MTX oder OP, und wenn OP was tun?

Hallo zusammen,
Ich suche Erfahrungen und Rat, vielleicht war schon jemand in einer ähnlichen Situation.

Zu den unschönen und traurigen Fakten: 
Nach einer Fehlgeburt im Januar 18 hatte ich im Mai 18 und vor 3 Wochen eine Els. Letztes Jahr und jetzt auch wuchs nach der OP weiter Gewebe, der HCG stieg weiter statt zu fallen. Letztes Jahr wurde ich nochmal operiert. Aber:

Jetzt stehe ich vor einer für mich wahnsinnig schweren Entscheidung: 

Laut Doc 1 soll ich MTX nehmen, danach sollen wir wieder versuchen natürlich schwanger zu werden.

Doc 2 riet mir bis Montag zu warten, den Wert nochmal zu checken, dann entweder MTX oder noch mal OP um das Gewebe zu entfernen - und dabei direkt beide Eileiter zu entfernen damit wir kein Risiko bei der IVF für eine erneute ELS haben...

Ich weiß nicht was ich machen soll... Ich bin 38, und nach MTX soll man meine ich 1 Jahr warten bzw es dauert bis es anschlägt... Und dann noch warten.
Andersrum, Eileiter raus - es ist eine Sterilisation! 
Das fühlt sich alles gruselig an. Ich bin traurig und durcheinander...

Liebe Grüße

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Liebe luecki,

Du steckst in einer ähnlichen Situation wie ich gerade. Fühl dich erstmal gedrückt!

Ich stecke gerade mitten in meiner 4.ELSS (siehe VK).
Bei meiner 1.ELSS wurde auch zuerst operiert. Als nach 4 Wochen das HCG wieder stieg, hieß es MTX, da bei so einem geringen Wert eine erneute OP sinnlos gewesen wäre, weil die Ärzte nichts gefunden hätten. Der Eileiter sollte aber erhalten bleiben, daher also MTX.

Ich habe zwei Monate nach MTX warten müssen, dann konnten wir weiterhibbeln.

Bei der 3.ELSS habe ich mich sofort für MTX entschieden. Habe es da zweimal bekommen, dann fiel das HCG.

Wieder haben wir zwei Monate gewartet und wollten dann mit der 1.IVF starten, ich wollte es nicht wieder auf natürlichem Weg probieren. Wir mussten noch einen Wartezyklus wegen einer Zyste einlegen, aber dann hat es bei der 1.IVF geklappt.

Mein Sohn ist jetzt anderthalb und wir probieren es seit einem Jahr fürs Geschwisterchen.

Und was soll ich sagen, trotz einer IVF/Kryo habe ich wieder eine Eileiterschwangerschaft!
Leider kann das trotzdem passieren und das selbst, wenn beide Eileiter entfernt wurden!!!

Im Moment wäre ich froh, man hätte mir beim ersten Mal den Eileiter entfernt...

Ich weiß nicht, wie ich in deiner Situation entscheiden würde. Vermutlich würde ich zu MTX tendieren, weil ich dann eine geringere Wartezeit hätte wie nach der OP. Da hieß es bei mir immer 3 Monate warten.

Allerdings würde ich es dann an deiner Stelle nicht mehr auf natürlichem Weg probieren oder erst mal die Eileiter checken lassen bevor ihr es auf natürlichem Weg erneut probiert.

Ich drück dir auf jeden Fall die Daumen, dass du mit dieser ELSS bald abschließen kannst. Und ihr bald euer Glück in den Armen halten könnt!

Falls du noch Fragen zu MTX oder so hast, melde dich.

Liebe Grüße, Bee

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Liebe Bee,

Erst einmal: fühl Dich ganz fest zurück gedrückt. Was Du schon alles durchmachen musstest... furchtbar.

Die Aussagen zur Wartezeit nach MTX gehen ja echt auseinander. Man liest 6 Monate bis zu einem Jahr, da hattest Du ja schon eher die "Freigabe"?

