abgang bei Ärzten und im Internet einzuholen.
Klar, unsere Eltern- und Großelterngeneration wusste nix von einer Schwangerschaft bei ES+11. Da gabs ja auch kein 20er pack Schwangerschaftstests für 8€. Da hat man halt unwissend gewartet. Und in den meisten Fällen reguliert das der Körper wohl selbst.
Aber es gibt auch andere Situationen:

Mein erster Abgang war bei 5+x, wie eine verspätete Regel.
In der nächsten Schwangerschaft hatte ich ne Woche lang braune Schmierblutungen, beim FA in der 9.ssw wurde festgestellt, dass es ab 7+x nicht mehr gewachsen ist und auch kein Herzschlag. Blutungen setzten später ein und mit Cytotec (hätte ich wahrscheinlich aber nicht gebraucht) ging es in der 12.ssw ab.
Letzte Woche wieder. Bei 6+4 ein Embryo mit Herzschlag. 2 Wochen später wieder die Info, dass es bei 7+x stehen geblieben ist, 1cm und kein Herzschlag mehr. 4 Tage später hatte ich die Ausschabung aus mehreren Gründen. Es waren noch keine Blutungen in Sicht, ich wollte nach 3 Tagen Trauer „abschließen“. Mehrere Wochen warten kam für mich jetzt nicht in Frage. Und die Erfahrung, dass es in der Kloschüssel aussieht wie beim Schlachter war auch nicht so toll. Ich wollte das Gewebe genetisch untersuchen lassen, um einen möglichen Grund erfahren zu können.
Gute Nacht!

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hey endless, es tut mir leid das zu hören. ich wünsche dir für die Zukunft, dass alles klappt.

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Sorry, sollte an die TE gehen.

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Hallo!
Zunächst einmal möchte ich dir mein Beileid aussprechen.

Bei mir wurde in der 10. SSW der Fruchttod diagnostiziert. Das ist jetzt zwei Wochen her.
Ich muss dazu sagen, dass ich bereits in der 6./7. Woche Blutungen hatte, deben aber keine Bedeutung beigemessen wurde. In der 9. Woche sah man dann auch das ❤ auf dem Ultraschall.
Bei 9+5 bekam ich dann wieder Blutungen mit denen ich dann in KH gefahren bin. Nach langem Ultraschall dann die Nachricht (die man dann durch die endlos lange Stille eh schon kennt): kein Herzschlag.
Der behandelnde Arzt war auch zunächst nicht besonders einfühlsam uns wollte mir noch für den Montag direkt eine AS aufschwatzen. Da ich völlig überrumpelt und mit der Situation überfordert war, stimmte ich einer AS für Donnerstag zu.

Nachdem ich dann den ersten Schock überwunden hatte, nahm ich mir für den Montag vor meine FÄ aufzusuchen und schöpfte Hoffnung, dass sie mich vllt beruhigen könnte, doch alles in sei, was man sich halt so einredet...
Heftige Blutungen am Sonntag holten mich dann auf den Boden der Tatsachen zurück und es ging an besagtem Montag nur darum ob ich um eine AS herumkäme.
Der Arzt in der Klinik verneinte dies direkt, da die SS zu weit fortgeschritten sei. Meine FÄ war da zum Glück ganz auf meiner Seite, verschrieb mir Cytotec mit dem Hinweis, dass in 80% der Fälle doch eine Ausschabung notwendig sei. An diesem Tag waren wir allerdings auch schon 10+0.
Ich nahm die Tabletten also am frühen Abend und innerhalb von 3h hatte ich dann die eigentliche Fehlgeburt.
Ich würde mich immer wieder so entscheiden! Es hat mir in meiner Trauer unglaublich geholfen zu sehen, was da passiert. Wir haben auch den Teil, von dem wir dachten, dass da irgendwo das Baby dabei sein müsste, beerdigt.
Für mich war der Gedanke an die AS grauenvoll! Schwanger einschlafen, nicht schwanger wieder aufwachen.
Ich muss noch hinzufügen, dass meine Tochter (habe 2 Kinder) aufgrund eines Gestationsdiabetes auch mit Cytotec eingeleitet wurde, nachdem der ganze andere Schnickschnack nix brachte. Von daher dachte ich mir, dass es da ja irgendeine Möglichkeit geben muss, den Abort weiter abzuschubsen.
Ich bin meiner FÄ wirklich dankbar dafür, denn die im KH haben direkt gesagt es gäbe GAR KEINE Alternative zur AS.
Meine FÄ kommt aber auch aus den Niederlanden. Sie meinte, da ist das das Standardprozedere. Ich sei aber ihre erste Patientin in Deutschland, die es mit Misoprostol hätte versuchen wollen. Hinzukommt, dass Cytotec hier ja auch überhaupt nicht für so etwas zugelassen ist. Das macht es wahrscheinlich auch nochmal schwieriger.
Jetzt wurde der Post, doch viel länger als gedacht 🙈
Fühl dich gedrückt!

