Als ich vor einem Monat von meinem Missed Abort erfahren habe und kurz darauf zur Ausschabung war, hat meine Schwägerin ihr zweites Kind zur Welt gebracht. Sie verkündete ihre Schwangerschaft letztes Jahr, während ich mit einer biochemischen Schwangerschaft konfrontiert war.
Bei jeder meiner Fehlgeburten hatte ich bisher dieses “Pech”. Für mich ist es noch das zusätzliche Salz in der Wunde 😔
Bei der Fehlgeburt davor sagte ich noch zu meinem Mann, dass ich zusammenbreche, wenn jetzt noch jemand eine Schwangerschaft in der Familie oder im Freundeskreis verkündet. Genau einen Tag später meldete sich sein Cousin. Sie erwarten Nachwuchs - im gleichen Geburtsmonat. Letztendlich ist das Baby 2 Tage nach unserem eigentlichen ET auf die Welt gekommen…
Bei meiner allerersten Fehlgeburt verkündeten kurz darauf unsere besten Freunde ihre Schwangerschaft. Ihre Tochter ist nun die beste Freundin unserer Tochter, die mehr als ein Jahr später zur Welt kam 💛 Rückblickend war es eine sehr harte Zeit für mich!
Aber um noch mal auf die aktuelle Situation zurück zu kommen: Am Freitag steht nun der erste Babybesuch bei meiner Schwägerin an. Eigentlich fühle ich mich momentan mehr oder weniger stabil. Zwischendurch gibt es immer mal schwarze Tage. Ich habe solche Angst, dass mir der Besuch den Boden unter den Füßen wegreißt. Besonders Angst habe ich vor der Reaktion meiner Tochter. Sie wünscht sich sehr ein Geschwisterchen und muss jetzt mit angucken, dass ihre kleine Cousine große Schwester geworden ist 😢
Ich hoffe, dass es vor Ort nicht zu Reaktionen wie: “Wann bekommst du denn noch ein Baby, Mama?”, “Ich möchte auch so gerne eine kleine Schwester haben” o.ä. kommt….vielleicht äußert sie so etwas aber auch erst im Nachhinein, was für mich natürlich nicht weniger schlimm wäre.
Als ich zuletzt schwanger war, fragte meine Tochter, ob sie irgendwann auch mal ein Geschwisterchen bekommt? (Sie wusste nichts von der Schwangerschaft)
Wir stellten die Gegenfrage, was sie denn denkt? Und sie antwortete: „Ja, ich kann es schon in meinem Herzen fühlen!“
Dieser Satz hat mich damals so glücklich gemacht - und macht mich jetzt so unendlich traurig!!
Ich bin überzeugt davon, dass sie es jedes Mal, wenn auch unterbewusst, gespürt hat.
Zu dem Treffen am Freitag würde ich am liebsten gar nicht hingehen und mich in mein Schneckenhaus verkriechen.
Wie seid ihr mit solchen Situationen umgegangen?
Habt ihr Tipps oder Ratschläge, wie ich diesen Besuch einigermaßen überlebe?
Ich danke euch!
Eigene Fehlgeburt(en) | Baby(s) in Familie/Freundeskreis
Es tut mir leid alles was du mitmachen musst und schicke dir unbekannterweise eine dicke Umarmung!
Ich kann sehr gut verstehen wie du dich fühlst. 2021 hatte ich eine MA in der 12 ssw und saß ein paar Wochen später mit drei Neugeborenen im engsten Familienkreis am Esstisch am Ostern und bekam noch einen Milcheinschuss durch die schreienden Babys. Damals war auch meine beste Freundin schwanger und die Babys wären sehr nah bei einander. Wir haben uns schon ausgemalt wie wir zusammen die Kinder großzien. Ihr Kind ist mittlerweile 18 M und ich hatte immer noch keine intakte Schwangerschaft in der Zeit gehabt. Ich hatte vor kurzem noch eine Ausschabung und in der Familie gibt es wieder zwei Hochschwangere. Die Geschichte wiederholt sich.
Ich habe zum Glück einen vierjährigen Sohn! Über ihn bin ich unendlich dankbar! Er fragt auch nach ein Geschwisterchen und versteht nicht warum seine Freunde und Cousins Geschwister bekommen nur er nicht. Das macht mich auch unendlich traurig.
Ich denke, nichts und niemand kann uns den Schmerz wegnehmen. Es ist einfacher ihn zu akzeptieren als dagegen anzukämpfen. Ich möchte mich auch am liebsten irgendwo verkriechen und nichts von Babys und Schwangeren hören. Tatsächlich war es für mich besser als ich die fremden Babys gesehen und auf den Arm genommen habe. Da war mir klar, dass das nicht mein Baby ist und ich genau dieses Baby nicht haben möchte. Dann konnte ich mich auch etwas für die anderen freuen.
Ich wünsche dir viel Kraft in dieser schwierigen Zeit! 🍀
Danke für deine lieben Worte 🌼
Bei dir hört es sich ja wirklich sehr ähnlich an. Das tut mir so Leid - fühl dich lieb gedrückt!