Mein HCG ist tatsächlich nur bei 55! Von 25 gestiegen... aber durch den Horror letztes Jahr (da waren Zellen hinter die Gebärmutter gewandet!) hab ich echt Angst.

Ich bin halt bei MTX besorgt weil keine Langzeitergebnisse vorliegen und ich eher nicht so für "chemische Keulen" bin... aber ich wär auch froh um eine erneute OP rum zu kommen.

Die Eileiterentfernung macht mir aber auch Angst, da sie keine Auffälligkeiten zeigen und es wohl evtl an den Flimmerhärchen liegt - aber einmal hat es ja vor den ELS geklappt...

Ich bin so durcheinander...

Liebe Grüße

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Beim Thema MTX war ich anfangs auch zwiegespalten. Fragst du 3 Ärzte bekommst du 4 Meinungen zur Wartezeit nach MTX.

Interessant fand ich, dass die "normalen" Ärzte, mir zu 6 Monaten geraten haben. Und die Ärzte, die im speziellem Kinderwunschärzte sind, alle zu 2 Monaten. Eine Ärztin in der Klinik, die früher auch in einer Kinderwunschklinik gearbeitet hat, hat extra noch für mich bei der Charité angerufen und nach den neusten Stand gefragt. Zwei Monate war die Aussage, einer würde auch reichen, besser aber zwei.

Ich hab dir hier mal einen Text aus einem anderen Forum kopiert, die das gleiche schreibt:
"Wann wieder hibbeln...
Ich möchte auch mal was zur MTX-Therapie sagen, denn ich habe die hier (USA) auch bekommen. Hier wird das schon viele Jahre länger angewendet als in Europa und die haben sehr viel mehr Erfahrung damit. Die Ärzte sagen hier alle, dass man nur einen Zyklus abwarten muss, um wieder zu hibbeln. Nach Zellgift ist sowieso nach 2 Wochen wieder aus dem Körper raus. Ich habe aber sicherheitshalber nochmal das embryonal-toxikologische Institut in Berlin gefragt und die sagen folgendes:

zu Ihrer Anfrage bezüglich Methotrexattherapie bei ektoper Schwangerschaft können wir folgendes sagen.
Die ein- bis zweimalige Gabe von Methotrexat zur Therapie einer Eileiterschwangerschaft wirkt sich auf die nachfolgende Schwangerschaft nicht im Sinne eines erhöhten teratogenen Risikos aus. Hierbei spielt auch der zeitliche Abstand des Eintretens der nachfolgenden Schwangerschaft keine Rolle.
Aus gynäkologischen Gründen sollten Sie mit der nächsten Schwangerschaft jedoch mindestens einen normalen Zyklus, besser zwei Zyklen abwarten, damit sich der Eileiter komplett regenerieren kann. Bei zu frühem Eintritt einer neuen Schwangerschaft ist das Rezidivrisiko höher, weil der noch nicht komplett verheilte Eileiter eine Schwachstelle für den Eitransport darstellt. Ich hoffe, Ihnen hiermit geholfen zu haben. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen selbstverständlich zu unseren telefonischen Beratungszeiten zu Verfügung.

Aber das muss im Endeffekt ja jeder selbst entscheiden. Wir warten jetzt sicherheitshalber mal 2 Zyklen ab."

Die einzige Gefahr, die bei MTX besteht, wenn man nicht lang genug wartet, ist, dass der Körper das Schwangerschaftsgewebe noch nicht vollständig resorbiert hat und deshalb noch ein Hindernis im Eileiter besteht, an dem die nächste Schwangerschaft hängen bleibt.

Ich bin auch absolut gegen chemische Keulen, aber MTX ist weit schonender für den Körper als eine OP mit all ihren Risiken.