EcceHomo mit ♂(8) ♀(2) und 🌟im ❤

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Jede SS verläuft anders und jedes Mal muss bei negativem Verlauf individuell entschieden werden, ob eine FG auf dem natürlichen Weg in Frage kommt oder nicht. Die Gefahren einer natürlichen FG dürfen dabei auch nicht unterschätzt werden, da Infektionen entstehen oder auch Reste in der Gebärmutter bleiben können, die zu Problemen führen können und hinterher mit einer Ausschabung entfernt werden müssen.
Bei meiner ersten FG wurde direkt zur Ausschabung geraten, die zweite FG konnte mit Cytotec unterstützt werden. Nach meiner 3. FG auf dem natürlichen Weg hatten sich Reste an der Kaiserschnittnarbe fest gesetzt, die auf dem Ultraschall nicht zu erkennen waren. Dies hat zu heftigen Komplikationen geführt: es kam letzte Woche zu unglaublich starken Blutungen (1,5-2 Liter auf dem Klo und unter der Dusche verloren) und zum Glück bin ich erst im KH kollabiert. Dann folgte die Not-OP mit Ausschabung, die 1 Stunde (üblich sind 10-15 Minuten) gedauert hat, weil es auch hier zu heftigen Blutungen kam - die Stelle an der Gebärmutter musste verödet werden.
Ich möchte hier keine „Werbung“ für die Ausschabung, die schließlich auch mit Risiken verbunden ist, machen, aber in meinem Fall wäre es wahrscheinlich besser gewesen, sie direkt durchzuführen. Leider weiß man sowas ja oft erst rückblickend.
Ich wünsche euch viel Kraft das Erlebte zu verarbeiten und dass ihr das Vertrauen in eine positive Schwangerschaft zurück gewinnt und die Erfahrung einer FG nicht noch einmal mitmachen müsst!

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Du darfst es nicht so begrenzt betrachten. Viele SS verlaufen anderes. Bei mit wurde in der 11ssw ein MA festgestellt. Ich habe nichts bemerkt, keine Blutung, keine Schmerzen rein gar nichts. Daher hatte mir mein FA die beiden Abgänge vorgestellt. Natürlich sah er keine schnelle Lösung, da ich wie gesagt nicht mal der Ansatz eine Blutung hatte. Ich bin Heim und nachgedacht, geschaut im Internet. Nach dem WE immer noch keine Schmerzen, Blutung nichts. Ich wollte es schnell hinter mir haben und habe mich für AS entschieden. Termin bekam ich zweite Tag. Noch am Montag war die Voruntersuchung und im US war Plazenta alles in takt, nur das kleine Sternchen nicht. Ich musste 4 Std bevor ich in KH ging Cytotex einführen. 3 Std später bekam ich starke Blutungen und die Plazenta ist geplatzt. Da ging ich zur KH um 9 Uhr und um 13 Uhr fand die AS statt.
Gestern war ich zu Kontrolle bei FA und alles ist picobello da drinnen. Die Eierstöcke in takt, die Gebärmutter sauber und in takt. Ich habe keine Schmerzen, konnte damit abschließen und darf wieder Sport machen. Lediglich eine Blutung erinnert mich.

Ich soll ca in 6 - 8 Woche meine Periode bekommen.

LG Evka

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Hallo, es tut mir sehr leid für dich.
Leider hast du recht...ich glaube viele Ärzte gehen den für ihn leichten weg damit das sie direkt zur as raten.
Mein Arzt ist Gott sei Dank auch für den natürlichen weg, als dies zunächst nicht klappte und ich es auch hinter mich bringen wollte, bekam ich cytotec. Bekam aber einfach das Rezept und musste regelmäßig zur Kontrolle um den Fortschritt zu beobachten. Mit der Dosierung war es bei mir leider erstmal nicht so toll, da mein Körper recht schlecht auf Tabletten reagiert. Hab leider schon 2mal mit cytotec den Abgang unterstützen müssen.
Ich wünsche dir alles gute und viel Kraft 🍀

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Hallo,tut mir sehr leid,dass du das auch erleben musst.
Ich hatte dieses Jahr 2 FG , eine mit AS in der 12ssw.Das Baby war schon 4 Wochen tot. Meine Frauenärztin meinte,dass es früher sehr oft dem Fall gab,dass die Zellen des Babys im Bauch der FrAuen entartet sind und es zb zu Krebs kam.Das gibt es heute kaum noch ,weil die Möglichkeit der AS besteht,falls Tabletten nicht helfen.
Deshalb sollte man lt.meiner Ärztin auch nicht unbedingt wochenlang auf einen Abgang warten.
Aber jede Frau muss selbst entscheiden, was für sie das beste ist.lg und alles Gute!

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vielen dank für deine Antwort.
Danke an alle für eure Meinungen!

Ich hoffe, dass dieser Thread irgendwann jemandem helfen wird, der per zufall über google drauf stösst.

lg