Es ist auf jeden Fall ein bisschen erleichternd zu hören, dass man nicht alleine ist..
Haben deine Freunde/Verwandten von den FG gewusst?
Bei uns weiß es niemand. Das macht es insofern schwieriger, dass man natürlich nicht auf Verständnis stößt, wenn man z.B. nicht mitkommt etc.
Ich habe mich während ihrer Schwangerschaft schon immer erfolgreich vor Zusammentreffen gedrückt. Wenn ich jetzt wieder nicht dabei bin, denkt sie (und ihr Mann) am Ende vielleicht noch, dass ich ein persönliches Problem mit ihnen habe.
Aber was du am Ende über die fremden Babys geschrieben hast, lässt mich hoffen…
Hallo meine Liebe, ich kann Dich sehr gut verstehen.
Ich hatte innerhalb 2 Jahren 5 Fehlgeburten, Ursache unbekannt. Kinder haben wir keine und werden wir auch nicht mehr bekommen. Ich kann diesen Weg nicht nochmal gehen.
Einige Freundinnen haben in dieser Zeit Kinder bekommen. Ich bin kein neidischer Mensch, aber ich kann damit bis heute nicht umgehen. Meine beste Freundin hat Ende Februar entbunden, unser letztes Sternchen wäre im März zur Welt gekommen. Wir haben keinen Kontakt mehr, weil ich es nicht ertragen habe. Vielleicht ist das egoistisch, aber ich konnte es nicht ertragen einen Babybauch zu sehen oder darüber zu reden. Bei fremden macht es mich komischerweise wenig aus.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und tue das was Dir gut tut! LG, Nicole
Fühl dich gedrückt ❤️
Ich hatte direkt nach meiner ersten FG 3 schwangere Kolleginnen, 2 Freundinnen und 1 Cousine. Egal, wo ich war, es gab nur ein Thema.
Mir ist nichts anderes übrig geblieben als es zu akzeptieren, sonst wäre ich wahnsinnig geworden. Es hat nichts mit meiner Situation zu tun, ob andere Babys bekommen oder nicht, das habe ich immer wieder gesagt.
Und ich bin mit meiner Situation offen umgegangen.
Bis zum Baby hat es bei mir noch fast 6 Jahre und 2 weitere FG gebraucht, in der Zeit gab es noch etliche solcher Situationen.
LG Luthien mit ⭐⭐⭐ und 👶
Oh weh, das hört sich echt hart an.
Ich finde es toll zu hören, wie du damit umgegangen bist.
"Es hat nichts mit meiner Situation zu tun, ob andere Babys bekommen oder nicht, das habe ich immer wieder gesagt."
Der gleichen Ansicht ist mein Mann auch. Trotzdem empfinde ich es als ungerecht. Ich würde mir wünschen, dass ich es auch irgendwann so sehen kann.
Ich kann das so gut verstehen. Eine Mamafreundin hat gerade ganz wenige Tage nach meiner 2 FG (wie ich dachte - inzwischen weiß ich, es war eine ES) ihr zweites Kind bekommen... Ich hab ihr geschrieben, dass ich es gerade einfach nicht packe, zum Babybesuch zu kommen und auch warum. Sie hat echt lieb reagiert und ganz oft gefragt wie es mir geht. Das hat tatsächlich geholfen. Auch wenn es natürlich weh tut. Aber dieses "warum sie und ich nicht", das einfach wahnsinnig weh tut, ist davon viel weniger geworden.
Wir haben 1 Jahr nachdem mein Sohn auf die Welt kam aufs zweite Kind hin gearbeitet. Ich wurde sofort schwanger, 2 Fehlgeburten. Der Grosse war letztlich über 3 als er grosser Bruder wurde.
Die Zeit war brutal. Zuerst die Kinder die unmittelbar nach meiner FG verkündet wurden, teils haben Paare zwei in der Zeit gekriegt, in der wir auf das eine hingearbeitet haben.
Ich hab mir auch sehr schwer getan mit Babybesuchen in der Zeit. Und teilweise hab ich mich rausgemogelt. Je nach Tagesform, Nähe und Verbindungspunkt für mich. Die Kinder, die das Alter haben das unser erstes Sternchen gehabt hätte - da tue ich mir immer noch schwer… was “hätte” tut immer noch weh.
Schwägerin = Schwester Deines Mannes?
Sei liebevoll und nachsichtig mit Dir selber. Kauf ein liebes Geschenk, schick den Mann allein und bleib mit “Migräne” und einem Topf Ben&Jerrys daheim, die ist nicht ansteckend und keiner wird dir böse sein.
Ja, Schwester meines Mannes.
Tatsächlich ist ein Treffen nach wie vor noch nicht zu Stande gekommen. Erst waren mein Mann und ich erkältet, dann ihre große Tochter krank…und so ging es hin und her.
Das Baby ist mittlerweile schon 6 Wochen alt.
Erneutes Treffen ist für Sonntag geplant (Geburtstag meines Mannes) Aber jetzt bin ich wieder krank.