Mit der Eileiterentfernung verstehe ich dich total. Meine Eileiter sind auch völlig unauffällig gewesen und trotzdem hat es mich mehrfach erwischt. Aber sich bewusst sterilisieren zu lassen, ist schon keine leichte Entscheidung.

Ich steh auch gerade an dem Punkt, wo ich mir überlege, mir die Eileiter entfernen zu lassen, in der Hoffnung, dass dieser Horror bald zu Ende ist und das HCG endlich schnell fällt und ich einen Schlussstrich ziehen kann.

Sollte das HCG bei mir jetzt wieder steigen, werde ich auf jeden Fall operiert, da mir die Kinderwunschärztin in der Klinik von einem 3.Mal MTX abgeraten hat.

Einfach eine Scheiß-Situation, in der wir da stecken...

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Hallo,

ich würde mich nie für MTX entscheiden!

Das zerstört Alles, auch das Gute. Es ist ein Rattengift. Danach sollte man mind. 12 Monate warten. Es kommt bei kürzeren Wartezeiten oftmals zu erheblichen Problemen. Da gibt es Birke Studien.

Lass Dich lieber operieren, aber Eileitererhaltene.

Empfehle Dir ausdrücklich Dr. A.Nugent in Hamburg. Der Weg lohnt sich, egal wo Du wohnst.

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Danke für Deine Antwort.

Ich habe auch von mindestens 6 Monaten gelesen, und wie furchtbar wäre es wenn ich nicht lang genug warte und mein Baby wäre dadurch nicht lebensfähig...

Birke Studien sagt mir nichts, werde ich recherchieren.

MTX wird ja für verschiedene Krankheiten verordnet, bin da echt irritiert.

Leider weiß ich noch nicht wo das nachgewachsene Gewebe sitzt, muss ja noch winzig sein, beim letzten Mal hatten sich Zellen hinter der Gebärmutter angedockt.

Du würdest also "prophylaktisch" die Eileiter nicht entfernen lassen? Aber es nochmal versuchen oder IVF, hast Du da Erfahrung?

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Diese Birke Studien würden mich sehr interessieren. Hast du da mal einen Link?

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Wie habt ihr euch entschieden?
Ich hatte MTX musste es aber selbst vorschlagen, hätte ich es nicht gewusst, wäre es mir nicht angeboten worden.
Ich habe 3 Monte gewartet und mich mit Folsäure zugepumpt, eine activere Form, also nicht die gängige (war auf Rezept, keine Selbstmedikation)
Dann im 1. ÜZ danach SS und alles gut. War aber über den anderen Eileiter, habe drauf geachtet.

Bei mehreren ELSS waren diese auf beiden Seiten? Falls nur einseitig, wäre Monitoring gut. Wurden die EL mal durchgespült? Vor einer Entfernung würde ich diese Option noch mit einbeziehen. Nach 4 ELSS, die nicht klar nur auf einer Seite waren, würde ich gleich IVF vorziehen, 1 Versuch ohne EL-Entfernung.

Ich bin eher für MTX, Vollnarkose ist auch Chemiekeule und ich würde sagen die Narbe am EL nach OP signifikanter mit mehr ELSS-Risko.

Wünsche euch viel Glück und baldige 🤰🤰

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Danke für Deine Nachricht.

Ja, die ELSS waren je auf einer Seite. Aber zuvor hat es ja ein Mal geklappt...

Wir haben uns noch nicht entschieden, da der hcg Wert sehr niedrig ist und langsam steigt wollen wir in Ruhe überlegen.

Montag wird der Wert nochmal kontrolliert und wir haben einen Termin in der Kiwuklinik bekommen, mal hören wozu die raten.

Ich bin immer noch unentschlossen.

Fürs Eileiterspülen müsste ich ja auch in Narkose, dann könnte man auch das Gewebe entfernen wenn es nicht im Eileiter sitzt - das weiß ich ja leider nicht. Dann hätte ich das MTX gespart.